Volltext Seite (XML)
Nr. 160. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 12. Juli 1929 4 > cxvxscTxvxsc^vxO! lex^Öf Oss cl!esjskriße virä VOM 14.—16. <kul! abLekalten. ISxlicll Lus- «»a kmur ües ua!korm1er1e«3Sgereorps 1. unä 2. festts^ 3 Okr Atusrug vlenstsg sbenü Sro»« IlMl-kMIMll ^Vuk ctem PIstre ist in ausgiebiger :-: V^eise kür Onterkaltung gesorgt :-: freunde geselligen Vergnügens von nsk und kern werden kierdurck kreundlickst eingeladen Oss Lckütren - ^äger - Lorps Karl flokkmann, lAsjor ZtlMmeimilhk Aikderßkina Nächste« Sonntag, von 7 Uhr abe.ids ab Blumen-Ball Ol^mpis- Ikestsi' Lonnsbsnci S Ußr, SonntsA6 u. >/z9 Ufir k kAd ÜN SsdMlWM. 6 /^kte nack dem weltbekannten gleicknamigen bustspiel. Line Parodie auk das Lckmierentkeater, wie sie lusti ger uncl grotesker nickt gehackt sein kann. In clen bkauptrollen: k^slpfi ^rtfiur kiobsrls, Icis Wüst, Dsciciv 8iII h/isria k>su6Isr, Waltsr kriiia diaturauknakme ^Is Sonctsrsinlsgs: »38 l3U8enchskl'. Heiken U V^underbare ^uknakwe von der sskrtausendkeier WWWWMWEMMKWWWWMMWWWWWWWWWMWW Zuverlässiger lüMer-mSWMlilW- StHHM Ml> KMÄM (Befilzen, Besaiten pp ) hat hier zu tun. Werte Auftr. nimmt die Tagebl.-Geschäftsst. entgegen Das christliche Park-Fest der IMMlMömelvWst findet nächste« Sonn tag, 14. Jul: im hiesigen in Erfüllung soinss vsrukss vsrungiüekts gsstsm krük unssr Llsktro-^ontour hksrr Kurt Homms! tödliek. Wir vsrlisrsn In dsrn so krüb aus Ssm l-sbsn Qsrisssnan sinsn klsikigsn und trsusn l^ltarbsitsr, dsr slok ststs dsr ^n- srksnnung svinsr Vorgssstrtsn und ssinor ^rbviiskoilsgan srkrsuts. Dankbar wsrdsn wir uns sslnsr srlnnsrn. Vie 0ir«Ktion üer Pulsnitr 6. Pulrnttr Schloßpark statt Anfang 3 Uhr. Eintritt frei. Bestellung aus Heidelbeeren nimmt entgegen Beruh. Hannemann M-MM männlich oder weiblich zum sofortigen Antritt in Großröhrsdorf gesucht. Angebote unter 6. 12 an die Tagebl.-Geschäftsst. »tiMM-l-M Dekaog sm 2V. and 22. a»U empki«klt Glan üroudlg WMlkmM-Mm kreundlickenOsstrSume rur regen Lin- kekr in empkeklencle Erinnerung. SonntSL uncl IVIonlSS keiner ökksnti. Sek!! Sonntag extra stsrkbesetrtes sarrorckester Montag ab 7 Okr: Herren unä Damen Eintritt 50 pkg„ Vanr krei. ksrlkol Pul8ni1r ll. § 8c!iSi!8t»i' üiiü grögtei' 8ssl üsi' llmBüiig D Tagungen in Sachsen Tagung des Rcichsosfizicrsbundcs. Zu seinem zehnten Bundestag ist in Dresden der Deutsche Reichsoffiziersbund zusammengekommen. Das Ehrenmitglied des Bundes, Hartmann-Dresden, gab seiner Befriedigung über die Entwicklung des Bundes Ausdruck. Nach zehn jährigem Bestehen umfaßt er bereits 17 Landesverbände mit 200 Ortsgruppen, in denen etwa 10 000 Bundesmitglieder zusammengeschlossen seien. Bundesführer Wodli, Berlin, ging dann in einer Form auf politische Ereignisse der Nachkriegs zeit ein, daß die anwesenden Vertreter der Reickiswebr es 8e»sstioneUe pralctircke öleokeit! itoLken Kamm mit OoppelweUearakauaK Le». L««a» Onduliert okns Lekslks kurrs und lauge Haare nur durod viukaokes Larainen. Lolid uncl unvsrwüstliob. Vnsntdokrliob kür jede Dame. Lis ersparen die Aus gaben kür das Ondulieren beim priseur und Kaden immer sebön gsloektes Haar. ?rel» pro Stück nur Kink. 2.50. Versand gegen Liusendung des Betrages in Lriskmarken oder gegen blaebnabme. bestellen Lis svkort bei Lirma L. Okotiner, ^VieaVIU, I-cr«Zie«kc!iIerrtr. Z4 Hunderte von O a n k s ob r e i b s u liegen auk. Vorzogen, sich zu entfernen und die Reichswehrkapelle zurück zuziehen. Tagung deutscher Berufsfcuerwehrmänncr. Der fünfte Reichsvertretertag des Verbandes Deutscher Bcrufsseuerwchrmänncr, der in Dresden zusammentrat, be gann mit Sitzungen des Verbandsvorstandcs, des Verbands ausschusses und mit einer Vertreterversammlung des Be zirksverbandes Freistaat Sachsen. Als erster Referent be richtete Landessekretär Buge-Berlin über das Thema: Be- amtenvcrtretung. Ein zweites Referat untersuchte die Rechts verhältnisse bei den I n d u st r i e w e h r e n. Die rechtlichen Bestimmungen über Anstellung, Entlohnung und Arbeits zeit der Jndustrieseucrwchrlcute sei noch sehr unklar. Zu fordern sei, daß dem Jndustriefcuerwehrmann bei Ausübung seiner Berufstätigkeit diejenigen Rechte eingeräumt werden, die notwendig sind, um im Interesse des Betriebes und der Betriebsbelegschaft eingreisen zu können. Kirche« - Nachrichten Oberlichtenau Sonntag, den 14. Juli, 7. nach Tvi».: Uhr Predigt über das 3. Hauptstück des Katechismus. 10 Uhr Kmdergottcsdieust. Der? vLvtovene 8a kn St«»«x»« »o»» Slnbatt» DoirvSavt 59. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Eines Tages fragte sie die Mutter, wo Hans eigent lich sei, und warum er garnicht einmal schreibe. Frau Helmbrecht erschrak, obgleich sie diese Frage schon längst mit bangem Herzklopfen erwartet hatte. „Er schrieb ja, Kind." „Mutter, Mutter, du verbirgst mir etwas — es ist nicht so. wie du sagst." i , „Aber Inge, mein Kind." „Nein, täusche mich nicht länger, Mutter. Ich habe die Erinnerung an etwas Schreckensvolles, das meiner Krankheit vorangegangen sein mutz, oder sie gar hervor gerufen hat. Ich bitte dich, sage mir alles. Fürchte nichts, ich bin stark genug, das Schwerste zu ertragen. Wo ist Hans? — Mir träumte du Mutti, du zitterst du bist so bleich " Inge hatte sich in ihrem Bett aufgerichtet, sie nahm der Mutter Hand und sah ihr flehend in die Augen. Ein Schwindel erfatzte Frau Helmbrecht. Sie wusste, datz jetzt die Entscheidung kam. Das Leben der Tochter hing davon ab, was sie antworten würde. Sie legte den Arm um sie und zog sie an sich: „Mein liebes Kind versprich mir ruhig zu sem dich nicht aufzuregen." „Ich will ruhig sein, Mutti, nur sage mir endlich: Was ist mit Hans geschehen? Ist es wahr, was ich zu träumen glaubte er wollte mich ver- lassen — er hat er ist —" Frau Helmbrecht seufzte schwer auf und noch einmal versuchte sie, die Wahrheit, wenn auch nicht zu umgehen, sondern zu bemänteln. < „Es wird sich alles als unrichtig erweisen ein Verdacht ist so leicht erweckt." Inge schüttelte langsam den Kopf. Ihre Augen sahen mit todestraurigem Ausdruck zur Mutter auf, und ihre Stimme klang unheimlich ruhig. „Was hat er getan, Mutti?" „Inge ich bitte dich frage nicht weiter." „Doch ich mutz alles wissen, verschweige mir nichts die Qual tötet mich." Da ermannte sich die Mutter, und stockend, auf Um wegen, erfuhr Inge die ganze Schmach und Schande. Aber sie brach diesmal nicht zusammen. In den bangen Stunden, wo sie regungslos im Bett liegen mutzte, hatte' sie gegrübelt und gegrübelt, und ihre Fantasie, auf der Erinnerung aufgebaut, hatte sie der Wahrheit ziemlich nahe gebracht. Darum hatte sie jetzt aus dem Munde der Mutter nicht die niederschmetternde Wirkung wie damals, als Amtsrichter Volkmann ihr von ihres Gatten Flucht und von der beabsichtigten Ver haftung desselben gesprochen hatte. Frau Helmbrecht be wunderte ihrer Tochter Fassung. „Du warst so traurig, mein Kind, als du erfuhrst, datz du nun die Hoffnung auf ein Mutterglück aufgeben mutztest; danke Gott, datz er sie dir nahm." Inge nickte trübe. „Ich verstehe dich, Mutti. Und — wann — ist die Gerichtsverhandlung?" „Volkmann sagte mir, in allernächster Zeit, die Un tersuchung ist beendet." „Und wenn er nun schuldig befunden wie lange wird seine Strafe währen?" „Ich weitz es nicht einige Jahre gewiß; doch bis dahin bist du frei, nichts soll dich mehr an ihn ket ten, kein inneres, kein äutzeres Band." Inge wandte sich ihr mit erstauntem Blick zu. „Was meinst du damit, Mutti?" „Eure Ehe wird geschieden werden." „Ah," sie wurde leichenblaß, aber sie erwiderte fest: „Nein sie wird nicht geschieden werden." „Inge, wie soll ich das verstehen?" „Meine Pflicht ist es, dann wieder zu ihm zurückzu kehren. 2ch habe vor dem Altar gelobt, Freud und Leid mit ihm zu teilen, bis datz der Tod uns scheidet. Denke doch nur, wenn ich ihn nun auch noch verliehe, müßte er nicht ganz zugrunde gehen? Ich will ihn auf zurichten suchest, ihm helfen, ein besserer Mensch zu wer den. Im Grunde ist er nicht schlecht, nur leichtsinnig — — glaube es mir, Mutti." „2a, Inge, ja aber dein Leben, deine Stel lung — denkst du denn garnicht an dich?" „Wir könnten ins Ausland, vielleicht nach Amerika oder Deutsch-Afrika gehen, wo man uns nicht kennt." „O Gott," stöhnte Frau Helmbrecht auf und: „Latz es nicht zu, datz dieses grotzmütige Herz ein solches Opfer bringt," fügte sie innerlich hinzu. Aber all ihr Bitten und Flehen, alle vorgebrachten Vernunftgründe hatten keinen Erfolg; sie blieb fest. Sie wollte nicht einmal davon wissen, mit den Eltern nach Buchenau zurückzukehren; sie müsse in seiner Nähe blei ben, könne ihn vielleicht im Gefängnis besuchen und ihm Mut zusprechen, meinte sie. Doch Frau Helmbrecht drang so lange in sie, bis sie endlich einwilligte, vorläufig mit nach Buchenau zu kommen. Die Befürchtungen, die Frau Helmbrecht infolge der erklärenden Aussprache mit Inge gehegt hatte, trafen nicht ein. Im Gegenteil nahmen Inges Kräfte jetzt rapid zu. Auch mit Helmbrecht ging es schnell bergauf. Das Glück, sein Augenlicht wieder zu haben, gab ihm seine alte Kraft und Energie zurück, und er konnte es kaum erwar ten, bis der Professor ihm endlich die erste Ausfahrt gestattete. Die beiden Frauen begrützten ihn denn auch mit der erwarteten freudigen Ueberraschung, und es entging ihm, wieviel Schmerz und Furcht dieser Freude beigemischt war. Helmbrecht nahm nun Inge in seine Arme und sah ihr prüfend ins Gesicht. „Du bist kränker gewesen, als man mir mitteilte, Inge dein Gesicht ist schmal und blaß." Inge lächelte. „Ich soll ziemlich krank gewesen sein, Väterchen — doch jetzt bin ich gesund und bald wieder deine alte Inge." Sie lehnte sich schmeichelnd an seine Brust. (F. f.)