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Eingesandte Werke finden Besprechung —_aSML- _a— Buchgewerbe Nr. 9 BRätartbeifer und Berichterstattea erhalten angemessene Bezahlung Sachliche Riteherungss fndan kostenfreie Aufnahme Buchdruck * * * * * * Steindruck Berliner Typographische Gesellschaft Die nächste Sitzung findet ausnahmsweise am Donnerstag, 7. März, abends 9 Uhr in den unteren Räumen des Architekten hauses, Wilhelmstrasse 92/93, statt. Die geehrten Mitglieder werden mit der Bitte um pünktliches und zahlreiches Er scheinen ergebens! eingeladen. Der Vorstand Tages-Ordnung: 1. Geschäftliches. Eingänge. 2. Vortrag des Herrn J. Danz, technischer Leiter der Kunstanstalt Edm. Gaillard: Der heutige Stand der Reproduktions-Fotografie; verbunden mit Demonstrationen an bezüglichen Objekten. 3. Nochmalige Ausstellung der preisgekrönten Arbeiten unseres Wettbewerbs sowie derjenigen des Musteraustausches. 4. Referat über die Orthografie-Frage. 5. Fragekasten. Verschiedenes. meg Gäste willkommen! 0s Von 8 Uhr ab liegen die neuesten Fachschriften im Vereins-Lokale zur Be nutzung aus. Am Sonnabend, 16. und Sonntag, 17. März, findet im Saale C des Architektenhauses eine Ausstellung von Schülerarbeiten der Fachklasse für Typografen an der I. Handwerkerschule statt. Buchdruck und Buchschmuck der alten Meister Vorträge von Dr. Joh. Lwther Schluss zu Nr. 16 In reger künstlerischer Beziehung zu Basel steht Augsburg, die Vaterstadt Hans Holbeins, an der Spitze der augsburgi- schen Künstler Hans Burgkmair, dessen Holzschnitte eine gewisse Verwandtschaft mit Albrecht Dürers Arbeiten zeigen. Er besass ein ausgezeichnetes Verständniss für die Holz schnitt-Technik und war für die Buchillustration und Buch dekoration hervorragend thätig. Burgkmair war Mitarbeiter an den grossen Werken, die auf Kaiser Maximilians Anregung ge schaffen wurden; so hat er unter Anderem zu dem »Triumph zug« allein 66 Blätter beigetragen. Unter der Regierung Kaiser Maximilians gelangte Augsburg zu hoher Blüthe; durch ihn und die Werke, die seinem Nachruhm dienen sollten, erhielt die Kunst eine ganz besondere Förderung. Zu den von Kaiser Maximilian herangezogenen Künstlern gehört auch Hans Schäufelin, der im Uebrigen für den Drucker Hans Schönsperger, aus dessen Offizin der Theuerdank hervor ging, sowie für Hans Ottmar und Heinrich Steiner thätig war; auch mit Adam Petri und Thomas Anselm in Hagenau stand er in Verbindung. Von Augsburger Künstlern verdient neben Burgkmair und Schäufelin Daniel Hopfer besondere Erwähnung; seine für die Buchdekoration geschaffenen Einfassungen zeigen durchweg pflanzliche und figürliche Ornamente, weiss auf schwarzem Grunde, letztere aus Masken, Füllhörnern oder auch in mensch lichen oder fantastischen Figuren bestehend. In Nürnberg begegnen wir dem grössten deutschen Künstler seiner Zeit, Albrecht Dürer, dort geboren 1471 als Sohn eines Goldschmiedes. Er war zunächst bestimmt, des Vaters Handwerk zu erlernen, doch der Drang nach der dar stellenden Kunst trieb ihn aus der Werkstatt hinaus; im Alter von 15 Jahren trat er bei dem Maler Michael Wolgemuth in die Lehre. Auf der Wanderschaft lernte er in Kolmar, der Stadt Martin Schongauers, in Italien nahm er die Klassizität in sich auf und erhielt auch dort die Anregung zum Studium der Proportionslehre, die er später weiter ausbildete und deren Ergebnisse er in eigenen Werken niederlegte. Im Jahre 1494 gründete Dürer in Nürnberg einen eigenen Haus stand und entfaltete eine glänzende künstlerische Thätigkeit als Meister in der Malerei und Zeichnung, im Holzschnitt und Kupferstich. Die Technik des Holzschnitts und Kupferstichs brachte er zur höchsten Blüthe, indem er den einfachen Zeich nungen ohne jede Anwendung von Farbe den Reiz plastischer Anschauung zu geben wusste. Von Dürers Bilderfolgen und illustrirten Büchern seien genannt »Die heimliche Offen barung Johannis«, die Bilderfolgen des Marienlebens und der Grossen und der Kleinen Passion. Von Passionsbildern schuf er auch eine Folge in Kupferstich. Dazu trat seit dem Jahre 1512 seine Betheiligung an den grossen Aufträgen Kaiser Maximilians. Am meisten war er an der »Ehrenpforte«, einem von 92 Holzstöcken abgedruckten Bilde von über 3 m Höhe und fast 3 m Breite, betheiligt. Auch für die reine Buchausschmückung hat Dürer Grosses geleistet; seine Titel-Einfassungen und Initiale gehören zu den ausdrucksvollsten Leistungen dieser Art (siehe Bild 34); die Bild 84 PLVTARCHI CHAERONEI DE HIS QVI TARDE A NVMINE CORRI- PIVNTVR LIe BELLVS. AliaCynie Epicurus cu dixiflet,ac priufg vllum tulifet refponsum „(qu- doquidc iuxta Porticus verfabamur extremitatem,)oppido fenoftro pripiens c cfpeCtu, abiit. Nos vero tan homs admirati im portunitate,taciri, inuicemg defix, aliquätifpcrcoftitimus, Inde rurfus ad priftinä reuerfi Turnus ‘deambu 1 atione. Prior itaq Patrocles,quin in« qu it ,fi ita vide,quzftion hanc di« fcutiamus,fermonibufq illatis, tan« äzeoprfente, & non prafente, re« fpdeamus.Sufcipis vero Timon, a iii Butsch, Bücherornamentik: Friedr. Peypus, Nürnberg 1513 Holzschnitt von Albrecht Dürer besten Arbeiten auf diesem Gebiete aber sind die Ein fassungen zu dem Hand-Exemplar des Gebetbuchs Kaiser Maximilians, das im Jahre 1514 von Hans Schönsperger ge druckt wurde. Neben Dürer sei von Nürnberger Künstlern noch sein Schüler Hans Springinklee genannt, der mit Dürer zusammen an der »Ehrenpforte« arbeitete, und in selbständigerer Weise an dem ebenfalls zu den maximilianeischen Anregungen gehörenden »Weisskuning« betheiligt war. Als Illustrator war er besonders für die Kobergersche Buchdruckerei thätig. Während die süddeutschen Städte Basel, Augsburg und Nürnberg persönliche und künstlerische Beziehungen zu ein ander hatten, stand Wittenberg mit Lukas Kranach und seiner Schule vereinzelt. Hier entwickelte sich um Luther und