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Pulsnitzer Tageblatt : 29.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-192905293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19290529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19290529
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-29
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 29.05.1929
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AK. 122. lag, Frau Johanna Hauptmann ihren 90; Frau Hermine Bursche wurde bereits vor einigen Wochen 90 Jahre alt. Freital. (Ein E is e n b a h n a n s ch l a g.) In der Nacht zum Montag wurde auf die Gleise der Kleinbahn Freital—Wilsdruff in der Nähe von Freital-Zauckerode eine Anzahl Steine gelegt. Ein Güterzug konnte noch rechtzeitig zum Stillstand gebracht werden, weil das Lokomotivpersonal die Steine bemerkt hatte. Die Reichs bahndirektion hat für die Ermittlung der Täter 200 Marl Belohnung ausgesetzt. Klingenthal. (Verhaftung einer Zigeuner-' truppe.) Aufsehen erregte hier eine Zigeunertruppe, die aus einem Mann, drei Frauen und sieben Kindern be stand. Die Zigeuner sollten wieder über die Grenze ab geschoben werden. Bei der Prüfung der Papiere durch die Gendarmerie im hiesigen Bahnhof stellte sich heraus, daß eine von den Zigeunerinnen steckbrieflich verfolgt wird. Sie wurde deshalb sofort verhaftet und sollte ins Amts gerichtsgefängnis transportiert werden. Die übrigen Mitglieder der Zigeunertruppe schlossen sich dem Transport an. Unterwegs, kurz vor dem Amtsgericht, setzten sie den Gendarmeriebeamten Widerstand entgegen, so daß noch Polizeibeamte eingreifen mußten. Bei dem entstandenen Handgemenge gelang es der Zigeunerin, über die Grenze zu entkommen. Die übrigen Zigeunerinnen und der Zigeuner wurden verhaftet und samt den Kindern ins, Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Später konnte die entflohene Zigeunerin, als sie über die Grenze zurückkam, ebenfalls verhaftet werden. Klingenthal. (Schweres Gewitter über Klingenthal.) Der Klingenthaler Bezirk wurde von einem schweren Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelschlag heimgesucht. Die Schleusen vermochten die Wassermassen nicht zu fassen, so daß dürfe sich über die Straßen ergossen und viel Schaden auf Feldern und in Gärten anrichteten. Leipzig. (Ein Blindenkongreß.) Der 14. Per bandstag des Verbandes der Blindenvereine im Frei staat Sachsen ist hier abgehalten worden. Die staatlichen und städtischen Behörden hatten Vertreter entsandt. Ge fordert wurde eine Umgestaltung der Schulbildung der Blinden und Ausbau der produktiven Blindenfürsorge. Leipzig. (Todesfahrt eines Ehepaares.) In Lindenau ist das Maurerehepaar Schmidt, das gemeinsam auf einem Motorrad fuhr, schwer verunglückt. Frau Schmidt war so schwer verletzt, daß sie bald darauf starb; Herr Schmidt ist einen Tag später an den Folgen der erlittenen Verletzungen ebenfalls gestorben. Die Wittenbergfahrt! Sie ist vorüber, die Wtttenbergsahrt. Vielleicht find die Füße noch etwa» müde — «» war rin heißer Tag —, gewiß ist der Beutel leerer; aber wir haben große, bleibende Erinnerungen mit heimgebracht, wir haben nicht nur Stätten betreten, da ein großer Mensch gewirkt hat, nein, wir haben auch etwas von sei nem Geist, seinem Glauben, seiner Liebe zum deutschen Volk ge spürt und in uns hineingenommen. — 621 Teilnehmer waren es, die am Montag Morgen rin Sondrrzug nach drr Lutherstadt Wit- tenberg brachte. Es waren zumeist Frauen; aber die Männer ha ben nicht gesehlt, und da« war wohltuend. Die Hälfte der Teil- nehm« stieg in Pulsnitz ein; dir andere Hälfte verteilte sich aus die Stationen Groß öhrsdorf, Bischheim, Kamenz und Straßgräb chen. Wie wohltuend wirkte es, als in Pulsnitz die Stadtkapelle Morgenlieder und Reiselieder anstimmte l Und daß ich das gleich hier miterwähne, wie schön, daß bei der Heimkehr zur mitternäch tigen Stunde Buntseurr am Bohnhof uns alle ins rechte Licht setzte I Die Fahrt über Hohenbocka, Ruhland, Falkenberg bracht« uns durch unbekannte Gegend, die aber überall Arbeit und Fleiß auswies, eine Maienwrlt im Sonnenschein. - In Wittenberg fand an der Lulhereiche, da, wo 1520 Luther die B annbulle des Papste« verbrannt hat, eine kurze Begrüßung durch den Herrn Stadt superintendenten von Wittenberg statt, aus die Herr Psarrer Hahn- Großröhrsdors erwiderte. Dann wurde da« Lutherhaus in seinen einzelnen Räumen durchwandert, gruppenweise zu 50, unter Füh rung von Wittenberger Herren, die ehrenamtlich diesen Dienst leisten. So viel hat uns das alte Augustinerkloster zu sagen, vom Hos an bis hinein in die Wohnstube, die noch ganz alte Zeiten zu unr sprechen läßt War es nicht ein eigene« Empfinden, al» wir vor dem Familientisch standen und durch die Butzenscheiben auf den Hos htnuntersahen? — Es war '/«I Uhr geworden, al» der Gottesdienst in der Schloßkirche begann. Unter Glockengeläut gingen wir durch die Thesentür, nicht mehl die alte von 1517 — diese ist zerstört worden in Kricgszeiten 1760 - aber noch erinne rung-reich Das Lied von der »festen Burg' erklang in seinen vier wuchtigen Versen Frl Augst aus Kamenz sang mit klang voller Stimme zwei Einzellteder: »Herr, den ich tief im Herzen trage' und rin »Halleluja'. Der Kurator des Bunde« hielt über Psalm 118 V. 17 die Predigt, darin an der Hand der fünf Haupt stücke des kleinen Katechismus un» führend in die Klosterzelle, in die Doktorstube, in das Betkämmerlein, in das Familienzimmer und in die Sterbekammer. Die beiden Vorsitzenden des Bundes legten am Grabe Luthers und Melanchthons unter entsprechender Ansprache des Herrn Psarrer Grobe Pulsnitz Dankcskränze nieder. Ein« Be- fichtigung des Inneren der Schloßkirche, die 1892 in ihrer jetzigen Gestalt ringeweiht worden ist und die vieles sür da, Auge bietet, schloß die Feierstunde ab. — Der Magen verlangte, es war nach 2 Uhr geworden, nunmehr auch sein Recht und er kam zu seinem Rechte beim Mittagsmahl, da, im Schloßgarten-Hotel eingenommen wurde, die gleiche Mahlzeit sür alle Teilnehmer. Beim fröhlichen Mohl fehlt« nicht das würzende Wort. Herr Pfarrer Budra Lichtenberg wies aus die Bedeutung der Lutherstadt und des Wittenberger Helden hin. — Schon warteten zwei Schwestern, um uns in das Katharinenftist zu sühren. Das ist eine erst in jüngster Zeit errichtete Diakonifsenanstalt, die sür das Ausland, zunächst für Brasilien, Schwestern ausbtldet, um diese den deutschen eoange - lischcn Gemeinden über See dienen zu lassen. Ein Dortrag des Leiters der Diakonifsenanstalt gab Zeugnis von der großen Wich tigkeit dieser Frauenarbeit. — Uhr waren wir von dem evangelischen Bund, der an dem gleichen Tage in Wittenberg seine Jahresfeier abhielt, zu einer öffentlichen Kundgebung auf dem Marktplatz vor dem Denkmal Luthers und Melanchthons geladen. Es war trotz des Lärmes aus den Straßen eine eindrucksvolle Viertelstunde. Herr Dr. Fahrenhorst Berlin hielt die markige Ansprache, die besonders aus die Protestation in Speyer hinwies. — Unmittelbar daraus versammelten wir uns in der Stadtkirche, der Predigtkirche Luthers. Unser Mentor vom Lulherhaus und der Schloßkirche her sprach über die Bedeutung der Stadtkirche, die erst vor kurzer Zeit erneuert worden ist, sprach von dem, was die Kirche an Erinnerungen au« den Tagen der Reformation enthält. Die Bundesvorfitzende, Frau Psarrer Schulze-Pulsnitz, faßte in ihrem Schlußwort den bedeutungsvollen Tag mit all dem, was er uns gebracht hotte, zufammen, richtete ein Herz iches Vankeswort an alle die, die mitgrholsen haben zum Gelingen der Wittenderg- sahrt, bat, daß Luthergeist und Lutherart in unseren Frauenvereinen, Pulsnitzer Tagrbtan. — Mittwoch, den 29. Mai 1929. Geile 2. Die Sozialdemokraten bleiben in der Regierung Ablehnung eines Antrages der Opposition Magdeburg. Auf dem Sozialdemokratischen Parteitag wurde der Antrag Künstler, der auch die sozialdemo kratischen Minister der Fraktionsdisziplin gegen den Panzer kreuzer unterstellen will, die den Zwang zum Austritt aus der Regierung bedeutete, zur Abstimmung gestellt. Mit 2 5 6 gegen 138 Stimmen wurde llebergang zur Tagesord nung beschlossen. * Der Vorstoß der Opposition. Die Aussprache eröffnete Mäder- Altenburg, ein Ver treter der Jugend, der eine außerordentlich temperamentvolle Angriffsrede hielt. Auch Wendt-Berlin kritisierte die Koalitionspolitik. Der Verleger des „Klassenkampf", Seide witz- Zwickau, betonte, daß der Opposition jede Spaltungs absicht fernliege, und wandte sich gegen die Koalition. In ähnlichem oppositionellen Sinne sprachen Eckstein (Bres lau) und Ziegler (Breslau). Abgeordneter Sollmann setzte sich für die offizielle Parteipolitik ein. Mit erhobener Stimme erklärte Sollmann, man dürfe nicht vergessen, daß man das Vertrauen zur Partei auch erschüttern könne durch verantwortungslose Kritik. Im Verlauf der Aussprache über den Bericht des Partei vorstandes aus dem Sozialdemokratischen Parteitag erklärte Reichskanzler Müller u. a.: Das Maß von Kritik, das hier geübt worden ist, würde ich dann verstehen, wenn man gezwungen gewesen wäre, festzustellen, daß die Partei während des Jahres ihrer Re gierungstätigkeit Mitglieder verloren hat. Die Kritiker mögen hingehen und das Stahlhelm-Volksbegehren unter zeichnen, um wieder den Obrigkeitsstaat zu schaffen, damit wir an der Kritik groß werden. Wir sind viel zu gute Sozialisten, um Freude an der Koalitionspolitik zu haben. Sie ist aber eine politische Notwendigkeit. Daß nichts er- erreicht worden ist, ist falsch. Es wird gesagt, das Zentrum werde seine Wünsche beim Konkordat durch setzen. Wenn das Zentrum beim Konkordat seinen Willen durchsetzen würde, dann würde das preußische Konkordat so aussehen wie das bayerische. Tatsächlich wird es aber nicht so aussehen. Das ist ein Beweis dafür, daß die kluge Zentrumspolitik sehr wohl weiß, was man in einer Koa- litionsregierung erreichen kann. Mir ist es niemals einge fallen zu sagen, daß der Panzerkreuzer nicht gebaut werde. Wir haben gesagt, daß wir den Bau des Panzerkreuzers bekämpfen. Mir ist auch nie eingefallen zu sagen, daß der Reichstag die Kinderspeisung wieder einführen wird. Wir wußten ja noch gar nicht, wie sich der neue Reichstag zu sammensetzen würde. Mir ist auch niemals eingefallen, wenn ich von unserem Antrag auf Herabsetzung des Wehrhaushalts gesprochen habe, zu behaupten, daß wir in einer Koalitionsregierung diese Forderung durch setzen würden. Im übrigen ist es zum erstenmal gelungen, den Wehrhaushalt überhaupt herabzudrücken. Im Wahl kampf haben wir selbstverständlich Ziele aufgestellt, die wir als Sozialisten wünschen. Der Reichskanzler gab dann eine geschichtliche Entwicklung der Frage des Baues des Panzer kreuzers und erklärte: Mir war nach den Verhandlungen, die wir im Laufe des Juli über die Regierungsbildung ge führt haben, klargeworden, daß der Panzerkreuzer gebaut würde. Der Kanzler erinnerte an den folgenden erneuten Reichstagsbeschluß sür den Bau des Panzerkreuzers. Ich habe damals, so erklärte er, auf dringendes Verlangen der Fraktionsmehrheit mit der Fraktion gestimmt, obwohl es eigentlich gegen den Sinn und Geist der Weimarer Ver fassung ging. Der R e i ch s k a n z l e r k a n n in einer Frage von so großer politischer Bedeutung nicht gegen seine eigene Vorlage stimmen. Es ist ganz unmöglich, nachdem die Abmachungen für die Große Koalition getroffen sind, davon abzugehen. Von Fraktions- oder Parteidisziplin ist dabei nicht die Rede. Ich bin jederzeit bereit, die Konsequenzen zu ziehen, wenn es ver-- langt wird. Ich bin aber bekannt als ein Mann, der zu seinem Wort steht. Um die Mi nistersessel hat es sich bei uns nie gehandelt. Das Maß von Verantwortung eines Ministers ist außerordentlich groß, und ich bin jederzeit bereit, von diesem Rosenbett herunter zugehen. Im übrigen: Wenn Sie eine Ministerkrise haben wollen, dann möchte ich Sie dringend im Interesse der Partei bitten, sich einen anderen Punkt auszusuchen. Der Panzerkreuzer lebt heute nicht mehr in der Größenordnung, daß man des halb eine Krise heraufbeschwören könnte. Auch mit Behaup tungen Uber einen neuen deutschen Imperialismus macht man sich hier lächerlich. Bei dem Panzerkreuzer handelt es sich doch schließlich nur um einen Ersatzbau, und in den Jah ren 1920—1923 haben wir solche Ersatzbauten mehr als ein mal als Sozialdemokraten bewilligt. Die Jugend steht eben so wie wir auf dem Standpunkt: Nie wieder Krieg! Ein Krieg entsteht aber nicht von heute auf morgen, einen Krieg zu verhindern, ist die Aufgabe der Politik (Zustimmung). in unseren Gemeinden, in unseren evangelischen Häusern spürbar werde, und ließ das Ganze ausklingen in dem Dank gegen Gott, der uns diesen Tag geschenkt hat. Eingrrahmt war diese Schluß- feier durch den gemeinsamen Gesang des Frauendtenst Bundesliedrs und der alten Lobgrsanges: »Großer Gott, wir loben dich'. — Im geschloffenen Zuge ging es zum Baynhos. Während der drei stündigen Heimfahit erklangen aus den Wagen heraus fröhliche Weisen, ein Beweis dasür, daß der lichte, sonnige, regenlose Tag uns noch nickt müde, aber noch immer froh und dankbar gemacht hatte. Der 27. Mai 1929 wird uns allen eine lebendige, liebe Er innerung bleiben und ein Ansporn werden zu einem evangelischen Ja und zu einem protestantischen Nein; und lauter, al» das Nein, muß das Ja werden. «Vertreterverfammlung des Oberlaufitzer Schützenbundes in Bautzen In Verbindung mit dem Stiftnngssest und der Fahnenweihe der Jungschützmabteilung im Uniformierten Schützenkoips Bautzen, die am Sonnabend und Sonntag gefeiert wurden, stand die Berlretersitzung des Oberlausitzer Schützenbundes am Sonntag vormittag. Der Bun- despiäsident, Herr Max PSischke, Bautzen, hieß im „Schützenhaus" die Vertreter willkommen in Bautzen, in der Siadt des ersten Oberlausitzer Bundesschikßens (1924). Er konnte diesem Gruß die Feststellung hin- zusügen, daß sich der Bund seit j ner Zeit sehr gut entwickelt hat und daß alle in der Oberlausitz bestehenden Gesellschaften bis auf die in Königsbrück dem Bunde angeschlossen sind. Der Tag der Freude für die Bautzner Jungschützen solle auch den Bund zu we terem Vorwärts- streben anspornen. Mit ehrenden Worten gedachte der Bundespräsident dann der beiden verstorbenen Vorstandsmitglieder Kameraden Mryer, Beiersdorf, und Richter, Großschönau, denen das neugkweihie Bundes banner auf der lrtzten Fahrt vorangetragen wurde. Die Versammelten erhoben sich zu Ehren der Verstorbenen von den Plätzen. Unter Eingängen gab Bundespräsident Pötschke dann dis Ein ladungen zu den Jubelfeiern mit Berbandsschießen in Schirgiswalde am 2. und 3. Juni und zum WetiinbundcSschicßm in Zittau vom 3. bis 10. August bekannt und bat um zahlreiche Beteiligung, besonders auch an der Bundeshanpiversommlung am 3. August. Herr Knöfel, Zittau, warb noch nachdrücklichst für das 15. Wetiinbundesschießen, das er zu unterstützen bat, und für den Bezug der Bundeszeitung. Darauf gab Kamerad Kolarich den Kassenbericht, der 1727 47 RM Einnahme, 1482,l.9 RM Ausgabe und somit 24d,38 RM Bestand verzeichnete. Kamerad Schmiedel, Bischofswerda, der die Kasse geprüft hatte, hob die musterhafte Buch und Kass-nsührung hervor und bean tragte Entlastung des Kassierers, die einstimmig unter Dank erfolgt. Bei den Wahlen zum Vorstand an Stelle der beiden verstor benen Mitglieder wurden für den Verband Löbau die Herren Vorsitzen den Walther, Eibau, und Schäfer, Beiersdorf, vorgeschlagen, von denen der zweite Herr mit Stimmenmehrheit g wählt wurde. Für den Ver band Zittau wurde der dortige zweite Vorsitzende Köhler, Spitzkunners- dors, einstimmig gewählt. Mit der Frage der Versicherungen beschäftigte man sich dann eingehend. Den vom Wettinschützenbund voraelegten Entwurf der Satzung für eine Sterbekosse hat der Bundesvorstand abgelehnt. Bun despräsident Pälschke bezeichnete jedoch die Emrichtung einer Sterbekasse als segensreich, wenn sie nur richtig aufgebaut würde. Kamerad Knöfel, Zittau, hielt es für ausgeschlossen, alle Gesellschaften des Wettinschützen- Hundes in dieser Angelegenheit unter einen Hut zu bringen, obwohl er auch den Wert der Einrichtung anertannte. Die Kameraden Zosel, Sohland, und Schubert, Bischofswerda, wie auch Vertreter weiterer Gesellschaften taten jedoch, von der Sterbekasse abzusehen, was der Vor sitzende als die allgemeine Stimmung bezeichnen konnte. Bezüglich der Hastpfilchtversicherung, bei der die persönliche Haftpflicht eingeschlossen sein müßte, ist eine Kollektivversicherung sämt licher sächsischer Gesellschasien wünschenswert, damit die Prämie nied riger wird Man beschloß nach Aussprache, abzuwarten, was in Zittau in dieser und auch in der Frage der Unfallversicherung beschlossen werden wird. Sollte dort eine Kolleklivversicherung keine Zustimmung finden, so wird der Oberlausitzei Schützenbund von sich aus bestrebt sein, eine solche herbeizusühren. In der nächsten Sitzung sollen entsprechende Offerten vorgelegt werden. Einstimmig wurde der Schiebverein Weißenberg, der schon 60 Jahre besteht und dem Wettinschützenbund angehört, in den Ober lausitzer Bund ausgenommen. Unter Verschiedenem wurde u. a. ein Antrag des Herrn Grosche, Bautzen, angenommen, beim Wettinschützenbund dahin zu wirken, daß Vertreter der in Sachsen bestehenden Jungschützenabteitungen zusam« menkommen, um über Richtlinien zu einheitlicher Pflege des Jung schützenwesens zu beraten. Feiner wurde auch eine Zusammenkunft der Platzmeister der Oberlausitzer Gesellschaften sür notwendig erachtet zur Aussprache über das Verhalten der Fieranten. Sie soll noch im Sep tember stattfinden, Herr Knöfel stellte dazu Material über die Rege lung dieser Dinge im Zittauer Bezirk in Aussicht. Die Gründung eines Verbandes in der AmiShauptmannschast Kamenz, für die bisher wenig Neigung bestand, wurde als sehr wünschenswert bezeichnet und ein dortiger Kamerad beauftragt, die Vorarbeiten vorzunebmen. Damit war die Reihe der VerhandlungSgegeustände erledigt und Bundespräsident Pätschke konnte die Sitzung mit Dankesworten schließen. Ein gemeinsame» Mittagessen schloß sich an. Nachmittags beteiligten sich die Vertreter am Festzug durch die Stadt und an der erwähnten Fahnenweihe. Sächsische Einzelhandels - Gemeinschaft Dresden. Die Sächsische Einzelhandels Gemeinschaft hielt unter Vorsitz des Handelsgerlchisrats Heinrich, Dresden, eine zahlreich besuchte V rtreterversammlung ob. Das geschästsführende Vorstandsmitglied der Hauptgemeinschaft, Obeiregieiungsiat a. D. Dr. Tiburtius, betonte vor allem die unbedingte Notwendigkeit, den gesamten Einzelhandel Pom größten bis zum kleinsten einheitlich in den dazu berufenen Standes» verirctungen, wie sie sür das Reich die Haupigemeinschast und für Sachsen die Sächsische Einzelhandels Gemeinschaft darstellen, zusammen zufassen. Der geschäftsführende Vorsitzende der Sächsischen Einzelhandels- Gemeinschaft, Prof. Dr. Kastner, wies in einem längeren Referat auf dle Eigengesetzlichkeit des Einzelhandels im Rahmen der Gesamtwirt» schäft und die sich daraus besonders ergebenden Forderungtn und Ver pflichtungen auf wirtschaftlichen, steuerlichem und sozialpolitischem Ge biete hin. Der Konkurrenzkampf der verschiedenen Bettiebsformen würde durch verbandliche Zersplitterung nicht verhindert, sondtrn verschärft. Syndikus Asfissoc Dr. Stcckhan, Dresden, berichtete über verschiedene aktuelle Steuersragen und die Sicherstellung der Familienmitglieder im Betriebe. Syndikus Dr. Haepe, Grimma, sprach über die kommenden Stadtverordnetenwahlen; Syndikus Dr. Thieme, Bautzen, über die be vorstehenden Handels» und Gewerbekammerwahlen. Der Wiss nschaftliche Assistent der Sächsischen Einzelhandels-Gemeinschaft, Kleist, gab einen Ueberblick über die Handwerkernovelle. An der regen Aussprache betei ligten sich u. a. Dr. Friedrich-Meißen, Pestel-Dresden, Schocken Zwickau, P-Hn Bautzen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Handelsgerichtsrat Hein, rich, zu seinem Stellvertreter Kaufmann Scherber, Pirna, Mitglied der Handelskammer und zum Schatzmeister Kaufmann Apel, Dresden, und unter Wiederwahl der bisherigen Beisitzer die Herren Pahn-Bautzen, und Beyer-Meißen in den Vorstand berufen. Eröffnung der Landessynode. Ein feierlicher Gottesdienst in der evangelischen Dom kirche in Dresden leitete die diesjährige Tagung der Landesshnode ein. Landesbischof Dr. Jhmels stellte die Sorgen um den Dienst der Kirche in den Mittelpunkt seiner Predigt. Nach Beendigung des Gottesdienstes be gannen die Sitzungen im Gemeindesaal der Kreuzkirche. Präsident Graf Vitztumv. Eckstädt begründete die Verschiebung der Tagung mit der unerwarteten Landtags neuwahl. Darauf wurden die neuen Synodalen gewählt. Es erfolgten dann die Beschlußfassung über die Vorlagen des Landeskonsistoriums und die Ergänzungswahlen in die Ausschüsse. Ein schweres Autounglück. In Dresden trug sich ein folgenschwerer Kraftwagen- rrnfall zu. Ein junger Referendar des Landgerichts Dres den, v. Bose, überrannte, mit großer Geschwindigkeit landwärts fahrend, auf der Leipziger Straße den 32 Jahre alten Blumenhändler Friedrich Pfötchen und einen 27 Jahre alten Arbeiter Herzog, die beide ein Stück
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