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(Llacdäruck sLmtlicker Artikel uvä UlustraUouell verdaten.) Der Daumpflanztag. DaS Pflanze« von Bäumen Ln Verbindung mit Festlich keiten ist uvalt. Heilige BÄmn« uv- Haine sind von jeher und in allen Ländern bekannt. Aber der Baumpflanztag als besonder« Einrichtung ist amerikanischen Ursprungs und stammt a«S dem weAMchigen» fast baumlosen Wösten, wie er sich den weißen Ansiedlern vor 2—3 Menschenaltern darbot. Di« neue Bewegung begann im Fahr« 1872. Ein gewisser Morton, der im Landwirtschaftsdienst der Bereinigten Staaten wichtige Neunter innehatte, brachte damals für den Staat Nebraska «inen Beschluß durch, wonach der 10. April tobeS Jahres als Mamntag" gefeiert und das Pflanzen von Bäumen durch Festlichkeiten und Prämien gefördert werden sollt«. Ueber «ine Million Bäum« wurden an jenem ersten Baumpflanztag« gepflanzt, und 23 Jahr« später war der Erfolg schon so groß geworden, daß in -er gesetzgebenden Versammlung «in Beschluß durchgehen konnte, diesem früher fast baumlosen Staat den Beinamen eines „Baumpflanzsr- StaaieS* zu verleihen. Mit berechtigter Genugtuung stellt ein« besondere Ver- bffentlichung des amerikanischen Landwtrtschastsministeriums fest, welchen Siegeszug dieser amerikanische Gedanke des BaumtageS über die ganze Welt angetreten hat. Hierzu hab«« drei besonder« Maßnahmen wesentlich beigetragen: di« sorgfältig« Auswahl der Mr jede Gegend usw. geeignet ste« Baumsorten durch die Landwirtschaftsämter, die kosten lose Bereitstellung von Pflanzmaterial und gedruckten An weisungen durch die staatlichen Baumschulen, und vor allem die Verbindung des Baum-Pflanztages mit dem Erziehungs- und Schulwesen in der Art, baß an dem bströfsenden Tage M« Schulen frei hatten, um den Kindern Gelegenheit zur Mitwirkung an dieser Betätigung zu geben, di« lehrreich und nützlich zu gleicher Zeit ist und deren Wirkung zu einer besseren Zukunft Hilft. Die Sache fand Nachahmung in Kanada und Hawaii, in England und Australien, tu Frankreich und in China, in Rußland und tn Japan, in Südafrika, Norwegen, Neusee land «s w. usw. Deutschland fehlt in der langen Lifte von Ländern und Staaten, di« der amerikanische Bericht erwähnt. Viel leicht ist «S nur vergessen. Aber sicherlich könnte eine alI - gemeiner« Aufnahme dieses schönen und nützlichen Ge dankens dazu helfen, «ns viel mehr wertvolles Hol» un gesundes Obst zu schassen als uns gegenwärtig zur Vor- fügung steht, und mehr Schatten und Windschutz und Schönheit. Dazu wird auch der stetige Fortschritt im Forstwesen das seinige beitragen können durch Beratung hinsichtlich Sorten- wähl, Pflanzweis-e, Verwertung und vieles andere mehr. AUf jeden Fall ein großes BEigungSgebiet für den Ein- zelnen wie für Gemeinden, Genossenschaften, Verschönerungs- «reine und zahlreiche andere Bestrebungen. Das begießen öer Pflanzen im Gemüsegarten. Für bas Gedeihen der Pflanzen ist das Begießen, außer den Behacken, von außerordentlicher Bedeutung. Es geschieht dies aber zumeist recht oberflächlich und ohne Ueberlegung. Ganz ohn« jeden Nutze« ist das einmalige Ueberspritzen, denn das Wasser gelangt dadurch «Sicht in die tieferen Schichten, also an Lie Wurzeln der Pflanzen und der Haupt zweck, diesen das Wasser zur Ernährung zuzuführen geht verloren, ja, eS ist ein solches. Verfahren direkt schädlich, d««n es verhärtet den Boden und begünstigt zudem das Wachstum des Unkrautes. DaS Gießen erfolge also stets gründlich, stark und durch dringend, es muß dies geschehen, will man schnell wachsendes, mithin zartes Gemüse erzielen. Um das Gießwasser an die Wurzel« der Pflanzen zu bringen, macht man rings um diese eine kleine muldenförmige Vertiefung (siehe Abb.) und gießt in diese das Wasser vorsichtig ein, bei stark aus- getrockneten Boden nimmt man nach dem ersten Einziehen des Wassers einen zweiten, und wenn nötig noch einen dritten Guß vor. Ein weiterer Fehler ist es, den Wasserstrahl aus dem Rohr der Gießkanne direkt auf die, hauptsächlich noch kleinen Pflanzen, strömen zu lassen, denn dadurch werden die Wur zeln bloßgelegt und gelockert, das Rohr muß vielmehr dicht über dem Erdboden an die Pflanze gehalten werden, so daß Ler Strahl in kurzem Bogen, ohne jede Gewalt aus- strömt ss. Abb.). DaS Gießwasser ist Regen-, Fluß- oder Teich ¬ wasser. 8* wa» g«»Stigt Quell- ober Leitungswasser zu verwenden, muß dieses vorher in einer Tonne oder dergl. einen Tag lang der Sonne ausgesetzt werden, um die Len Pflanzen zuträgliche Temperatur zu schaffen. Dasselbe gilt für Brunnenwasser, denn alle die letztgenannten sehr kalten Wasser direkt benutzt, kühlen die durch die Bestrahlung der Sonne erwärmten Beete ab und dies schadet den Pflanzen sehr. Die geeignetsten Zeiten zum Gießen sind die Morgen und Abendstunden. Es ist angebracht, vor Johanni morgens zu gießen, da bis dahin die Nächte noch immerhin kühl sind und das Wasser den Boden kaltgründig macht, nach Johanni gieße man abends, weil dann früh die Sonnen strahlen so stark wirken, daß das Wasser zu schnell verdunstet, also die Pflanzen keinerlei Nutzen davon haben. Ganz falsch ist es bei heißem Sonnenschein zu gießen, ebenso zwecklos die Zuführung von Wasser am Tage. Einer reichlichen Bewässerung bedürfen die Pflanzen in der Zeit ihrer ersten Entwicklung, z. B. die Erdbeere z. Zt. der Blüte und des Reifens ihrer Früchte, Radies und Rettich, damit das Schwammigwerden verhindert wird, Kopfsalat, um das Schießen zu unterbinden, Blumenkohl, damit die Blumen festbleiben. Für die meisten Gemüsearten ist ein Begießen nicht mehr nötig, wenn alle diejenigen Teile soweit ausgebildet sind, daß sie in Benutzung genommen werden, eine weiter« Zu fuhr von Wasser würde diese wässerig machen und Fäulnis bewirken. Will man dem Gießwasser Jauche beimischen, welches den Pflanzen im allgemeinen und bei trüben Tagen, sowie nach einem durchdringenden Regen verwendet, recht gut bekommt, darf die Mischung jedoch nur schwach sein und nicht auf die Blätter bzw. Ranken gegossen werden. Man vermeide aber den Dungguß bei Pflanzen, die noch nicht richtig ängewachsen, oder ein geringes Wurzelvermögen haben. Noch möge auf den Unterschied zwischen Gießen und Be spritzen bzw. Vebrausen hingewiesen werden. Durch Las Gießen soll dem Boden und den Wurzeln Wasser bzw. auch Nahrung, durch das Bespritzen der Luft und den Blättern Feuchtigkeit zugeführt werden. Es sind deshalb Blattgemüse bei trockener Luft häufig zu bespritzen, bei Wurzelgemüsen und Hülsenfrüchten wirkt sich ein zu reichliches Spritzen der Blattwuchs auf Kosten des Fruchtansatzes durch zu große Ueppigkeit aus. Saatbeete sind natürlich nur leicht zu über brausen. Vke Ghreneäuöe öer Kaninchen. Daß die Kaninchen an der Ohrenräude erkrankt find, merkt man, wenn diese den Kopf schref halten, oft mit diesem hin und her schütteln, auch zuweilen mit den Pfoten an oen Ohren kratzen. Diese Krankheit wird durch eine Milbenart verursacht, welche sich im Gehörgange einnistet, man erkennt sie auch an der Borkenbildung, welche den ganzen Gehör en g ausfüllt. Wird nun nicht rechtzeitig für Abhilfe gesorgt, frißt die Milbe zuletzt das Trommelfell durch, dringt dann in das Gehirn ein und das Tier verendet unter großen Schmerzen. Ein Mittel gegen die Krankheit, das zumeist erfolgreich sein wird, besteht darin, daß man die im inneren Gehörgang vorhandenen Borken mit lauwarmen Seifenwasser erweicht, dann auswäscht und mit einem stumpfen Holzspatel vorsichtig zu entfernen sucht und darauf den Gehörgang mit einer Salbe, bestehend aus einem Teil Perubalsam und zehn Teilen Fett, bestreicht. Durch diese Salbe werden die Milben getötet und gleichzeitig oie Wunden geheilt. Dieses Verfahren wird an zwei Tagen, bzw. bis Heilung erfolgt, wiederholt. Also zuerst Seifenwasser eingegossen, es ist dies nicht gefährlich, wenn auch das Tier kläglich auf schreit, und dann die Salbe eingestrichen. Die Borken, welche aus den Ohren entfernt werden, sind zu sammeln, da die Milben darin vorhanden und aus die anderen Tiere übertragen werden können, und soforr durch Verbrennen zu vernichten. Selbstverständlich ist wohl, daß auch der verseuchte Stall gründlich gereinigt werden muß. Er ist mit fünfprozentiger Basillolösung zu desinfi zieren. Der Dünger ist ebenfalls zu entfernen und bald unterzugraben. KE miL Huste« -er Schweine. Die Schweine werden nicht selten von Koliken befallen, Lie natürlich starke Leibschmerzen verursachen und die be fallenen Tiere zum ächzen und Stöhnen veranlassen. Die Kolik entsteht zumeist durch Uebcrfressen. Ist nun ein Schwein an dieser erkrankt, sorge man zunächst für gute Streu, binde ihm einen Strick oder Strohseil ins Maul, damit es abkauen muß und gebe ein Klistier. Weiter wickele man es in ein nasses Tuch ein, worüber ein bis zwei Woll decken und Stroh gedeckt werden. Das, was das Tier nicht an Gasen auf dem gewöhn lichen Wege ausscheiden kann, soll nämlich durch die Haut fortgeleitet und zleichzeitig der Stoffwechsel angeregt werden. Nach etwa zwei Stunden nimmt man die Packung weg, reibt das kranke Tier mit einem Strohwisch ab und wieder holt diese. Merkt man, daß das Tier anfängt munterer zu werben, ist für Bewegung zu forgen und gebe nur leichtes Futter. Ganz besonders die Verdauung fördernd ist das Wühlen im Sande, Schutt, Kohlenasche, Schlamm usw. Der Husten tritt nicht selbständig auf, sondern ist im allge meinen die Folge ein«r inneren Krankheit und die haupt sächlichste Ursache Erkältung, Vor allem muh das an Husten leidend« Tier in einen trockenen warmen Stall gehalten werden. Das Futter, bestehend aus abgerahmter Milch, in welcher Kleie oder Haferschrot eingeweicht ist, muß ange wärmt gegeben werden. Das Wasser darf ebenfalls nicht kalt, sondern soll abgestanden sein. Innerlich gibt man Brechweinstein mit Mehl und Wasser zu einem Brei gerührt, der mit einem Stückchen Holz auf die Zunge gestrichen wirb. Für je zwei Schweine genügt eine Messerspitze voll. Nach einer Stunde etwa wiederholt man die Dosis, wenn die erste nicht gelungen war. Bei einer sehr starken Erkältung pflegt -er Husten immer hin längere Zelt a-n-udauevu. LalaticdnellLä/sr uack »eins barve, cier Dra-tu-um» Einiges vom Salat. Der Salat schmeckt nicht nur uns Mensche« »m heiß« Frühlings- und Sommerwetter vorzüglich, er zieht a«ch viele Genießer aus dem Tierreich an. Vor allen Ding« kommen die Sperlinge und zerpflücken die zarten Blättchen. Mr können sie leicht verscheuchen, da sie nnr am Tag« stehlen. Schlimmer sind die nächtlichen Besucher, die Nackl und auch Gehäuseschnecke«. Sie lassen, wenn sie zahlreich auftreten, nur die Strunke des Salates stehen. Des Abends, bei Laternenschein ist es eine Kleinigkeit, di« Schädlinge zu sammeln und zu töten. Man schützt sich gegen Schaden, wenn man die betreffenden Beete oder Pflanzen mit Salk staub oder auch Kainit umstreut. Das zerfrißt den Tieren die Sohle, auf der sie kriechen. Da Lie Schnecken die Feuch tigkeit sehr lieben, so legt man nasse Bretter auf die Wege. Hier sammeln sich besonders die Nacktschnecken und lassen sich leicht vernichten. Gehäuseschnecken sieht man auch am Tage umherkriechen und sind sie überall totzutreten. Die Kröte ist ein eifriger Vertilger von Nacktschnecken unL muß daher im Garten geschützt werden trotz ihres widerlichen Anblicks. ' Ein ebenso gefährlicher Schädling ist der Saatschnellkäfer oder vielmehr dessen blanke, glatte, hellbraune Larve, der Drahtwurm. Er verzehrt mit Vorliebe die Wurzeln des Salats. Wo wir eine welkende Pflanze sehen, müssen wir dieselbe sofort mit einem Stäbchen ausheben. Wir finden meistens an der Wurzel noch den Drahtwurm und können ihn vertilgen, ehe er größeren Schaden anrichtet. Er geht sonst von Manz« zu Pflanze und zerstört sie. Man legt durchgeschnittene Kartoffeln flach in die Erde, da bohren sich die Drahtwürmer gern hinein und lassen sich fangen. Der Salatschnellkäfer sieht braunschwarz, auch schwärzlich auS. Legt man ihn auf den Rücken, so schnellt er sich mit einem deutlich hörbaren Knacks auf die Beine herum. Er stellt sich oft beim Ergreifen tot. krsktiscke ZVinke Spargelkonservierung. Der Spargel eröffnet die Saison des Einmachens. Frischer Spargel von nicht im Frühjahr gedüngtem Lande wird genommen. Er wird drei bis vier Stunden im frischen Wasser gewässert und dunkel gehalten. Durch das Wässern wird der strenge Geschmack „vermieden, ebenso wird dem üblen Geruch, der oft beim Öffnen der Gläser oder Büchsen zu bemerken ist, vorgebeugt. Nach dem Wässern werden die Stangen geschält und zu- rechtgeschnitten — etwa einen Zentimeter kürzer, als die Gesäße tief sind. Die geschälten Spargel werden in kaltes Wasser gelegt, bis das Vorkochen beginnt. Dieses geschieht in einer dünnen Salzwasserlösung. Sobald sich die Stangen leicht biegen lassen (nach fünf bis acht Minuten), werden sie mit den Köpfen nach oben in das Gesäß gesteckt, wobei es am besten schräg gehalten wird. Klares Wasser mit em wenig Salz wird hineingetan und die Gläser oder Büchsen werden geschlossen. Nun werden die Spargel I btS l Stunden gelocht. Sraunkohl oder Slätterkoh!, ebenso Rase Möhl, wevden erst Ende Juni Anfang Juli gepflanzt. Braunkohl setzt man in Ler Reget auf «-geerntete Frühkartoffelbeete. Da di« Frühkartoffel« aber in -rosem Jahre später geerntet werden akS in normalen Jahren, so wird man nicht umhin könne«, eigene Braunkohlbeete anzulegen, damit der Kohl rechtzeitig gebrauchsfähig wird. Man kann auch den Kohl noch Anfang Juli aussäen und imAugust pflanzen. Er wir- aber Laun, wenn der Frost früh eintritt, nicht mehr fertig und bringt keine Vollernte. Allerdings gibt er dann im Frühling den sogenannten Pprossenpohl, der aber nicht so beliebt ist wie der Braunkohl Die Ernte beginnt nach dem ersten Frost ! und dauert bis April. Man nimmt immer die unteren Blätter sort und läßt das Herz stehen, damit es weitertreiben kann. Jauchengüsse gibt man nur bis Mitte September, damit die Blätter gut ausgereift in den Winter kommen. Rosenkohl wird gleichfalls erst Ende Juni oder Anfang Juli auf abgeerntete Erbsenbeete oder an den Rand von Gurken beeten gepflanzt. Späteres Pflanzen ist zwecklos, da sich Rosenkohl langsam entwickelt und bei später Pflanzung keine Rosen mehr bildet. Rosenkohl braucht viel Platz, deshalb bringt man nur zwei Reihen auf ein normales Garten- beet oder gibt wenigstens einen Abstand von 70 bis 80 Zenti- meter von Pflanze zu Pflanze. Der Rosenkohl wird hoch und bildet in den Vlattwinkeln kleine Köpfchen, Röschen genannt, die ganz fest sein müssen. Bei zu früher Pflan. zung werden diese groß und schlottrig und sind bann nur als Wirsingkohl zu verwenden. Die festen kleinen Röschen werden von Oktober ab ausgebrochen und ergeben ein sehr , feines Gemüse. Sollten sich bis iMtte September noch kein« ! Röschen gebildet haben, so kneift man dem Mittelirieb die Spitze aus. Durch die Saftstauung bilden sich dann die Röschen. Sobald diese da sind darf man nicht mehr jauchen, sonst werden sie schlottrig. Rosenkohl ist im allgemeinen ivinterhart Wo man in tiefen, nassen Lagen ein Erfrieren fürchtet, da hebt man den Rosenkohl nach den ersten leichten Frösten aus, schneidet die Blätter ab und schlägt Lie Stauden im Keller ein.