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N:. 171. wo sich aber besonders einer der Beteiligten recht rüpelhaft aufführte, in barscher Form ärztliche Hilfe forderte, und dann den herbeigeholten Arzt selbst beschimpfte. Als man sich sein Benehmen ganz energisch verbat, äußerte er sich, „daß man dieses im dreckigen Deutschland nicht anders erwarten könne", worauf man die Gesellschaft kurzerhand und mit Recht an die Lust beförderte und die Uebernachtung ablehnte. Am anderen Tag sollen sich die feinen Herren damit ent- schuldigt haben, daß sie betrunken gewesen seien. Wären derartige freche Uebergriffe reichsdeutscher Staatsangehöriger in rein tschechischen Ortschaften möglich, ohne verfolgt zu werden ? Kamenz. lZu einem Zusammenstoß zwi schen Kraftwagen und Radfahrer» kam es vor gestern in Bernbruch an der nach dem Dorfausgang zu ge legenen Straßenkreuzung. Dort fuhr ein von der Schneidemühle her kommender Bernbrucher Radfahrer einem in der Richtung Mehla fahrenden Kraftwagen aus Langebrück ins Vorderrad. Der Kraftwagenführer hatte noch ausweichen wollen und war dabei in die nahe Gartenecke an einen Stein gefahren. Dabei wurde ein Insasse, der Besitzer des Wagen, aus dem Auto herausgeschleudert und zog sich Kopfverletzungen zu, während der Führer unverletzt davonkam. Der Radfahrer erlitt nur geringe Hautabschürfungen. Das Auto war stark beschädigt, konnte aber weiterfahren. — (Blitzschläge.) Bei den vor gestern nachmittag hier aufgetretenen Gewittern waren mehrere Blitzschläge zu verzeichnen, die aber glücklicherweise keinen bezw. nur ganz geringfügigen Schaden verursacht haben. Be troffen wurden die Lichtanlage des Barmherzigkeitsstiftes, die Blitzableitung des Bahnhofsgebäudes und in einem Stein bruch auf dem Thonberg die Stromleitung. Panschwitz. (Schauriger Fund.) Vor einigen Tagen fand ein Besitzer aus Jauer im seichten Wasser der Jawora — ihre Quelle liegt auf dem Leipsberge und fließt durch Miltitz, Nebelschütz in den Großen Deutschbaslitzer Teich — an deren Ufer er mit Heuernten beschäftigt war, einen schwarzen Gegenstand, den er anfänglich für einen Stein hielt. Sein Staunen war nicht gering, als er einen noch verhältnismäßig guterhaltenen Schädel eines erwachsenen Menschen in den Händen hielt. Er meldete seinen Fund der Ortspolizei in Panschwitz. Diese untersuchte die Stelle weiter und förderte noch zwei ganze Skelette zutage mit fast sämtlichen Knochenteilen. Die Gebisse sind sehr gut erhalten und weisen noch alle Zähne auf. Eigentümlicherweise sei man bei der Neuregulierung des Flußbettes im Jahre 1914 nicht auf die Knochenreste gestoßen, die nach ärztlichem Gut achten von 30 jährigen Personen männlichen Geschlechts her rühren. Anscheinend hat man gerade diesen Teil belassen, der etwa 300 Meter von der Bautzen—Kamenzer Staats straße entfernt liegt. Wie lange diese Skelette im seichten Schlamm des Wässerleins mit tonigem Untergrund liegen, ob ihre Besitzer einem Verbrechen oder der vor Jahrhunder ten in der Gegend wütenden Pest zum Opfer gefallen sind, weiß natürlich niemand. Die Skelette lagen quer über das hier einen Meter breite Bächlein. Nach den Knochenresten zu urteilen, handelt es sich um ungewöhnlich große Staturen. Radeburg. (Versuchte Brandstiftung.) In der Nacht zum Sonntag vor 3 Uhr morgens versuchten zwei noch unbekannte Männer an der Esse des Desinfektionsrau- mes des hiesigen Krankenhauses Feuer anzulegen. Die Täter hatten aus einem in der Nähe stehenden Möbelwagen leicht brennbares Polstermaterial, wie Hobelspäne usw., her beigeholt. Als sie sich entdeckt sahen, ergriffen beide die Flucht. Zwickau. (Bei einem Motorradrennen verunglückt.) Bei dem Bergrennen Bockau—Jäger haus ereigneten sich zwei noch glimpflich abgelausene Stürze. In der zweiten Hälfte einer schwierigen 8-Kurve, die zudem eine starke Steigung aufweist, wurde der B. M. W.-Fahrer Ohler-Glauchau zu weit nach rechts her ausgetragen. Seine Maschine rutschte gegen einen Baum und geriet in Brand. Ohler erlitt nur geringfügige Ver letzungen am Kopf und am linken Auge. Bald daraus fuhr Sonntag-Neuölsnitz mit seiner Beiwagenmaschine ein gangs derselben Doppelkurve links gegen einen Baum. Die Maschine überschlug sich und die beiden Fahrer stürz ten in großem Bogen heraus, ohne daß sie schwere Ver letzungen davontrugen. Im übrigen verlief das Rennen glatt und ohne jeden Zwischenfall. Freiberg i. Sa. (Hennigs Haftbeschwerde abgelehnt.) Wie bereits mitgeteilt, hatte der Mörder Hennig Haftbeschwerde eingelegt. In dem Haftprüfungs- termrn ist der Antrag auf Haftentlassung abgelehnt wor den. — Hennig leugnet nach wie vor, die Tat begangen zu haben. Im übrigen schweigt er sich vollkommen aus und verweigert jede Auskunft. Friedland. (Mordversuch an der Gelieb ten.) Der 60jährige verheiratete Franz Schaller unter hielt mit der 31jährigen Helene Kratzer ein Liebesverhält nis, das sich aber in der letzten Zeit gelockert hatte. Schaller schoß das Mädchen, als es heimging, in den Hals und verletzte es schwer. In seiner Wohnung wurde er verhaftet. Naundorf. (Ein Weizenfeld abgebrannt.) Während sich die Einwohnerschaft beim Schulfest befand, brannte ein dem Gutsbesitzer Hennig gehöriges Weizenfeld unter starker Rauchentwicklung nieder. Das Feuer dürfte durch achtloses Wegwerfen von brennenden Zigaretten resten entstanden sein. Flugzeugunglück in Plauen. Planen, lieber ein Unglück, das das Flugzeug v 168 bel dar Landung auf dem Plauener Flugplatz betroffen hat, wird Das Flugzeug kam von Dresden und wollte noch Nürnberg fliegen. Auf dem hiesigen Flugplatz herrschte zur llrst )rr Landung starker Seitenwind. Als der Pilot vo«*!-Len nochmals Gas gab, wurde das Flugzeug vom Se<t«?-?b-d erfaßt und stürzte aus einer Höhe von fünf Met»» -h. Während der Pilot unverletzt blieb, wurden die drei Fluggäste verletzt. Der 57 Jahre alte Geheimrat Köpcken aus Dresden mußte mit einer Gehirnerschütterung ins Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 25 Juli 1929. Seite 2. Stlmson an Deutschland, den amerikanischen Vermitt lungsschritt in Moskau zu unterstützen, hat in Moskauer po litischen Kreisen starke Beachtung gefunden. Es verlautet, daß die Sowjetregierung vorläufig noch keine Stellung zu einer deutschen Vermittlung nehmen könne, daß aber eine Vermittlung Deutschlands mehr Erfolg haben würde, als die französischen und amerikanischen Schritte, weil Deutschland im Fernen Osten desinteressiert sei, was seine Unparteilich- keil gewährleiste. Wiederaufnahme der russischen Handelsbeziehungen mit England? Moskau. In Sowjetkreisen betrachtet man die Mög ¬ lichkeit einer schnellen und befriedigende« Wiederherstellung der russisch-englisch« Beziehungen mit starke» Zweifeln, wen« auch die Sowjettegiernug das englische Anerbiete« zur Aufurchme «m VerhcurlKuxge« augenomme« hat. Ma» zwei felt a« de« aufrichtig« DerstäntmisuWe« des englische« Ministerpräsidenten MaeDmurl- und glaubt i« dem eng lische« Schritt aus dem Wege der Anerkennung der Sowjet- unio« lediglich eiue« den britischen Arbeitermaffe« hing«- worfenen Brocke« zu sehe«, der durchaus nicht die tatsäch liche Absicht zur Wiederherstellung der normale« diploma tische» «ad Handelsbeziehungen verrate. Krankenhaus gebracht werden. Der 22'Iahre ölte Kaufmann HermannPaulDonneraus Frankenberg in Sachsen und sein 14 Jahre alter Bruder Helmuth Paul Donner wurden mit leichten Kopfverletzungen in eine Prwatklinik gebracht. Das Flugzeug ist schwer beschädigt und muß ab montiert werden. Die Ltnfälle in -er sächsischen Textilindustrie. st Ihre Ursachen und ihre Verhütung. Der kürzlich vom Vorstand der sächsischen Textil industrie herausgegebene Jahresbericht auf das vergan gene Jahr gibt interessante Einblicke in das Arbeitsleben der größten Industrie unseres Landes. Die Sächsische Textilberufsgenossenschast deckt sich in ihrer Ausdehnung mit dem Freistaat Sachsen. Am Schluß des Be richtsjahres waren bei ihr 5873 Betriebe mit 342 935 beschäftigten Personen eingetragen. Daraus ergibt sich, daß es sich in Sachsen nach der Zahl der Beschäftigten um rund einviertel aller Textilarbeiter in Deutschland han delt. Im Jahre 1928 liefen 10 443 Unfallanzeigen, ein. In 818 Fällen erfolgte erstmalig Entschädigung und 34 Fälle hatten den Tod zur Folge. Auffällig ist das Ansteigen der Unfälle auf dem Wege von und zur Ar beitsstätte. Hierauf fallen im Berichtsjahre allein 1452 Fälle. Die Zahl der an Maschinen erfolgten Unfälle hin gegen wies einen kleinen Rückgang auf. In erster Linie interessierten natürlich die 818 erstmalig entschädigungs- pflichtigen Unfälle; denn bei ihnen handelt es sich um ernstere Vorkommnisse. Als Hauptursachen dieser Unfälle gibt der Jahres bericht u. a. an: 128 mal Handeln wider bestehende Vor schriften oder erhaltene Anweisungen, 211 mal Unge schicklichkeiten und Unachtsamkeit, 431 mal sonstige, ins besondere in der Gefährlichkeit des Betriebes liegende Ursachen. Im Hinblick aus die Betriebseinrichtungen hängen die meisten Unfälle zusammen mit Motoren, Transmissionen, Arbeitsmaschinen, Fall von Leitern, Treppen usw., aus Luken, in Vertiefungen, auf ebener Erde. Über die Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen wird berichtet, daß dte technischen Aufsichisbeamteu der Textilberufsgenossenschaft im Jahre 1928 1834 Betriebs revisionen ausführten. Hierbei wurden 978 Beanstandun gen vorgenommen. Die Verstöße fielen in erster Linie auf folgende Betricbseinrichtungen: Schlechte Fußböden? Fehlen von Geländern, Fehlen des Schutzes an Trieb werkteilen unter Riemen und Seilen, an Rädern, Schei ben, bewegten Keilen, Fehlen der Schützenfangvorrich- tung an Webstühlen, auch das Tragen von herabhängen den Zöpfen zwischen bewegten Maschinen führte nicht selten zu Unfällen. Bemerkenswerte Abänderungsvor schläge und Anregungen zu den Unfallverhütungsvor- fchriften wurden weder von Arbeitnehmer- noch von Arbeitgeberseite gemacht. In den Großbetrieben wurden in zunehmendem Maße Unfallschutzkommissionen gebildet. Vertreter der Versicherten wurden als Begleiter zu deu Revisionen her angezogen. Direkte Berufserkrankungen sind nur zweimal festgestellt worden. In beiden Füllen handelte es sich um Bleierkrankungeu. Zur weiteren Förderung der Unfall verhütungen brachte die Sächsische Textilbcrufsgenossen- schaft einen Textilunfallverhütungsfilm heraus. Dem diesmaligen Jahresbericht sind Anlagen mit den bemer kenswerten Unfällen in sächsischen Textilbetrieben in den letzten fünf Jahren beigegeben und mit den einschlägigen Bestimmungen der Unfallverhütungsvorschriften soweit mit Hergangsschilderungen charakteristischer Unfälle ver knüpft. Dem gedruckten Jahresbericht ist eine weit gehende Verbreitung im Kreise der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Textilindustrie zu wünschen. Keine Befferungszeichen am sächsischen Arbeiismarkt. Obgleich im Reiche die Arbettsmarktlage eine günstigere Entwicklung zeigt, und sich eine erhöhte Nachfrage der Pro duktionsmittelindustrien und ei« Stillstand der Abwärts bewegung der Verbrauchsgüterindustrie« bemerkbar machen, j lassen sich auf dem sächsische» Arbeitsmarkte noch keiner lei Besserungszeichen erkennen. Vielmehr sind die saisonmätzigen Austriebserscheinungen so gering, daß dem ständigen Beschäftigungsrückgang der sächsischen Industrie keine Widerstände mehr entgegenstehen, und die Arbeits losigkeit vom 11. bis 18. Juli 1929 Wiederum nicht unerheb lich, nämlich um 2,8 Prozent, gestiegen ist. Bei den männ lichen Hauptunterstützungsempfängern in der Arbeitslosenver sicherung ist eine stärkere Steigerung als in der vorherge henden Woche festzustellen, nämlich von 57 366 auf 59 295, also um 3,4 Prozent. Die Zahl der Frauen erhöhte sich an nähernd im gleichen Ausmaße wie in der Vorwoche von 37 950 auf 38 658, also um 1,9 Prozent. I» die Krisen unterstützung trat infolge des neuen Erlasses eine Ab nahme um 1,7 Prozent ein. Umfangreichere Auswirkungen der Verordnung werden erst nach dem 20. und 27. Juli 1W9 erfolgen. Von stärkerer Rückgangsbewegung wurde die Metall industrie betroffen; sowohl im Maschinenbau, als auch im Gießereigewerbe mehrten sich die Betriebseinschränkungen und die Kurzarbeit. Eine leichte Belebung ist nur in der Elektroindustrie spürbar. Das uneinheitliche Bild der Tex tilindustrie hat sich nicht verändert. In den Kammgarn spinnereien, Seidenwebereien, in der Tuchindustrie und stellenweise in der Trikotagen- und Handschuhindustrie hält der saisonmätzige Aufschwung an, während der Beschäftigungs grad der Baumwollspinnereien und Strumpfindustrie weiter zurückgeht. Der Arbeitsmarkt des Bekleidungsgewer bes erfuhr durch Entlassungen aus der Herren- und Damen schneiderei eine fortdauernde Belastung. Von den Außenberusen verzeichnet der Bergbau lebhaften Bedarf an Hauern und Lehrhauern, während der Beschäftigungsgrad der Industrie der Steine und der Erden sich stellenweise abgeschwächt ha.. In der Landwirtschaft haben sich die Anforderungen von Arbeitskräften im Hinblick auf die bevorstehende Ernte erueui gesteigert. Polen scheut neutrale SachverMdige. Der 2. Tag im Ulitzprozeß. Kattowitz. Am Mittwoch wurde der Ulitz-Prozeß bei et was geringerem Andrang von feiten des Publikums und der Presse mit der Zeugenvernehmung fortgesetzt. Polizei- kommissar Brodniewie hat von dem Fall Bialucho selbst keine Kenntnis, da er 1925 noch nicht bei der Nach richtenstelle in Kattowitz tätig war. Der Zeuge berichtet aber, daß in Kattowitz und Rybnik Volksbundausweise als Paß ersatz für Reisen nach Deutschland ausgegeben wurden, und erwähnt verschiedene Einzelfälle, die aber in keinem Zusam menhang mit dem Fall der Anklage stehen. Als nächster Zeuge wird Kapitän Inasinski von dem Bezirkskommando Königshütte vernommen, der die Aus musterung und Einberufung des Bialucha schildert. Er gibt dnbet an, daß durchschnittlich in seinem Bezirkskommando — Ostoberschlesien zählt insgesamt fünf Bezirkskommandos — jährlich etwa 150 Deserteure festgestellt wurden. Es sei sehr schauer zu sagen, ob die Militärpflichtigen Deutsche oder Polen waren. Ulitz weist auf die kürzlich aufgedeckte Menschen- schmugglerband- hin, die auch Militärpflichtige über die Grenze geliefert hat. Darauf wird der von der Anklagebehörde geladene Schriftsachverständige Professor Krol-Krakau vereidigt und vernommen. Ulitz muß eine Unterschrift abgeben. Zur Beschaffung von Papier fiir diese Unterschrift wird eine Pause eingelegt. der Verhandlung stellt die Berteidi- ormq den Antrag, als Obergutachter den Schriftsachverstän- geu Bischof aus Lausanne zu laden, der im Flugzeug nach Kattowitz kommen soll. Die Verteidigung beantragt weiter, bis dahin die Gutachten der Schriftsachverständigen zu ver tagen. Der Antrag der Verteidigung wird unter Bezug- nähme auf den Artikel 289 begründet. Der Staatsanwalt spricht sich dagegen aus, weil ein ausländischer Sachverstän diger nicht der polnischen Gerichtsbarkeit im Falle eines Fehl- ZUtochtcns vorliege. Bon der Verteidigung wird darauf, hin das bereits vorliegende Zwischengutachten des Sachverständigem Bischof- Lausanne voraelegt. Der Sachverständige ist Leiter des polizeiwissen» süMstlichen Instituts an der Universität Lausanne und eine Autorität ersten Ranges. Nach 20 Minuten langer Beratung verlandet der Vorsitzende, daß der Gerichtshof beschlossen Hotze, den einen von der Verteidigung verlangten polnischen Saä-,verständigen Kwiecinski zuzulassen, den Antrag auf Verschiebung der Sachverständigenaussagen aber abzulehnen. Was die Zulassung des ausländischen Sachverständigen an- gch-, so behalte sich hier der Gerichtshof noch eine Entschei dung bis nach Durchführung des Beweisverfahrens vor. Darauf kamen die Sachverständigen zu Wort. Als erster wurde der von der Anklagebehörde benannte Prof. Krol- Krakau gehört, der in der Voruntersuchung ein Gutachten abgegeben hat, daß die photographierte Ulitz-Unterschrift auch Mrklich von der Hand Ulitz' stammen soll. Gutachten gegen Gutachten. Schriftsachverständiger Krol erklärte, daß die Unter schriften von Ulitz so verschieden sind, daß er verschiedene Gruppen bilden mußte. Aus den Prüfungen aller Unter schriften will der Sachverständige de i Schluß ziehen, daß die photographierte Unterschrift von der Hand Ulitz' stammt. Der darauf vernommene, von d r Verteidigung geladene Schriftsachverständige Kwiecinski, Oberkontrollbeamter beim Verkehrsministerium in Warschau, charakterisiert das vorhandene Material und stellt dann fest, daß die Photo graphie klein und schlecht sei. Die leicht zu schreibende, fünf Buchstaben enthaltende Unterschrift mache keine Schwierig keiten für eine Nachahmung. Ein Gutachten lasse sich auf Grund dieser Photographie nicht abgeben. Sachverständiger Krol bleibt trotzdem bei seiner Aussaze. Kwiecinski erklärte erneut, daß man zu der photographischen Unterschrift nichts sagen könne. Es steht also Gutachten gegen Gutachten. Sämtliche „Bremen"-Plätze ausverkaufi. New York. Die Begeisterung für Deutschlands stolze sten Paffagierdampfer ist in Amerika geradezu ungeheuerlich. Das Wunderschiff „Bremen" bildet die große Attraktion in New York. Nicht weniger als 52000 Karten waren für die am Mittwoch zwischen 11 und 5 Uhr festgesetzte allgemeine Besichtigung des Schaffes ausgegcben worden. Am Vortage hatten Sachverständige der amerikanischen Han- delsmarine die „Bremen" eingehend besichtigt. Sie sind der Mei««na. daß das SLiff 32 Knoten in der Stunde