Volltext Seite (XML)
stt. 104 PuiSmtzer Taprdiatt. — Montag, den 6. Mai 1929. Seite 3. dem kläglichen Mißerfolg in der deutschen Außenpolitik, sondern die Führung. Das parlamentarische Prinzip der Mehrheit sei nichts als das Prinzip der Unverant wortlichkeit. Die Rettung aber könne von keiner der alten Parteien kommen, dazu brauchte es der Kampfkraft einer jungen Partei. Ein großes Polizeiaufgebot sorgte nach der Versammlung für einen ungestörten Abmarsch der Hitler-Leute. Chemuitz (Vier Wohnhäuser in Augustus- burg durch Feuer zerstört.) In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde das benachbarte Augustus burg von einem gewaltigen Großseuer hcimgesucht, dem vier Wohnhäuser zum Opfer fielen. Gegen 3 Uhr früh ertönte Feueralarm. Aus dem Naumannschen Hause schlugen bohe Flammen empor, die auf die benachbarten Häuser Übergriffen. Vier zusammenhängende Wohnhäuser wurden von dem wü tenden Element bis auf die Grundmauern zerstört, zwei wei tere in unmittelbarer Nähe befindliche Häuser konnten vor dem gleichen Verderben bewahrt werden. Durch diese Kata strophe wurden 12 Familien obdachlos, deren Hab und Gut fast sämtlich ein Raub der Flammen wurde. Glauchau. (Tumult bei einer Wahlver sammlung.) In Glauchau fand eine Wahlversamm lung der S. P. D. statt, in der der Schriftsteller Fechen- bach-Berlin als Redner auftrat. Es hatten sich etwa 56 Nationalsozialisten in Uniform eingefunden, die bereits bei Beginn der Versammlung durch laute Zwischenrufe störten. Als Fcchenbach dann gegen Luden dorff sprach, setzte tosender Lärm ein, so daß der Redner nicht mehr zu Worte kommen konnte. In wenigen Minuten traf das Überfallkommando ein, das die Natio nalsozialisten aufforderte, den Saal zu räumen. Dabei kam es zu Tätlichkeiten zwischen Anhängern der S. P. D. und den Nationalsozialisten, so daß die Polizei mit Gummiknüppeln eingreifen mußte. Im Garten hielt der Führer der Nationalsozialisten noch eine Ansprache an seine Anhänger, die dann geschlossen abmarschierten. Die weitere Versammlung der S. P. D. verlief ohne Zwischenfall. Kolditz. (40prozentige Aufwertung!) Die hiesige Gewerbebank wertet ihre Sparkasseneinlagen mit 40 Prozent auf. Die aufgewerteten Betrüge werden sofort ausgezahlt. Die Mitglieder haben auf Aufwertung ihrer früheren Gcschaftsguthaben zugunsten der Spareinleger verzichtet und auch die sonst erforderlichen Mittel aus dem Gewinn des letzten Geschäftsjahres zur Verfügung gestellt. Olsnttz i. B. (Keine Änderung ver SiaVi sa r b e n.) In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde der Antrag der kommunistischen Opposition behandelt, die Stadtfarben Schwarz-Gelb in Rot abzuändern. Wider Erwarten wurde dieser Antrag mit Hilfe der Sozial demokraten abgelehnt. Es bleibt also bej Schwarz-Gelb. Verkehrstagung in Stolpen Am 2. Mai sand eine Verkehrstagung in Stolpen statt. Ent sprechend den ministeriellen Verordnungen mußten die im Verkchrsver- baod zusammengeschiossenen Gemeinden sowie die weiterhin an den neuen Autolintkn interessierten Städte und Gemeinden eine Fahrplan beratung vornehmen, um positive Vorschläge, machen zu können. Der Vorsitzende, Stadtrat K nd.Pirna, begrüßte die Herren und gab ein Schreiben der Reichspost zur Kenntnis. Die Reichspost beantwortet die Frage der Uebernahmc der geplanten Linie Radeberg—Stolpen— H-Hnstein—Schandau dahingehend, daß sie bereits Vorerörterungen an gestellt habe und nach Abschluß dieser mit Vorschlägen auch ihrerseits an die tm BerkehrSverband zusammengeschlossenen Gemeinden heran treten werde. Leider mutz man hören, daß sich Post und S. K. B. um die Linie wieder streiten, sodaß es der Post nicht möglich sein wird, die Strecke bis Schandau durchzussihrc». Auch befürchtet man Einsprüche der Reichsbahn i» Bezug aus die Strecke Arnsdorf—Radeberg. Die Gemeinden fassen folgenden einstimmigen Beschluß: Das Ministerium wird ersucht, die erbetene Linie in die Hand nur eines Unternehmers zu legen, da sonst die Allgemeinheit den bisherigen Erfahrungen gemäß darunter leiden würde, wenn die beiden Kontrahenden sich über allerlei Kleinigkeiten nicht einig werden können. Z. B. Fahrplanfragen usw. In dem vorliegenden Falle kommt nur die Post in Frage. Unter Be rücksichtigung der Fahrzeiten der Eillinie und der Bahn wünscht man den Ausbau der Strecke Arnsdorf — Stolpen zur Linie (Radeberg) Arnsdorf — Stolpen — Hohnstein (Schandau). Die erste Fahrt würde laufen ob Stolpen 8,30 Uhr, an Hohnstein 8,55, ab Hohnstein 9,00, an Stolpen 9,30, an Arnsdorf 9,55, ab UrnSdors 10.25, a» Stolpen 10.48, an Hohnstein 11,27. Ab Hohnfteiu 11,40, an Stolpen 12,13, an Arnsdorf 12,54. Ab Arnsdorf 13,25, an Stowen 14.10, an Hohnstein 14,37. Ab Hohnstein 17,50, an Stolpen 19,38, an Arnsdorf 26,10, ab Arnsdorf 20,30, an Stol- pen 21,00 Uhr. Sonntags würde eine Pendelfahrt zwischen Arnsdorf und Stolpen eingeschobcn werden und zwar 6,08 Uhr ab Stolpen an ArnSdorf 6,30, ab Arnsdorf 6,55, an Stolpen 7,23. Abends: Ab Stolpen 21,21, an Arnsdorf 21,50, ab Arnsdorf 23,00, an Stolpen 23,30 Uhr. „ Zunächst will man aber nähere Besprechungen über diese Linie bis zur Klärung mit der Post zurückstellcn. Die 2. Linie ist die Linie P u l s n itz - S to l p e n. Man rechnet mit einer Fahrzeit von 70 Minuten, bei einer Durch, fchntttsgeschwindigkeit von ca. 20 dm. Früh findet ein- P-ndelsahrt ab Seeligstadt statt, da dort der Wagen untergebracht wird. Ab Seelikstadt 6,10 Uhr, an Pulsnitz 7,00. Ab Pulsnitz geht die 1. Fahrt 7,10, an Stolpen 8,25. Ab Stolpen fährt der 1. Wagen früh 9,30, er ist ln PulSnitz 10,40. Hier wird eine Pendelfakrt eingeschoben: ab Pulsnitz 11,00, an Bretnig (Klinke) 11,20. Ab Bretnig 13,10, an Pulsnitz 13,30. Zweite Hauptfahrt ab Pulsnitz 13,55, an Stolpen 14,05. Ab Stolpen 14,30, an PulSnitz 15,40. Pendelsahrt 17,00 ab PulSnitz, an Bretnig 17,20. Ab Bretnig 17,55, an Pulsnitz 18,15. 3.Hauptsahrt: ab Puls- nitz 18,20, an Siolpen 19,3g Ab Stolpen 19,40, an Pulsnitz 20,50. Pendelfahrt: 21,10 ab Pulsnitz, an Bretnig 21,30. Ab Bretnig 22,00, an PulSnitz 22,20. Ab PulSnitz 33,00, an S-eligstadt 23,45 Uhr. Die ministerielle Genehmigung für diese Linie ist, ebenso wie für die anderen, noch nicht eingegangen, doch nimmt man allgemein an, daß keinerlei Einwände gemacht werden können. Schließlich ist den Gemeinden ja hauptsächlich daran gelegen, daß die Linie überhaupt ge fahren wird. Alle anderen Fragen find unter geordneter Art. Größere Schwierigkeiten macht die Linie Bischofswerda — Pirna, da hier die Stadt Bischofswerda natürlich versucht, den Verkehr mehr auf sich zu lenken, die meisten Gemeinden aber Interesse haben, Ver bindung mit Pirna zu bekommen, so sind z. B. alle Gemeinden in Richtung Pirna vertreten, die Gemeinden in Richtung Bischofswerda sind fast nicht vertreten. Schließlich einigt man sich provisorisch so, daß früh 5,40 Uhr ein Wagen ab Bischofswerda lausen soll, dieser müßte dort untcrgcbracht werden; er ist 6.35 in Stolpen, wendet und fährt 6,40 nach Bischofswerda, an 7,35. Ferner wird ein Pendelverkehr zwischen Pirna Stoppen laufen und zwar früh 6,10 ab Pirna, an Stolpen 6,55. Ab Stolpen würde der Wagen lausen 7 00 Uhr und kommt in Pirna an 7,45. Die 1. Haupifohrt würde lausen ab Bischofswerda 7,40, an Stolpen 8,35, an '^irna 9,20. Ab Pirna 10,00, an Stolpen 10,45, an Bischofswerda 11,40. Ab Bischofswerda 11,45, an Stolpen 12,40, an Pirna 13,25. Ab Pirna 14,10, an Stolpen 14,55, an Bischofs werda 18,50. Ab Bischofswerda 17,10, an Stolpen 18,05, an Pirna 18,50. Ab Pirna 20,55, an Stolpen 21.40, an Bischofswerda 22.35. Man kann sagen, daß durch diese Verbindung allen Gemeinden gerecht geworden ist, namentlich Hot man auch die Schichten der Arbei- t er erfaßt, die nicht den Zug benützeü könmn und die Schüler, die benfalls keine Znxverbinduna haben. Haltestellen erhält jeder Ort, evtl, zwei, außerdem halten die Wagen an wichtigen Kreuzungen usw. im Bedarfsfälle. Eine weitere Linie wünschen die Gemeinden Seeligstadt, Fischbach, Wilschdorf. Porschendorf und DürrrShrsdorf. Man möchte ein- Verbindung zwischen Pirna, diesen Orten und Fischbach (Arns dorf— Seeligstadt) haben. Die Gemeindevertreter und Bürgermeister dieser Orts und der anliegenden wünschen, daß früh 6,40 Uhr ein Wagen von Pirna über Lohmen und Liefe Gemeinde» nach Fischbach fährt, der ab Pirna 6,40 ginge, an Fischbach 7,50. Ab Fischbach 8,00, an Pirna 9,10. Ab Pirna 14,15, an Fischbach 15,25, ab Fischbach 15,30, an Pirna 16,40. Ab Pirna 22,10, an Fischbach 23,20 (durch Ort Fischbach) an Arnsdorf 23.40, noch Seeligstsdt 23,50, an Pirna 0,50. Stadtrat Kind dankt nunmehr nach diesen langen Beraiungen den Herren herzlich und stellt nochmals fest, daß alle Gemeinden, vor allem auch die betciligtrn Städte fest hinter dm gefaßten Beschlüßen stehen. Man hofft allgemein, daß, nachdem nun alle gesetzlichen Voraus- stkungcn erfüllt sind, die Linien bald laufen werden, zum Wohle der Allaemeinheit. Große WnMt Hmdgedung der EN. Im vollbesetzten großen Saale des Hotels »Drei Kronen' in Bittau fand om Sonntag vormittag die diesjährige große lüöbstsche Angeßelltenkandgebung statt. Der Leiter der Veran staltung, GauoefchäftsMiei Oscar Rodig, Leipzig, konnte im feftlick geschmückten Saale außer den anwesenden Delegierten und Angestellten eine stattliche Reihe von Ehrengästen begrüßen. Zu erwähnen ist die Anwesenheit von Staatsmmister Professor Dr. Apelt, Dresden. Ministerialrat Hoppe vom Arbeits- und Wohlsahrtsministerium, der in Vertretung des nur zum Be> grüßungsabend anwesenden Ardeitsministers Elsner erschienen war, Dr. Schulze, Präsident des Landesarbeitsamtes Dresden, Bürgermeister Dr. Kolbenburg als Vertreter der städtischen Behörden von Zittau, Direktor Schnettler, Leiter der Reichs zentrale für Heimatdienst, Bundesvorsteher Lindenthal von der Gewerkschaft der Angestellten in der Tschechoslowakei, Gablonz. Außerdem waren zahlreiche Vertreter der städtischen Kärper> schossen, des Stadtoerordnetenkollegiums, der politischen Parteien, der Handels, und Berufssrulen aus ganz Sachsen, befreundeter Gewerkschaften, Vorstandsmitglieder des GDA, Vertreter des Handels und der Industrie und die führenden Zeitunaen Sachsens vertreten. Im Auftrage der anwesenden Ehrengäste sprach Staatsminister Apelt, der besonders wertvolle Ausfüh rungen über den ideellen Anhalt der deutschen Reichsoerfassung in Verbindung mit den Zielen und Wünschen des deutschen Angestelltenstandes machte. Der von innerer Wärme getragene Dortraa des Herrn RSsfioer, Berlin, sand in der Versammlung eine überaus herzliche Ausnahme, minutenlang anhaltenden Beifall und innere Anteilnahme. Nach dem Vortrag fand die Weihe des Gau-Sachsenbanner« statt. Herr Kreishauptmann Richter, Bovtzen, weihte es mit erhebenden Worten unter dem Motto: »Durch Einheit zur Freiheit.' Er wie« darauf bin, daß es neben der Freiheit des deutschen Angeftelltenstandes auch gelte, die Freiheit unseres deutschen Volkes herbeizuiühren. Der Gauvorsteher Binding übernahm das geweihte Banner und gelobte, im Namen des Gaues weiterhin unter dem Zeichen des Banners zu wirken und zu schaffen sür die Einheit der deutschen Angestelltenschaft und zum Gesamtwohl des deutschen Volkes. Don der saftgebenden Stadt Zittau und von den Frauen führender Leipziger Vorstandsmitglieder wurden Ban- nerfchleiken mit sinnvollen Worten gewidmet Der Aufstckts- ratsvorfitzende des GDA., Stadtverordneter Sommer, Berlin, ließ einen Bannernagel übermitteln. Die gewaltige Kundgebung und Bannerweihe endete mit der Jubel Ouvertüre von Weber und dem gemeinsam gesungenen Deutschlandlied. Deutschlands größte Seeschleuse. Bremen. Um den modernsten und größten Passagier dampfern, vor allem den künftigen Lloyddampfern „Bremen" und „Europa", das Einlaufen in die Binnenhäfen zu er möglichen", ist in Bremerhaven eine Seeschleuse im Ent- DaS Kleinluftschiff in Front. Aus dem Flugplatz Waldau bei Kassel wurde kürzlich ein Raab- Katzenstein - Luftschiff vorge führt, das, mit Wasserstoffgas gefüllt, an einem kleinen Ankermast startbereit liegt. Das „Ra-Ka-Luftschiff" hat im vorderen Drittel des Kiels eine Gondel, die außer dem Führer drei Fahrgäste bequem aufnehmen kann. Ballon« fenster vorn und an den Sei. ien ermöglichen einen freien Ausblick. Im Hinteren Drittel des Kiels sind zwei 35-?8-Mo- ioren angebracht, die dem Schiff eine Geschwindigkeit oon 70 Kilometer in der Stunde geben stehen begriffen, die in ihren Ausmaßen die vielgenannten Schleusen des Panamakanals, des Londoner Tilbury Docks und die Gladstone-Dock-Schleuse in Liverpool noch übertrifft. Der Bau der Nordschleuse wurde schon vor dem Kriege be gonnen, kam 1916 zum Stillstand und wurde 1927 wieder ausgenommen. Die Schleuse wird zwischen den Toren eine Länge von 372 Meter aufweisen, eine Breite von 60 Meter in der Kammer und von 45 Meter in den Einfahrten zeigen. Man rechnet auf eine Bauzeit von etwa vier Jahren. Ein Vorhafen von 350 Meter Länge verbindet die Schleuse mit dem Meer. ZoUvergünstigung und Zwischenhandlerverdienst. Auch jetzt wieder sind Reichsregierung und Reichstag an der Arbeit, der schwer um ihr Dasein kämpfenden Landwirt- schäft zu helfen. Dies soll einmal erreicht werden durch Schutzzölle auf diejenigen Waren, die unsere Landwirtschaft selbst zu erzeugen vermag, deren Preise aber ohne dies« Schutzzölle durch die ausländische Konkurrenz derartig gedrückt würden, daß sie zu einem Preise abgegeben werden müßten, der unter dem inländischen Erzeugerpreise liegt, oder doch dieser; nur um so wenig überschreitet, daß die Er zeugung dieser Ware für den deutschen Landwirt zu wenig lohnend ist, da er mit einem gewissen Verdienst rechnen muß. Ein zweiter Weg, auf dem den deutschen Landwirten geholfen werden soll und auch schon bisher geholfen werden sollte, ist der, daß die Zollsätze für solche Futtermittel, die bei uns nicht zu voller Reife gelangen, oder nicht in genügender Menge gebaut werden können, unter bestimmten Voraus setzungen ermäßigt werden. Diese Voraussetzungen bestehen in folgendem: Derjenige, der beabsichtigt, solche Waren unter Zollbegünstigung ein zuführen, hat sich von der Zollbehörde einen Erlaubnisschein zu besorgen, der Uber eine bestimmte Menge lautet. Ueber die Abgabe der eingeführten Mengen an die Ver braucher sind genaue Anschreibungen zu führe«, damit die Zollbehörde in der Lage ist, nachzuprüfen, ob der Abnehmer die Ware auch zur Viehfütterung verwendet hat.. Daher ist auch der Abnehmer — Viehhalter, Landwirt —- verpflichtet, sich von der Zollbehörde einen Bezugserlaubnis schein zu beschaffen, ohne dessen Vorlegung ihm der Ein bringer keine zollbegünstigte Ware ablassen darf. Jeder Be zug ist ordnungsmäßig an- und der wöchentliche Verbrauch! zu Fütterungszwecken abzuschreiben. Die ordnungsmäßige Verwendung wird von der Zollbehörde über wacht. Dies Verfahren war auch bisher schon üblich, beispiels weise für Mais. Nach Tarifnummer 7 des deutschen Zoll tarifs kostet Mais 5 RM. Zoll für den Doppelzentner. Wird er jedoch unter den oben beschriebenen Ueberwachungsmaß- nahmen zur Diehfütterung eingeführt, so ermäßigt sich der Zollsatz auf 2,50 RM. je Doppelzentner. Die Absicht der Gesetzgebung ging also offenbar dahin, dem Mehhalter den Bezug billigerer Futtermittel zu ermöglichen, und der Vieh halter nahm in der Hoffnung auf billigeren Bezug willig die Unbequemlichkeiten des Bezugsscheins und der zollamtlichen Ueberwachuna auf sich. Wie sieht es nun in Wirklichkeit aus? In der Regel verlangt der Händler vom Viehhalter ohne Rücksicht darauf, baß laterer im Besitze eines Bezugserlaubnisscheines für zollbegünstigten Mais ist, denselben Preis für zollbegünstigten Mals wie für voll verzollten. Und zwar stützt sich der Händler darauf, daß ihn das Gesetz nicht dazu verpflichtet, dm zollbegünstigten billiger abzugeben- sondern nur verlangt, daß dieser Mais auch wirklich v e r- füttert wird. Und dies geschieht ja in der Tat. Me Der- günstigung der Zollermäßigung kommt also dem Zwischen händler zugute und nicht dem Viehhalter, dem sie zu gedacht ist. Laudeswettermarte Dresden (Nachdruck verboten) Wechselnd bewölkt, geringer Temperaturrückgang, keine oder nur im späteren Verlauf geringfügige Niederschläge, Flachland Winde aus südlicher, Gebirge aus westlicher Richtung, zeitweise, besonders au» freien Lagen lebhaft. Schlachtviehpreise auf dem Meyhof Dresden so» «. Mal Auf trieb Schlacht- oich- Dattun, Wertlilasseu Preise fü in S! Lebend gewicht r 50 k, M Schlacht, gewicht De- schäft». gang 170 I. «Inder Ochsen -) vollflcischige au,gem. höchsten Schlachtwerter 1. junge . 2. ältere . d) sonstige oollfieischige 1. Inn,« . 2. Liter, . «) fleischige ä) Holsteiner Weideriuder . 53—58 4«-52 35-43 101 95 78 langsam 392 v. Bullen - b jüngere vollfleischige HSchsteu Schlachtwerte» sonstige vollfleischige oder au»- gemästete . . , . fleischige . gering genährte . . . 53-57 48-52 43-47 5» »l 87 langsam 342 c. Kühe ») jüngere vollflcischige höchsten Schlachtwerte« . , , b) sonstige vollfleischige oder an». gewLftet« . . , «> fleischig« ' ä) gering genährte 50—53 42-47 32—38 27-29 94 86 74 74 langsam »1 v. Färsen (Kalb.) ») -ollfieischig« aurgem. höchsten Schlachtwerte, . . . d) sonstig« oollflrischige 54-80 42-50 98 88 30 fL. Fresser mätzig ,«nährt«, Hunaoicd. — - 1158 II. Kälber b c ä Doppellender, beste Mast beste Mast- und Saugkälber mittlere Mast, und Saug kälber i geriug« Kälber geringste Kälber . 75-78 67—73 58-64 50-56 125 122 111 100 mittel «01 HI. Lchaf« »I dest« Mastlämmer und jünger« Masthammel 1. Weidcumaft 2. Stallmast . k) mittl. W-stlämm-r, Slt. Mast- Hammel und gutgcnahrteSchas« <9 fleischige, Echasvieh - > L) gering genährte Schas« und Lämmer 72-73 64-70 50-60 142 14Z 130 langsam 3095 5839 IV. Schweine ») Y-ttschw-ine über MV Pfund. b) Vollfleischigc Schweine von 240 bis 300 Psun» - - - oi Vollfleischige von 200- 240 Psd. Lj Vollflcischige von 180—200 Psd. ,i Fleischig- von 120-100 Psd. . y Fleischige unter. 120 Psd. g) Saue» 77-7» 77-78 75-78 73-74 86-6» 88 SS 101 101 so mittel