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Drachensteigen und SegelfLug. Drachensteigen! Diese herrlichste Zeit freudigster Jugendlust ist wieder da, nud hinaus gehl eS aus die Stoppelfelder, wie es die Eltern, die Großeltern und alle die anderen vor ihnen auch laten Aber es ist heute doch noch etwas auderes als ehedem. Die Well des Bogelsluges Hal sich in die weite Welt des Segelfluges erschlossen Und so ist das, was unsere Jugend heute aus den Feldern und den letzten freien Plätzen der Ortschaften in Vie Lüfte steigen läßt, nicht mehr der einfache spitze Drachen von früher, sondern es sind fast schon komplizierte Maschinen, Eindecker, Doppel decker, Flugzeuge mit den Formen eines Raubvogels, Segelfliegen Der Wind bläst aus vollen Backen über die sandige Fläche des Platzes, kleine Staubwolken wirbeln aus. Das ist setzt nachmittags das richtige Wetter, den Drachen gegen den grauen Himmel starlen zu lassen Man schaut hinauf: zwei, sechs, zehn, zwölf, ein ganzes Geschwader, teils in majestätischer Ruhe, schwebender, teils in flatternder Un gewißheit hin und her schwankender Punkte. Die Schnur, die die Erde mit den Himmelsfliegern verbindet, in der Hand, stehen hier unten die jungen Führer in kurzen Ab ständen nebeneinander. Die Blicke laufen eine Strecke an den Schnüren entlang, die sich in elegant geschwungenem Bogen steil hochwinden, bis dann irgendwo im Grau Schnur uud Himmel eins werden Mau sieht nicht, wo die Leine mit dem Drachen verbunden ist, und möchte meinen, daß die stolzen Flieger frei in der Luft schweben Nur wenn dann eine Hand energisch anrnckt, folgt der kleine Punkt dort oben merkwürdig prompt der Bewegung Da landet einer der Drachen. Ein kleines Kunstwerk aus leichten hölzernen Stäben, drei Dutzend Reißnägeln, Papier oder straff gespanntem Tuch ist er Biel Arbeit hat es gebraucht, ihn fertig zu machen, bis er fliegen konnte, aber teuer war er nicht Irgendwo in der Ecke von Mutters Nähstube hat man schon die paar Fetzen Tuch und die Nägel gefunden, nur die Hunderte von Metern lange Schnur Hai Geld gekostet Jetzt aber, wo der große Drache so stolz am Himmel dahurgleitet, ist auch die Arbeit vergessen, die er gemacht ha« . . . Flug ohne Motorkraft, Segelflug! Kennt ihr die Geschichte von Ikarus, der vor über zweitausend Jahren die Menschen das Fliegen lehren wollte? Das Fliegen war ihm ein Traum, den er mit dem Tod Hai büßen müssen Doch seit über zweitausend Jahren träumen nun die Menschen vom Fliegen Auch ihr, wenn ihr, solange es noch Plätze und freie Felder gibt, eure Drachen steigen laßt. Werdet ihr es noch erleben, das andere, das wahre Fliegen: Frei vom Motor wie eure Drachen? 'Gefährliche friichre. (Mehr Selbstzucht gegenüber Auslandsobst.) Man schreibt uns: Nach zuverlässigen Pressemeldungen mehren sich in letzter Zeit in ausfallendem Maße Krankheitsfälle durch aus dem Auslande eingefllhrte Früchte. Es ist also heule schon nicht mehr die Bedrückung des deutschen Jnlandsmarkles durch eine übertriebene und durch nichts begründete Obsteinfuhr allein, die die Wirtschaft tu Deutschland mit zum Ruin bringt, sondern diese Einfuhr Hai auch unmittelbar schwere ge sundheitliche Schädigungen im Gefolge. Die Ursache liegt offenbar in dem nahezu völligen Mangel sanitärer Vorsichtsmaßnahmen bet den ausländischen Obst ernten und an entsprechender Aussicht bet Verpackung und Transport Das ist durchaus begreiflich, denn wer einmal aus Reisen im Auslande derartige Ooslernien beobachtet Hai, dürste für immer vom Genuß ausländischer Früchte geheilt sein Denn selbst wenn noch so viele Säuberungen vor dem un mittelbaren Genuß durch den Käufer vorgenommen werden: die besonders durch den Schmutz der ausländischen Obsternier hinein- oder aufgetragenen Krankhettskeime lassen sich nicht abtötenl Bakteriologische Untersuchungen haben ergeben, daß das sterilisierte Wasser, mi* dem die Früchte gewaschen wurden, eine ganze Blütenlese von Ballerten ent hielt, unter denen sich recht gefährliche befanden Die Zahl schwankte se nach dem Reichlichkettsgrad der Früchte zwischen 6^000 und 3 200 000 Kennen in einem Kubikzentimeter! Beim zweiten Waschen ergaben sich noch 7000 und 120 000 Keime, und nach dein dritten Waschen immer noch zwischen 3000 und 7000 Keimei Es werden nun besonders die Bananen als Kranlhetts- lräger genannt Ohne für Henie schon näher hieraus ein zugehen — Tatsache ist, daß sich der Bananeninipori bereits feil Jahren gegen diese Nachrichten wehren muß ohne indes bisher vollgültige Beweise ihrer. Unnchttgketi erbrach, zu haben, da diese Nachrichten nach wie vor durch die Presse gehen - sei nur nochmals beionl, daß äußerste Vorsichi immerhin gebolen erscheint, wie sich ,a auch die Wissenschaft immer mehr mit dieser doch wohl nicht aus Nichts enistandenen Frage der Volksgesundheit beschäftigt. Es ist also zunächst wobt Sache der Käuserschaft selbst, sich durch Selbstzucht gegenüber aus ländischem Obst vor Gefahren zu schützen Aufklärung in diesen Dingen tut bitter noi, wenn nlchi unermeßliche, Schaden angerichtei werden soll Einige wtssenschastlichc Aufklärungen zu dieser Frage werden wir demnächst veröffentlichen Aickerheitsglas „tzecurit". Das Problem der Vermeidung von Gefahren, die dem Automobilisten von Glassplitlern her drohen rund 70 H aller Verletzungen bei Verkehrsunsällen rühren von Glas splittern her — beschäsligl Wissenschaft und Technik seit langem. Ein nicht zu unterschätzendes Ergebnis war das Verbundglas: zwei oder mehrere Glasscheiben werden durch eine durchsichtige Filmzwischenschicht fest verbunden Diese Schichten, wte Nitro zellulose oder Kunstharze unterliegen Witterungsetnslüssen; Sprödigkeit und in vielen Fällen Vergilben sind die Folge. Hierdurch wieder leidel das Glas unter Mangel an Elastizität. Damit ist aber die Bruchfestigkeit in Mitleidenschaft gezogen, zumal Glas und Zwischenschicht verschieden reagieren Mit dein neuen „Sekuritglas" lHerzogenrather Glaswerke» erscheint ein geschliffenes Kristallspiegelglas aus dem Markl, das m seinen Eigenschaften an Federstahl erinnert Eine Scheibe von 1,20 Meter Länge, 30 Zentimeter Breite und 6 Millimeter Stärke trägt, zwischen zwei Stühlen aufgelegt die Belastung dreier Menschen Es handelt sich um kein Mehrscheibenglas: die einzelne Scheibe bleib, stets Kell uns klar Größte Teinpe. raturschwankungen üben keinen Einfluß aus die Qualität des Glases aus Sogar flüssiges Blei kann ohne Schaden für das Glas varübergegossen werden. Das Wesentliche ist sah das polierte Kristallspicgelglas nicht spltilerl sondern bei gewaltsamer Zerstörung in harmlose erbsengroße Glasstückchen zerkrümelt. Sonst ist es unbegrenzt bat,bar eigne, sich daher für alle Verkehrsmittel, Ladeneinrichtungen Laboratorien usw Dols Brauer Cllen wir Lu viel? DaS Abschnctden unserer Olympiakämpfer in Los Angeles hat allenthalben eine lebhafte Unterhaltung darüber entfacht, ob und inwieweit die Ernährung bei der Erzielung sportlicher Höchstleistungen eine Rolle spielt. Die Vorbedingung zur Erreichung sportlicher Erfolge ist zweifelsohne ein entsprechend ausgebildeter und sachgemäß ernährter Körper. Während wir anderen Menschen im allge meinen ohne besondere Überlegung dasjenige essen, was unS Gattin oder Mutter aus den Tisch stellt muß sich der Sportler Gedanken darüber machen, wie er sich höchstleistungssähig erhält. Die hauptsächlichsten Nährstoffe unserer täglichen Nahrung sind Eiweiß, wie wir es in Milch, Fleisch, Eiern, Hülsen früchten usw. erhallen, Fette, seien sie nun tierischer oder pflanzlicher Herkunft, und Kohlehydrate, die wir in Form von Kartoffeln, Getreide und Zucker zu uns nehmen. Eiweiß wird hauptsächlich als Baustoff verwandt. Kohlehydrate und Fett dagegen als Kraftstoff. Von den Kohlehydraten wird der Zucker am schnellsten in Kraftstoff umgewandelt. Er ist daher das geeignetste Nah rungsmittel in allen Fällen, wo es daraus ankommt, die ver brauchte Kraft möglichst schnell zu ersetzen, also vor allem bei sportlichen Höchstleistungen Nichtsportter freilich und überhaupt Leute ohne regel mäßige körperliche Anstrengungen sollten in der Aufnahme Von Fett und Kohlehydrate eine gewisse Mäßigung üben. Zu leicht nämlich führt dauernd hochwertige Nahrung ohne ent sprechenden Kraftverbrauch zum Ansatz von Fett, zur Fett sucht. Dann muß der Genießer für sein Schlemmen büßen, oer Arzt nimmt ihn in Behandlung und verschreibt ihm eine Entfettungsdiäl, bei der Fett in jeder Form, sowie Alkohol und Zucker als besonders kalorienreich verboten werden Zur Bereitung der Nahrung ist dann der Zucker durch Süßstoss «Kristall-Süßstoss, Sukrinetten, Süßstofs-Tabletten) zu ersetzen. Gerade nämlich die kleinen Süßbcdürfnisse, z. B eine Zu lage von i Stück Zucker statt 2 täglich zum Frühstücks- und Nachmittagsgetränk können im Jahre eine nicht unerhebliche Gewichtszunahme verursachen. Obst- und Gemüsetaae gehören ebenfalls zu dieser Diät. . Man süßt die Gerichte, Marmeladen, Kompotte, Fruchtgelees, Obstsuppen, sowie Obstsäfte und Limonaden mit Süßstoff. Trinken darf man, soweit Durst besteht «Kochsalz vermeiden!). Batserähnliches also mehlarmes Naschwerk mit Süßstoff gesüßt ist erlaubt, desgleichen milchloser Kasfee und Tee mit Süßstoff. Entfettungskuren sind nicht nur bei Fettleibigkeit, Fett sucht, sondern auch zur Entlastung einzelner Organe er- forderlich, z. B. bei Herz- und Gesäßkrankheiten, Nieren leiden u. a. Wer also zur Körperfülle neigt, erinnere sich, bevor er sich an eine ausgiebige, reichhaltige Mahlzeit macht, an die oben genannten Vorschriften für eine Entfettungsdiäl. Will man die Notwendigkeit einer solchen vermeiden, so stelle man seinen Speisezettel beizeiten entsprechend zusammen. Das gilt vor allem für Hausfrauen, die aus die Gesundheit ihrer An- gehörigen besonders bedacht sein wüsten Vom billigen Einkauf. Es ist eine eigenartige Suggestion, die von dem Wort „billig" ausstrahlt und unter diesem Eindruck ist die Haus frau leider nur allzusehr geneigt. Einkäufe zu machen, die sie nachträglich bereut oder aber die. genauer betrachtet, nicht not wendig gewesen wären. Man soll den Einkaus bestimmt nicht aus das Notwendigst« beschränken, im Gegenteil, alle die Kreise, die kaufen können, sollen heute unbedingt kaufen, weil sie damit Helsen die erschreckende Arbeitslosigkeit zu mindern. Es handelt sich aber darum, richtig einzukaufen, und das Billige, das als ganz besonders angebotene Billige ist nicht immer das Richtige. Man kann jeden Artikel in guter oder weniger guter Qualität Herstellen und hiernach richtet sich automatisch der Preis Bei Licht besehen, ist aber die gute Qualität doch stets Vie billigste, weil eine gute Ware aus- giebiger und im Gebrauch unbedingt vorteilhafter ist Billige - Waren kaufen heißt nicht etwa günstig einkausen, sondern es heißt in vielen Fällen ungünstig einkausen Hierbei kommt es allerdings auch aus die Ware an. es wäre ganz verfehlt, billige Nahrungsmittel zu erwerben, denn gerade bei Nahrungs- mittsln spielt die Qualität eine unbedingt ausschlaggebende Rolle. Aber auch bei vielen anderen Artikeln des täglichen Bedarfs ist es richtig, die Qualität vor dem Preis zu bevor zugen. Die Fälle, daß Frauen billig gekauft haben und mit diesem Einkauf restlos zufrieden waren, sind doch sehr selten. Qualität und Ware stehen in einem unverrückbaren Zu sammenhang und es ist deshalb auch von vornherein ver fehlt, die Einkäufe in sog billigen Einkaufspreisläden zu machen, wo man alle Waren aus ein gewisses Preisniveau herabdrückt, denn hierbei muß unbedingt die Qualität der Ware leiden und die Hausfrau wird nach kurzer Zeit selbst merken, daß sie mit diesem Einkaus wirklich nichts profitiert hat, entweder ist die Ware mangelhaft in der Qualität und verbraucht sich daher schneller oder aber sie ist von vornherein derartig mangelhast, daß sie mit einem guten Präparat gleicher Art überhaupt nicht verglichen werden kann. Es ist deshalb von vornherein verfehlt, sogen, billige Einkaussgelegenheiten zu suchen, bei denen letzten Endes die Hausfrau doch stets der leidtragende Teil ist. Kauft Qualitätswaren beim orts ansässigen Geschäftsmann, das ist stets das reellste und billigste! Vas schöne Deutschland. Elche auf der Kurischen Nehrung. praktische Minke. Korbmöbel werden meist an den Armlehnen der Stühle oder Sessel oder an der Rückenlehne, wo der Kops ruht, leicht schmutzig. Derartige Sessel erhalten ihre ursprüngliche Reinheit zurück, wenn man Schlemmkreide mit einer gleichen Menge von Kleesalz in lauem Wasser verrührt, diese Mischung mit einer Handbürste aufträgt, tüchtig bürstet und mit Efsigwasser nachspült. An der Lust getrocknet, werden die so behandelten Möbel wie neu aussehen. Um Herrenhüte zu reinigen, verwendet man am besten ver dünnten Salmiakgeist. Den inneren Lederrand ves Huies, den Rand und die Stellen des Bandes reinigt man nötigenfalls mit etwas stärkerem Salmiakgeist Danach wird der Hut in allen Teilen mit einem weichen Schwämmchen dem Strich nach sorgfältig behandelt, wozu man wiederum Salmiakgeist verwendet. Konservierung der Farben in der Wäsche. Essig, sogleich zur Waschbrühe gegeben, erhält blaßrote und grüne, zum letzten Wasser gegeben, stellt er veränderte hochrote Farben wieder her. Soda erhält Purpurrot und Bleiblau: reine Pottasche erhält und bessert Schwarz auf reiner Wolle Ist Farbe durch Soßen verändert, so stellt Salmiakgeist, mit zwölf Teilen Wasser verdünnt, sie wieder her; ist sie durch Alkalien verändert, so stellt sie Essig wieder her. Hartgewordene Gummiringe der Einmachegläser werden wieder geschmeidig, wenn man sie in eine Mischung von einem Teil Ammoniak und zwei Teilen Wasser legt. Nach einer Drei viertelstunde nimmt man die Ringe heraus.