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Pulsnitzer Tageblatt : 22.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193208221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19320822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19320822
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
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Jahr
1932
-
Monat
1932-08
- Tag 1932-08-22
-
Monat
1932-08
-
Jahr
1932
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s.v nach Britisch-Südafrika. Dort finden sie im regenreichen Südsommer Wanderheuschrecken und Lurche genug, sie werden daher geradezu als „große Heuschreckenvögel" bezeichnet. Die Störche Süd- und Westdeutschlands, Hollands und Frank reichs gelangen auf ganz anderen Wegen nach Süden, nämlich über Südfrankreich, Spanien und Marokko. Ob dann die Reise über die westliche Sahara zum Tsadsee und durch den Kongostaat nach Südafrika weitergeht, ist nicht geklärt, aus jenen entlegenen Ländem sind noch keine Ringe an deutsche Vogelkundigs zurückgekommen. Merkwürdig ist, daß die Störche des westlichen Brutgebiets früh, schon Anfang August, von uns ziehen, während die norddeutsch-baltischen Störche länger, bis in die zweite Augusthälfte, in ihrer Brutheimat bleiben. — Fast ausnahmslos, das ist durch die Ringversuche auch bewiesen worden, kommen im Frühjahr dis Jungstörche wieder in die Gegend ihrer Geburtsstätte zurück, und oft kommt es zu Kämpfen ums alte Nest. Es ist aber auch schon beobachtet worden, daß Störche im Frühjahr an ganz anderen Orten auftauchen, als wo sie im Sommer zuvor be ¬ ringt worden sind. Diese Wanderlust einzelner, die auch bei anderen Vögeln beobachtet werden kann, trägt wahrscheinlich viel zur Vermeidung von Inzucht bei. Man fragt sich immer wieder voller Staunen, wie der Storch dazu kommt, alljährlich diese ungeheuere Pendelbewegung auszuführen, die ihn im Frühjahr bis in die kühlen Ostfeeländer, im Spätjahr aber wieder in die subtropischen Zonen Südafrikas führt. Weicht er bewußt den schlechten Lebensbedingungen aus, die ihm im südlichen trockenen und im nördlichen kühlen Herbst drohen? Anscheinend nicht. Daß die Abreise nicht aus Grund einer Überlegung geschieht, geht daraus hervor, daß Störche, die man gewaltsam zurückhält, nach Ablauf der „offiziellen" Zugzeit gar nicht mehr den Drang verspüren, die Reise nachträglich noch anzutreten. Der Mangel an Gesellschaft ist es nicht, der diese Langbeine vor der Abreise zurückhält, denn es sind schon oft alleinreifende Störche beobachtet worden. Aber wenn ihre Zeit vorbei ist, dann machen sie selbst beim mildesten Herbstwetter keine Anstalten mehr, zu reisen. Das bedeutet, daß ein mächtiger Trieb, ihnen selber unbewußt, die Vögel zur Abreise bewegt, sie über Länder und Meere sicher leitet und ihnen hilft, sich auch auf fremder Erde rasch zurechtzufinden. Dieser Trieb oder Instinkt tritt nur zu gewissen Zeiten auf, um dann wieder zu verlöschen. Die Reise selbst mag durch den vor trefflichen Gesichtssinn der Vögel und deren gutes Ortsgedächtnis gefördert werden, aber in den Grundzügen liegt sie seit vielen Generationen im Vogel erblich verankert. Wie Gefiedersarbe und Schnabelform, so wird auch die Fähigkeit zum Vogelzug von den Alten auf die Jungen vererbt. Der Reiseweg ist genau festgelegt und wird wahrscheinlich vor Jahrtausenden ebenso verlaufen sein wie heute. Er führt entweder westlich bei Gibraltar oder östlich bei Palästina ums Mittelmeer herum und ist in beiden Fällen ein Umweg; dis direkte Linie etwa von Ost preußen übers Mittelmeer und Tripolitanien nach Südafrika wäre viel kürzer. Warum kürzen die Störche den Weg nicht ab? Wir werden es wohl nie erfahren, ebensowenig wie wir das Zustandekommen des verwickelten Zugphänomens jemals ganz erklären werden. Gelbftanfertigung eines Trockenbeirappamts Von Diplomlandwirt Fritz Seidlcr Band- oder Flacheisen, besten eine Hälfte seit- ALbildung 2 Für die Ausführung jeder landwirtschaft lichen Arbeit benötigt man technische Hilfs mittel, die sich dann besonders günstig aus wirken, wenn sie im Betrieb selbst hergestcllt werden können. So ist z. B. für die Saatgut beize eine große Anzahl verschiedenartigster wendet man es als Beizfaß, so hat man an dem gewellten Blech eine große Oberfläche, die dem an ihr entlang rollenden Faßinhalt einen größeren Widerstand bietet. Um die Mitte des Fasses legt man einen geteilten Ring aus Rund-, Querschnitt der auf einen Holzblock aufmontierten Beiztrommel Abbildung 1. Draufsicht auf die Beiztremmel Apparate auf dem Markt vorhanden. Diese stellen im Prinzip nichts anderes dar als Trommeln, die nach Füllung mit Saatgut und Beizmittel gedreht werden, um beides innigst miteinander zu vermischen. Hierzu genügt aber auch jeder andere drehbare Rundkörpcr. Am besten eignet sich hierzu ein Kalkstick stoffaß, das aus gewelltem Blech besteht. Ber ¬ lich länger ausgeführt ist, und die man auf der einen Seite als Achse und auf der anderen Seite als Achse und Kurbel benutzen kann (Ab bildung 1). Die zweite Ringhälfte wird auf beiden Seiten vor der Lagerstelle mit zwei Bolzen und Muttern befestigt, jedoch darf sie nicht schließend auf die erste gelegt werden, damit die Schraube so angezogen ' werden kann, daß das Faß wirklich festgehaltcn wird. Die so geschaffene Trommel wird nun ver- mittels der zur Achse erweiterten Ringhälfte auf einem kräftigen Holzbock gelagert, wie es Abbildung 2 zeigt. Das Fassungsvermögen eines derartigen Beizapparatcs beträgt 25 Kg Der Beizvorgang dauert bei gleichmäßigem Drehen etwa fünf Minuten. Die Bedeutung einer rechtzeitigen Schälfurche Von Diplomlandwirt vr. Hubmann „An den Erntewagen mutz der Pflug an gehängt sein" ist heute für die Landwirtschaft zum geflügelten Worte geworden. Die Stop peln sind sofort nach der Getreideernte flach zu stürzen. Die damit verbundenen Vorteile sind von hervorragendem Einfiutz auf die Fruchtbarkeit des Bodens. Eine gute Früh jahrsbestellung wird bekanntlich nur dann er zielt, wenn sie durch zweckmäßiges Pflügen im Herbst vorbereitet worden ist. Ebenso kann im Herbst nur dann in günstiger Weise bestellt werden, wenn dem durch eine Schälfurche sofort nach der Getreideernte vorgearbeitet worden ist. Das Schälen der Stoppeln hat drei Vorteile: Unkraut sowie Ausfallgetreid« werden zum Keimen gebracht. Der Wasservorrat wird ge- schont. Die Lockerheit des Bodens sowie der Garezustand werden erhalten und gefördert. In niederschlagsreicken Sommern ist die durch die Schälfurche ermöglichte Unkrautbekämpfung von besonderer Bedeutung. In der feuchten, flach gepflügten Erde findet das Unkraut gün stigste Keimungs- und Entwicklungsbedingungen und kann dann später leicht vernichtet werden. Bei nahem Erntewetter gibt es besonders viel Ausfallgetrcide. Dieses durch eine sofortige Schälfurche zum Auslaufen und zur Vernichtung zu bringen, ist von großer Wichtigkeit. Unmittel bar nach der Getreideernte ist auch die günstigste Zeil zur Bekämpfung der Wurzelunkräuter, namentlich der Quecken. Die Quecken wurden im Getreide mehrere Monate lang nicht gestört und konnten sich während dieser Zeit kräftig ent wickeln. Diesen Quecken gilt es nun durch mehrfache Bearbeitung der Getreidestoppeln kräftig aus den Leib zu rücken. Die Wurzel- Unkräuter werden allerdings am besten be kämpft, wenn man nach der Getreideernte nicht eine Schälfurche, sondern gleich eine tiefer« Furche gibt und diese dann mit dem Federzahn- knltivator bearbeitet. Insbesondere die Quecke wird dadurch in hervorragender Weise an die Oberfläche gebracht. Wiederholtes Eggen bei trockenem Wetter während der SommerwoclM sorgt dafür, daß die Queckenwurzeln nicht wieder anwachsen, sondern vertrocknen müssen. In normalen Jahren und noch mehr in trockenen Sommern ist es die Hauptaufgabe des Schälens, den Wasserhaushalt des Bodens zu schonen. Dadurch, daß die obersten 5 bis 7 Zentimeter tiefen Schichten gewendet, also gelockert werden, wird die Wasserverdunstung herabgesetzt. Bei geschlossener Oberschicht näm- lich, wie sie sich während des Getreidestandes gebildet hat, steigt das Wasser wie in einem Docht in den feinen Poren, den Haarröhrchen oder Kapillaren an die Oberfläche und ver dunstet dort. Lockern wir aber oben durch die Schälfurche, dann vermag das Wasser nur bis zur bearbeiteten Schicht aufzusteigen, kann aber nicht durch diese hindurch. So erhalten wir die untere Feuchtigkeit. Durch das Schälen der Getreidestoppeln und nachfolgendes Eggen versetzen wir den Boden nach einiger Zeit der Lagerung in den Zustand der Gare. Hierbei haben günstige chemisch« Zersetzungen stattgefunden. Der Boden ist nun in eine Art Gärung eingetreten. Einen un geheuer wichtigen Anteil an diesem günstigen Zustand hat die in den Boden «ingedrungen« Luft, was eben durch Schälen und durch die sonstige Bearbeitung ermöglicht worden ist. Sauerstoff und Kohlensäure der Luft sind die betricbfamsten Kräfte im Haushalte des Bodens. Durch sie werden di« Nährstoffe löslich und für die Pflanzen aufnahmefähig gemacht. Die Luft ist auch eine Vorbedingung für das Leben der Bakterien. Ein« Bakterien art (Azotobakters vermag Stickstoff neu zu bilden. Die organischen Bestandteile, wie Düngerreste, Stoppeln, Unkraut usw., gehen bei ausreichendem Luftzutritt in Verwesung über und dienen den nachfolgenden Kulturpflanzen als willkommene Nahrung. Mit diesen günstigen Erscheinungen sind die Vorteile einer Schälfurche sofort nach der Getreideernte nicht erschöpft. Die Schälfurche hat auch einen günstigen Einfluß auf die Krümelung der Saatfurche. Da der Boden Zur Beschaffenheit des Saatgutes. Durch das vielfach ungünstige Wetter in der zweiten Sommerhäifte, welches ost Lagergetreide her vorbrachte, und durch Regenfälle während der Ernte hat die Keimkraft des Getreides mancher- orts gelitten, teilweise ist es mehr oder weniger stark ausgewachsen. Dem Saatgut ist deshalb sowohl für die bevorstehende Herbst saat als auch für die Frühjahrssaat größte Beachtung zu schenken. Man wähle möglichst nur große und gleichmäßig ausgebildete Körner mit einem frischen, nicht dumpfen Geruch. Wichtig ist di« Keimfähigkeit, die jedermann aufs einfachste selbst nachprüfen kann. Man nehme zweimal je hundert Körner des Saat gutes, lege diese zwischen besonders sauberes Fließpapier oder zwei Lein«nlapp«n, schlage dis Ränder um und befeuchte dieses Samen paket kräftig. Darauf wird es zwischen zwei Teller oder Glasplatten gelegt und an einem dunklen, möglichst warmen Ort aufbewahrt. Nach vier bis fünf Togen, während welcher die Samen genügend feucht gehalten wirken müssen, werden die gekeimten Körner gezählt und ent fernt (Feststellung der Keimungsenrrgie). Nach zehn Tagen wird der Rest der gekeimten Körner gezählt und dann die Keimfähigkeit der Samen prozentual festgestillt. Dies« soll beim Getreide mindestens 85 betrogen. Zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten jeglicher Art muß das Saatgut mit einem vom „Deut schen Pflanzenschutzdienst" amtlich anerkannten Beizmittel gebeizt werden, wodurch dem prak tischen Landwirt die Gewähr einer erfolgreichen Bekämpfung gegen di« üblichen Krankheiten gegeben wird. vr. L. Wie und wann soll man Mistbeetkasten «ntleerin? Die Mistbottkasten werden am besten in den Monaten Oktober/November entleert. Wer natürlich schon früher seine Kasten entbehren kann, darf auch schon früher die Entleerung vornehmen. Bei der Entleerung verfährt man in der Weise, indem man di« obere Schicht Erde erst abschippt und diese auf den Komposthaufen bringt, weil in dieser Erde «in groß Teil Unkrautsamen enthalten ist und weil ferner die Sonne und die Pflanzen dirser Erde die meisten Nährstoffe entzogen haben. Die nächste Schicht Erde wird scharf bis auf den Mistbeetdung abgeschippt und auf «inen Haufen gesetzt, welch letzteren man an einer schattigen Stelle, in der Nähe der Mistbeete, anlegt. Um nun aber für die auf den Kom- vosthaufen gebrachte Erd« Ersatz zu haben, mutz ein großer Teil von dem Mistbeetdünger ebenfalls auf einen Haufen gesetzt werden, da mit derselbe in der Zeit von «nigen Jahren infolge des Schälens nach der Getreideernte nicht verhärtet, ist bei geschältem Land im Herbst eine weit bessere Krümelung und Locke rung durch den Pflug zu erzielen. Di« Vor bedingungen für die Herrichtung de» Saat- beetes sind wesentlich günstiger. Beim Schälen der Stoppeln, das so seicht wie nur möglich erfolgen kann (5 ow), kommt es mehr auf Schnelligkeit als auf Güte der Arbeit an. Das Schälen soll besonders auck deshalb slack erfolgen, damit es schnell vor wärtsgeht. Es darf also unter keinen Um ständen vorkommen, daß Getreidestoppeln wochenlang liegenbleiben, wenn sie keine Unter saat von Klee, Luzerne oder Serad«l!la haben. Das Schälen muh während der Getreideernte schon zu einem mehr oder weniger großen Teil an den Tagen, an denen nicht «ingefahren wer den kann, vorgenommen werden. Geschält wird gewöhnlich mit besonderen Mehrschar-Schäl- pslügen. In neuerer Zeit tritt mehr und mehr die Scheibenegge an Stelle des Schälpfluges. Sie kann aber nur auf steinfreien oder stam- armen Böden angewandt werden. Der Krum mer (Kultivator) dagegen ist «in Ersatz des Schälpfluges auf steinigem Bod«n. Natürlich kann er auch auf anderen Bodenarten ange wandt werden. Mit dem Krummer wird zweck mäßig über Kreuz gearbeitet. gute, kräftige Mistbeeterde liefert, welch« gute Verwendung findet sür Mistbeete sowie zur Topspflanzenkultur. Die Menge des aufzu speichernden Düngers richtet sich immer nach dem Bedarf. Der übrigbleibende Dung findet gute Verwertung im Garten zu jeder x-beliebigen Kultur. Der Grund der Mistbeetkasten ist sauber abzuschippen, und dieses muß alle Jahre erfolgen, damit die Kästen nicht mit denIahren flacher werden. Sa. Ersticken der Ferkel wHrend der Geburt. Der Fötus atmet bekanntlich nicht durch die Lungen. Erst mit der Geburt tritt hierin eine Änderung ein, indem nach Zerreißung des Nabelstranges infolge von Überladung des Blutes mit Kohlensäure da» Atmungszentrum gereizt und hierdurch, unter gleichzeitiger Reizwirkung der Außenlust auf die Haut des Ferkels, die Atmung durch die Lungen einsetzt. Solange der Nabelstrang nicht gequetscht oder gezerrt wird oder zerreißt usw., besteht keine Erstickungsgefahr für die Jungen. Irrig ist daher die Ansicht, die Ferkel könnten bei der Geburt er sticken, besonders wenn das Ferkln in großen Zeit abständen vor sich geht. R. Aeußer« Kennzeichen guter Leger sollen das ganze Jahr hindurch beim Geflügel beobachtet werden. Tier«, die äußerlich sich als schlechte Leger ansprechen lassen, soll man entfernen, und zwar möglichst bald. Kennzeichen guter Leger sind bewegliches Wesen, fleißiges Futter suchen, seine Köpf«, glänzende Augen, weit auseinanderstehende Backenknochen, feine Haut und nicht zu harte Bauchpartie. Grobe, knochige Tier« sind durchweg schlechte Lsgrr. Gelbbeinige Tiere zeigen am Ende der Lege periode blasse, fast farblose Beine, farblose After und Schnäbel. Hennen, die im Sommer noch hochgelbe Beine haben, dürfen als schlechte Leger angesprochen werden. Dasselbe ist der Fall bei früh mausernden Tieren. Hennen, die schon im Juli—August mit der Mauser beginnen, sind durchweg schlechte Leger. Wer mit Fallennestern arbeitet, wird die Be stätigung in der Fallennestkontrolle finden. Ausnahmen jedoch wird es immer geben. Kl. Lrberpudding. 250 x Leber, möglichst Kalbs- leber, 200 g Schweinefleisch, 150 g zartes Rindfleisch, 150 § fetten Speck und eine Zwievel dreht man durch die Maschine, die Masse mutz sehr fein sein, dann gibt man drei Eier, saure Sahne, Salz, Pfeffer, «ine Pris« Muskat, etwas feingeriebene Semmel und einen Teelöffel feingehackt« Petersilie dazu und vermengt alles gut. Die Masse gibt man in eine gefettete Form und kocht den Pudding eine gute Stunde im Wafserbade. Er wird dann gestürzt und mit einer pikanten Soße gereicht. Reste werden für den Abendtisch mit Eier-, Gurken- und Tomatenscheibem garniert und «tn beliebiger Salat dazu gereicht. E. S. Schleien. Einer der schmackhaftesten Sütz- wafserfische ist die Schleie, die in der jetzigen Jahreszeit besonders gut schmeckt. Schleien in Dill. Die Schleien werden geschuppt und mit einem scharfen Messer von allem Schleim befreit, sie müssen ganz blau aussehen. Es ist etwas mühsam, doch kann man sich die Arbeit erleichtern, wenn man etwas kochendes Wasser übergießt, dann gleich die Fische herausnimmt, damit nicht die Haut einreißt, und nun den Schleim abkratzt und die Eingeweide entfernt. Dann find sie noch mals zu waschen, das Blut ist auszukratzcn und die Kiemen auszureiben. Inzwischen hat man Wasser mit Zwiebeln, Pfefferkörnern, einem Lorbeerblatt und Wurzelwerk zum Kochen ge bracht, legt nun die gesalzenen und in Stücke geschnittenen Fische hinein und läßt sie auf raschem Feuer in einer Viertelstunde garkochen. In einem Tiegel bereitet man ein Schwitzmehl, rührt mit dem Fischwasser glatt, gibt einige Löffel Sahne oder Milch hinzu, läßt alles auf kochen und gibt feingehackten Dill und Peter silie daran. Auch Hecht und Aal mit Schlei zusammengekocht geben ein Fischgericht von be sonders gutem Geschmack. Schleie und Aal tn Bier ist eben falls ein beliebtes Gericht. Die Fische werden gereinigt, in Stücke geschnitten und in einem Sud von braunem Bier gekocht. In das Bier gibt man Zwiebeln, Pfefferkörner, Lorbeerblatt, einige Gewürzkörner und Salz. In einem Tiegel läht man Butter bräunen, fügt Mehl hinzu und macht davon eine recht dunkle Ein brenne, füllt mit dem Bier auf, fügt den Saft einer Zitrone hinzu, ferner einige Löffel Rot wein und gießt alles über die Fische die mit dieser Tunke noch durchziehen müssen. Eine Kleinigkeit Fliedermus hinzugefügt macht die Tunke noch dunkler. Schleien blau. Die Schleien werden gereinigt, mit etwas Essig übergossen, damit der Fisch blau wird und dann in gesalzenem Wasser mit Zwiebeln und Pfefferkörnern ge kocht. Man nimmt dazu am besten die kleinen Portionsschleien. Es sieht beim Anrichten gut aus, wenn die Fische gekrümmt, wie die Fo rellen, auf den Tisch kommen. Man verbindet vor dem Kochen den Kopf mit dem Schwanz durch einen Faden. Vor dem Anrichten löst man den Faden und garniert die Schüssel mit Zitronenviert«ln und reicht frische Butter dazu. Zu kalten, abgekochten Schleien schmeckt ganz ausgezeichnet «ine Remou ladentunke von hartgekochten Eiern. Man hat daran ein ganz vorzügliches Abendbrot gericht. Drei hartgekochte Eigelb reibt man in einem Reibenapf ganz kurz, fügt etwa drei Lössel Olivenöl oder Mohnöl tropfenweise hinzu, so daß eine dicke Salbe entsteht, die man durch Fischbrühe etwas verdünnt. Dazu gibt man fcingehackte Kräuter, wie Estragon, Petersilie, Kerbel, Schnittlauch, und vier soin- gewiegte Sardellen sowie nach Geschmack etwas Zitronensaft und auch eine kleine Prise Zucker. Gezet. Wachspirlen zu reinigen. Nach wie vor hat sich bei unserer Damenwelt die Liebe für Wachsperlen erhalten. Eine solche Kette bleibt, wenn sie nur ein wenig geschont wird, lange Zeit in unverminderter Schönheit, wird sie aber einmal unsauber, mutz das Reinigen mit Sorg falt und Peinlichkeit vorgenommen werden. Am besten erlangt eine Wachsperlenschnur ihr neues Aussehen zurück, wenn man sie sür kur^ Zeit in lauwarmes Seifenwasser legt, das man von milder Seife hergestellt hat und dem man «inen Milchzusatz gegeben hat. Hat die Kott« darin «ine Weile gelegen, nimmt man sie heraus, legt sie auf ein sauberes, trockenes Tuch und wischt nun jede Perle vorsichtig ab, bis sie trocken ist. Diese, Abwäschen mutz recht sorg fältig vorgenommen werden, denn auch zwischen den aufgereihten Perlen muh getrocknet werden, damit sie keine gelblichen Ränder erhalten, was rin gutes Aussehen der einzrlnm Perlen stark beeinträchtigen würde. Tr. Allerlei Neues aus Feld und Gatten, Stall und Hof, Haus und Ketter, Küche und Blumenzimmer
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