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Pulsnitzer Tageblatt : 11.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193210116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19321011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19321011
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-11
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 11.10.1932
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Ein tob für Sachsen Zum Beweis dafür, daß sogar in diesen Zeiten einmal eine Regierungsmaßnahme ein objektives Lob findet, sei eine Stelle aus dem in Berlin erscheinenden nationalen Wochen blatt „Fridericus" angeführt, die um so er freulicher wirkt, als sie sich auf sächsische Ver hältnisse bezieht. Das Blatt schreibt mit bezug auf den bekannten Erlaß des Wirtschafts ministeriums über die Verwendung deutscher Strahenbaustoffe: „Was in Berlin bisher nicht zu erreichen war, wo gewisse Asphalt-Interessen einen Preisterror auf die Entschlüsse der Stadt aus zuüben versuchen, ist in Sachsen zur Tat ge worden. Nach einem Erlaß des sächsischen Wirtschastsministeriums hat die Prüfungs stelle für Teerstraßenbau beantragt, zur För derung der Verwendung deutscher Straßen baustoffe vorzuschreiben, daß diejenigen Stra ßenbauweisen bevorzugt anzuwenden sind, bei denen deutsche Straßenbaustoffe benutzt werden, daß dagegen bei der Verwendung ausländischer Baustoffe die Notwendig keit nachgewiesen werden müsse. Auch der sächsische Gemeindetag hat die Verwen dung deutschen Strahenbelags ausdrücklich empfohlen. Es ist zu erwarten, daß nunmehr auch in Preußen und in allen anderen Teilen des Reiches nicht nur beim Straßenbau mit der Bevorzugung, ausländischer Fabrikate Schluß gemacht wird." Pulsnitz. Kirchgemeindeblätter. Die Ausgabe der Oktober-Kirchgemeindeblätter er folgt Mittwoch, den 12. Oktober, von 11,30 bis 12,30 Uhr und von 16,00 bis 16,30 Uhr in der Expedition des 1. Pfarrhauses. Pulsnitz. Fundgegenstände. Als ge funden abgegeben wurde: 1. Ein Geldstück: 2. Ein Regenschirm. Pulsnitz. Die Gewinnlisten der Ju- gmdwohlfahrts-Geldlotterie sind eingetrofsen und liegen in der Lotteriegeschäftsstelle des Herrn Mar Ereubig zur Einsichtnahme aus. Diese sind dort auch käuflich zu erwerben. Ohorn. Sprechstunde. Der Bezirks verband, Abteilung Kriegerfürsorge, Kamenz hält am Freitag, 14. Oktober, 17 bis 18 Uhr, im Rathaus zu Ohorn Sprechstunde ab. Wachau. Einen b e d a u e r li ch en U n- sall erlitt in den Vormittagsstunden des Sonnabends der Wirt H. Radisch der be kannten Enmdmühle im Sersersdorser Tal. Als er mit einem Leichtmotorrad von Einkäu fen ans Liegau heimfuhr, brach auf der letzten Steigung die Gabel. Herr Radisch stürzte kopfüber auf die kantigen Steine und zerschlug sich dabei das Gesicht. Er mußte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Königsbrück. Die Stadtrandsied- luna Die Arbeiten zur Erstellung der Stadtrandsiedlung an der Steinborner Straße haben nunmehr begonnen. Es sind 14 Sied ler aus V" großen Zahl derjenigen die sich ^meidet haben, ausgewahlt worden, die sieben ^»-lioohnhäuser errichten werden. Das DoppLe ist bereits abgesteckt, ein Teil des Waldes ist von den Siedlern abgeholzt wor den eine Baubude ist im Entstehen. Alle Arbeiten werden von den Siedlern gemein schaftlich verrichtet. Die benötigten Steine werden von ihnen im Zillerschen Steinbruch gebrochen und geputzt. Dort ist das Material kostenlos zur Verfügung gestellt worden. So weit die Siedler mit der Steinbearbeitung nicht vertraut sind, leisten sie Transportarbei ten. Es soll alles so weit vorbereitet werden, daß mit dem eigentlichen Häuserbau sofort be gonnen werden kann, wenn die Witterung es als zweckmäßig erscheinen läßt. Vielleicht muß damit bis zum nächsten Frühjahr gewartet werden. Vielleicht ist es aber auch möglich, die Häuser noch in den nächsten Monaten fertigzustellen. Wenn alle Gebäude im Roh bau fertig sind, werden sie nach bestimmten Gesichtspunkten unter die 14 Siedler aufge teilt. Das Siedlungsgelände ist Eigentum der Stadt Königsbrück, aber es liegt auf Weiß- bacher8lttr. Der Einbezirkung nach Königs brück ist von Weißbach bereits zugestimmt worden- Zur Siedlung sind nur Erwerbslose zugelassen worden. " " Laußnitz. Eigeuartiger Verkehrs- Unfall. .Gestern nachmittag in der 3. Stunde ereignete ftm kurz vor hem Dorfeingang ein stnglucksfall. Bei einem Lastauto der Hoyers werdaer Brauerei, das nach Dresden in Repa ratur geschleppt werden sollte, wickelte sich das Schleppseil um die Vorderradachse und zog dadurch den Wagen in den Straßengraben. Ein starker Apfelbaum wurde entwurzelt, verhütete aber eine größere Beschädigung des anschließenden Grundstücks. Die beiden im Führersitz befindlichen Personen erlitten leich tere Verletzungen, zum Teil Schnittwunden durch Glassplitter der zertrümmerten Wind schutzscheibe. Das Vorderteil des Autos wurde stark beschädigt. Gaußig. Ehrung des Herrn Grafen ^-^fuucour. Wir berichteten be reits kürzlich daß die Eemeindeverordneten zu Gaußig beschlossen haben, Herrn Schall-Riau- cour m Anerkennung seiner großen Verdienste um die Gemeinde zu ihrem Ehrenbürger zu er nennen. Am vergangenen Donnerstag nach mittag überreichte im Schloß zu Gaußig Herr Bürgermeister Fatzke in Gegenwart zweier Mit glieder des Gemeindeverordnetenkollegrums Herrn Graf Schall - Riaucour mit warmen Sportfreunde 1920 (Deutscher Fußballbund) Fußball Ergebnis vom Sonntag, 9. Oktober: Sportfreunde 1. — SV. Neustadt 1. 1:1 (0:1) Den flott und aufopfernd spielenden Blau weißen ist es gelungen, in einem harten Kampfe auf dem gefährlichen Neustädter Bo den einen wichtigen Punkt in Sicherheit zu bringen. Das Spiel, das unter der Leitung des vorzüglich pfeifenden Schiedsrichters Pall mann-Bautzen stand, war ein Musterbeispiel eines Punktkampfes. Von der ersten bis zur letzten Minute gaben beide Mannschaften ihr Bestes, flott und hart aber stets fair ver suchten beide die kostbaren Punkte zu erringen; das erzielte Unentschieden entspricht aber dem Spielverläufe durchaus, selbst wenn man in Betracht zieht, daß das Tor für Neustadt durch einen verwandelten Hand-Elfmeter erzielt wurde. Die Pulsnitzer Elf zeigte trotz einge stellter Ersatzleute ein Spiel, wie man es im mer zu sehen wünscht, schnelle Ballabgabe, ge naue, flache Vorlagen, gutes Zusammenspiel und faire, trotzdem harte Spielweise. Einen Spieler besonders zu benennen, hieße die guten Leistungen der anderen ungerecht schmä lern. Wenn der in den letzten Spielen ge zeigte Mannschaftsgeist und Kampfeswillen von Bestand ist, sollte die Elf noch manchem Gegner gefährlich werden können. Neben dem schon oben erwähnten prächtigen Schiedsrichter, der das Spiel von Anfang bis Ende fest in der Hand hatte, ohne je kleinlich in seinen Ent scheidungen zu werden, verdient noch ein beson deres Lob das Neustädter Publikum, das in seiner Objektivität auch den Pulsnitzer Spie lern Aufmunterung zukommen ließ. * Turnv. „Turnerbund" Pulsnitz e. V., DT Handball Ergebnisse vom Sonntag, 9. Oktober: Turnerbund Pulsnitz 2. — Lichtenberg 1. 2:3 Turnerbund Gesa — Gelenau 1. 12:6 Turnerbund I. — 1848 Bischofswerda I. 20:1 Turnerbund 2. Kn. — Lichtenberg Kn. 3:2 In Lichtenberg mußte sich die 2. Mannschaft des Turnerbundes knapp schlagen lassen. Das Spiel wird aber höchstwahrscheinlich wiederholt werden, da der Platz von der Eauleitung noch nicht genehmigt ist und die Genehmigung auch vorläufig für Pslichtspiele noch nicht erteilen dürfte. Ganz sicher gewannen die Gesa und die Jugend ihre Spiele. W. Sch. * Radfahrerklub „Phönix", Pulsnitz Straßenrennen Nachdem der Radfahrerklub „Phönix" sich zu neuen Taten aufgeschwungen hat, will er nicht versäumen, wieder einmal an die Oeffent- lichkeit zu treten. Es ist dies mit einem am 23. Oktober stattfindenden Straßenrennen. Es wird damit die Vereinsmeisterschaft ausge fahren. Ein jeder kann sich daran beteiligen, ob jung oder alt, welcher vorher seine Mit gliedschaft zum Verein bekundet hat. Wir machen deshalb unsere werten Gönner und Freunde des edlen Radsports schon heute dar auf aufmerksam. Anmeldungen sind zu richten an Sportwart Willy Herzog (Rathaus). — Näheres folgt in einer der nächsten Nummern. W. H. * Turnverein DT. Lichtenberg Handball Ergebnisse vom 9. Oktober: Lichtenberg 1. — Tbd. Pulsnitz 2. 3:2 (2:1) Lichtenberg Kn. — Tbd. Pulsnitz 2. Kn. 2:3 Wie schon in der Vorschau vermutet wurde, gab es am Sonntag einen harten Kampf um die Punkte. Beide Mannschaften waren sich gleichwertig, obgleich der Sieg höher ausge fallen wäre, wenn Lichtenberg nicht solch starkes Schußpech gehabt hätte. Zum Spielverlauf kurz folgendes: Lichtenberg konnte mit zwei Toren in Führung gehen, denen Pulsnitz bis zur Pause nur eins entgegensetzen konnte. Nach der Halbzeit konnte von Lichtenberg nach einem verwandelten Strafstoß der alte Abstand wie der geschaffen werden. Etwa zehn Minuten vor Schluß konnte Pulsnitz noch einmal den sonst guten Lichtenberger Tormann bezwingen. Worten der Dankbarkeit die von dem Gra phiker Warnecke-Bautzen geschriebene künst lerische Urkunde über die Ernennung zum Ehrenbürger. Herr Amtshauptmann Dr. Sie vert, der dem feierlichen Akte beiwohnte, be glückwünschte Herrn Graf Schall-Riaucour zu dieser seltenen Ehrung und sprach ihm gleich zeitig für seine aufopfernde Mitarbeit, insbe sondere für die über zwölfjährige Leitung des Pflegeheims Bautzen - Seidau und des Kinder heims Rattwitz als ehrenamtlicher Direktor, den aufrichtigsten Dank des Bezirksverbands der Amtshauptmannschaft Bautzen aus. Frankenthal bei Bischofswerda. Feuer. Durch ein Feuer wurde die große, neugebaute, mit Erntevorräten und landwirtschaflichem Inventar gefüllte Scheune des Gutsbesitzers Gnauck ein Raub der Flammen. Den Be sitzer trifft empfindlicher Schaden. Die Ur sache des Brandes ist noch unbekannt. Fran kenthal hatte bekanntlich schon vor mehreren Jahren durch eine große Reihe von systema tischen Brandstiftungen arg zu leiden. Löbau. Ein Silberfuchs entwichen. Vor einigen Nächten ist aus einer Silberfuchs farm ein Silberfuchs entwichen. Er wurd: dort in Gemeinschaft mit noch drei anderen seines Stammes seit drei Tagen gehalten. Man setzte dem entwichenen Tier sofort nach und suchte, ohne Erfolg, das Terrain ab. Der Wert des Silberfuchses wird mit 1500 RM angegeben. Bautzen. Eine aufregende Ein brecherjagd spielte sich in Jenkwitz ab. Dort war am hellichten Tage ein Einbruch in ein Bauerngehöft verübt worden. Die Täter hatten außer einem größeren Geld betrag verschiedene Kleidungsstücke und eine Uhr erbeutet. Die Frau des Besitzers, die mehrere verdächtige Personen bemerkt hatte, veranlaßte deren Verfolgung, die sich bis nach Bautzen—Strehla hinzog. Dort wurde einer der Einbrecher festgenommen, die beiden ande ren entkamen. Der Verhaftete ist ein 25 Jahre alter Landstreicher aus Hamburg, der mit Zuchthaus vorbestraft ist. Bei ihm wurde ein großer Teil des gestohlenen Geldes und die Uhr vorgefunden. Annaberg. Von der Kirmes in den Tod. Im benachbarten Steinbach ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, dem der Fleischer Otto Günther aus Satzung zum Opfer fiel. Günther kehrte von der Kirmes in Schmalzgrube heim und fuhr in Steinbach sein Motorrad gegen einen Straßenbaum. Erst einige Stunden später wurde er von einem Radfahrer aufgefunden. Er war aber infolge der erlittenen schweren Verletzungen bereits tot. Oschatz. Mit dem Fahrrad gegen einen Baum. Auf der Straße von Schönne witz nach Oschatz fuhr auf einer abschüssigen Stelle der Kaufmann Bruno Hildebrand von hier mit seinem Fahrrad gegen einen Baum. Er stürzte in den Graben, wo er später von vorübergehenden Leuten mit einem Schädel bruch aufgefunden wurde. Der Verunglückte starb, noch bevor er dem Krankenhaus zuge führt werden konnte. Wahrscheinlich hatte Hildebrand, der herzleidend war, einen Anfall erlitten, wodurch er von der Fahrbahn ab gekommen ist. Ostritz. Die Industrie wird belebt. Hier wurde das seit Januar dieses Jahres stillgelegte, den Vereinigten Jutespinnereien und -Webereien Hamburg gehörige „Hein- richswerk" wieder in Betrieb genommen. Bis jetzt sind im Hauptwerk rund 150 Personen eingestellt worden. Meerane. Fossilfunde. Zur Zeit werden mit Unterstützung des Sächsischen Geologischen Landes amtes sehr interessante geologische Untersuchungen vorgenommen. Schon in den Jahren 1929 und 1930 sind über die geologischen Verhältnisse der näheren Umgebung von Meerane wertvolle neue Beobachtungen gemacht worden. Die Auswertung des seinerzeit gesammelten Materials hatte sehr überraschende Feststellungen ergeben. Etwa einen Meter unter der Untergrenze des Plattendolomits, der der oberen Zechsteinformation angehört, liegt ein etwa Meter mächtiger Sandsteinhorizont, der in größerer Anzahl Versteinerungen enthält. Es handelt sich um die Muschelgattungen Pseudo- monotis, Astarte und Allorisma, die bisher weder in Meerane noch im übrigen Sachsen den Geologen bekannt waren. Diese vor etwa zwei Jahren im zur Zeit auflässigen Kalkbruch von Bachmann an der Crotenlaider Straße gefundenen Fossilien gaben den Anstoß für eine Neugliederung des Oberrotliegenden und Zechsteins in Sachsen. Wenn jetzt von feiten des Sächsischen Geologischen Landesamtes (Leipzig) diese Untersuchungen fort geführt werden, so ist das dem Entgegenkommen der Firma Bachmann Lc Söhne, Meerane, zu danken, die die Untersuchungen nachdrücklich unter stützt. Auch Schüler der hiesigen Oberrealschule haben unter der Leitung des Meeraner Heimat forschers, Studienrat Krause, Ausschachtungen vorgenommen, die so weit gediehen sind, daß in aller Kürze damit zu rechnen ist, daß die oberen, sehr festen Sandsteinlagen unter dem Platten dolomit gesprengt werden können, um dann die tiefer liegenden Sandsteinschichten auf Versteine rungen hin auszubeuten. Lhemnih. D i e b st a h l b e i m Pfarrer. In der Nacht ist aus der Kanzlei der Kirch gemeinde St. Michaelis mittels Einbruchs eine Schreibmaschine gestohlen worden. Es wurde außerdem noch eine Tischdecke ent wendet; in diese dürfte die Schreibmaschine verpackt worden fein. Dresdner Produktenbörse 10. Oktober 7. Oktober Weizen, 76 Kg neu 196,00—201,00 195,00-200,00 Roggen, 74 Kg 155,00-160,00 155,00—160,00 Futtergerste 154,00-170,00 154,00-170,00 Wintergerste — — Sommergerste 180,00-194,00 180,00-194,00 Hafer ml. 132,00-138,00 132,00-138,00 Hafer, unberegnet — — Mais, La Pl. — — Rotklee, Siebend. — — Rotklee, schles. — — Trockenschnitzel 9,00-9,20 9,00 - 9,20 Kartoffelflocken — — Futtermehl 12,50-13,50 12.50—13,50 Milien Weizenkleie 9,00—9,30 9,00-9,30 Roggenkleie 9,40-10,40 9,40-10,40 Kaiser-Auszug 37,00-39,00 37,00 - 39,00 Bäckermundmehl 32,00 - 34,00 32,00-34,00 Jnlandweizen- ' - V mehl, 70 H 35,00-37,00 35,00-37,00 Griesler. 23,50—25,00 23,50-25,00 Roggenm. 60 A 25,00-26 00 25,00-26,00 Roggenm. 70 24,00 - 25,00 24,00 - 25,00 Roggennachmehl 19,00-22,00 19,00 - 22,00 Ser Leser konlrollierl die Leistung seiner Zeitung. Das „Tageblatt" brachte wie immer, so auch gestern wieder Nachrichten, die amAbend des gestrigen Tages oder erst am Morgen des heutigen Tages von den Großstadtzeitungen gebracht wurden: Verhandlung des Skaatsgerichlshofes. Abreise des Reichskanzlers nach Bayern. Stadtverordnetenwahlen in Gerdauen. Bitte kontrollieren Sie weiter und ver gleichen Sie unsere Leistung mit derjenigen anderer Zeitungen! Sie werden zu der Über zeugung kommen: Das „Tageblatt" ist keine hinter den Ereignissen nachhinkende Berliner Maternzeitung, sondern eine hochaktuelle und leistungsfähige Selbstsatz-Zeitung, auf deren Leistungen der Leser mit berechtigtem Stolz blicken kann. Aus dem Grrichtssaal Ein Spitzbube bemaust den anderen Dresden. Beispiellos dreiste Wohnungs einbrüche unternahmen der Schlosser Johs. Hempel und der Koch Walter Böttcher. Beim Wegschaffen des Diebesgutes leistete der Monteur Juri Fandejeff durch Schmiere stehen und Leihen von Koffern Beihilfe. Der erste Einbruch erfolgte in der Mscherstraße in dem Hause, in welchem Böttcher wohnte. Hier wurden befonders viel Silbersachen gestohlen, die versetzt wurden. Den Erlös teilte man. Zwei weitere nächtliche Einbrüche erfolgten in der Wohnung eines Rechtsanwaltes in der Krenkelstraße. Hier wurden 1700 RM. Bar geld, 77 Flaschen Wein usw. gestohlen. Die Verhältnisse wurden mit Hilfe des Dienst mädchens des Anwalts ausgekundschaftet. Das erlöste Geld wurde bei Trinkgelagen und Autofahrten verjuxt und verwettet. Als der Diebstahl entdeckt war, brach Hempel bei sei nem Freunde Böttcher ein, um gegebenenfalls noch vorhandenes Diebesgut beiseite zu schaf fen. Die Pfandscheine wurden in die Schleuse geworfen. Hempel und Böttcher kamen in Untersuchungshaft und standen jetzt mit Fan- dejeff, der der Beihilfe angeklagt war, wegen gemeinsamen schweren Diebstahls vor dem Amtsgericht. Sie waren hauptsächlich gestän dig. Hempel und Böttcher erhielten je zehn Monate Gefängnis, Fandejeff 300 RM. Geld strafe oder 30Tage Gefängnis. Untersuchungs haft kam in Anrechnung, Haftentlassung wurde abgelehnt. Wenn man am unrechten Ort „holländert" Dresden. Würden Sie es für angemessen halten, daß ein erwachsener Mensch auf der Fahrbahn einer belebten Straße sich damit ergötzt, mit einem „Fliegenden Holländer", dem bekannten Kinderspielzeug, spazieren zu fahren? Nun, dieser Fall hatte sich nicht nur auf der Oschatzer Straße in Dresden tatsäch lich zugetragen, sondern als ein Polizeibeam ter wogen diesen Unfuges einschreiten wollte, fing der Betreffende, ein gewisser Max Opitz, an, den Beamten zu beschimpfen und zu be drohen. Als dieser darauf den Ordnungsstörer mit zur Wache nehmen wollte, wehrte der sich und versetzte dem Beamten einen Schlag ins Gesicht. Durch sein ganzes Verhalten ver anlaßte er obendrein Sine Zusammenrottung von Gesinnungsgenossen, die schließlich eine derart feindselige Haltung gegen den Beamten annahmen, daß dieser zu seiner Dienstpistole greifen muhte. Nun hatte sich der rabiate „Holländer"-Fahrer vor dem Schöffengericht einzufinden, das ihm, der schon mehrfach wegen ähnlicher Delikte vorbestraft ist, wegen Widerstandes, Körperverletzung, Bedrohung mit Gewalt und groben Unfugs mit einer dreiwöchigen Gefängnisstrafe Gelegenheit gab, über die Zweckmäßigkeit und Richtigkeit seines Verhaltens etwas nachzudenken. Dresdner Schwurgericht Dresden. Das Dresdner Schwurgericht unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor vr. Otto verurteilte am Montag den aus Cöthen (Anhalt) gebürtigen, wegen des gleichen Ver brechens schon wiederholt, darunter auch mit Zuchthaus vorbestraften Naturheilkundigen Paul Friedrich Emil Günther aus Dresden wegen verbotener Eingriffe in mehreren Fäl len zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und erkannte ihm die bürgerlichen Ehren rechte auf die Dauer von drei Jahren ab. Die Untersuchungshaft wurde dem Angeklagten voll angerechnet, jedoch lehnte das Gericht den Antrag auf Haftentlassung ab. Auf Grund der in geheimer Verhandlung geführten Be weisaufnahme gelangte das Gericht zu der Feststellung, daß Günther seine Eingriffe ge werbsmäßig vorgenommen habe. Chemnitz. Das Auf- und Abspringen während der Fahrt hat bei der Straßen bahn schon wiederholt Verletzungen mit töd lichem Ausgang im Gefolge gehabt, nicht zu reden von den sonstigen zahlreichen Unfällen, die diese Unsitte fast täglich verursacht. Im Jahre 1931 haben sich 146 Personen durch Auf- und Abspringen während der Fahrt Verletzungen zugezogen. Davon find zwei Fälle tödlich verlaufen. Die Verunglückten sind in den meisten Fällen Personen gewesen, die im Auf- und Abspringen während der Fahrt eine gewisse Übung hatten, und auch bei den Unfällen mit tödlichem Ausgang han delte es sich in vielen Fällen um verhältnis mäßig junge und gewandte Männer, denen diese Unsitte zur Gewohnheit geworden war, bis das Verhängnis sie ereilte.
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