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646 PAPIER-ZEITUNG Nr. 17 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden soweit sie noch vorhanden sind zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 32/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Verfahren zur Herstellung gestrichener Papiere von der Dresd ner Chromo- und Kunstdruck-Papierfabrik Krause & Baumann in Dresden-A. DRP 117541. (Kl. 22) Die Verwendung von Kasein zur Herstellung geeigneter Farbmischungen für gestrichene Papiere zu Druckzwecken ist bekannt. Die Herstellung solcher Farbmischungen erfolgt durch den Zusatz von Mineralfarben (wie Blancfixe, China Clay, Satinweiss usw.) zu einer alkalischen Kaseinlösung; ein solcher Farbbrei wird auf das Papier aufgetragen, worauf nach Bedarf diese aufgetragene Farbschicht noch auf verschiedene Arten unlöslich gemacht wird, wie beispielsweise mittels Formaldehyd. Die vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung von gestrichenen Papieren durch Aufträgen einer unlöslichen, Kasein enthaltenden Schicht. Gegenüber den bisher ange wendeten Verfahren erhält man gestrichene Papiere von reinerer, intensiverer Weisse, weichem Griff und genügender Un löslichkeit der Farbschicht. Die aufgetragene Schicht ist voll kommen gleichmässig, dabei ist es nicht erforderlich, dieselbe nachträglich unlöslich zu machen. Erreicht wird dieser Zweck dadurch, dass das Kasein in dem auf das Papier zu streichenden Farbbrei ausgefällt, also im unlöslichen Zustand aufgetragen wird, im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren, nach welchen es in gelöstem Zustande zur Anwendung kam. Zur Ausführung des Verfahrens wird eine Kase'inemulsion durch Einwirkung der Chlorverbindungen der Erdalkalimetalle, wie Magnesium, Baryum usw., auf eine alkalische Kaseinlösung hergestellt, welcher Emulsion die Mineralfarben, wie Blancfixe, China Clay, Satinweiss zugemischt werden. Die Herstellung des Farbbreies erfolgt zweckmässig in der Art, dass man die alkalische Kaseinlösung mit ungefähr 10 pCt. obiger Chloride versetzt und die so erzeugte Emulsion mit den bekannten Mineral farben vermischt. Das mit diesem Farbbrei bestrichene Papier lässt sich leicht und gut glätten und hat einen sehr angenehmen matten Glanz, der übrigens je nach Wahl der Mischungs verhältnisse bis zum feinsten Hochglanz gesteigert werden kann. Auch zeichnen sich diese Papiere durch tadellose Druckfähig keit aus, während sie die den Kasefnformaldehydfarbmischungen nachgerühmten Vorzüge ebenfalls besitzen. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung gestrichener Papiere, dadurch gekennzeichnet, dass alkalische Kaseinlösung durch Zusatz von Chlormetallverbindungen gefällt, dann die so gewonnene weisse Kaseinemulsion mit Mineralfarben versetzt und der entstandene Farbbrei auf Papier gestrichen wird. Vorrichtung zum Abheben der Verstreichbürsten vom Färbe zylinder für Maschinen zur Herstellung von Buntpapier von Julius Wagner in Zweibrücken. DRP 116818. (Kl. 55) Bei der Herstellung von Buntpapier wird das zu färbende Papier meistens über einen sich drehenden Zylinder a in ge spanntem Zustande geführt. Die Farbe wird durch eine tiefer liegende Vorrichtung aufge- q tragen und durch hin- und her- See “a 5).. gehende Bürsten gleichmässig "LcR5m verstrichen. Die Bürsten b x, 5F I—-, werden auf der Papierbahn “4998 C guer zur Laufrichtung des &,6,,*I Papiers in waagerechter Ebene -9 X ' hin- und herbewegt. Diese / / ! Bewegung kann durch Ex- f—6/ । zenter oder Kurbeln erfolgen. / Beim Durchführen des Papiers, o4LL a. beim Reissen während des mU " Betriebes oder beim Still- \ setzen der Streichmaschine ist \ es zweckmässig, das ganze bewegte Bürstensystem gleich zeitig und schnell vom Zylinder abzuheben. Dies wurde bis her dadurch erreicht, dass man den Zylinder senkte. Vortheilhafter jedoch ist es, den Zylinder in seiner Lage zu lassen und das Bürstensystem abzuheben. Dies wird Bild 1 Bild 2 — den Gebrauch der Finger einer oder mehreren einerseits offenen Kapseln b an einem beispielsweise zum Brieföffner x ausgebildeten Ge- räth c, oder an einem Federhalter, einem Bleistift oder anderen Schreib und Zeichengeräthen angeordnet. Beim Gebrauch des Blattwenders drückt man die Masse a, indem man das Geräth am Brieföffner x festhält, sanft auf das zu wendende Blatt, hebt und wendet dasselbe, zieht das Geräth unter einem kurzen Ruck wieder ab, wendet in derselben Weise das nächste Blatt und so fort. Pat ent-An spruch: Zu einem Blattwender ausge staltetes Schreib- oder Zeichengeräth, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Stücke einer dauernd klebrigen, in einer oder mehreren einerseits offenen Kapseln (b) ein geschlossenen Masse (a) an ge eigneter Stelle des Geräthes ange ordnet sind, zum Zwecke, durch die Berührung der Masse mit den Blättern das Wenden derselben ohne zu ermöglichen. nach vorliegender Erfindung dadurch erreicht, dass die Bürsten lager zu beiden Seiten des Zylinders auf besonderen Rahmen l angebracht sind, welche auf Exzentern m ruhen. Werden mittels eines Hebels die Exzenterwellen o, welche durch eine Zugstange verbunden sind, in entsprechendem Sinne gedreht, so erfolgt das Abheben sämmtlicher Bürsten, ohne deren Stel lung zu verändern. Patent-Anspruch: Vorrichtung zum Abheben der Verstreichbürsten vom Färbezylinder für Maschinen zur Herstellung von Buntpapier, dadurch gekennzeichnet, dass sämmtliche Verstreichbürsten (b) auf einem Rahmen (l) gelagert sind, der, auf Exzentern (m) ruhend, bei deren Drehung gleichmässig vom Zylinder (a) ab gehoben und gegen den Zylinder bewegt werden kann. Zu einem Blattwender ausgebildetes Schreib- oder Zeichengeräth von Edmund Umbreit in Friedrichroda. DRP 116987. (Kl. 70), vgl. »Probenschau« in Nr. 77 von 1900. Ein oder mehrere Stücke einer dauernd klebrigen Masse a (z. B. Hektografenmasse) werden in Umschlag für offene Postsendungen von Charles Augustus Kauakahialii Hopkins in Honolulu (Hawaiian Islands). DRP 117014. (Kl. 54) Quer über dem Falz zwischen der Klappe a und dem Rückentheil b des Umschlags ist ein biegsamer Metallstreifen c durch ein darüber geklebtes Papierblatt d befestigt. Wird nun die Klappe a umgebogen, so biegt sich der Metallstreifen c gleichzeitig um und verhindert durch seine Steifheit, dass sich die Klappe a unbeabsichtigt öffnet. Patent-Anspruch: Umschlag für offene Postsendungen, da durch gekennzeichnet, dass im Innern des Umschlages mit diesem ein die Verschluss klappe (a) und den Rückentheil (b) über fassender biegsamer Metallstreifen (c) ver bunden ist, der nach dem Umlegen der Ver schlussklappe ein unbeabsichtigtes Wieder aufgehen dieser Klappe verhindert. Zylinderschnellpresse mit Zylinderfarbwerk und vorderer Bogen- ausführung von Heinrich Hanauer in Frankenthal. DRP 117135. (Kl. 15) Bekanntlich findet bei den jetzt gebräuchlichen Schnell pressen mit hinterem Bogenausgang ein Verschmieren des frischen Druckes an der sogenannten Ausführwalze und deren Bändern statt, was die bedruckten Bogen vielfach unbrauch bar macht. Bei vorliegender Maschine sollen die bedruckten Bogen, ohne verschmiert zu werden, ausgeführt werden. Wegen der Einzelheiten wolle man die Patentschrift ver gleichen.