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Nr. 147. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 27. Juni 1929. Seite 6. MM es wagen sollte, der neuen Negierung von vornherein das Vertrauen zu entziehen und den alten Wirrwarr von neuem hervorzurufen. * Abschied des bisherigen Ministerpräsidenten Heldt. Der aus dem Amte scheidende Ministerpräsident Heldt verabschiedete sich am Mittwoch von den Beamten, A »gestellten und Arbeitern der Staatskanzlei und des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten. Minister präsident Dr. Bünger hat die Geschäfte übernommen. Auch Wirtschaftsminister Dr. Krug von Niddahai sich bereits von den Beamten und Mitarbeitern seines Ministeriums verabschiedet. Am Donnerstag gedenkt auch Innenminister Dr. Apelt seine Geschäfte niederzulcgcn. Sport Insgesamt Holz S am 6 : 6 : 2 : 0 : 6. 7. 2 4 7 8 1» 1V 7680 7413 7439 7103 7258 7094 6896 11 : 10 : 8 : 5 : 4 : 3 : 2 : 1 3 4 4 8 10 1. Eckentöter 2. Mei kur 3. Seltne Brüder Harmlose Dämmerstunde Scharfe Spitze Gruppe 8 Elipse Alle Neune Genau Vorbei 1235'/. 1239»/» 1183°/» 1209V, 1162V, 1149-/- 1316'/° 1294V, 1289 1263 1200'/- 1158 4. Luschi 5. Einzelmitglieder 1. 2. 3. 6'82 „ 6472 „ 6445 „ 6315 „ 6002 , 5790 „ Dienstag, den K. 6. Vollständig Schnuppe Das Endspiel der beiden Gruppenmcister findet 9. Juli statt. 4. Fidele Sportler 5. Vereinigung Pnlsnitzer Kegelklubs Die letzten Klubwettkämpfe brachten nachstehende Ergebnisse: Harmlose : Dämmerstunde 1289 : 1180 Holz, 2 Punkte für Harmlose Höchstwurf aus 50 Kugeln: 291 Holz Willi Gräfe, Harmlose 276 Holz Heinrich Lange, Dämmerstunde Scharfe Spitze: Dämmerstunde 1202 :1182 Holz, f jeden Klub 1 Punkt Hvchstwurf auf 50 Kugeln: 262 Holz Heinrich Lange, Dämmerstunde 250 Holz Richard Hensel, Scharfe Spitze Fidele Sportler : Harmlose 1255 :1161 Holz, 2 Punkte f. Fidele Sportler Höchstwurf aus 50 Kugeln: 272 Holz Albert Hensel, Fidele Sportler 271 Holz Helmut Hantsch, Harmlose Mit diesen Wettkämpfen haben die diesjährigen Pokalwetikämpse ihr Ende erreicht. Die beiden Klubs Eckentöler und E'ipie haben sich in ihrer Gruppe in schweren Kämpfen die Gruppenmeisterschaft errungen, wozu denselben herzlichst gratuliert sei. Nachstehend die endaültige Punkttabelle: Gruppe ä Durchsch. auf 250 Kug. 1 Pkt. 1280 Holz Krti,t«r»fest 193V in Chemnitz. Nach der Beschluß, fassnuy des Kreisturnrates, das Turnfest der sächsischen Turnerschaft 1930 rn Chemnitz abzuhalten und nach der Erklärung des Rates der Stadt Chemnitz, das Gelände der neuen Südkampsbahn der Turner schaft zur Verfügung zu stellen, weilte kürzlich Äreisoberturnwart Marlin Schneider (Leipzig) in Chemnitz zu grundlegender und richtung gebender Besprechung mit den Führern der Chemnitzer Turnerschaft. Unter Führung des Städtturn- und -sportwartes May wurde das Festgelände besichtigt. Es ist anzunehmcn, daß nach den neuerdings beschlossenen Erweiterungen genügend Raum, selbst für das Fest des größten TurnkreiseS der Deutschen Turnerschaft vorhanden ist. Kreis - obelturnwart Schneider entwickelte den in den Grundzügen bereits fer tigen Plan des Festes. Es wird rund eine Woche den Chemnitzer Alltag beherrschen. Gauvertreter Roßburg (Chemnitz) skizzierte den Stand der bisherigen Vorarbeiten. Vieles wird besser und größer als in den Festen vergangener Tage gestaltet weiden können, manche« aber ist weit schwerer und mühevoller zu lösen als in vergangenen Togen. Restlos wird die Vielheit turnerischer LebenSgcstaltung vor das Äuge des Beschauers gebracht werden, schwer aber ist es, die Mafien des Festes, das an die Zahlen Kölns heranreichen soll, in wenigen Stunden nach und vom Festplatze zu bringen, ebenso schwierig, den Mafien aus reichende Unterkunft zu gewähren- Trotzdem hofft Chemnitz aus ein gelungenes Fest. Dresdner Sport - Clnb schlägt die Aegypter S : 1. Zehntausend Zuschauer sehen ein technisch hochwertiges Spiel. Prenu und Wetzel in Wimbeledon geschlagen. Am dritten Spieltage der Altenglandmeisterschaste» in Wimbledon fielen auch die beiden letzten deutschen Teilnehmer Prenn und Wktzll gegen Telden bczw. Kingsley aus. Außer diesen Niederlagen gab cS auch noch einige Ueberraschungen. Italiens Tennisdiktator und Spitzen spieler Morpurgo mutzte sich von dem jungen Engländer Sharpe eine Niederlage gefallen lassen. Im Dameneinzel verlor die Leipzigerin Frau Schombuegk gegen Helen Wills ohne auch nur ein Spiel zu ge winnen. Fräulein Rost mußte gegen Miß Jacobs die Waffen strecken. Das Duell -er eisernen Fäuste. Der Deutsche Max Schmeling auf dem Wege zur Boxweltmei st erschaft. Am Donnerstag kämpft im Dankee-Stadion in New dort der deutsche Boxer Max Schmeling gegen den Basken Paolino llzsudun. Dieser Kampf gilt als End ausscheidung für die Weltmeisterschaft und findet in Form einer Wohltätigkeitsveranstaltung statt zum Besten einer Milchstiftung. Der Sieger aus diesem Kamps wird dann gegen Jack Dempsey oder Jack Sharkey um den Titel des Weltmeisters zu kämvfen haben. Max Schmeling und sein Reitpferd. Zum Training des bekannte» Box-Schwergewichtlers gehör: auch der Reitsport. Weit davon entfernt, diesen Boxkampf Schmeling — Paolino als ein Weltereignis erster Ordnung zu be trachten, darf man doch nicht die Tatsache verkennen, daß es wieder einmal die deutschen Farben sind, die über Amerikas geschäfts- und sporttüchtigen Massen lustig im Winde flattern. Was das bedeutet, davon kann man sich erst ein richtiges Bild machen, wenn man zurückdenkt an jene Stunden, in denen das amerikanische Volk die sportliche Lei stung des Ozeanfliegers Hermann Köhl und etwas früher die Rekordleistungen des Schwimmers Erich Rademacher enthusiastisch feierte. Wenn auch der Kampf Schmelings nicht als ein großes Ereignis betrachtet zu werden braucht, so wird er doch dazu beitragen, dem deutschen Namen wieder Weltgeltung zu verschaffen. Der Kampf selbst hat New Dark wieder einmal in einen Taumel boxsport licher Aufgeregtheit versetzt. Diesmal nehmen besonders leidenschaftlichen Anteil an dem Kampf weniger die hundertprozentigen Tankees als die in den Staaten lebenden Romanen (hie PaolinoI) und die Deutsch-Amerikaner und Iren (hie Schmeling!) Das große Geschäft mit diesem im übrigen zugunsten des New-Zorker Milchfonds veranstalteten Kampf erscheint schon dadurch gesichert; man rechnet mit 1ÜÜ00V Besuchern und mit 1250 000 Dollar Einnahme. Bisher sind die 7000 Plätze zu drei Dollar und die 21 394 Plätze zu fünf Dollar sämtlich verkauft, auch von den mehr als 5000 Eintrittskarten zu sieben Dollar ist keine mehr zu haben. Vergriffen sind auch die Vorzugssitze, 7000 an der Zahl, die 50 Dollar kosten. Max Schmeling befindet sich in bester Form, was er selbst bestätiate durck einen Aussvruck: Ick süffle mick besser und widerstandsfähiger als je zuvor.in meinem Leben. Nicht Sportbegeisterung allein ist es, Hie unsere Augen diese Tage in Erwartung nach Amerika blicken läßt, sondern auch das stolze Gefühl, daß zum ersten Male ein Deutscher sich bis zu dem Entscheidungskampf um die Welt-Boxmeisterschaft durchgeschlagen hat. Börse und Handel Amtliche sächsische Aotierunaen vom 25 Zuni. Dresden. Die Börse verkehrte wieder in sehr stiller Hal tung, die Kursveränderungen waren unbedeutend, der Umsatz klein. Höher lagen unter anderem Schubert u. Salzer uw 3,5, Paaschen um 2,25, Deutsche Bank, Faradit und Deutsch, Jute um je 2 Prozent. Dagegen verloren Schönherr 2,5 Verein. Sttohstofs 3,5, Polyphon, Glasfabrik Brockwitz und Trittau je 2 Prozent. Die übrigen Kursveränderungen be wegten sich unter 2 Prozent. Rentenwerte waren wenia ver ändert. Leipzig. Die hiesige Börse verkehrte in etwas freund licherer Haltung, das Geschäft blieb aber weiterhin eng uni begrenzt. Größere Gewinne erzielten Schubert u. Salzer mit 4, Reichsbank und Leipziger Malz mit je 3 Prozent. Da- gegen verloren Concordia-Spinner 2 Prozent. Anleihen ge schäftslos. Freiverkehr uneinheitlich. Chemnitz. Die hiesige Börse bot ein freundlicheres Bild. Es machte sich Materialmangel geltend, so daß schon bei ge ringen Umsätzen beträchtliche Kurssteigerungen erfolgten. Maschinenaktien waren bis 4 Prozent gebessert. Bankaktien bis zu 1 Prozent, die sonstigen Jndustriewerte bis zu 0Z Prozent. Berliner Börse wom Mittwoch. Die Börse setzte sehr still und unter Berücksichtigung der Reportzuschläge wenig verändert ein. Heimische Renten veränderten sich kaum. Schiff fahrtswerte wurden im Verkaufe von der Arbitrage stärker gekauft, es ergaben sich infolge größeren Materialmangels Kurs- befferungen um 3 bis 4 Prozent. Bankaktien: Bevorzugt waren Reichsbank. Montanwerte hatten das Hauptgeschäft. Kaliaktien waren in Erwartung günstiger Absatzzahlen höher. Die Farbenaktie konnte sich nur wenig erholen. Elektroaktien waren ziemlich vernachlässigt. Bevliner Produktenbörse: Ruhig. Dom Auslande ging eher abschwächende Anregung dem hiesigen Getreidemarkt zu. Di« mäßigen Zollerhöhungen, die für nahe Zukunft hier in Aussicht stehen, bewirkten manche weitere Realisation per Herbst und Neukäufe per Juli, so daß der Report zwischen beiden Lieferungsmonaten am Zeitmarkt sich vermin derte. Roggen hat einiges Ausfuhrgeschäft. Tschechenware ging im Transitverkehr um. Amtliche Notierung der Mittagsbörsc ab Station. Mehl und Kleie brutto, einschl. Sack frei Berlin. °) Hektolitergewicht 74,50 bg. ') do. 69 leg. IM kg 26. 6 29 25 6. 29 I 100 KL 26 0. 29 25. 6. 29 W-iz. ^ehl 7» V. 26.0 29 5 Mark 220.0-221.0 220.0-227.0 Weizen 26.0 29.5 Mai — — Roggen 26.2 262-28.5 Juli 2310 233 5 230.7-231.2 Weizenkleie 11.5-11.7 11.5 11.7 Sept 239.50 243.0-241.0 Roggenkleie 11.5-12.0 11.5-12.0 Roga. Weizenkleie- mrk. V 191.0-193 0 191.0-193.0 melaffe ' —- Mai Raps (1000 ko) Juli Sept. 205.5-207.0 205.0-205.5 Leinsaat (do.) —— —— 215 0-215.7 218 7-217.7 Erbsen. Viktor a 40.0-48.0 40.0-48.0 Gerste Kl, Spelleerbsen 28.0-34.0 28.0-34.0 Futtererbsen 21.0-23. v 21.0-23.0 Drau — Peluschken 25.0-26.0 25.0-26.0 Futt-. Indust. 176.0-182 0 176.0-182.1 Äckerbohnen Wicken 21.0-23.1 27.0-30.0 21.0-23.0 27.0-30.0 Wint. Lupinen, blau 18.5 19.5 18.5-19.5 Haier , yelb 27 5 29.5 28.0-30.0 mark. 178.0-188.0 t78.0-188.0 Seradella. neue — — Mai — — Rapskuchen 18.50 18.50 Jult Eepl. 187.0-188 5 188 5-188 0 Leinkuchen 21.3-21.6 21.3-21.6 196.0 197.0 Trockenschnitze. I0.50 10.50 MaiS Soya-Extrakt 18.7-19.3 18.5 19.3 Berlin Schro, Plala — — Kartoffeiflocken 158-16.4 16.0-16.6 Magdeburger Zuckernotierungen. Gemahlene Melis bei prompter Lieferung innerhalb 10 Tagen 25,50, bei Lieferung Juni 25,50, Juli 25,65, August 25F0. Tendenz: Stetig. (Ohne Gewähr.) Dev irsvtovLNL 80^1, St»»»«»» »a» 39. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Nun kam ein anderer, dem seine Interessen so fern lagen, und warb um Inges Hand; er war der Erbe. — Doch Inge konnte ja darauf keine Rücksicht nehmen, was er, der alternde, blinde Mann sich wünschte: sie mußte ihren Weg wählen nur nach ihrem Herzen. Hoffent lich hatte sie gut gewählt. Grunow war ihm ja als Freund seines Sohnes und auch durch sein liebenswür diges Wesen in den kurzen Wochen näher gerückt und doch — er wußte selbst nicht warum — als Mann seiner Inge hätte er ihn nie gewünscht. Rechtsanwalt Grunow blieb den Tag über in der Familie. Erst mit dem letzten Zuge wollte :r reisen. Es gab ja noch so viel zu besprechen und zu erörtern. Aber gerade das, was ihm am meisten auf dem Herzen lag, kam nicht über Grunows Zunge: die Frage nach den Vermögensverhältnissen, nach Inges Mitgift. „Inge ist meine einzige Erbin," hatte Helmbrecht, als er sich eine Zeit mit Grunow allein befand, geäußert und damit war der Geldpunkt nicht wieder berührt worden. Das genügte ihm auch vorläufig. Von seiner Tante wußte er, daß Helmbrecht reich war. Freilich, daß diese Annahme seit den letzten zehn Jahren, wo die Krankheit Helmbrechts den Rückgang der Fabrik heranfbeschworen, nicht mehr zutraf, wußte keines von beiden. Heute um ersten Tage mochte er sich über das Genauere nicht infor mieren. Dafür war noch später Zeit. Nur auf eins drang er, auf baldige Hochzeit. Merkwürdigerweise war Inge sehr mit dieser Eile einverstanden und darum wurde die Hochzeit schon auf Anfang September, kurz nach der Rückkehr der Familie nach Buchenau, festgesetzt. An die Tante setzte Grunow ein Telegramm auf: „Inge errungen — heute noch nach Hause." Und endlich nahm er Abschied mit der Versicherung, so oft es ihm sein Beruf erlauben würde, für einen oder mehrere Tage nach Misdroy zu seiner jungen Braut zu kommen. Inge hatte, nachdem der Bräutigam fort war, noch ein langes, inniges Gespräch mit der Mutter, das sehr beruhigend auf beide Teile wirkte. Dann war Inge hinauf in ihr Zimmer gegangen, ohne jedoch ihr Bett aufzusuchen. Sie setzte sich an das Fenster und blickte in die ster nenklare Nacht hinaus. Vor ihren Augen lag das Meer wie ein unendliches, schwarzes, flimmerndes Etwas. Der Wind hatte sich vollständig gelegt. Ruhig und glatt, nur am Strande sich mit geringem Schaum bre chend, kamen und gingen die Wogen. Ein ewiges Wechseln und doch ein ewiges Einerlei. War es mit dem Leben nicht ebenso? Ein Kom men und Gehen — nur die kurze Spanne Zeit, wo sich die Wasser an der Düne brachen, die hinterließ ihre Spu ren. War es wert, sich um diese kurze Spanne Zeit zu sorgen und zu grämen? — Wahrlich nicht. Waren die Wogen erst wieder zurückgeebbt, dann würde das Leben hinfließen, so glatt und ruhig, wie das Meer, ohne Wunsch, ohne himmelstürmendes Glück, aber auch ohne Klage. .So philosophierte Inge beim Anblick des im Ster nenglanze schimmernden Meeres und vergaß eins dabei: daß es Stürme gab, die die Wasser bis in ihre Grund- tiefen aufrühren, die sie zu haushohen Wogen türmen und alles unter ihrer Gewalt begraben konnten. Für das unerfahrene junge Weib war mit dem Heu- tigen Tage mit ihrer Verlobung das Schwerste überstan- den. Sie hatte sich mit ihrem selbstgewählten Geschick auszusöhnen versucht. Ueberdies war eine Last von ihrer Seele genommen, die sie der Zukunft mit froherem Mut entgegensehen ließ. Ihr Bekenntnis an den Verlobten, daß sie ihn nicht liebe, war es. So brauchte sie nicht zu heucheln, was sie nicht empfand, und er war ja zu frieden damit und verlangte nicht mehr, als daß sie sein Weib wurde. „Und ich will ihm ein treues Weib werden, ich will jeden Gedanken an — mein Gott — steigt denn immer noch sein Bild in meiner Seele, vor meinen Augen auf — auch jetzt noch, wo ich die Braut eines anderen bin?" Sie stöhnte laut auf und preßte beide Hände vor die tränenlosen, heißen Augen. „Gott, Gott, nimm ihn aus meinem Herzen — laß nicht zu, daß sein Bild mich verfolgt — oder sende einen Ausweg — gib — gib —" Sie stockte und ihr Gesicht wurde kalkweiß. Was wollte sie eigentlich erflehen, erbitten? — Sie rang die Hände in stummer Qual — und ihre Lippen formten sich Du Worten, die zum Himmel aufsteigen sollten. Aber das unklare Gebet gab ihr keinen Trost, keine Erleichterung und Ruhe. Es dauerte lange, ehe sie sich entschloß, ihr Bett auf zusuchen. Ihr Gang dahin war müde und schleppend. Die Jugend erforderte ihr Recht. Die Aufregung der vergangenen Tage halten ihre Nerven erschlafft. Nach kurzer Zeit schlief sie ein und alles Leid ihres jungen Herzens versank für einige Stunden in Nacht und Ver gessenheit. Mr. Williams arbeitete, während sein Prinzipal mit seiner Familie in Misdroy weilte, mit verdoppeltem Eifer und Aufgebot seiner Kräfte. Bis in die sinkende Nacht saß er über seine Zeichnung und war am frühen Morgen doch wieder als Erster auf dem Platze. Er gönnte sich weder Erholung noch Ruhe. Eine wahrhaft fieberhafte Hast hatte ihn gepackt. Es war, als wenn ein besonderer Umstand ihn trieb, die Fertigstellung sei ner Erfindung zu beschleunigen, als wenn er mit diesem Zeitpunkt erst wieder ruhig und zufrieden sein könne. Und es schritt zu langsam fort für seine beiße Ungeduld. Erst wenn der Name Helmbrecht durch diese Ersin- düng seinen alten Klang wieder hatte, nein, zu noch hö herem Glanz und Ruhm emvorgeblüht war, dann erst durfte er seine Aufgabe als vollendet ansehen. (Fortsetzung folgt.) ,