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-tt. 124. Mitteldeutschland muß man auf starken Obstausfall rechnen, und wenn derselbe nicht durch Ueberfluß aus anderen Ge bieten wettgemacht werden kann, so werden wir wenig Obst zu teuren Preisen bekommen. — (Große Aemteränderungen in d e r v. 1.) Der Deutsche Turntag, welcher im Herbst in Berlin statt findet, wird neben anderen wichtigen Verhandlungen auch die nicht unwesentlichen Neuwahlen verschiedener Führer vorzu nehmen haben. Tageszeitungen bringen bereits die Neuig keit, daß Staatsminister a. D Dominicus, jetzt 3. Vorsitzen der, künftiger oberster Führer der v. I. würde. Diese Nachricht ist verfrüht. Richtig ist, daß der jetzige 1. Vorsitzende, Prof. Dr. Berger, dem Wahlausschuß den Wunsch, von seinem Posten zurückzutreten, mitgeteilt hat. Für uns Sachsen ist dagegen von Interesse, zu hören, daß unser Kreisoberturn- wart Schneider, Leipzig, welchen wir erst kürzlich bei den Kreissechtmeisterschasten kennen lernten, als Männerturnwart der v. T., sowie Kreisfrauenturnwart Schröter, Zittau, als Frauenturnwart der v. T. in Aussicht genommen sind. — (Abschaffung der Voll-Gummi-Berei fung.) Vom Reichsverkehrsministerium wird nochmals da rauf hingewiesen, daß ab 1. Juli für sämtliche Lastkraftwagen Luftbereifung obligatorisch wird. Ab 1. Januar 1930 gilt dieselbe Vorschrift auch für Anhänger von Lastkraftwagen. Ein Verlängerung der Umstellungsfrist kommt aus folgenden Gründen nicht in Frage: Einmal macht es sich von Tag zu Tag mehr und mehr notwendig, daß die Landstraßen ge schont werden und die Gebäudeerschütterungen unterbleiben. Die Hersteller und die Besitzer sind seit 1»/4 Jahren auf die Umstellung hingewiesen worden. Sogar im Jahre 1897 ist schon bekannt gemacht geworden, daß mit einer Umstellung der Vollgummibereifung auf Luftbereifung gerechnet werden müsse. Man will auch nicht ungerecht gegen diejenigen Kraft fahrzeughalter sein, die sich bereits umgestellt haben. Auch im Interesse der Lebensdauer der Fahrzeuge selbst liegt die neuvorgeschriebene Bereisungsart. Gegenüber anders lauten den Meldungen, die von interessierter Seite ausgegeben worden zu sein scheinen, ist an eine Verlängerung der Um- stellvngssrist nicht zu denken. — (Die Mütterberatung in Ohorn) findet am Mittwoch, dem 5. Juni, nachmittags 2 Uhr im Rathaus statt. Arzt wird anwesend sein. Grotzuauudorf. (Schulausschuß - Sitzung.) Nach Bekanntgabe einiger Eingänge wurden in der Sitzung vom 30. Mai die diesjährigen Sommerserien auf die Zeit vom 19. Juli bis 17. August und die Herbstferien auf die Zeit Vom 29. September bis 10. Oktober festgelegt. Hierauf erfolgte der Vortrag der Jahresrrchnung 1928/29 in seinen Abschlußzahlen. Zur weiteren Prüfung wurde die Rechnung an die Herren Mütze und Otto übergeben. In Punkt Ver schiedenes wurden ferner einzelne dringliche bauliche Repara turen im und am Schulgrundstück beschlossen. Das Baden im Hofteich wurde für eine Jahresvergütung von 10 NM an den Herrn Lehngutsbesitzer Münch einstimmig beschlossen. Ueber die Abhaltung eines Schulfestes soll eine Elternab- stimmvng stattfinden und nach Feststellung des Ergebnisses weiter zur Sache Stellung genommen werden. Die Ab stimmung werden die beiden Eltcrnvertreter Ewald Hesse und Bruno Gärtner in Kürze vornehmen. Großröhrsdorf. (Das große Gustav-Adolf- Fest) findet in un)erer Stadt am 9.-11. Juni statt und wird am Sonntag, den 9. Juni durch einen Festgottesdienst eröffnet mit vorausgchendem Festzug vom Rathausplatz aus. Zu diesem Festzug werden sämtliche Vereine der Stadt auf gefordert, Fahnenabordnungen zu entsenden. Zahlreich sind dir Meldungen, die bereits jetzt schon von auswärtigen Gästen vorliegen. Kameuz. (Wochenmarkt.) Auf dem gestrigen Wochenmarkt kosteten u. a. Blumenkohl 120, Spinat 10 bis 15, Rotkraut 35, Weißkraut 35, Welschkraut 35, Kohlrabi 30 (neue das Stück 40), Möhren 25, Rote Rüben 30, Schwarzwurzel 60, Sellerie 50, Rapünzchen 30, Zwiebeln 25, Steckzwiebeln 80—200, Treibhausgurken 100, Spargel 60—120, Rhabarber 15—20, Tomaten 100—140 (letztere holl.), Aepfel 35 (ausländische 65—70), Kirschen 100 Pfg. bas Pfund, Staudensalat 15 Pfg. das Stück, Radieschen und weiße Rettiche 10—12 Pfg das Bündel. Kamenz. (Zur Erlangung eines Plakats für das Forst fr st) hatte der Rat der Stadt Kamenz einen Wettbewerb unter den Künstlern ausgeschrieben, ihn mit drei Preisen (insgesamt 450 RM) ausgestattet und eine Jury eingesetzt, in der Herr Museumsdirektor Dr. Biehl, Bautzen, und einige andere Herren, jedoch keine Künstler vertreten waren. Auf Veranlassung des Reichsverbandes bildender Künstler Deutschlands, Gau Ostsachsen, sind Ver handlungen im Gange, die Summe der Preise zu erhöhen und das Preisrichterkollegium zur Hälfte mit Künstlern zu besetzen. Der Erfolg der Verhandlungen bleibt abzuwarten. Kamenz. (Grenzveränderung.) Das Mini sterium des Innern genehmigte die Veränderung der Grenzen der Amtshauptmannschaften Dresden und Kamenz, die da durch eintritt, daß ein 3,36 Hektar großer Leil von Abt. 3 bekxkmn und von lit. s des selbständigen Gutsbezirks SlaatSsorstrevier Langebrück (Röhrsdorser Teil) aus diesem Gutsbezirke aus- und in den Gemeindebezirk Ohorn einbe zirkt wird. Schwepnitz. (Nicht rauchen im Walde!) Ver gangenen Sonntag brach im Staatswald bei Schwepnitz in der Nähe der Rhododendrongärtnerei Giüngräbchen an einem durch eine größere Dickung führenden Weg ein Waldbrand aus. Durch das schnelle und tatkräftige Eingreifen der Frei willigen Feuerwehr Schwepnitz tonnte das Feuer bewältigt und unabsehbar großer Schaden verhindert werden Die Ur sache des Brandes ist in der immer wieder sich zeigenden Unvorsichtigkeit von Spaziergängern beim Rauchen im Walde zu suchen. Es sollten doch jeder mithelfen, die Unsitte zu rügen. Bischofswerda. (Zu der Unwetterkata- PutSnitzer Tageblatt. — Freitag, den 31. Mai 1929. Sette 2 bildung. -Andernfalls wird man die Sozialdemokratie ans dem Posten finden — in der Opposition. Es folgten Aus führungen zur Außenpolitik mit einem Bekennt nis zur Verständigung nach dem Westen und nach dem Osten. Was die Partei nicht wolle, sei, so sagte Breitscheid, eine militärische Gemeinschaft mit Rußland. Wir unterstützen die Regierung, sagte dann Breitscheid mit erhobener Stimme, mit allen Kräften bei ihren Bemühungen auf Räumung des Rheinlandes und auf Räumung des Saar gebiets. Wir sind überzeugt, daß wir ein Recht auf Befreiung der Rheinlands haben. Nach der Rede Breitscheids trug Hammer-Ludwigs- Hafen einen Antrag vor, in dem, wie auf jedem Parteitag seit dem Kriege, in Uebereinstimmung mit den sozialdemokra tischen Parteien Englands, Frankreichs und Belgiens die Forderung auf Räumung des Rheinlandes gestellt und an die Reichsregierung und die Länderregierungen die Auffor derung gerichtet wird, baldigst ein umfassendes Reformpro gramm mit dem Ziele der Ueberwindung der wirtschaftlichen Kriegsfolgen vorzulegen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Im Verlauf der Aussprache nahm der preußische Ministerpräsident Braun zu einer Erklärung über die Konkordatsfrage das Wort. Die vorliegenden Anträge seien darin einig, daß ein Kon kordat nicht abgeschlossen werden dürfe. Man könne jedoch nicht zu dem Ergebnis kommen, daß der Ver trag unvereinbar sei mit den Interessen der Partei, wenn man ihn noch gar nicht gesehen habe. Einen Ver trag, der eine ungeheure Gefahr für das Kulturleben be deuten würde, würde er niemals unterschreiben. Der Ab schluß des bayerischen Konkordats habe die Gefahr ge schaffen, daß nach diesem Vorgang in Bayern versucht würde, im Reiche ein Konkordat zu schaffen und dadurch sämtliche Länder auf gewisse Vorschriften zu binden. Da habe er es für zweckmäßiger gehalten, um das Zustande kommen eines Reichskonkordats unter Leitung eines Zen trumsreichskanzlers zu verhindern, in Preußen die Ver handlungen wieder in Gang zu bringen. „Diese Verhand lungen", so erklärte der Redner, „stehen nunmehr kurz vor dem Abschluß. Ueber den Inhalt dieses Vertrages kann ich naturgemäß im jetzigen Stadium keine Mitteilungen machen. Der Sinn unserer ganzen Vertragsverhandlungen mit der Kurie war, für den Staat doch wenigstens einen Teil der Rechte zu retten, die dem Staat durch die Weimarer Ver fassung aus der Hand geschlagen worden sind. Wie weit das gelungen ist, wird man erst beurteilen können, wenn man den Inhalt des Vertrages vor sich hat. Mit Nachdruck stellte der Ministerpräsident fest, daß die Gefahr irgend einer Einschränkung der staatlichen Schul- hoheitsrechte beseitigt sei. Das Wort Schule komme in dem Vertrag überhaupt nicht vor. Die Schule sei eine Staatshoheitsangelegenheit und habe mit der Kirche nichts zu tun. Hilferding zur Regierungspolitik und Zahleneinigung. Magdeburg. In der weiteren Aussprache der Donners- tag-Sitzung des Sozialdemokratischen Partei tages erklärte der Reichsfinanzminister vr. Hilferding die Notwendigkeit der Beteiligung der Sozialdemokratie an der Regierung im Interesse der Erhaltung der Demokratie, die die Voraussetzung für die Verwirklichung des Sozialis mus sei. Entscheidend sei auch für unsere künftige Gene ration eine Außenpolitik der Friedenssicherung. Zur Zahleneinigung in Paris erklärte er, es sei nicht gelungen, rein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Einigung herbeizuführen. Immerhin sei in der Ziffern- frage erreicht worden, was wir »och vor wenigen Tagen kaum erwartet hätten, eine Einigung aller Teilnehmer. „Das er öffnet", so erklärte er weiter, „allerdings den Weg zur Fort führung nicht nur unserer Wirtschaftspolitik, sondern auch unserer Außenpolitik. Wenn es in Paris schließlich zu einer Einigung kommt, so unbefriedigend sie auch für unsere wirt schaftlichen Wünsche und Leistungen an sich auch sein mag, so ist damit der Weg für unsere Außenpolitik wieder frei ge worden, der Weg einer europäischen Verständigung und einer internationalen Friedenspolitik. Damit ist auch das dauernde Klasseninteresse des internationalen Proletariats gesichert. Daß das kommende Finanzprogramm diktiert sein muß von sozialen Rücksichten, ist eine Selbstverständlichkeit." Die Reichsbahn hat kein Gel- für Lohnerhöhungen. Berlin. Vom 27. bis 29. Mai 1929 tagte der Vermal- tungsrat der Deutschen Reichsbahngesellschaft in Berlin. Der Geschäftsbericht betont, daß die Finanzlage im verflossenen Geschäftsjahre stark angespannt war. Das Gleichgewicht zwi schen Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben und die Er füllung der der Reichsbahn auferlegten besonderen Ver pflichtungen konnten nur durch eine unerwünschteEin- schränkung der Sach ausgaben erreicht werden. Die Einnahmen für 1929 sind bis zum 1. Mai 1929 u m rund30MillionenMark gegen den Voranschlag zu rückgeblieben, während die Ausgaben durch den Frost gesteigert wurden. Bei dieser ungünstigen Finanzlage ist es, so hebt der Bericht ausdrücklich hervor, Nicht möglich, einer Erhöhung der Personalausgaben zuzustimmen, wie sie bei Durchführung des Schiedsspruchs im Arbeiter lohnstreit entstehen würde. Sie beläuft sich an reinem Lohn auf 43,2 Millionen Mark. Hinzu kommen noch andere Auf wendungen auf dem Personalgebiet, die mit mindestens wei teren 10 bis 12 Millionen Mark zu veranschlagen sind. Eine Deckung für diese Mehrausgabe ist bei den geltenden Tarif sätzen nicht vorhanden. Eine weitere Einschränkung der jetzt schon zu stark gedrosselten sächlichen Ausgaben ist unmöglich. Der Wettbewerb des Kraftwagens m t t der Eisenbahn beschäftigte den Verwaltungsrat eingehend. Er ist von der Notwendigkeit überzeugt, daß der Reichsbahn sowohl in Rücksicht auf ihre Verpflichtungen der gesamten deutschen Volkswirtschaft gegenüber wie auch in Rücksicht auf ihre besonderen Lasten ein entsprechender Anteil am Verkehr und besonders auch am Verkehrszuwachs gesichert bleiben muß. 29 Millionen Engländer wählten London. In ganz England und Nordirland fanden am Donnerstag die Wahlen zum Unterhaus statt. Die Wahl beteiligung war recht stark. In de« meisten Firmen wnrde den Angestellten und Arbeitern gestattet, Ihre Wahlpflicht während der Arbeitszeit auszuüben. Von allen Parteien war die Parole ausgegeben worden, daß die Ausübung der Wahlen Staatspflicht eines jeden Bürgers sei. Die Gesamt- wählerschaft beträgt 29 Millionen, einschließlich 7 Millionen neuer Stimmen. Die Zahl der Frauen überstieg die der Männer um 114 Millionen Stimmen. Für die 607 Sitze waren 1719 Kandidaten aufgestellt worden, und zwar 585 Konservative, 56S Arbeiter, 512 Liberale, 25 Kommu nisten und 29 Unabhängige. — Das Verhältnis der Parteien bei der Auflösung des Parlamentes war: Konservative 396, Arbeiter 160, Liberale 46 und Unabhängige 7, während 6 Sitze nicht besetzt waren. Schon in den frühen Morgenstunden setzte der Besuch der Wahllokale in London ein. Dabei war es bemerkens wert, daß besonders die Vertreter des weiblichen Geschlechts in großer Zahl ihrer Wahlpflicht nachkamen. Dor den Wahllokalen allerdings standen überall eine große Anzahl von Automobilen mit den Farben der Parteien, mit blauen Bändern der Konservativen und gelben Bändern der Liberalen geschmückt. Die Zahl der mit roten Bändern ge schmückten Automobile der Arbeiterpartei hat sich im Ver gleich zu den früheren Wahlen erheblich vermehrt. Viele Wahllokale öffneten ihre Pforten bereits um 7 Uhr früh, während der größere Teil die Wahltätigkeit erst um 8 Uhr aufnahm. Auch ein tragischer Zwischenfall war gleich zu Beginn zu verzeichnen. Der Leiter des Wahllokals von St. Leonhard fiel kurz nach Eröffnung der Tore des Wahl lokals, von einem Schlaganfall getroffen, tot um. Von den Einzelergebnissen ist das im Wahlkreis Bir mingham-West das bewerkenswerteste. Sir Austen Chamber lain, der seinen alten Wahlkreis in den letzten Wahlen noch mit einer Mehrheit von 7043 Stimmen hielt, wurde nach zweimaliger Zählung mit 43 Stimmen Mehrheit als ge wählt erklärt. Generalstaatsanwalt Sir Thomas Jnslip ist in Bristol gegen den arbeiterpartcilichen Kandidaten unterlegen. strophe) am Montag wird noch gemeldet, daß das vom Butterberg kommende Schönbrunner Wasser innerhalb weni ger Minuten zu einem reißenden Strom anschwoll, der Holz Gartenzäune und anderes mehr auf seinen Wogen mitführte. Aus der Schliefermühle wird berichtet, daß das Wasser auf den Wiesen eine Höhe von 80 cm bis 1,20 m hotte und in einer Strömung von fast 100 m Breite dahinschoß. Wäh rend die Schliesermühle durch ihre höhere Lage von dem Hochwasser nicht erfaßt wurde, hatte die Mühle in Wölkau und namentlich die Falremühle in Cannewitz unter den reißenden Fluten zu leiden. In der Wölkauer Mühle drang das Wasser in Stallungen und Gebäude ein. Von der Faltemühle wird berichtet, daß das Wasser so überraschend schnell anschwoll, daß es nicht mehr möglich war, das Wehr zu ziehen. Innerhalb weniger Minuten waren die Stal lungen und Küche und Stube im Wohnhaus überschwemmt. In den Ställen stand das Wasser 75 cm hoch. Küchen geräte, Fässer, Schuhwerk und vieles andere wurden von den Wogen fortgerissen, Reisig und Holzvorräte wurden abge trieben. Die Flut hat an den Gebäuden beträchtlichen Scha den angerichtet. Ferner sind 8 Hühner und 13 Junghühner umgekommen. — Auch Weickersdorf und Goldbach lagen noch teilweise im Bereich des Unwetters. Auch dort wurde erheblicher Flurschaden angerichtet. Oberputzkau. (Von ein stürzenden Sand massen begraben.) In der hiesigen Sandgrube des Rittergutes hat sich ein schweres Unglück zugetragen. In folge des starken Regens am Montag löste sich plötzlich eine Wand und verschüttete den dort allein befindlichen Wirt- schastsbesitzer Clemens Kühn. Kurze Zeit darauf waren Leute zur Stelle, die sofort an die Ausgrabungsarbeiten gingen und den Verschütteten auch nach kurzer Zeit sanden. I Es war jedoch schon zu spät. Wiederbelebungsversuche blie- I ben ohne Erfolg. — Dieser Fall sollte wieder einmal als Warnung dienen, beim Sandladen größte Vorsicht zu üben und möglichst nicht allein in der Sandgrube zu arbeiten. Laußnitz. (Unfall im Steinbru ch.) Ein Un glücksfall, der unabsehbare Folgen hätte haben können, er eignete sich in dem Steinbruch der Firma Lehmann in Laußnitz. Als ein 5600 Kilogramm schwerer Granitblock- in die L>öhe gewunden wurde und der Steinkoloß bereits in beträchtlicher Höhe war, lösten sich plötzlich die Zug streben am Turm der Drahtseilbahn, so daß der schwere Block in die Tiefe stürzte. Der in der Nähe beschäftigte Steinbrucharbeiter Riemer wurde hierbei von dem Zugseil seitlich getroffen und am Hals erheblich verletzt. Weiteres Unheil wurde wie durch ein Wunder verhütet. Eine Unter- suchungskommission, die an Ort und Stelle eintraf, konnte feststellen, daß ein Verschulden Dritter nicht in Frage kommt. Slebitz. (Verkehrsunfall) Beim Ueberholen eines Lastkraftwagens kam am Montagvormittag ein in Rich tung Bautzen fahrendes Personenauto kurz vor Siebitz ins Schleudern, da es dort kurz vorher aufgeschüttete Kieshaufen streifte. Dabei fuhr der Wagen die Böschung hinunter auf eine neben der Straße liegende Wiese. Glücklicherweise kam der Führer mit dem Schrecken davon, während der Wagen an der Karrosserie beschädigt wurde. Neugersdorf. (Bürgermeisterwahl) Das Oberhaupt der Stadt Neugersdorf, Bürgermeister Roßbach, stellte sich am Dienstag in der Stadtverordnetensitzung zur Wiederwahl, obwohl seine Amtsperiode erst 1932 abläuft. Er wurde mit den Stimmen der Sozialdemokraten, der bür gerlichen Fraktion und der Sparergruppe gegen die Stim men der Kommunisten auf sechs Jahre, also bis 1938 wie dergewählt. Interessant ist es, daß er 1926 von den So zialdemokraten und Kommunisten gegen die Stimmen der Bürgerlichen und Sparer gewählt worden war.