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Nr. 169. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 23. Juli 1929. Seite 2. anwalt ein Einschreiten unmöglich gemacht ist. Da auch mehrere Leipziger Unternehmungen getäuscht worden find, und sich beschwerdeführend an die Industrie- und Handels kammer gewandt haben, sei hiermit nachdrücklich zu größter Vorsicht und Zurückhaltung bei unbekannten Adreß büchern gemahnt. Grotz«a»«dorf. (Sommerfest im Deutschen Turnverein.) Bei prächtigstem Wetter konnte der hiesige Turnverein v. 1° am vergangenen Sonntag sein Sommer fest feiern. Dasselbe bestand aus turnerischen Wettkämpfen innerhalb aller Abteilungen, einem Umzug durch den Ort, Vorführungen von Freiübungen der Kinder, der Turnerinnen und der Turner, sowie allerhand Spielen und Volksbelusti gungen auf der Festwiese, die Herr Gasthofsbesitzer K. Lunze in freundlicher Weise zur Verfügung gestellt hatte. Ein reges Leben pulsierte auf dem Festplatze, zumal auch viele auswärtige Gäste gekommen waren, um mit zu feiern. Am Spätnachmittag fand für die Kinder die Siegesverkündigung durch den Vorsteher Kantor Martin statt, abends desgleichen für die Erwachsenen im Festsaal Lunze. Dort feierte man den Abschluß des Festes durch einen Sommernachtsball und nur ungern trennte man sich, als die Polizeistunde dem frohen Ringelreihen Halt gebot. Es war ein Fest, das so wohl der Festigung der Kameradschaftlichkeit innerhalb des Vereinswesens diente, als auch nach außen hin den Beweis erbracht hat, daß man im Verein dank der technischen Füh rung rüstig weiter arbeitet für die Ziele der deutschen Turnsache. Oberlichtenau. (Waldbrand.- Am 22. Juli abends in der 11. Stunde entstand auf unbekannte Weise ein Brand von einer größeren Menge getrockneten Ginster in der Waldung des Gutsbesitzers Emil Guhr, Oberlichte nau. Durch das schnelle Eingreifen der Freiwilligen Feuer wehr und den Bewohnern von Oberlichtenau, die alarmiert, mit dem nötigen Werkzeug in kurzer Zeit zu Stelle waren, konnte der Brand niedergedrückt werden, sodaß ein weiteres Uebergreisen auf die anliegenden Waldbestände verhütet wurde. Bautze«, 22. Juli. (Kommunistische Arbei terwehr IN Bautzen.) In einer hier abgehaltenen kom munistischen Versammlung wurde die Gründung einer anti- patistischen Arbeiterwehr beschlossen, wie sie infolge der Auf forderung durch die kommunistische Presse überall in Sachsen errichtet werden soll. Dresden, 22. Juli. (Folgen der großen Hitze.) Am Sonntag in der 18. Stunde wurde die Dresdner Feuer wehr nach dem Schlachthof alarmiert. Dort hatte sich der öffentliche Feuermelder infolge der Einwirkung der großen Hitze von selbst ausgelöst, und so den Anlaß zum Ausrücken eines größeren Feuerlöschaufgebotes gegeben. — Der Jäger Karl Beyer vom Reichswehrregiment 10 erlitt am Sonntag nachmittag auf dem Sportplatz an der Hebbelstraße einen tödlichen Hitzschlag. — In einer Chemnitzer Gießerei wurde ein 64 jähriger Arbeiter ein Opfer der Hitze. Dresden. (Neue Flugverbindung Dres den — S t r t t i n.) Die Nordbayerische Verkehrsslug G. m. b.H. hat am Montag früh eine neue Fluglinie Dresden—Stettin über Cottbus—Guben—Frankfurt/O. in planmäßigen Betrieb genommen, die sowohl durch ihren Personen-, als auch durch ihren Fracht- und Postdienst für die Stadt Dresden von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Das Flugzeug ver kehrt auf dieser neuen Strecke zu folgenden Zeiten: 7.30 ab Dresden an 18.30 8.15 an Cottbus ab 17.45 8.25 ab Cottbus an 17 35 8.45 an Guben ab 17.15 8.55 ab Guben an 17.05 9 20 an Frankfurt/O. ab 16.40 9.30 ab Fmnkfurt/O- an 16.30 10.30 an Stettin ab 15.30 Die Flugpreise betragen: Dresden—Cottbus 14 MA, Dresden- Guben 18 MA, Dresden—Frankfurt/O. 23 MA, Dresden- Stettin 35 MA. — (Autounfall in der Dresdner Heide.) Am Montag gegen 21 Uhr trug sich in der Dresdner Heide auf der Staatsstraße zwischen Heidemühle und Fischhaus ein Unfall zu. Der Mietwagen einer Autosahrschule in Großröhrsdors fuhr eine Straßenböschung hinab und legte sich dann um. Ein in Pulsnitz wohnhafter 26 Jahre alter Mitfahrer Herbert Franke zog sich dabei erhebliche Verletzungen zu, weshalb seine Ueberführung nach der Diakonissenanstalt in Dresden-Neustadt erforderlich war. Die beiden anderen Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Der beschädigte Kraftwagen wurde von der Dresdner Feuerwehr wieder auf die Straße gezogen und abgeschleppt. Meitze«, 22. Juli. (Festnahme eines Räu bers.) Auf dem Wege zu ihrer in Polenz gelegenen Woh nung wurde einer 19 Jahre alter Arbeiterin die Handtasche mit über 28 RM Bargeld entrissen, das sie eben erst von der Krankenkasse als Wochengeld ausgezahlt erhallen hatte. Kirschenpflücker hörten die Hilferufe des überfallenden Mäd chens. Sie verfolgten den Räuber, holten ihn auch ein und ermöglichten somit dessen Festnahme. Es handelte sich um einen 23 Jahre alten landwirtschaftlichen Arbeiter aus Klein- bielau in Schlesien, der von der zuständigen Gendarmerie in das Amtsgerichtsgesängnis Meißen eingeliefert wurde. Zwttkaa (P oli tische Schlägerei in Zwickau.) Am Sonntag nachmittag kam es im nördlichen Teil der Stadt zu einem schweren Zusammenstoß zwischen National sozialisten und Kommunisten. Die Nationalsozialisten ver anstalteten einen Werbemarsch durch Zwickau. Als sie in Stärke von etwa 250 Mann den Friedhof verließen, wo sie einen Kranz niedergelegt halten, erschienen auf der Crimmit schauer Straße etwa 140 uniformierte Kommunisten in einem geschlossenen Zuge. Beide Trupps marschierten etwa 30 m auf der Straße nebeneinander her. Als dann die Spitze der Nationalsozialisten in die Elsasser Straße einbog, kam eS zwischen der Schlußtruppe der Kommunisten und den Na tionalsozialisten zu Reibereien, die ganz plötzlich in eine um Anwendung der Artikel 16 und 17 ersuchen." Diese Er klärung, die eventuell weitergehende Folgen haben könnte, wurde von dem chinesischen Außenminister Wang ab gegeben. Da trotz aller widersprechenden Nachrichten und verschleierter Dementis es anscheinend doch zu größeren und kleineren Gefechten nahe der mandschurischen Grenze, be- sonders östlich von Lharbin, gekommen ist, könnte China diese Grenzplänkeleien sehr wohl zum Vorwand nehmen, um eine Völkerbundaktion einzuleiten. Unter Berufung auf die Artikel 16 und 17 des Völkerbundstatuts könnte da her China möglicherweise die im Völkerbund vereinigten Mächte auffordern, Abwehrmaßnahmen gegen Rußland zu ergreifen. Japan erkennt amerikanische Vermitt lung nicht an Tokio, 23. Juli. Der stellvertretende japanische Außenminister hat am Montag die Vertreter der japanischen Presse empfangen und ihnen mitgeteilt, daß die japanische Regierung von dem amerikanischen Vermittlungsschritt im russisch-chinesischen Streit nicht unterrichtet sei. Der japa nische Botschafter in Washington habe keine Verhandlungen mit Staatssekretär Stimson über ein Vorgehen zur Lösung dieses Streites geführt. — Diese Erklärung hat in diplo matischen Kreisen Tokios großes Aussehen erregt, da man sie als amtliche Ablehnung der amerikanischen Vermittlung ansieht. Ruhlands Ablehnung Stimson mitgeteitt Newyork, 23. Juli. Der französische Botschafter übergab am Montag abend Staatssekretär Stimson die Ant wort der Moskauer Regierung auf den Vermittlungsschritt. Die Antwort ist höflich aber ausweichend gehalten. Chinesische Denkschrist an die Mächte. Peking, 22. Juli. Die Nankingregierung hat be- schlosfen, an England, Frankreich, Amerika und Japan eine Denkschrift zu richten, in der der Ostbahnstreit behandelt werden soll. Die Nankingregierung sei zum militärischen Schutz gezwungen worden, weil die Sowjetregierung einen militärischen Uebrrfall auf die Mandschurei geplant habe. Die chinesische Regierung habe Material zur Verfügung, das die Beteiligung Moskaus an der kommunistischen Bewegung in China beweise Die Sowjetregierung habe der chinesischen Regierung ein Ultimatum gestellt, das militärisch« Maßnah men vermuten lasse. Die Nankingregierung sei als Mitglied des Völkerbundes und Mitunterzeichner des KelloggpakteS zu einem Schiedsgericht bereit, wenn die chinesische Ostbahn als Besitz des chinesischen Volkes angesehen werde. Deutscher Einspruch gegen Brüssel Berlin, 23. Juli. Wie der Vorwärts meldet, wurde von deutscher Seite gegen den Vorschlag, Brüssel als Kon ferenzort zu wählen, Einspruch erhoben. Die englische Re gierung habe sich von neuem für London eingesetzt. Großdeuischland bleibt das Ziel. Hannover. Den großen Referaten, die auf dem 12. Deut» scheu Studententag gehalten worden sind, ist am Sonntag eine Festsitzung gefolgt. Auf Enladung der „Deutschen Stu- dentenschaft" hatten sich in der „Stadthalle" di« Vertreter der Einzelstudentenschaften mit zahlreichen Professoren und Angehörigen aller Berufskreise der Hannoverschen Bevölke rung eingefunden, um von dem Wesen des studentischen Ge samtverbandes zu hören. Den Worten des Referendars Kersten, der für den Vorstand der Deutschen Studentenschaft sprach und erneut betonte, daß Studentsein verpflichte und die aka demische Jugend daher an den Aufgaben der Hochschule gegenüber dem deutschen Volk Mitarbeiten wolle, folgte eine Reihe von Begrüßungsansprachen. Der Rektor der Tier ärztlichen Hochschule Hannover, Professor vr. Hermann Mießner hieß persönlich die Studenten aus allen Gegen den unseres Reiches willkommen. Für die eigentliche Festrede hatte man vr. Kolbe- Berlin vom Deutschen Schutzbund gewonnen, um die „Pro- bleme deutscher Volkspolitik" aufzeigen zu lassen. Am Ende seines umfassenden Vortrages legte der Redner als Deutsch lands Ziel fest: das großdeutsche Reich in einem freien Europa zu schaffen. schwere Schlägerei ausarteten. Hierbei wurde von beiden Seiten mit Leibriemen, Trommelschlägern, Schulterriemen und Fahnenstangen zugeschlagen. Ein Kommunist bemäch tigte sich der Fahne der Nationalsozialisten und lief damit davon. Die in der Mehrzahl befindlichen Nationalsozialisten drängten die Kommunisten zurück. Als das Ueberfallkom- mando der Polizei erschien, hatten sich die Kommunisten bis auf wenige verlausen und die Nationalsozialisten hatten sich wieder zu einem Zuge formiert. Bisher sind der Polizei 7 Kommunisten und 5 Nationalsozialisten als Verletzte ge meldet. Die Zahl der Verletzten dürste wahrscheinlich höher sein. Ernste Verletzungen hat jedoch niemand davongetragen. Leipzig. (Zimmerpreisc zur Leipziger Herbstmess e.) Wie der Wohnungsnachweis des Leipziger Meßamtes mitteilt, werden sür die vom 25. bis 31. August stattfindende Leipziger Herbstmesse 1929 die Zimmerpreise die gleichen sein, wie zur letzten Frühjahrsmesse. Es werden also kosten Zimmer der Sonderklasse MA 12 und darüber, der Klasse I (herrschaftlich) MA 9, der Klasse II <gut bür gerlich) MA 6,50, der Klasse III (bürgerlich) MA 4,50, der Klasse IV (einfach) MA 3 für das Bert und die Nacht. Die Mete ist sür zwei Nächte im voraus zu bezahlen, bei mehr als vier Uebernachtungen in der gleichen Wohnung ermäßigt sich der Mietpreis von der fünften Uebernachtung ab um ein Drittel des einmaligen UebernachtungSpreifes, höchstens .MA 3.— für das Zimmer. Regierung und Arbeiterwehr. Wie von zuständiger Stelle verlautet, hat das Ministe rium des Innern gegenüber der neugegründeten Kom munistischen Arbeiterwehr noch nicht entscheidend Stel lung genommen; es wird aber die Entwicklung dieser Organisation weiter beobachten und unverzüglich ein greifen, sobald es sich herausstellt, daß es sich um eine Fortführung des Rotfrontkämpferbundes handelt, oder sobald andere Erkenntnisse ein solches Einschreiten not wendig machen. Staatsminister a. O. Albert Schwarz gestorben. Im 53. Lebensjahr ist nach längerer Krankheit der frühere Landtagspräsident Staatsminister a. D. Albert Schwarz gestorben. Er gehörte der sozial demokratischen Landtagsfraktion an. Oer Mörder von Wegefarih. Die Freiberger Kriminalpolizei hat bei ihren Be mühungen, das Vorleben des verhafteten Paul Hennig aufzuhellen, festgestellt, daß Hennig schon als 16jähriger Gärtnerlchrling in der Lommatzscher Gegend einem gleichaltrigen Freund mit einer Gärtner- fchere mehrere schwere Stichwunden in den Kopf bei brachte und ihm dann mit der Schere den Hals aufschnitt. Der Schwerverletzte konnte sich noch bis zur Apotheke schleppen und dort den Namen des Täters „Paul Hennig" stammeln; dann verschied er. Seinerzeit wurde Hennig nach ß 51 freigesprochen. Auch an einem 1911 in Böhmen geschehenen Mord war Hennig beteiligt. In Aussig wurde er zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt. Die weiteren Taten dürften erst bekannt werden, wenn der angeforderte Straf auszug eingeht, was in den nächsten Tagen der Fall fein dürfte. Wie schon erwähnt, war außer der in voriger Woche gefundenen Leiche des 18jährigen Zellmer im gleichen Rittergntswald und im gleichen Fichtendickicht, nur etwa 25 Meter von dieser Fundstelle entfernt, im Juni von Pilzsuchern eine andere Leiche gefunden worden. Um nichts unversucht zu lassen, wird die Leiche dieses Un bekannten, die so stark in Verwesung übergegangen war, daß man sie an der Fundstelle beerdigen mußte, nochmals ausgegrabcn. Rekor-fahrt -er „Bremen". New Pork. Die „Bremen" legte am Sonntag 705 Mei len, das sind 28,2 Knoten in der Stunde, zurück. Da klares Wetter herrschte, erfolgte die Ankunft der „Bremen" am Leuchtturm im Ambrose-Kanal bereits um 3,30 Uhr ameri kanischer Zeit. Berichte an Bord des Dampfers beschreiben die Fahrt als beispiellos ruhig. Die Passagiere wollten kaum glauben, daß sie bereits Montag nachmittag New Porl sehen würden. Der Rekorderfolg sei nicht in geringem Maße der Navigationskunst des Kapitäns Ziegenbein zuzu- schreiben, der geschickt die Gegenströmungen des Golfstroms zu vermeiden verstanden habe, die häufig die Fahrt der Schiffe verzögern. Die New-Nvrker Blätter berichten in großer Aufma chung von der Landung der „Bremen" und stellen Vergleiche mit früheren Rekordfahrten an, von dem Raddampfer „Sa vannah" an, der im Jahre 1819 26 Tcme für die Ueberfahrt brauchte, bis zum letzten Rekord der „Mauretania" ün Jahre 1928 mit 5 Tagen 3 Stunden 14 Minuten. Zur Ankunft der Breme«. Do« Bord der „Brem«»", 23. Juli. Während unser gewaltiges Schiff in den Hafen einfährt, erblicken wir die ungezählten Dächer von Stalen Island und Brooklyn. Zu unserem Empfang hat sich eine riesige Menschenmenge emgefunden, die dem Schiff zuwinkt. Unser Schiff fährt völlig ruhig. Erschütterungen sind kaum zu spüren. Der Kapitän erklärt, daß die Höchstleistung des Schlffes noch nicht erreicht sei. Während die „Bremen" beim Dock anlegt, erklingt das Deutschlandlied. Alle Fahrgäste sind mit der Ueberfahrt sehr zufrieden. Die „Emden" bei de« Fidschi-Insel« angekomme» London, 22. Juli. Der deutsche Kreuzer „Emden" ist auf den Fidschi-Inseln cingetroffen. Die Stadtbehörden in Suva und andere öffentliche Körperschaften lehnten es ab, zu Ehren der „Emden" einen offiziellen Emvsang zu veranstalten. Die Regierung hat daraufhin einen Ausschuß eingesetzt, der die notwendigen Vorkehrungen für den Em pfang der Offiziere und Bemannung treffen wird. * Deutschlands Studenten zum tzoung-plan. Hannover. Der 12. Deutsche Studententag faßte zum Poung-Plan eine Entschließung, in der es heißt: Nach dem Abschluß der Verhandlungen der Sachverstän digenkonferenz steht Deutschland vor der Frage, ob es die in dem Pariser Gutachten vorgeschlagenen Zahlungsverpflich tungen übernehmen soll. Die Behauptung von der deutschen Schuld am Kriege ist durch die wissenschaftliche Arbeit in- und ausländischer Forscher während des letzten Jahrzehnts als politische^ Zwecklüge entlarvt worden. Mit der Auf deckung der Schuldlüge bricht der Versailler Vertrag in sich zusammen. Das ist vor allem von führenden Staatsmännern der Entente ausgesprochen worden. Es ist erwiesen, daß Deutschland nicht die Verantwortung für den Ausbruch des Krieges trägt. Damit entfällt jedoch das Recht der Feind mächte, von uns weitere Reparationen zu fordern. Dir Lasten, die uns in dem neuen Sachverständigenplan auferlegt sind, übersteigen aber die in den rechtswidrigen und nicht mehr bindenden Bestimmungen des Versailler Diktats festgelegten Verpflichtungen bei weitem. Der Poung-Plan verpflichtet uns auch zur Tilgung der Kriegsschulden der alliierten Mächte bei ihren Gläubigern. Er will das deutsche Volk bis zum Jahre 1988 in das Joch der Fronarbeit zwingen. Die deutsche Jugend ist nicht gewillt, ihrerseits dieser Verknech tung von Generationen zuzustimmen. Erst die noch Unge- borenen werden am Ende ihres Lebens nicht mehr „Tribut"