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Pulsnitzer Tageblatt : 27.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193209272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19320927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19320927
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-09
- Tag 1932-09-27
-
Monat
1932-09
-
Jahr
1932
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 27.09.1932
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Dienstag, Len 27. September 1932 Pulsnitzer Tageblatt 84. Jahrgang, Nr. 227, Seite 3 AU Wandlungen Das Jahr rückt vor. Die Zeit ist wieder nah, da selbst alte, eingefleischte Walz- und Sonnenbrüder in ihrer verhärteten Vaga bundenseele Regungen zu verspüren haben, die ihnen Begriffe wie „gesicherte Verhältnisse", „glückliches Familienleben", „Seßhaftigkeit", und was es sonst noch in dieser Ecke für längst vergessen geglaubte Gefühle geben mag, als recht ideale Dinge erscheinen lassen — als Jedale, die nur leider, wie das ja so den meisten Idealen zu gehen pflegt, von vornherein durch die Macht der harten Tat sachen zur Unerfüllbarkeit verurteilt sind. Das Jahr rückt vor. Und auch die begei stertsten und überzeugtesten Freiluftindianer beginnen sich, da ihnen nun bei der Aus übung ihres Sportes schon recht oft erheb liche Gänsehäute über die kastanienbraune Epidermis laufen, facht wieder zu den rück ständigen Lebensgewohnheiten des normalen Mitteleuropäers zu bekehren. Immer mehr kommen wieder die soge nannten vier Wände zu Geltung und Ehren, die wir den lieben langen Sommer so schnöde mißachtet hatten: Nur ausnahms weise können wir noch einmal unseren Mor genkaffee auf dem Balkon oder in einer ge schützten Ecke unseres Gartens einnehmen, und zum Abendessen zwingen uns auch nach dem sonnigsten Tag Kühle und frühe Dunkel heit, den Tisch in der Stube zu decken. Ja, wahrhaftig, es ist wieder so weit, daß wie die Poesie und die Behaglichkeit des Bei einanders der Familie im gemütlichen Wohn zimmer, des traulichen Scheins der Lampe, des sich über den gefüllten Tassen kräuseln den Dampfes heißen Getränkes zu empfinden vermögen — und paßt auf, bald schon wer den wir uns das erste Mal wieder mit Be hagen um den warmen Ofen versammeln, dem wir den ganzen langen Sommer hin durch nicht die mindeste Beachtung geschenkt hatten. W. S. — Die strafrechtlichen Folgen der Schwarzarbeit. Vom Landesaus- schuß de; Sächsischen Handwerks wird uns gc- chneben: Vor einiger Zeit hatte die Bochumer Strafkammer als Berufungsinstanz einen er werbslosen Handwerksgehrlfen wegen Ausbeu- tuua des Wohlfahrtsamtes und Schädigung ^- selbständigen Handwerks zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Der betreffende Gehilfe hatte während des Unterstützungsbezuges um fangreiche Schwarzarbeit ausgeführt, ohne die erheblichen Nebeneinnahmen beim Arbeitsamt anzuzeigen. Nunmehr hat das Oberlandes gericht Hamburg eine sehr bedeutsame Entschei dung getroffen, wonach ein Auftraggeber, der einem unterstützten Arbeitslosen einen Arbeits auftrag erteilte, wegen Beihilfe zum Betrüge verurteilt und in erhebliche Geldstrafe genom men wurde. Nach der Begründung dieses be achtlichen Urteils des Hanseatischen Obcrlan- desgerichtes macht sich nicht nur der Schwarz arbeiter, der während des Bezuges von Ar beitslosenunterstützung entlohnte und dem Ar beitsamt nicht angemeldete Arbeit übernimmt, wegen Betruges strafbar, sondern auch der Auftraggeber des Schwarzarbeiters macht sich dec Beihilfe zum Betrüge schuldig, wenn und soweit er es unterläßt, den Schwarzarbeiter zur Krankenkasse anzumelden. Außerdem be steht für den Auftraggeber die Verpflichtung zur Nachentrichtung der Krankenkassen-, Inva liden-, Angestellten- und Unfallversicherungs beiträge, zuzüglich der im Rahmen der Reichs- verslcherungsgesetze festgesetzten Verzugszuschläge und Ordnungsstrafen. — Diese strafrechtlichen Gefahren und Rechtsnachteile, die die Beschäf tigung von Schwarzarbeiten für den Auftrag geber im Gefolge hat und die die scheinbare Verbilligung mehr als aufhebt, sollte jeder Auftraggeber wohl bedenken, ehe er Aufträge an Schwarzarbeiter vergibt. Auch bestehen neben den strafrechtlichen außerordentlich weit gehende zivilrechtliche und Haftungsverpflich- tungen, wenn Unfälle eintreten, oder durch Unvorsichtigkeit des Schwarzarbeiters dritte Personen verletzt oder geschädigt werden. — 3499 Deutsche in einem Jahr ertrunken. Die Untersuchungen über die Unglücksfälle durch Ertrinken mit tödlichem Ausgang im Jahre 1930 haben ergeben, daß im Reichsgebiet 3499 derartige Unglücksfälle festgestellt worden sind. Auf Preußen ent fallen 2185 (1866 männliche, 319 weibliche), d. s. rund 5,5 auf 10 000 Einwohner. Die verhältnismäßig meisten Fälle haben sich in der Provinz Ostpreußen ereignet; es folgen dann Pommern, Brandenburg (ohne Berlin), Schleswig-Holstein, Rheinprovinz, Hannover, Oberschlesien, Grenzmark, Niederschlesien, Sach sen, Westfalen, Hessen-Nassau, Stadt Berlin: Pulsnitz. Kunstausstellung in der Handelsschule. Am vergangenen Sonn tag wurde in den Räumen der Handelsschule eine sogenannte Griffel-Kunstausstellung der Gesellschaft für Volksbildung, Berlin, eröffnet. 160 ein- und mehrfarbige Radierungen, Holz schnitte und Steinzeichnungen von 80 lebenden Künstlern werden hier gezeigt, um die Künstler bekannt zu machen und ihre Kunst zu fördern. Jedes Stück dieser Ausstellung ist ein Meister werk. Unter den ausgestellten Künstlern finden wir Namen wie Prof. Liebermann und Prof. Käte Kollwitz, aber auch viele, junge, wenig bekannte Künstler, deren meisterhafte Bilder öffentlich gezeigt zu werden verdienen. Be sonders zu erwähnen sind die Bilder von Arthur Henne-Dresden, der in Pulsnitz kein Unbekannter ist, weil er vor zweieinhalb Jahren hier eine eigene Ausstellung veran staltete. Die Ausstellung verfolgt den Zweck, alle Kreise zum reinen Kunstwerk hinzuführen und sie davon zu überzeugen, daß die Griffel kunst die bunten Maschinendrucke an Kunstwert um vieles überragt, ohne darum teurer zu sein. Die ausgestellten Werke werden zu bil ligem Preise angeboten, so daß niemand mehr sagen kann, die Güte eines Kunstwerkes sei gleichbedeutend mit seiner Unerschwinglichkeit. — Am Montag abend hielt Herr Studien direktor Holle im Festsaal der Handelsschule einen zweistündigen Einführungs-Vortrag über „Die Technik der graphischen Künste". An Hand von 70 ausgezeichneten Lichtbildern ent wickelte er die Entstehung und Verbreitung dieser eigenartigen Kunstübung: an erster Stelle den Holzschnitt, bei dem das Bild in eine Holzplatte mit dem Messer eingeschnitten wird, mit der Unterteilung Stegschnitt-Flächen schnitt. Es folgte dann die Radierung, bei der das Bild aus einer Metallplatte heraüsgekratzt (Kaltnadelradierung) oder -geätzt wird. Schließ lich noch die Steinzeichnung, bei der der Künst ler mit Feder und Pinsel auf die Steinplatte zeichnet und malt. Am Schluß der in klarer verständlicher Weise gegebenen Einblicke in die Technik der Graphik wies Herr Studiendirektor Hoile auf die Not der Künstler hin und er klärte, daß die Ausstellung zur Linderung dieses bitteren Loses dienen soll. Den kläg lichen Besuch hat die Ausstellung in ihrer vorbildlichen Zusammenstellung nicht verdient. Hoffentlich benützen noch recht viele die Ge legenheit, wirklich gute Beispiele deutscher Kunst zu sehen, indem sie die Ausstellung in der Handelsschule, die bis Sonntag geöffnet ist, besuchen. Pulsnitz. Volksbildungs-Verein. In der am 26. September stattgefundenen Sitzung des Arbeitsausschusses wurde den An regungen der Hauptversammlung entsprechend folgendes Jahresprogramm festgelegt. Am 3. Oktober beginnt ein Kursus: „Was weißt du von dir." An der Hand von zahlreichen Ver suchen wird Herr Dr. Michael vom Hygiene Museum über die Vorgänge in unserm eigenen Körper Aufschluß geben. Im Monat Okrober wird dann noch Herr Kammersänger Plaschke von der Landesoper Dresden einen Lieder abend geben. Des weiteren folgt ein Kursus: „Warum können wir uns in Gesinnungsfragen so schwer verstehen?" Ais Reoner ist Herr Dr. Mockrauer-Dresden hierzu gewonnen wor den. Einen Abend bestreitet der uns allen bekannte Ottomar Enring mit dem Thema: „Zeit und Gewand". Zwei Aoende sind musi kalischen Veranstaltungen gewidmet drei Abende gehören dem Kunsthistorirer Grafe und vier Abende werden uns mit einem volkswirtschaft lichen Thema vertraut machen. Den Beschluß bildet ein Filmabend mit anschließender Haupt versammlung. Den schweren Zeitverhälrnissen Rechnung tragend, wurde der Eintrittspreis für den Abend auf 25 Pfg. herabgesetzt. Für Nichtmitglieder ist ebenfalls eine Ermäßigung auf 40 Pfennige vorgesehen. u» Pulsnitz. Für unsere Leser liegt heute unserer Gesamtauflage ein Berechti gungsschein des Central-Theaters Dresden bei. Auf dem Spielplan steht die Militär operette „Der Storch der Kompanie" mit Fritz Schulz in der Hauptrolle. Wir hoffen, daß unsere Leser recht zahlreich von -ser Ver günstigung, die dieser Schein gewährt, Ge brauch machen werden. Oberlichtenau. Freispruch. Vom Schöf fengericht Pulsnitz waren der Gutsbesitzer Ernst B. und sein Sohn Paul aus Oberlichte nau zu einem Jahre Zuchthaus verurteilt worden, weil sie es unternommen haben sollten, zwei Zeuginnen dazu zu verleiten, in einem Wegerechtsprozeß unwahr auszusagen. Die Verurteilten hatten Berufung eingelegt und bestritten jede Schuld. Die. große Straf kammer des Landgerichts Bautzen hielt nach eingehender Beweisaufnahme den Schuldbe weis auch nicht für erbracht, hob das Urteil auf und sprach die beiden Beschuldigten kostenlos frei. Leppersdorf. Hermann Kober f. Am letzten Sonnabend wurde auf dem Trinitatis- kirchhofe zu Dresden die sterbliche Hülle un seres früheren bei vielen Bewohnern und früheren Schülern in bestem Andenken stehende Kirchschullehrer und Kantor i. R. Karl Her mann Kober dem kühlen Schoß der Erde über geben. Mit größter Treue und Gewissenhaftig keit hat er in hiesiger Gemeinde an Kirche und Schule sein Amt verwaltet. 1876 übernahm er die hiesige Kirchschulstelle, die er bis 1901 verwaltet hat. Im genannten Jahre zog er als Ruheständler nach Dresden, wo er nun ge storben ist. Er ruhe in Frieden! Bretnig. Auszeichnung. Während des Vormittagsgottesdienstes am Sonntag (1. Kir- mestag) nahm Herr Pfarrer Schille Ver anlassung, mehreren Mitgliedern des hiesigen freiwilligen Kirchenchores für die Treue, die sie denselben jahrelang gehalten, die silberne Ehrennadel unter entsprechenden Worten aus zuhändigen. Es sind dies: Herr Georg Schrei ber, Frau Frida Schöne, Frl. Marianne Haufe und Frl. Elfriede Horn. Mögen die Ausge zeichneten noch recht lange ihre Kräfte der guten Sache widmen! Bretnig. Veteranen der Arbeit. Eine kleine Feier veranstaltete am Sonnabend nachmittag Herr Fabrikbesitzer Georg Horn in seiner Behausung. Sie galt zwei Arbeitern, welche lange Jahre bei der Firma F. G. Horn L Sohn tätig waren, aber vor kurzem wegen vorgerückten Alters entlassen wurden. Herr Horn überreichte im Auftrage der Handels kammer Zittau Herrn Adolf Schölzel für 43jährige Arbeitsleistung in dem genannten Betriebe das übliche tragbare Ehrenzeichen in Silber und Herrn Clemens Haufe dasselbe in Bronze für 27jährige Tätigkeit. Außerdem erhielten die Ausgezeichneten noch je ein Ge schenk von ihrem einstigen Arbeitgeber. Wachau. Ungebetene Gäste. Schon seit einiger Zeit treiben sich zu nächtlicher Stunde lichtscheue Gesellen im Gelände der Erundmühle umher, die es auf einen unange meldeten Besuch in den Gebäuden abgesehen haben. Die wachsamen Hunde haben aber bis her immer jeden Einbruch vereitelt. Trotzdem gingen die Diebe nie leer heim, sondern nah men von dem aufgestapelten Brennholz mit, was sie forkbringen konnten. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag benützten die Diebe die Abwesenheit des Wirtes zu einem neuen Besuch. Türen und Fenster waren aber so gut verschlossen, daß nicht hineinzukommen war. Nach langem Wuchten gab enolich das Schloß der Schneidemühle nach und die Diebe räumten aus, was sie nur finden konnten. — Auf den Feldern Wachaus haben sich die Feld diebstähle dermaßen gehäuft, daß die Besitzer alles Betreten der Feldwege, Raine, Wiesen und Aecker verbieten. Meist wird durch das unsinnige und hastige Auswühlen der Hack früchte mehr Schaden angerichtet als die Flüchte wert sind. Wenn ein Notleidender bei der Ernte um Kartoffeln bittet, so wird ihn bestimmt kein Bauer abweisen! > Ottendorf-Okrilla. Die Sächsische Glasfabrik August Walther 85 Söhne A.-G. hat seit Verkündigung des Papenschen Wirtschaftsprogramms bisher 365 Arbeiter neueingestellt. Dresden. Es wird besser! Nach einer Mitteilung des Verbandes von Arbeit gebern der sächsischen Textilindustrie, Sitz Chemnitz, sind in Verfolg der Notverordnung über die Ankurbelung der Wirtschaft, die be kanntlich von der sächsischen Industrie unter stützt wird, rund 5400 Arbeiter neu eingestellt worden. In nächster Zeit sei voraussichtlich mit weiteren umfangreichen Neueinstellungen zu rechnen, da in fast allen Branchen starke Auftriebstendenzen zu bemerken seien. Dresden. Zehn Jahre Landes bischof. Am 1. Oktober sind es zehn Jahre her, daß der damalige Geheime Kirchenrat und Professor der Theologie O. Ludwig Jhmels in feierlichem Gottesdienste in der Domkirche zu Dresden sich selbst in das neue Amt als Landesbischof der ev.-luth. Landes kirche Sachsen eingeführt hat. Am 26. April 1922 hatte ihn das zur einstweiligen Füh rung des Kirchenregiments berufene Kolle gium in das Amt des bisherigen Oberhofpre digers und Vizepräsidenten des Konsistoriums gewählt. Am 30. September 1922 war O. Jhmels im Sitzungssaale des Konsistoriums feierlich verpflichtet worden. Die Landeskirche gedenkt an diesem Tage ihres ersten Bischofs und ist dankbar für den reichen Segen, der von dem in der ganzen evangelischen Chri stenheit bekannten und geachteten Führer des Luthertums in die Kirchenkreise und in die Kirchgemeinden des Landes geflossen ist. Dresdner Produktenbörse 26. September 23. September Weizen, 76 kg neu 203,00-208.00 205 00-210,00 Roggen,74kg 158.« 0—I63.M 159.00—164 00 Futtergerste 154,00-170,00 154,00-170/ 0 Wintergerste — 156,00-162 00 Sommergerste 180,00 -192,00 180,00- >92,00 Hafer, inl. 132,00-138,00 132,00-138,00 Hafer, unberegnet Mais, La Pi Rotklee,Siebend — — Rotklee, schiel. — —- Trockenschnitzel 9,00 9,20 9,00 0,20 Kartoffelstöcken — — Futtermehl 12,50-13,50 12,50—13,50 viM^ini- Hillen Wetzenkleie 9,40-9,70 9.49- 9,70 Roggenkleie 9,60-10,60 9,60-10,80 Kaiser-Auszug 38,25-40.25 38 50 40,50 Bäckermundmehl 33,25—35,25 33.50-35,50 Fnlandweizen- mehl, 70"/, 36,50-38.50 37,00 39.00 Griesler. 24,00-25,50 24.00 25 50 Roggenm. 60°/, 26,00-27 00 26,25 27,25 Roggenm.7O"/, 25,00 26 00 — Roagennachmehl 18,00 - 20,00 — LIcI. Turnv. „Turnerbund" Pulsnitz e. V., DT Handball Ergebnisse »om 25. September: Turuerbund Pulsnitz Meister — Tv. Pulsnitz M. S. Meister 2:1 (1:0) Turnerbund 2. — Pulsnitz M S 2 6 7 Turnerbund Jgd. — Pulsnitz M. S zz-g Turnerbund 1.Kn. — P. M. S. i Kn 4 10 Turnerbund 2. Kn. — P. M. S. 2. Kn. 2:1 Turnerbund 3. — 1848 Bischofswerda 2. 6:3 Drei ganze Tore muten auf den ersten Blick etwas wenig an für einen Handball-Eroßkampf. Aber vor, zwischen und nach diesen Zählern war so viel los, daß man volle 60 Minuten aus einer atemberaubenden Spannung nicht heraus kam. Beide Mannschaften lieferten sich einen äußerst temperamentvollen Kampf und spielten, von einigen Ausnahmen abge sehen, fair. Letzteres war wohl in erster Linie aus den mit größter Ruhe amtierenden Schieds- ttchter Schubert-Dresden-Radebeul zurückzu führen, der immer und immer wieder be ruhigend auf die aufgeregten Gemüter ein wirkte und auch sonst in Anbetracht des wich tigen Spieles zwischen diesen beiden Orksrivalen auf die sogenannte „große Linie" verzichtete, sondern sich damit begnügte, so viel als nur irgend möglich, besonders aber im Strasraum, zu sehen. Gegen 650 Handballfreunde waren erschie nen, um die beiden Rivalen kämpfen zu sehen. Gegen 650 erlebten auch einen stürmischen Ver- l lauf von Anfang an. Mit weiten, raumgrei- fenden Vorlagen zogen die Schwarzweißen unter blitzschneller Ballabgabe los und be drängten das gegnerische Tor unausgesetzt. Aber trotzdem gelang jhnen der verdiente Führungstreffer nicht. Alle Bomben-Würfe gingen entweder an den Pfosten (massig ver gebene Chancen) oder wurden vom Turner- bund-Torhüter in geradezu bestechender Form gemeistert. Und so ging es ungefähr bis zur 18. Minute. Jetzt machte sich allerdings der schwarzgelbe Sturm für einige Minuten frei und in der 20. Minute brachte der flinke Rechtsaußen Wehofsky, zwei Mann umspielend, wider Erwarten der Zuschauer, seine Mann schaft mit 1:0 in Führung. Großer Beifall bei der einen Hälfte; eisiges, verständliches Schwei gen bei der anderen Hälfte. Nun, nach dem Führungstreffer der Schwarzgelben, wogte der Kampf so gleichmäßig aus und ab, wie das interessante Kämpfe stets zu tun pflegen. Es passierte nichts mehr bis zur Pause, obwohl beide Torhüter zu glänzenden Paraden ge zwungen wurden. — Nach dem Wechsel wieder gleichmäßig verteiltes Spiel. In der 39. Mi nute gelang es jedoch Scheibe, endlich das längst fällig gewesene Ausgleichstor zu erzielen, was auch mit stürmischem Beifall belohnt wurde. Bereits 5 Minuten später ging jedoch der Turnerbund erneut in Führung. Fischer verwandelte mit unheimlicher Wucht und Schärfe einen ihm von Haase zugespielten Strafwurf „totsicher". Vier Minuten lang ver suchte nun Pulsnitz M. S. durch einen kräf tigen, aber nicht allzu planvollen Endspurt den Ausgleich zu erzielen. Aber leider vergeb lich! Im Gegenteil, es machte sich in den letzten neun Minuten eine kleine Ueberlegenheit der Schwarzgelbeu bemerkbar. Sie war zwar nie drückend, aber immer augenfällig infolge einer etwas schnelleren und stets zweckmäßigeren Ballabgabe, die man eigentlich bis dahin vom Turnerbund nicht groß gesehen hat. — Der Sieg ist bei der Gleichmäßigkeit der gezeigten Leistungen beider Mannschaften etwas glücklich zu nennen. Denn der Sieger konnte, darüber dürften wohl gar keine Zweifel bestehen, ebenso gut Pulsnitz M. S. heißen. Ein Unentschieden wäre eben vielleicht doch das gerechtere Er gebnis gewesen. Und nun zum Schluß unseres heutigen Großkampfberichtes wollen wir nicht unter lassen, auch an dieser Stelle festzuhalten, daß vor Beginn des Großkampfes dem Turnerbund vom Pulsnitzer Tageblatt unerwartet ein neuer Handball überreicht wurde. Was für strahlende, freudige Gesichter konnte man da bei den Schwarzgelben sehen. Wohl mancher wird sich auch in seinem Inneren gefragt haben, ob wir mit ihm gewinnen? Ob er uns Glück bringen wird? Nun, Glück dürfte er vorgestern wohl gebracht haben! Dem „Pulsnitzer Tageblatt" aber für dieses hochherzige Geschenk unseren herzlichen Dank! Dieses Geschenk ist aber zu gleich auch der beste Beweis dafür, daß das „Pulsnitzer Tageblatt" regen Anteil am hie sigen Sportleben nimmt. Zwei grundverschiedene Halbzeiten gab es im Spiel zwischen Turnerbund Pulsnitz 2. und Pulsnitz M. S. 2. Mit drei Toren lagen die Schwarzgelben zur Pause in Führung. Nach dem Wechsel kam jedoch Pulsnitz M. S. immer mehr und mehr auf und es gelang ihnen auch noch, wenn ikuch nur einen knappen, aber doch verdienten Sieg zu erzielen. Mühelos schoß die Turnerbund-Jugend gegen Pulsnitz M. S. Jugend 25 Tore. Pulsnitz M. S. mutz für ihre Jugend leichtere Gegner verpflichten. W. Sch. * Allgemeiner Turnverein DT. Oberlichtenau Handball Ergebnis vom 25. September: Oberlichtenau 2. — Großröhrsdorf 3. 3:2 (1:2) Ein sehr klägliches Spiel leistete sich die 2. Mannschaft am letzten Sonntag. Sollten im nächsten Spiel genau solche Leistungen ge zeigt werden, dürften die Punkte bestimmt nicht bei uns bleiben. Vorschau für den 2. Oktober: Am genannten Tage fährt unsere 1. Mannschaft nach Wilder Mann, Dresden, um sich dort an den Diplom- und Kranzspielen des vorgenannten Vereins zu beteiligen. Die Gegner sind: Im ersten Spiel: Tv. Wilder Mann, Dresden 1., im zweiten: Tv. Leubnitz-Neuostra 2. oder Obercunners dorf 1. Es dürfte hier ganz bestimmt mit interessanten Spielen zu rechnen sein. Ferner sind auf dortigem Platze Faustballspiele vorge sehen, so daß die Interessenten, welche sich an der Fahrt beteiligen wollen, voll und ganz auf ihre Kosten kommen dürsten. Diese wollen sich bis spätestens Mittwoch abend bei Turn bruder Otto Schreier oder Paul Kühne mel den. Die Kosten für die Autofahrt betragen 2 RM. Genaue Abfahrtszeit folgt noch. E. W.
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