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Nr. 168. Pulsnitzer Tagrdlan. — Montag, den 22. Juli 1929. Sette 3. Großfeuer in einer chemischen Fabrik. Im Betrieb der Chemischen Fabrik für Asphalt- und Teerprodukte A. Free in Koswig kam es im Destillier raum zu einer Explosion, bei der ein Angestellter der Firma den Tod fand. Gleichzeitig brach ein Brand aus, der an den in den Räumen lagernden Qlfässern und Teer produkten reiche Nahrung fand und auch auf einen be nachbarten Schuppen und einen Eisenbahntankwagen Über griff. Den Feuerwehren der Umgebung, sowie der Dres dener Feuerwehr, die mit einem Großbrandzug und Pionierwagen ausgerückt war, gelang es, mit Hilse des Schaumlöschgerätes das Feuer einzudämmen und die be- nachbarten Gebäude zu schützen. Jur Krankheit des Reichskanzlers Berlin, 22. Juli. Wie Montags Morqenblätter zu der schweren Krankheit ergänzend melden, mußte ein Um schwung zum Ungünstigen vor einigen Tagen festgestellt werden. Der Kanzler fieberte andauernd, konnte aber die Dienstgeschäfte trotzdem erledigen. Am Mittwoch verschlimmerte sich der Zu stand. Der Kanzler wurde asiatisch Ein operativer Eingriff wurde aber bis Sonnabend Mitternacht nicht für notwendig gehalten. In der Nacht zum Sonntag stieg die Temperatur bis 39,5. In einem Konzilium am Krankenbett wurde festge stellt, daß ein sofortiger operativer Eingriff notwendig sei. Die Gattin des Kanzlers wurde verständigt und reiste sofort nach Mergentheim ab. Am Sonntag hat sich längere Zeit Reichsinnenminister Severing am Krankenbette des Reichs kanzlers oufgehalten. Da der Kanzler von Mergentheim aus die Geschäfte bisher weiter erledigte, wird seine Vertretung der zur Zeit allein in Berlin weilende Reichsminister, Reichs wehrminister Groener, übernehmen. Der Instand des Tänzlers immer noch Besorgnis erregend Heidelberg, 22. Juli Wie die Telegraphen-Union erfährt, hat der Kanzler die ersten Nachtstunden verhältnis mäßig ruhig verbracht. Obwohl der Kanzler auch etwas schlief, kann sein Zustand immer noch als Besorgnis erregend ange sehen werden. Ueber den Stand des Fiebers konnte gegen 2 Uhr nachts nichts in Erfahrung gebracht werden. Das französisch-amerikanische Schuldenabkommen angenommen. Paris. Die französische Kammer hat sich nunmehr n» 8 Stimmen Mehrheit für das Gesetz zur Ratifi- ilerung des Schuldenabkommens mit Washing» ausgesprochen und das Gesetz zur Ratifizierung des ^E^uabkommens mit London ebenfalls durch Hand- rufheben angenommen. -Rlt 282 gegen 274 Stimmen nahm die Kammer die Vorbchaltsentschließung Heraud-Goy an, die im wesent- ichen besagt, daß die Kammer der Ansicht ist, daß Frankreich inter der Gefahr, ernstlich seine natinoale Wirtschaft zu er- «Hüttern, die für die Durchführung der Abkommen vom ^9. Äpkll UNv 12. Juli 1926 notwendigen Mittel nur in I e r regelmäßigen Erfüllung der Verpflich - ungen Deutschlands finden kann. Sie erklärt, mß die dem Lande durch die genannten Abkommen auferleg- «u Losten ausschließlich durch die Summen gedeckt werden nüssen, die Deutschland als seine Schulden an Frankreich abzuführen hat. Franzosen bereiten größere Rheinlandmanöver vor. Köln. Währe»- das englische Generalkommando aus Weisung der englische« Regierung die für den August an- gekündigten Truppenmanöver im Hunsrück abgesagt hat, haben in den letzten Tagen mehrere französische Offiziere Seländebesichtigungen in einzelnen Teilen der Eisel vor- genommen, die auf größere Manöver schließen lassen. Aus aller Welt. Schweres Autounglück bei Mörs, S Schwerverletzt« Am Spätnachmittag des Sonntages ereignete sich beim Bahn übergang der Rheinbergerstraße ein Zusammenstoß zwischen einem mit g Personen besetzten Kraftwagen und einem Kretsbahnzug. Aus dem wüsten Trümmerhaufen wurden die Insassen des Autos 5 Männer und 2 Frauen und 2 Kinder au» Krefeld mit sehr schweren zum Teil lebensgefährlichen Verletzungen herausgrholt und ins K ank-nhauS ge bracht, wo sie bewußtlos darniederliegen. Die Aerzle glauben, daß drei von den Verletzten nicht mehr gerettet werden können. Der vordere Teil des Autos, das auch mit Flaschen, Tischen und Stühlen beladen war, wurde weggerissen. Auch die Lokomotive wurde schwer beschädigt. Der Kraftwagenlenker hat anscheinend versucht, noch im letzten Augenblick vor dem Zuge über die Kreuzung zu kommen. Hitzewllle auch t« Oesterreich Die Hochsommerhitze in der vergangenen Woche in Oesterreich bat am Sonntag ihren Höchststand erreicht. In Wien zeigte das Thermometer in den Mittagsstunden in der Sonne 40 Grad, im Schatten 36 Grad Celsius. Die Hitz- war umso fühlbare, als kein Luftzug zu spüren war. Schon in den frühen Morgenstunden waren alle Verkehrsmittel überfüllt. Hunderttauscnde erkämpften sich einen Platz, um ins Freie zu gelangen. In den ersten Vormittagsstunden bereits waren die Ausflugsorte von Wienern überschwemmt. Hitzewelle in Italien Die Hitze hat in den letzten Tagen eine fühlbare Steigerung fahren. In verschiedenen Städten zeigte das Thermometer 37 Grad m^Üus im Schatten. Es herrscht eine drückende Schwüle. — Aus ^orditE,, wurden wieder leichte Erdstöße gemeldet. Aufdeckung einer Müdchenhandelsorganifatio» . . Mehrmonatigen Bemühungen der polnischen und deutschen Kri- ist eS gelungen, einem weitverzweigtem Mädchenhandel aus me zu kommen, deren Zentrale in Sosnowitz und Bendzin tag, unv deren Beziehungen bi» nach Deutschland, Frankreich, Belgien " - ""4 Brasilien reichten. Das Geschäft beruhte hauptsächlich auf Lieferung p„n lebender Ware für die ausländischen Freudenhäuser und Aich mis den Schmuggel von polnischen Militärpflichtigen, die sich dem Militärdienst entziehen wollten. Die ahnungslosen jungen Mäd chen im Alter von 1b—25 Jahren, denen bestbezahlte Stellungen im AuSlande versprochen wurden, sind zunächst über die Grenze und dann mit Autos meistens nachts quer durch Deutschland nach Frankreich und Belgien transportiert worden, nachdem man den armen Opfern noch Ak WW Mier« W «emni «MIM München. Am Sonnabend trat der „Kyffhäuserbund" zur Heldenehrung vor dem Armeemuseum, das die Stadt München ihren 13 500 gefallenen Söhnen erbaute, an. Der weite Platz war mit schwarzweißroten Fahnen übersät, die Musik ipielt bas trauernde Lied „Ich hatt' einen Kame raden", und, während sich die Häupter entblößen und die schwarzweißroten Standarten sich senken, schlägt jene schick- salsgewaltige Welle in alle Herzen hinauf aus jenem kalten, steinernen Grabe heraus, in das Leben der Trauernden hin ein und erfüllt sie ganz. Exzellenz vonHorn, Führer von drei Millionen alten Soldaten, der Erste Präsident des Kyffhäuserbundes, sprach: „An diesem Helden- und Gedächtnismale neigen wir unsere Fahnen, senken wir unsere Degen, denn zwei Millionen mit uns standen gegen die zehnfache Uebermacht des Feindes und gaben ihr Herzblut, damit wir leben. Ihr von den O- Booten und Kreuzern, von den Luftschiffen und Flugzeugen, Ihr, die Ihr für Deutschland in den Kolonien kämpftet, die Ihr hinaustrugt das Lied von der deutschen Flagge, Ihr sollt wissen, daß diese deutsche Treue noch lebt und durch sie Euer Vermächtnis. Man warf uns in die Ketten von Versailles und setzte über diesen grausamen Frieden die Lüge von der SchuldDeutschlandsam Weltkriege. Euch aber, tote Kameraden, und uns Lebend« besudelte man über diesen Frieden hinaus auch noch die Ehre. Wir verkünden hier feier- sich an diesem Ehrenmal: Die Schmach und Entehrung, die man dem deutsche» Heere in Versailles antat, dem Heere, das unbesiegt blieb i» ehrlichen Kampf, kaffen wir nicht auf ihm ruhen. Wir wer den dagegen kämpfen als lebendige Zeugen jener Zett. Wen» wir nicht mehr sind, wird in unseren Kindern und Kindes- kiudent -er Kampf um di« Wahrheit wettergehe». Wir wer de« gegen Versailles und sein« Lüg« kämpfe« bi» -«« letzte» Atemznge. Mr werden kämpfen auch im Inner« de» La»- des gegen Zwietracht und Bruderhah, gegen Laster »«d Läste rung, gegen die Sünde wider da» eige«e Blut. Rettet die Einigkeit und die Kameradschaft, rettet die heilig« Blntsaat des Krieges. Wir geloben den toten Kameraden, ihr heilig stes Werk zu vollenden." Kampf gegen Versailles und die Kriezsschuldlüge. Die Schlußveranstaltuagen de» Reichs- kriegertags. München. Bei glühendster Hundstagshitze erreichte am Sonntag der dritte Deutsche Reichskriegertag seinen Höhepunkt mit dem großen Festzug der Teilnehmer durch die Stadt. Tausende und aber Tausende umsäumten die Straßen und begrüßten die-heranmarschierenden Krieger immer wieder mit stürmischen Heil- und Hochrufen. Etwa 2K Stunden passierte» di« alten Soldaten mit einer Stärke ^on etwa 70-—8k> 000 Man». Exzellenz von Horn nahm den Vorbeimarsch ab. Nachmittags fand dann auf der Festwiese v«r große Festakt statt, i» dem Exzellenz von Horn in seiner Schlußansprache noch einmal den Geist des Kyffhäuserbundes Kusammenfaßte: Kampf gegen Versailles, Kampf legen die Kriegsschuldlüge und Kampf für die Wehrhaftigkeit und die nationale Selbstbesinnung des deut schen Dolles. Das Deutschlandlied tönte auf. Ein Hoch aus das deutsche Vaterland schloß die Rede. Abends fand der große Zapfenstreich der Reichswehr statt, und im Anschluß daran beendete ein großes „Deutschland-Feuerwerk" die Ver anstaltungen des dritten Deutschen Reichskriegertages. die letzte» Ersparnisse „zur Deckung der Unkosten" abgenommen hatte. Ein solcher Transport von jungen Mädchen und Militärpflichtigen wurde in Liegnitz rechtzeitig festgehalten, doch läßt sich nicht feststellen, wieviel derartiger Transporte bisher stattgefunden haben. Insgesamt wurden bisher 32 Personen, zumeist polnische Juden, auS Bendzin und Sosnowitz und verschiedene Helfer auS Bruthen, die mit Berkehrtkarten die Grenze überschreiten durften, verhaftet. Weitere Verhaftungen stehen bevor, da die Untersuchung noch nicht endgültig abgeschlossen ist. Technische Einbauten in „vo. X". Friedrichshafen. Wie von den Dornier-Werken mit geteilt wird, hat der erste Teil des Versuchsprogramms des Flugschiffs vo X nunmehr seinen Abschluß gefunden. Da die bisherigen Probeflüge sämtlich zufriedenstellend verlaufen sind, kann nunmehr mit dem Einbau der noch fehlenden tech nischen Ausrüstung in das Schiff begonnen werden. Die Ausstattung der Aufenthaltsräume für die Paffagiere wird jedoch vorerst nicht in Angriff genommen. Vor der Fertig stellung der erforderlichen technischen Einbauten werden keine weiteren Flüge mehr unternommen werden. Teilweise Entgleisung des V-Zuges Berkin- Insterburg. Königsberg. Vom O-Zug Berlin — Insterburg entgleisten auf der polnis^en Strecke Bromberg —Thorn, zwischen Schirpitz und Thorn, vierPersonen- wagen. Die Ursache der Entgleisung konnte noch nicht fist- gestellt werden. Nach Angabe des polnischen Bahnhofs Schir- pitz wurden keine Reisenden verletzt. Furchtbares Unglück bei Wien. 1 Toter, 33 Verletzte. Wien. Am Sonnabend abend wurde an der Endhalte stelle der Straßenbahn inNußdorfbei Wien ein Straßen bahnzug verschoben. Dabei lösten sich die Beiwagen vom Motorwagen los und rollten über die abschüssige Strecke zur Stadt zurück. Am Nußdorfer Platz, der infolge seines Ver kehrs sehr unübersichtlich ist, standen zahlreiche Ausflügler auf den Straßenbahngleisen, die auf ihre Heimbeförderung warteten. PI'tzlich kamen von einer unerwarteten Seite die beiden Straßenbahnwagen und rasten in die Menge hinein, wo ste ein furchtbares Blutbad anrichteten. Man zählte einen Toten und 33 Verletzte. Sport Handball v I.) P. M. S. 1. : Tkb. Pulsnitz 1. 3 : 2 (2 : 2) Kurz zu, Erwiderung auf den Bericht, welchen Gprfsw. Wähner am 16. 7. ganz einseitig gebracht Hot, folgendes: Daß dieses Treffen hart durchgeführt werden würde, stand schon im Voraus fest, denn hier wollt« jede Partei den Sieg erkämpfen. Das 1. Tor für P. Stadt war eine Fehlentscheidung, da auf das Jn-dew Kreis treten Ecke zu geben war. P. M. S. hat das ganze Spiel hindurch, bis als der Siegestreffer 5 Minuten vor Schluß erzielt war, nie mit 7 Mann verteidigt, unv dann wird dies wohl jede Mannschaft au» taktischen Gründen tun. Bange Minuten waren beiderseits. Im harten Spiel nahm sich keine Mannschaft nichts. Siehe Stadtverteidlgung! und nicht bloß P. M. S.- Leute. E» ist schade, daß P.Stadt diese» Spiel nicht gewann, denn dann wäre ein ganz anderer Bericht gekommen. Vielleicht dos nächste« mal. BiS dahin mag der Berichterstatter sich in recht turnerisch sittlichen Berichten üben, denn das ist auch eine Selbstverständlichkeit. Amerika ist Davis-Pokal-Sieger in Deutschland. Mit SrOgewonnen. Prenn leicht in drei Sätzen, Moldenhauer nach härtestem Fünfsatzkampf geschlagen. Berlin. Die Deutschen hatten den Kampf um den Davispokal Sonnabend bereits verloren, und so bedeuteten die Sonntags spiele nicht viel mehr, als eine Demonstration. Aber es war eine Demonstration des großartigsten Tennis, das die Rcichshauptstadt je gesehen. Hunter holte sich den ersten Satz mit 6 :3. Moldenhauer gewann den zweiten Satz mit 6:1. Der dritte fiel mit 6 :4 an Hunter. Aber noch einmal raffte sich der Deutsche zusammen, kämpfte beharrlich um jeden Punkt, holte den schon mit 4:3 führenden Amerikaner ein und gewann den Satz schließlich unter ohrenbetäubendem Jubel mit 6:4. Die Entscheidung kam dann unerwartet schnell, Im Hand umdrehen hatte Hunter fünf Spiele gewonnen, überließ Mol denhauer nur noch ein einziges Spiel und gewann dann mit 6 :1. So ist es uns denn also nicht gelungen, auch nur den Ehrenpunkt gegen Amerika zu retten. Tilden schlägt Prenn. Tilden überwand Prenn leichter, als man erwartet hatte, in drei glatten Sätzen. Pünktlich um K3 Uhr erscheinen Tilden und Prenn auf dem Meisterschaftsplotz. Schiedsrichter ist diesmal F. W. Rahe. Prenn hat Aufschlag und bucht die ersten Punkte, muß das erste Spiel aber doch abgeben. Ebenso schnell holt sich Tilden das zweite. Zn wenigen Minuten hatte Tilden die ersten vier Spiele er obert. Erst dann konnte Prenn ein Spiel buchen, aber mehr überließ ihm Tilden nicht, der jetzt auch die beiden letzten Spiele eroberte und mit 6:1 den Satz und den Sieg errang. Doppelter Weltrekord beim Rhön-Wettbewerb. Kronfeld fliegt motorlos 150 Kilometer. Wasserkuppe (Rhön). Der Segelflieger Kronfeld auf „Wien" startete Sonnabend nachmittag gegen 3 Uhr bei aufziehendem Gewitter und erreichte im Wolkenaus wind große Höhe. 11 Uhr nachts landete Kronfeld bei Bernsdorf, 10 Kilometer von Gera, glatt. Zurückgelegte Strecke beträgt etwa 140 bis 150 Kilometer, die größt« Höhe über Start 2050 Meter. Der 1. F. L. Nürnberg verlor mit 2:3 gegen Hertha BSE und schied damit aus dem Wettbewerb um die Deutsche Fußball-Meisterschaft aus. Die Berliner treffen im Endspiel aus die Spielvereinigung Fürth. Hertha DSC führte bereits vor der Pause mit 2 :1. Die Spielvereinigung Fürth siegte in Berlin über Tennis Borussia nur ganz knapp 3:2 (2:2). Die Mann schaften gingen nicht allzu sehr aus sich heraus. Deutscher Polizei-Fußballmeister wurde Hamburg, das in Berlin die Polizei Sachsen nach Verlängerung 3 :2 schlug. Neue deutsche Rekorde und einen Weltrekord brachte der erste Tag der deutschen Leichtathletikmeisterschaften für Män ner und Frauen in Breslau bzw. Frankfurt/M. Wege ner - Halle verbesserte die Stabhochsprungleistung auf 3,99 Meter und stellte damit den Anschluß an die internatio- nalen Größen her. Der Düsseldorfer Kilp durchlief die 5000 Meter in genau 15 Min. — Brandenburg-Berlin stellte in Frankfurt/M. in der 10 mal 100-Meter-Staffel für Damen mit 2:05,3 einen neuen Weltrekord auf. Frl. Haux verbesserte die deutsche Bestleistung im 80-Meter- Hürdenlaufen auf 12,6 bereits in ihrem Vorlauf. Weitere DSB.-Leichtathletikmeister in Breslau: über 800 Meter Müller-Berlin in 1:53,8 mit Handbreite vor vr. Peltzer, über 110 Meter Hürden der Frankfurter Welscher in 15 Sek. mit Brustbreite vor Troßbach-Berlin, den 100-Meter- Lauf gewann überraschend GeerIing - Chemnitz in 10,8 vor Eldracher - Frankfurt. 400-Meter-Meister blieb Büchner- Magdeburg, der sehr sicher in 48,1 vor Storz-Halle und Krebs- Hamburg siegte. Im Hochspringen erreichte der Stettiner Köpke 1,90 Meter und wurde damit Meister. Molles-Kömgs. berg gewann das Speerwerfen und Hirschfeld-Allenstein das Kugelstoßen. Der Turner Wichmann-Karlsborst verteidigte seine 1500-Meter-Meisterschaft in 3 :57,8 gegen Walpert-Ber- lin erfolgreich. Ueber 200 Meter siegte 0r. Wichmann-Frank furt in 21,5 vor seinem Klubkameraden Eldracher. 400-Meter-Hürdenmeister bei den DSB-Meistcrschaften in Breslau wurde der Leipziger Allwardt in 56 Sek. Den Marathon-Lauf (42,2 Kilometer) gewann — bei sengender Hiße — der Potsdamer Wanderer in 3:7:15,8 vor Schneider-Hirschberg (3 :14 :33,2) und den Hand in Hand durch das Ziel gehenden Charlottenburgern Mierdel und Geisler. Den 10 000 - Meter - Lauf sicherte sich der Bautzener Kraft in 34 :16,5 vor Brauch-Berlin. Bei den Damen in Frankfurt a. M. stellte Frl. Heublein im Kugelstoßen mit 12,85 einen neuen Welt rekord aus. Die 100 Meter holte sich Frl. Gelius-MUnchen in 12,5 vor ihrer Klubkameradin Frl. Kellner. 800-Meter- Meisterin wurde Frl. Dollinger-Nürnberg mit 2 :17,5 vor Frl. Stramm-Danzig. Mit 5,65 Meter stellte Frl. Schlarp - Köln einen neuen deutschen Weitsprungrekord auf. Die 80- Meter-Hürden gewann in neuer deutscher Rekordzeit Frl. Becker- Berlin in 12,4 vor Frl. Pirch-Berlin. Im Diskus werfen blieb Frl. Moldenhauer-Hamburg mit 37,62 siegreich. Den Fünfkampf holte sich di« Berlinerin Braumüller über legen mit 315 P. Landeswetterwart« Dresden lNachdru» verbot«») Oertlich Gewitterstörungen und damit verbundene Temperatur» schwankungen, im klebrigen Fortbestand der sehr warmen, schwülen, hochsommerlichen Witterung. Vorwiegend schwache Luftbewegung verän derlicher Richtung.