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Nr. 106. Pulsmtzer Tageblatt. — Mittwoch, dm 8. Mai 1929. Seite 3. WMiktMstlM vetMlullW )lle eMtagsMl Die letzten Jahre batten mehrfach sehr schwere wirt schaftliche Depressionen aufzuweisen. Regierungen und Par lamente werden in solchen Zeiten vor besonders schwierige Ausgaben gestellt. Das Land Sachsen hat auch in diesem Zusammenhang seine Eigenart n. Rückschläge auf wirtschaftlichen Gebieten machen sich in Sachsen natürlich besonders bemerkbar. Sein überaus stark ausgeprägtes, vielseitiges und mit dem gesamten Erdkreis verknüs'es Gewerbeleben reagiert sofort auf alle wirtschaft lichen Störungen. Die sächsischen Interessen, nicht zuletzt die der arbeilnehmenden Bevölkerung, allenthalben erfolgreich zu vertreten Hal sich die Koalitionsregierung und der Land tag stets ernstlich angelegen sein lassen. Angesichts der un gewöhnlichen Erwerbslosigkeit in den letzten Jahren hat z. B. die Deutsche Volkspartei im Landtag alle Aufmerk samkeit darauf verwendet, Arbeit zu beschaffen, soweit das im Rohmen der Landespolitik möglich ist. Durch den all jährlichen Staatshaushaltplan werden bedeutende Summen frei, in erster Linie zur Durchführung von Bauten aller Art. Damit kann der Arbeitsmarkt günstig beeinflußt werden. Um damit rechtzeirig einzugreifen, und Hilfe zu bringen, hat die volksparteiliche Landtagsfraktion früher schon beantragt, die betreffenden Etatteile vorweg zu verabschieden und die Aus gaben zu genehmigen. Unter demselben Gesichtspunkt hat die Londtaasfraktion am 17. Januar 19 9 beantragt, die jenigen Kapitel aus dem Staatshaushaltplan, durch deren Verabschiedung größere Arbeits- und Lieferungsaufträge zur Belebung des Arbestsmarktes erteilt werden können, durch die Haushaltausschüsse eiligst zu verabschieden und die so fortige Ausgabe der Mittel beschließen zu lassen. Der Landtag hat damals in sofortiger Schlußberatung diesem Antrag seine Zustimmung gegeben. Es wurden her nach in unmittelbarer Folge die entsprechenden Teile des Staatshoushaltplanes debattelos verabschiedet und so die Regierung instand gesetzt, Aufträge für viele Millionen in Gang zu bringen und Arbeitsgelegenheiten zu beschaffen. Leider hat sich der von der erwerbstätigen Bevölkerung freu dig begrüßte Antrag nicht in allem Umfange auswirken können, da das Urteil des Staatsgerichtshofes die Land tagsarbeiten jäh unterbrochen hat. Für sicher eintretende Verzögerungen und Schaden ist die Sozialdemokratie ver antwortlich zu machen, die die neuerliche politische Entwick lung veranlaßt hat. Tagungen in Sachsen 61. Verbandstag des Verbandes säch sischer Aonfum-Genossenfchasten Liibaa. Der Verbandstag nahm am Montag seinen Fortgang mit der Berichterstattung über die Tätigkeit der Verbandsorgane und der Entwicklung der Verbandsgenossen- schaften. Ueber den letzteren Punkt gab Verbandssekrelär Gef- sarth interessantes Material bekannt. Der Verband zeigte mit einer Umsatzsteigerung 148,76 Mill. M auf 187,3 Mill. M ----- 25,9»/, eine starke Aufwärtsbewegung. Bedeutsam ist auch, daß Sachsen mit 501 M Jahresumsatz pro Mitglied den Reichsdurchschnitt mit 373 M stark übertrifft. Für das neue Geschäftsjahr erwartet man ein Nachlassen der bisherigen Steigerung, da die Wirtschaftskrise im Geschäftsjahr 1928 erst zu einem Teil zur Auswirkung kam. Der Mitgliederzu gang wurde durch die Ausschlüsse fast wettgemacht. Auffallend ist es, daß der Zugang sich fast nur auf Männer erstreckt. Bei der Vermögensübersicht der Verbandsgenossenschaften er gibt sich, daß fremdes Kapital nur noch im geringen Umfange in Anspruch genommen wurde. 25 Mill, eigene Betriebswerte sind durch 18 Mill, eigne Betriebsmittel fast gedeckt. Auf fallend ist die starke Zunahme an eigenen Grundstücken, die mit 30 Mill, zu Buche stehen gegen 19 Mill, im Jahre 1927. Dir hypothekarische Belastung beträgt nur etwa 6 Mill. --- 19,8«/,. Der Hypothekenkredit stammt zum größten Teil von der Versicherung „Volkssürsorge". Der Reingewinn ist wie im Vorjahre mit 1,4°/, des Gesamtumsatzes ausgewiesen bei geringer Steigerung der Unkosten. An Steuerabgaben aller Alt werden ca. 3 Mill, angeführt. Bemängelt wurde das Streben nach möglichst hohen Rückvergütungen. Der Verband sieht im Jntresse der eigenen Kapitalsbildung 5«/, als Höchstgrenze an. Fast verdoppelt haben sich die Waren schulden. Die Kredite wurden zum größten Teil von der GEG. gewährt. Verbandssekretär Vöhm erläuterte dann kritisch das Ergebnis der Revisionen der Genossenschaften und gab Ver besserungsmaßregeln. Sehr heftig stieß er bei einer scharfen Kritik der Verhältnisse bei der Genossenschaft Schwarzenberg mit der kommunistischen Opposition zusammen, die eine ganze Serie Redner gegen die Verbandsleitung ins Feld führte. Schließlich nahm die Versammlung 3 Entschließungen an, die sich gegen das Zugabewesen, für die Aufhebungder Ein fuhrzölle und gegen die Einbeziehung in den Kreis der ge werbesteuerpflichtigen Körperschaften wenden. Als Ort der nächstjährigen Tagung wurde Zittau bestimmt. Landcsverbandstagung der sächsischen Uhrmacher. Vom 1. bis 3 Juni findet in Freiberg die Landes verbandstagung der sächsischen Uhrmacher statt. Achter sächsischer Schlofsermcistcrtag. In Plauen hatten sich die Vertreter sämtlicher Schlosser innungen Sachsens zu einer ernsten und arbeitsreichen Tagung eingefunden. Sie wurde mit einer Obermeistertagung ein- geleUet, der em Begrüßungsabend folgte. In der eigentlichen Tagung begrüßte Obermeister Schmidt-Dresden die aus- wärtigen Gäste. Amtshauptmann Beschorner-Plauen über mittelte die Gruße des Wirtschaftsministeriums und der Kreis hauptmannschaften. Vom Finanzminister Weber war ein Be- grnßungstelegramm emgelaufen. SkMW M Ski lMMWW WA« Der HaushaltsausschußdesReichstagsbe- riet über den Etat des Reichsinnenministeriums. Aus dem ausführlichen Bericht, den der Abgeordnete v. vr. Schrei- der (Ztr.) erstattete, ging hervor, daß beim Reichsministerium des Innern 6 769 000 Mark eingespart worden seien. Mit Recht sei das Reichskommissariat für öffentliche Ordnung in das Gesamtministerium einbezogen worden. Was den 1 Mai beträfe, so sei von allem Scharfmachertum abzurUcken. Abgeordneter Berndt (Dnat.) betonte, daß der kom munistische Aufstand von der Polizei in bewährter preußi scher Pflichttreue niedergeschlagen wurde. Er frage aber, ob sich die Opfer durch Vorsichtsmaßregeln nicht hätten vermei den lassen können? Warum hätten die Kommunisten schrei ben dürfen, daß der 1. Mai eine Probe auf den kommenden Bürgerkrieg werde? Sei es denn verwunderlich, daß sich des Innenministers politische Kinder sicher fühlten? Es entstehe nunmehr die Frage, ob eine Partei, die sich zum Klaffenkampf bekennt, eben auch die Staatsautorität aufrecht erhalten könne? Das Verbot der Rotfrontkämpfer komme zu spät! Eine Par tei, die sich, wie die kommunistische gegen die öffentliche Ord nung vergehe, fordere ein rücksichtsloses Einschreiten gegen sich und ihre Anhänger. Eine rücksichtslose Bestrafung — ohne Rücksicht auf Abgeordnetenimmunität — müsse die Verbrecher treffen! Abgeordneter Berndt kritisierte dann einige Aussprüche des Innenministers, daß er die Zensur nicht einführen werde, daß er den Rundfunk in Köln gezwungen habe, den Sozial demokraten Sollmann eine Klassenkampfrede halten zu lassen. „Sie sind," so fuhr der Redner fort, „wirklich mit Erfolg be müht, wie in Preußen so auch in Deutschland die sozialistische Herrschaft aufzurichten. Wir verbitten uns diesen Mißbrauch der staat lichen Einrichtungen gegen zwei Drittel der übrigen Bevölke rung." Abg. Sollmann (Soz.) behauptete, es sei eine Ueber- treibung, von einem Aufstand in Berlin zu sprechen. Er be hauptete weiter, daß seine Partei das Recht auf die Straße erkämpft habe und aufrechterhalten werde. Voraussetzung sei die unbedingte Disziplin der Masten. Abg. Maslowski (Kom.) richtete heftige Angriffe gegen den Reichsinnenminister. Er sprach von Dumdum geschossen, die die Polizei verwendet habe und meinte, Mini ster <Äverina und die Sozialdemokraten würden die Blut schuld nicht von sich abwaschen können. Reichsinnenminister Severing ging in einer Erwiderung eingehend auf die Vorfälle des 1. Mai ein. Er habe sich, Mitte April an den preußischen Innenminister mit der Frage gewandt, ob es sich empfehle, im Hinblick auf die üblichen Demonstrationen der Arbeiter am 1. Mai das Verbot der Umzüge aufzuheben. Der 1. Mai sei gekommen. Immer deutlicher sei zu erkennen gewesen, daß es die Kommunistische Partei darauf anlege, zu einer Kraft probe zwischen ihr und dem Staat zu gelangen. Das heutige Deutschland habe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, sich dagegen zu wehren» Zu bedauern sei es, wenn die Tätigkeit der Polizei nachträglich herabgesetzt werde. Seine Methode sei es gewesen, den Unfug der Wehr verbände zu verhindern. Als der Kommunist Torgier darauf sagte: „Verbote sind kein besonderer Ausdruck von Kraft!", antwortete ihm der Minister: „Nein, das sind sie nicht." Abgeordneter Torgler erwiderte: „Damit kann jeder Esel regieren!" Der Minister hatte die Lacher auf seiner Seite, als er entgegnete: „Das kann auch jeder Esel sagen." Mstoni-Derboi m Preußen durchgesührt. Die Durchführung des Verbots des Roten Frontkämpfer bundes in Preußen durch die Politische Polizei ist nunmehr beendet. Sämtliche Organisationen des verbotenen Bundes sind aufgelöst und ihr Vermögen ist beschlagnahmt. Der Abtransport der im Berliner Karl-Liebknecht-Haus sicher- gestellten umfangreichen Schriften und Materialien dauert noch an. Die Sichtung der Schriften, bei der versucht wird, aufzuklären, inwieweit Ausländer an den Ereignissen vom 1. Mai beteiligt waren, wird noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Polizei hat in Erfahrung gebracht, daß sich die Kommunisten mit der Absicht tragen, als Ersatz des Roten Frontkämpferbundes eine neue Organisation aufzuziehen. Wie an zuständiger Stelle mitgeteilt wird, würde selbstver ständlich diese Ersatzorganisation auch sofort aufgelöst werden, * Die Vorführungen der wegen Beteiligung <m den Ber liner Mai-Unruhen Festgenommenen vor den Vernehmungs richter sind im wesentlichen beendet. Es sind im ganzen 117 Personen vorgeführt worden. Gegen 45 der Vorgeführten sind Haftbefehle wegen Landfriedensbruches, Aufruhrs, Widerstandes gegen die Staatsgewalt oder Körperverletzung ergangen, während der Rest entlassen wurde, weil entweder ein dringender Tatverdacht oder ein Fluchtverdacht nicht ge geben war. Auflösung auch in Hamburg. Hamburg. Der hamburgische Senat hat sich dem Vorgehen Preußens angeschloffen und den Rotsrontkämpser» Bund sowie die Rote Iungfront und die Rote Marine für das hamburgische Staatsgebiet aufgelöst und verböte«. , Sächsische Lokomotivheizer drohen mit Streik. Dresden. Auf einer Tagung der Lokomotivheizer des Reichsbahndirektionsbezirks Dresden wurde folgende Ent- schließung einmütig angenommen: „Die Aushilfs- und Hilss- lotomotivheizer im Lohntarifvertragsverhältnis erklären, daß sie dem vom Verbandsbeirat gefaßten Streikbeschluß restlos Gefolgschaft leisten werden, wenn die maßgebenden Derbands- instanzen zur Ar' ntsniederlegung auffordern. Die im Beam- tenverhältnis stehenden Lokomotivheizer bringen zum Aus druck, daß sie die bescheidenen Lohnforderungen ihrer im Arbeitsverhültnis stehenden Kollegen voll unterstützen und geloben, in dem bevorstehenden Arbeitslampf in jeder Be ziehung Solidarität zu üben." Aus aller Welk. Raabübersall aus einen Kaffenboten. 6500 Mark am Hellen Morgen geraubt. Berlin. In der Wullenweberstraße im Berliner Tier garten wurde der Kaffenbote eines Wohlfahrtsamtes, der einen namhaften Betrag bei sich trug, von Banditen, die mit einem Auto herangekommen waren, überfallen und mit einem Revolver zur Herausgabe der Geldtasche mit rund 6500 Mark Inhalt gezwungen. Die Räuber bestiegen dann den Kraftwagen und entkamen. Einem Schutzpolizisten, der ihre Verfolgung ausgenommen hatte, war es nicht ge- lungen, sie einzuholen, er konnte sich nur die Nummer ihres Wagens merken. Die Suche nach dem Kraftwagen und den Räubern ist sofort ausgenommen worden. Bei dem Ueberfallenen handelt es sich um den 45 Jahve alten Kassenboten des Wohlfahrtsamtes Tiergarten, Franz Rzyszkau, der den Auftrag hatte, täglich vom Bezirksamt in der Klopstockstraße die Beträge abzuholen, die für die Auszahlung der Arbeitslosenunterstützungen benötigt wurden. Da der Kassenbote von verschiedenen Seiten schon zur Vorsicht gewarnt worden war, hielt er es für angemessen, diesmal nicht wie sonst den Autobus zu benutzen, sondern den Chauffeur eines Magistratsautos zu bitten, ihn nach der Auszahlungsstelle zu fahren. Der Kraft wagen brachte ihn bis an die Ecke der Wullenweber und der Jagowstraße. Don dort hatte der Kassenbotc nurmehr einen Weg von etwa hundert Meter zu Fuß zurückzulegen gehabt. Als er vor dem Hause Wullenweber straße 9 ankam, in dem sich die Auszahlungsstelle befindet, sprangen von einem kleinen blaugrauen Kraftwagen, wahr scheinlich einem Opelwagen, plötzlich zwei Männer herab, während ein dritter am Steuer sitzen blieb. Die Männer stürzten sich auf Rzyszkau, der eine von ihnen versetzte ihm einen Stoß vor die Brust, während der andere blitz schnell einen Revolver zog und ihn dem Kassenboten vor den Kopf hielt. „Hände hoch und das Geld her!" riefen sie und hatten auch schon die Geldtasche an sich gerissen. Bevor sich der Kassenbote noch irgendwie auf- raffen konnte, waren die Männer bereits in das Auto ge sprungen, dessen Motor lief, und jagten davon.. Der den Wagen verfolgende Schutzpolizist konnte lediglich feststellen, daß es sich um den Kraftwagen 1^.18468 handelt. Dieser ist bereits im Jahre 1928 nach der Provinz verkauft worden. Ob es sich nun bei den Räubern um Leute handelt, die aus einer anderen deutschen Stadt nach Berlin gekommen sind, oder um Berliner Verbrecher, die den Wagen in der Provinz erworben haben, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Oder ist jetzt 700 Meter kürzer. Im Rahmen der großen Oderregulierung, die im Interesse der Schiffahrt^ durchgeführt wird, ist jetzt zwischen Reinberg und Glogau in Schlesien ein Durchstich vorgenommen worden, der den Lauf der Oder um 700 Meter verkürzt. Dadurch sind Berg- und Talfahrten auch bei Nicdrigwasserstand mög lich; denn derartige „Begradigungen" der Oder bewirken ein schnelleres Abfließen des Wassers. Bereits unter der Regie rung Friedrichs des Großen wurden ähnliche Verkürzungen des Oderlaufs vorgenommen. Eine deutsche Himalaja-Expedition. Wie verlautet, wird Ende Juni dieses Jahres eine deutsche Himalaja-Expedition Europa verlassen. An der Reise, deren Vorbereitungen nunmehr abgeschlossen sind, nehmen acht ausgewählte deut- sche Bergsteiger teil, meist Alpinisten. Seit den Pionier- leistungen der Gebrüder Schlagintweit in den fünfziger Jah ren des vorigen Jahrhunderts ist es das erstemal, daß sich eine deutsche Expedition „Das Gebirge der Welt" zum Ziele nimmt. Festlicher Empfang der „Emden" in Nlederländisch- Jndien. Der deutsche Dampfer „Emde n" hat in Soerabaja (Niederländisch-Indien) eine außerordentlich herzliche Auf- nähme gefunden. Im Deutschen Verein wurde den Offizieren und der 250 Köpfe zählenden Besatzung ein festlicher Empfang bereitet, an dem der Gouverneur von Ostjava sowie zahlreiche Vertreter der niederländischen Behörden, des Handels und der Wirtschaft teilnahmen. Ein Bombenflugzeug abgestürzt. Ein Bombenflugzeug, bas mit 5 Soldaten besetzt war, machte einige Bomben abwurfübungen über dem Flugplatz von Bourges be-i Paris. Etliche Bomben waren bereits abgeworfen. Plötzlich löste sich eine Tragfläche vom Apparat, der aus ziemlich großer Höh« steil abstürzte und auf dem Boden zerschellte. Da sich an Bor des Flugzeugs noch zwei Bomben befanden, wagte man vor erst nicht, die fünf Leichen aus Len Trümmern des Flugzeuges zu bergen, um weiteres Unglück zu verhüten. Ein Sparkassenskandal im lothringischen Grenzgebiet. In der Kreditgesellschaft St. Avold bei Saarbrücken hat der langjährige Geschäftsführer nicht weniger als 3,8 Millionen Francs unterschlagen. Diese Veruntreuung soll sich auf eine Zeitspanne von 20 Jahren verteilen. Während dieser Zeit ist keine Revision den falschen Buchungen auf die Spur gekommen. Schloß Lindheim in Hessen ein Raub der Flamme«. Der prächtige Herrensitz Schloß Lind he im im Kreise Bll- dingen ist durch Feuer vollständig vernichtet worden; es stehen nur noch die Umfassungsmauern. Im Schloß waren große Sammlungen von wertvollen Möbeln und Altertümern auf gespeichert, die sämtlich vernichtet wurden. Glücklicherweise sind keine Menschenopfer zu beklagen. Neue Unruhen in Indien. Die Zahl der Toten bei den letzten Unruhen inBombay hat sich auf 21 erhöht, die der Verwundeten wird mit 200 angegeben. Zu größeren Zu sammenstößen ist es nach der Zusammenziehung bedeutender britischer Truppenabteilungen nicht mehr gekommen. Bisher sind 300 Verhaftungen vorgenommen worden. Im Ein geborenenviertel sind alle Geschäfte geschlossen.