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Nr. 151. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 2. Juli 1929. Seite 2. neue Baugeldverteilung statt, bei welcher wiederum 769 Bau sparern insgesamt 11 Millionen Reichsmark zur Verfügung gestellt wurden. In der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit von annähernd 5 Jahren hat die Gemeinschaft der Freunde nun mehr für 6453 Bausparer über 97 Millionen Reichsmark zum Bau von Eigenheimen bereitgestellt. — Ein Besuch des Vortrages ist jedermann zu empfehlen. Lichtenberg. (Turnverein DI.) Mit dem ge meinsamen Gesänge des Turnerliedes wird die Monatsver sammlung eröffnet. Die Tagesordnung bringt nochmals die Punkte zur Aussprache, die in der Turnratssitzung bereits vorberaten worden waren. Der Vorsitzende nimmt zunächst Gelegenheit, Turnbruder Ernst Müller zu beglückwünschen, der in diesen Tagen 25 Jahre Ehrenmitglied ist und spricht ihm im Namen des Vereins herzlichsten Dank für seine stete Treue und eifrige Mitarbeit aus. Weiterhin dankt er Turn bruder B. Noack, der dem Verein durch Stiftung eines Be trages die Anschaffung einer Fahne für die Turnhalle er möglichte. Anmeldungen lagen 10 vor, denen 3 Abmeldun- gen gegenüberstanden. Abrechnungen von den letzten Veran staltungen werden durch den Kassierer der Versammlung bekanntgegeben. Weiterhin wird beschlossen, in nächster Zeit eventuell eine Filmvorführung in der Turnhalle zu bieten. Anfang September soll das Abturnen stattfinden. Eine endgültige Ausstellung der Darbietungen zur letzteren Ver- anstaltung wird später noch bekannt gegeben. Es wird noch auf die Öl'. - Lotterie hingewiesen. Lose zum Preise von 1 Mark sind jederzeit beim Pressewart Päßler zu haben; 1. Ziehung am 18. Juli. Alles Nähere und diesbezügliche Auskunft über diese Fragen wird durch Obengenannten gern bekannt gegeben. Mit Gesang wird die sehr anregend ver laufene Versammlung geschlossen. Ohorn. (50-Jahrieier der Schule.) Die 50 Jahr feier unserer Schule ist glänzend verlaufen. Das ist das einstimmige Urteil aller. Schon Wochen vorher wurde vom Scbulsestausschuß und tn der Einwohnerschaft auf dar Fest gerüstet, in den letzten Tagen so gar fieberhaft, sodaß der Spruch in der Ehrenpforte über dem Schul« eingang wieder einmal Wahrheit geworden ist: „Laßt uns unsern Kin dern leben". In Kinderherzen ist nun einmal das Wort „Schulfest" ein Zauberwort. Und wenn sich in den Regentagen der vergangenen Woche bange Sorge um ein gutes Gelingen des Festes in die Herzen schlich, so hat der leuchtende Sommersonntag alle Sorgen hinweggenom men, und manches humorvolle Anerbieten von Regenschirmen brauchte nicht in Anspruch genommen werden. Zum Wohlgelingen eines solchen Festes gehört aber nicht nur schönes Wetter, sondern auch gute Vor- der.-itung. Und das mutz gesagt werden: Das Fest war bis in alle Einzelheiten äußerst sorgfältig vorbereitet dank der rastlosen Bemühungen des Schulsestausschusses, sodaß die Gewähr für ein gutes Gelingen von vornherein gegeben war. Das Fest nahm seinen Anfang mit einer Begrützungs- und Wiedersehensseier am Sonnabend im Gasthof zur Eiche, bei der der bekannte Apfel nicht zur Erde fallen konnte. Er sollen über 1100 Personen anwesend gewesen sein. Bon der Bühne aus gesehen, bot die tausendköpfige Menge der Besucher einen in diesem Saale bis jetzt ungewohnten Anblick, so saßen sie Kops an Kops. Auf Einzelheiten des Abends näher cinzugchen, ist bei der Fülle der Dar bietungen unmöglich. Aber alle, dec Kinderchor der Schule, dle größeren Mädchen mtt ihren reizenden Volkstänzen, die „Freien Sänger" und der „Liederkranz", wie das Pulsnitzer Stadtorchcster, boten ihr Bestes, sodaß der Beifall verdient, stark und herzlich war. Auch die Fest ansprache der Schulleiters über die derzeitigen Schulverhältnisse und ein Vortrag über das Schulwesen OhornS in früherer Zett wurden aufmerksam und dankbar entgegengenommen. Der Wunsch unseres Herrn Bürgermeister in seiner Begrüßungsansprache, das Fest möge nicht nur eine 50 Jahrfeicr der Schule, sondern ein Heimatfest sein, ist zur Wahrheit geworden. Zahlreich waren die ehemaligen Schüler und Lehrer unserer Schule der Einladung zum Feste gefolgt und gedachten in begeisterten und begeisternden Worten der ehemaligen Stätte ihres Lernens und Lehrens, dabei gute Wünsche für die Zukunft unserer Schule aussprechend. Das Schulfest am Sonntag mit seinem origi nellen, einzelne Lehrfächer der Schul«, Märchen und Sagen äußerst an- schaulich und wirkungsvoll darstellenden Festzug, an dem auch die ehe« maligen Schüler und Lehrer zahlreich teilnahmen, und den abwechslungs reichen Darbietungen und Spielen der Kinder brachte dank des herrlichen Tages einen Massenbesuch Einheimischer und Fremder Da auch für die leibliche Erauickung der Kinder in bester Weise Sorge getragen war, so fehlte es an nichts. Ebenso war der Plan des Schulfestes bis ins kleinste geregelt, sodaß alles klappte. Am Abend bot der Lam pionszug der Kinder ein prächtiges Bild, das durch ein von Freunden der Schule gestiftetes Brillanlfeuerweik seine Krönung fand. Das wohlgelungene Fest fand mit einem Abendliede des Schulchors und mit herzlichen Dankesworten des Schulleiters an alle, die zum vortrefflichen Gelingen desselben beitrugen, einen harmonischen Abschluß Zum Feste trug der O:t reichen Schmuck, dafür sei der Einwohnerschaft herzlichst gedankt. Am Sonntagmorgen fand droben am Ehrenmal eine schlichte, aber eindrucksvolle Feier statt. Im Auftrage der Gemeinde und des Schalbezirks Ohorn erfolgte nach eindringlichen Worten des früheren Schulleiters die Niederlegung eines Kranzes als pietätvolles Zeichen ehrenden Gedächtnisses für alle am Ehrenmal verzeichneten gefallenen ehemaligen Schüler unserer Schule und eines Lehrers derselben. Die Feier vollzog sich unter Teilnahme zahlreicher Ortseinwohner. Hierbei wirkte unser so oft bewährter Posaunenchor mit, dem samt seinem ver> dienstvollen Leiter herzlichster Dank und verdiente Anerkennung auch an dieser Stelle ausgesprochen wird. — Möge das Ohorner Schulwesen auch fernerhin gedeihlichen Fortgang nehmen, und mögen alle Wünsche zur weiteren zeitgemäßen Ausgestaltung desselben in Erfüllung gehen! 8t. Kamenz. (Schießerei.) In der Nacht zum Sonn tag gegen 2 Uhr früh kam es auf der Pulsnitzer Straße beim Roten Turm nach einem vorausgegangenen Streit zu einer Schießerei. Einer der Beteiligten wurde im Gesicht verletzt, so daß er Plötzlich nichts mehr sehen konnte und zum Arzt gebracht werden mußte. Der Schütze flüchtete. Es wird nach ihm gefahndet. Kamenz, (Motorrad Unfall.) Vorgestern nach mittag ereignete sich auf der Straße Döbra—Lieske, kurz vor letzterem Ort, ein schwerer Motorradunfall. Ein junger Mann aus Lieske nahm aus einem steuerfreien NSU. in rascher Fahrt die Kurde zu kurz, wobei das Motorrad in den Straßengraben stürzte und der Fahrer in das Feld ge schleudert wurde. Seine Verletzungen sind nicht leicht, u. a. wurden ihm auch einige Rippen angebrochen. Bischofswerda. (Sitzung der Friedensrichter.) Am 29. Juni hielten die Friedensrichter der Amtsgerichts - bezirke Bischofswerda, Kamenz, Königsbrück, Pulsnitz, Neustadt, Sebnitz und Stolpen im Hotel „Zur Goldenen Sonne" in Bischofswerda eine Sitzung ab. Der Kreisver treter, Herr Oberl. Seidel aus Sohland/Spree, begrüßte die zahlreich Erschienenen, insbesondere den Verbandsvorsitzenden, Herrn Bürgermeister a. D. Rehfeld aus Dresden, und wies I allen national empfindenden Kräften des Volkes fortgesetzt. Das im Widerspruch hierzu stehende Fernbleiben der Reichs regierung und der preußischen Regierung von den Kund gebungen am 28. Juni d. I. ist auf das schärfste zu ver- urteilen. Die neuen Tributlasten des Young-Planes sind untragbar und angesichts der bisherigen Leistungen als völlig ungerechtfertigt abzulehnen." Gleichzeitiger Staatsvertrag mit der evangelischen Kirche abgetehnt. Kampfstimmung im Preußen-Parlament. Presse- und Publikumstribünen im Preußischen Land tag sind überfüllt. Es beginnen ja die parlamentarischen Verhandlungen über das Preußen-Konkordat, einem Ver trage von größter Bedeutung für den Preußischen Staat. Auch das Plenum ist voll besetzt. Man merkt: es herrscht K a m p fsti m m u n g! Die Landtagsverhandlungen werden eröffnet durch eine deutschnationale Erklärung zu dem Vorgehen der Berliner Polizei gegen demonstrierende Studenten am 28. Juni. Sturm wogt im Landtag auf. Zurufe erschallen. Es hagelt Mißtrauensanträge gegen das Preußische Staatsministerium. Dann betritt der preußische Kultusminister vr. Becker das Rednerpodium und leitet die erste Lesung des Kon kordats ein. Es folgt die Reihe der Redner, die in der Aussprache die Stellung ihrer Parteien zum Konkordat dar legen. Spannung und Kampfstimmung überall. Vor allem hat ein Schreiben des Preußischen Staats- ministeriums an den evangelischen Oberkirchenrat über rascht, in dem das Preußische Staatsministerium einen gleich zeitigen Vertrag mit der evangelischen Kirche ablehnt. Da durch ist das Schicksal des Konkordats ungewiß geworden. Bewerbungsgesuche für die Marineoffizierslaufbahn. Berlin. Der Zeitpunkt für die Vorlage von Bewer bungsgesuchen für die Marineoffizierslaufbahn ist in diesem Jahre auf den 1. Juli vorverlegt worden. Die Gesuche sind bei der Inspektion des Bildungswesens der Marine in Kiel, für die Marinesanitätsosfizierslaufbahn bei dem Chef des Sanitütswesens in Kiel oder Wilhelmshaven, ein zureichen. Die Meldungen müssen bis spätestens 15. November 1929 vorliegen. Hindenburg empfängt Gunther Plüschow. Berlin. Der Herr Reichspräsident empfing den un längst von seiner Forschungsreise nach dem Feuerland zurück gekehrten bekannten Weltfahrer Kapitänleutnant a. D. Gunther Plüschow. Westgrenzlandprogramm vor der badischen Regierung. Karlsruhe. Der Reichsminister für die besetzten Ge biete, vr. Wirth, hatte mit dem badischen Staatsministe rium eine eingehende Aussprache über die das Land Baden berührenden Grenzlandfragen, die in der der Reichsregierung vorgelegten Denkschrift behandelt sind. Im Anschluß an die besonderen Notstände des besetzten Kehler Gebiets wurden alle Gesichtspunkte erörtert, die bei dem von der Reichsregierung in Aussicht genommenen Westgrenz landprogramm Berücksichtigung finden können. In 26 Kirchen predigten Konventteilnehmer. Kopenhagen im Zeichen des lutherischen Weltkongresses. Kopenhagen. Der Sonntag verlief für die meisten Teil nehmer am zweiten lutherischen Weltkonvent nicht ohne öffentliche Betätigung. So predigten am Vor- mittag in 26 Kirchen der Stadt Konventteilnehmer aus allen Ländern, darunter aus Deutschland Landesbischof vr. ,I h m e l-Dresden, Landesbischof vr. Behm-Schwerin, Kirchenrat vr. Nagel-Breslau und Kirchenpräsident vr. Veit-München, letzterer in der deutschen Petrikirche, deren Gottesdienst durch Gesang des Kirchenchors und des zur Zeit in Kopenhagen zu Besuch weilenden Männergesangvereins „Liederfreunde Berlin-Neukölln 1895" verschönt wurde. Am Nachmittag fand im Freien eine von der kirchlichen Vereinigung für innere Mission veranstaltete Kundgebung > statt, auf der von mehreren Konventteilnehmern Ansprachen gehalten wurden. in längeren Ausführungen auf die Notwendigkeit eines mög lichst engen Zusammenschlusses hin zwecks persönlicher Füh lungnahme und Erörterung von Berufsfragen. Wie schon in Zittau, Löbau und Bautzen will man sich auch hier in kleine Bezirke zusammenschließen, die von einem Obmann ge leitet werden, und wählte die Herren Oskar Wagner in Bischofswerda als Obmann für den Bezirk Bischofswerda, Bruno Naumann in Gödlau für Kamenz, Hermann Woblick in Königsbrück für Königsbrück, Stadtrat Biereichelt in Puls nitz für Pulsnitz und Bruno Winkler in Neustadt für Neu stadt, Sebnitz und Stolpen. Nachdem der Verbandsvorsitzende aus dem reichen Schatze seiner Erfahrungen wichtige Mittei lungen gemacht und mancherlei Anfragen beantwortet hatte, schied man mit der Erkenntnis, daß derartige Versammlungen nutzbringend und förderlich seien. Herr Stadtrat Biereichest sprach zum Schluß dem Verbandsvorsitzenden sowie dem Kreisvertreter für geleistete Arbeit und aufgewendete Mühe den herzlichsten Dank aus. Dresden. Wie aus Meißen zuverlässig gemeldet wird, Hai Ministerpräsident Bünger den Führer des sächsischen Landvolkes, Landtagsabgeordneten Schreiber, -zum Wirtschaftsminister im neuen Kabinett ernannt. Das Mi nisterium des Innern soll einem Parteigänger der National sozialistischen Partei übertragen werden. Den Deutschnatio nalen wird das Justizministerium übertragen werden, wäh rend Ministerpräsident Bünger selbst das Unterrichtsministe rium, das er bisher schon innehatte, weiterführen wird. Finanzminister vr. Weber wird auch weiterhin mit der Füh rung dieses Ministeriums betraut werden. — (Die Altsozialisten erkennen Dr. Bün ger nicht an.) Der erweiterte Vorstand der Altsozialistischen Partei hielt am Sonnabend in Dresden eine Sitzung ab, die sich u. a. mit der Frage der Regierungsbildung befaßte. Wie wir erfahren, nahm der Parteivorstand folgende Ent- fchließung an: „Die Voraussetzung einer etwaigen Beteili- Heligionssnede in Mexiko. Alle Kirchen bis zum letzten Platz gefüllt. Mexiko City. In ganz Mexiko haben zum erstenmal seit der Beendigung der dreijährigen Fehde zwischen Kirche und Staat wieder katholische Gottesdienste stattgefunden. Sämtliche Kirchen waren bis zum letzten Platz gefüllt. An einigen Orten mußte sogar die Polizei ein schreiten, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Zahl reiche Personen wurden in dem Gedränge vor und in den Kirchen ohnmächtig und mußten abtransportiert werden. Die Geistlichen feierten während der Gottesdienste den Friedensschluß zwischen Kirche und Staat und gaben der Hoffnung Ausdruck, daß er nie wieder gestört "werde. Danzigs Aniwort. Zurückweisung der polnischen Anmaßung. Danzig. Der Danziger Senat hat dem diplo matischen Vertreter Polens auf seine Beanstandungen Ler Danziger Kundgebungen gegen Versailles geantwortet, daß Sie Danziger Bevölkerung ein natürliches Recht auf freie Meinungsäußerung habe. Die Kund gebungen gegen Versailles in Danzig gehörten einer Sphäre an, die kein internationaler Vertrag je regeln könne. „Entgiftung -er außerpolitischen Atmosphäre." Paris. Am Sonntag fand in Paris die Einweihung Ses sozialistischen Parteihauses statt. Der deutsche Sozialist Breitscheid umschrieb die gemeinsamen Ziele des So zialismus. „Ich schäme mich," so erklärte Breitscheid, „vor Ihnen immer von den deutschen Wünschen zu sprechen. Aber es handelt sich nicht um rein deutsche Fragen, sondern ihre Lösungen interessieren ganz Europa. Unsere Pflicht ist es, durch gemeinsame Anstrengungen eine Regelung der Kriegs entschädigungen und der alliierten Schulden zu sichern, die endlich die vergiftete politische Atmosphäre reinigen kann." politische Konferenz nicht vor dem IS. August. Frankreich hat es mit der Annahme des Youngplanes nicht eilig. Paris. Aus den Erklärungen, die Poincarö und Briand vor dem Auswärtigen Ausschuß der französischen Kammer abgaben, geht hervor, daß die große politische Kon ferenz „nach Ansicht" der französischen Regierung — was fast so viel heißt wie: nach dem Willen Poincarss— nicht vordem 15. August beginnen wird, da bis dahin noch verschiedene technische Fragen zu klären und vor allem noch die Statuten der internationalen Zahlungsbank aufzustellen sind. Für die Verhandlungen selbst rechnet man mit einer Dauer von mindestens zwei Monaten, da „möglicherweise" die Rheinlandräumung zur Debatte gestellt werden könte. Das französische Parlament wird erst Ende Oktober oder Anfang November znr Ratifizierung des Tonng-Planes schreiten. Man hat es ja auch nicht eilig, denn die Dawes zahlungen werden fortgesetzt, wenn der Young-Plan nicht am 1. September in Kraft treten kann. „Keinen Pfennig mehr an Amerika und England, als Frankreich von Deutschland erhält." Paris. Daladier, der Führer der Radikalsozialen Partei Frankreichs, die seit der letzten Umbildung des Kabi netts Poincarä in schärfster Opposition zur Regierung steht, erklärte, daß die radikalsoziale Partei sowohl die Schulden abmachungen von Washington und London, als auch den Young-Plan trotz aller Bedenken ratifizieren werde. Der Redner stellte jedoch zur Bedingung, daß die französische These „Keinen Pfennig mehr an Amerika und England, als Frankreich selbst von Deutschland erhält" eine gesetzliche Grundlage in dem von dem Parlament zu verabschiedenden Text Aufnahme findet. gung der Altsozialistischen Partei an einer Regierung ist, daß der Ministerpräsident erst rechtsgültig nach der Verfassung gewählt sein muß Die Altsozialistische Partei kann die Wahl Dr. Büngers als zu Recht erfolgt nicht anerkennen." Demnach wird der der Altsozialistischen Partei angehörcnde Arbeilsminister Elsner der neuen Regierung nicht angchören. Da auch die Demokraten Herrn Dr. Bünger eine Absage erteilt haben, und da ferner mindestens ein Aufwertler ihm ebenso ablehnend gegenübersteht wie diese beiden Parteien, so kann Dr. Bünger im besten Falle nur auf 44 unter 96 Stimmen rechnen. Dresden. (Zusammenstoß zwischen Stra ßenbahnzug und Autobus.) Am Sonntag nachmittag kreuzte ein Straßenbahnzug die Großenhainer Straße. In diesem Augenblick kam ein großer, mit 39 Personen besetzter Autobus aus Königstein und stieß mit der Straßenbahn zu sammen. Dabei wurde der Vorderstandplatz des Triebwa gens vom Straßenbahnzug zum Teil eingedrückt, Personen wurden aber nicht verletzt. Bei dem Autobus war u. a. ein Achsenbruch zu verzeichnen. Von dessen Insassen erlitten zwei männliche und vier weibliche Personen durchweg leichtere Schnitt- und Quetschwunden sowie Prellungen oder Bluter güsse. Die Verletzten wurden nach dem Krankenhaus gebracht, konnten dort aber sämtlich nach Empfang erster Hilfe wieder entlassen werden. Dresden. (Polizeiliche Sistierung einer Rotfront-Kapelle.) Gelegentlich eines Umzuges der Marschmusik Proletarischer Musikkapellen in Dresden-Fried richstadt wurde auch eine Kapelle des Roten Frontkämpfer bundes festgestellt. Das Ueberfallkommando trennte die 22 Mann vom Umzug und sistierte sie nach dem Polizeipräsi dium, wo die Namensfeststellung und Beschlagnahme der Instrumente erfolgte.