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Nr. 157. tion hat sich damit eine Forderung des Landesvundes Sachsen im Deutschen Beamtenbund zu eigen gemacht, der in erweitertem Umfange dieselbe Klage eingereicht hatte, aber mangels ausreichender Aktivlegitimationen abgewie sen worden war. Slnstweiliae Verfügung gegen ein Wahl-Plalat. Wie die Ortsgruppe Dresden derNSDAP. mit- teilt, hat sie gegen die Sozialdemokratische Parier eme einstweilige Verfügung erwirkt, in der der SPD. auf- yegeben wird, die von ihr herausgebrachten und an den Litfaßsäulen und Plakattafeln in Dresden angebrachten, Plakate überschrieben mit großen Buchstaben „Zwei Jahre Nazi-Morde', binnen zwölf Stunden nach Zustellung der Verfügung zu entfernen. Nach Ablauf dieser Frist wird die NSDAP, ermächtigt, die Plakate auf Kosten der Antrags gegner zu entfernen. Der SPD. wird ferner unter An drohung der gesetzlichen Strafen aufgegeben, es zu Unter lasten, das erwähnte Plakat weiter zu verbreiten. Der Schuß aus der Wohnstube. Rätselhafter Mord an einem Bäckermeister. In Bederitz bei Bautzen wurde in seiner Woh nung der 64jährige Bäckermeister Dutschmann erschossen aufgesunden. Nach dem Befund muß angenommen werden, daß der Schuß nur von der Wohnstube aus auf den in der Backstube stehenden Dutschmann abgegeben worden sein kann. Der Tat dringend verdächtig erscheint die Ehe frau, die 30 Jahre jünger ist. Sie wurde der Staats anwaltschaft zugeführt, bestreitet aber die Täterschaft. Oie Erfahrungen mit -em freiwilligen Arbeitsdienst. Der Referent für den freiwilligen Arbeitsdienst, Mini sterialrat vr. Wende, berichtet über die Erfahrungen die bisher mit dem freiwilligen Arbeitsdienst gemacht ^worden find. Ministerialrat Wende teilt mit: Die Erfahrungen, die bisher mit dem freiwilligen Ar beitsdienst gemacht worden sind, sind im allgemeinen recht befriedigend. Ueber 60 000 Arbeitsdien st wil- lige sind zur Zeit in ihm beschäftigt. Mehr als die Hälfte ist bei Arbeiten tätig, denen ein unmittelbarer volks wirtschaftlicher Nutzen zuzufprechen ist, während der Rest auf Arbeiten entfällt, die, wie Arbeiten zur Hebung der Volksgesundheit, mittelbar der Volkswirtschaft nützen. Die Arbeitszeit beträgt im allgemeinen sechs bis sieben Stunden und läßt Raum für geistige Schulung und sport liche Betätigung, die die Freizeit ausfüllen und die Arbeit sinnvoll ergänzen sollen. Die von den Arbeitsdienstwilligcn erzielten Leistungen werden gegenüber den Leistungen freier Arbeiter auf 75 bis 80 v. H. geschätzt. Dieses Ergeb nis ist nicht ungünstig, wenn man die kürzere Arbeitszeit und die Ausfalltage berücksichtigt und vor allen Dingen in Betracht zieht, daß die Arbeitsdienstwilligen oft schlecht er- nährt zur Arbeit kommen und sich vielfach an die ihnen fremde Tätigkeit erst gewöhnen müssen. Führer- schulung und Führerauslese treten in ihrer Be deutung für den freiwilligen Arbeitsdienst immer mehr hervor. Keine Ernieverschleuderung! Reichsernährungsminister Or. Braun hielt am Mitt wochabend im Rundfunk eine Rede, in der er sich mit der Verteilung der kommenden Ernte beschäftigte. Die Getreide politik der Reichsregierung werde folgenden zwei Zielen dienen: Eine Verschleuderung der Ernte auf jede nur mög liche Weise zu verhindern, andererseits die verarmte städti sche Bevölkerung vor der Auferlegung unnötiger Lasten zu bewahren. Eine ruhig«, dem Iahresverlauf entsprechende Preisge staltung werde angestrebt. Da die Landwirtschaft aus der kommenden Ernte auch stärkere Schuldverpflichtungen abzu- »ecken habe, als in den Vorjahren, müsse man einem Ueber angebot an Getreide und einem zwangsläufig darauf folgen den Preiszusammenbruch dadurch begegnen, daß man den An gebotsdruck verringern und den Markt möglichst aufnahme- fähig gestalte. Sine SeleidigungMge Hitlers. Aufhebung der Immunität des Ministerpräsidenten Braun Dem Geschäftsordnungsausschutz des Preußischen Landtags lag ein Antrag des Rechtsanwaltes Frank II (München! vor, auf Genehmigung zur Durchführung einer Privatklage und zur Strafverfolgung des Abgeordneten Dr. h. c. Braun wegen übler Nachrede und Beleidigung Adolf Hitlers. Es handelt sich hierbei um Vorwürfe, die von Braun anläßlich der Lauenburger Ausführungen des Führers der NSDAP, erhoben worden sind. Mit den Stimmen der Nationalsozialisten, des Zentrums unv der Deutschnarionalen beschloß der Ausschuß, dem Landtag die Aufhebung der Immunität des Ministerpräsidenten Braun vorzuschlagen. Um die Einberufung des Reichsiags-UeberwachungS- ausschuffes. Ein Brief an den Präsidenten Löbe. Da der Abg. Straßer (Nat.-Soz.) die Einberufung des Ueberwachungsausschusses des Reichstages noch nicht ver anlaßt hat. hat jetzt der Abg. vr. Her tz namens der sozial- demokratischen Neichstagsfräktion an den Präsidenten Löbe ein Schreiben gerichtet, in dein er den Präsidenten bittet, die Nötigen Schritte zum Zusammentritt einzulsiten. Wie ver lautet, wird Präsident Löbe dem Abg. Straßer den Brief der Sozialdemokraten Mitteilen und ihst veranlassen, nun dein Wunsch der Parteien auf Einberufung des Ausschusses Rechnung zu tragen. Einstimmige Einladung der Türkei in den Völkerbund. Genf. Der Völkerbund hat in einer außerordent- Uchen Bundesversammlung beschlossen, die Türkei 5 um Beitritt einzuladen. Besonders herzlich be- grüßt wurde die Einladung von dem Vertreter Deutschlands, Gesandten Goeppert, der im Auftrag des in Lausanne zurück- Seit« 3 Kolonial - Denkmals Pulsnitzer Tageblatt — Donnerstag, 7. Juli 1932 Weihe des deutschen Bremen. Das dem Gedächtnis der in den Kolonial kämpfen gefallenen deutschen Helden gewidmete Kolonial- Ehrenmal, das in Bremen seinen Plaß gefunden hat und das die Gestalt eines über einer Krypta errichteten zehn Meter hohen, aus Klinkern ausgeführten Elefanten dar- gestellt, wurde am Mittwoch feierlich eingeweiht. Die Be grüßungsworte des Vorsitzenden der Abteilung Bremen der Deutschen Kolonial-Gesellschaft, E. A ch e l i s . gipfelten in dem Hinweis: Das Kolonial-Ehrenmal vor der feierlichen Weihe. Vordringlich bleibt die erste, unabweisbare Forderung, besiegelt mit dem Blute und durch den Heldentod unserer Schutztruppenkrieger, bestehen: Unverzügliche Rückgabe unseres eigenen Lander. Das ist ehrlich erworbenes und ehrlich verwaltetes Gut, von unseren Vätern uns hinterlassenes teures Erbe: die deutschen Kolonien. Anschließend übergab der Redner das Ehrenmal dem Schutz der Hansestadt, das Bürgermeister Or. Spitta mit den Worten übernahm: „Möge das Ehrenmal auch ein Symbol sein für die unverjährten und unverjährbaren Rechte Deutschlands auf gleichberechtigte kolo niale Betätigung in der Welt. — Namens der Deutschen Kolonial-Gesellschaft hielt anschließend daran Präsident von Lindequist eine Ansprache, in der er gleichfalls die Forderung nach Rückgabe der uns „durch den größten Betrug der Weltgeschichte geraubten Kolonien" erhob. Anschließend verlas er folgende Kundgebung des Reichspräsidenten „Am heutigen Tage, an dem in Bremen das deutsche Kolonial-Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Kolo- nia^rieger eingeweiht wird, neige ich mich in Ehrfurcht vor dem Andenken unserer deutschen Brüder, die, im Weltkriege in den deutschen Schutzgebieten auf verzweifelten Posten kämpfend, ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode be siegelt haben. Möge auch ihr Beispiel uns stets eine Mah nung sein, den Geist, der Deutschland in seinem großen Ver teidigungskampfe für Ehre und Leben beseelt hat, auch in Zukunft wachzuhalten. Allen Teilnehmern an der Feier, der ich einen guten Verlauf wünsche, sende ich herzliche Grüße und den Ausdruck treuen Gedenkens, gez. von Hindenburg." General von Lettow-Vorbeck hielt die Rede auf die Gefallenen. Seine Ausführungen waren ein packendes, kurzes Heldenlied auf jene Männer, die seiner Führung in unseren ehemaligen Schutzgebieten anvertraut waren und deren Taten, so sagte er, fortwirkten und zu neuem Leben drängten. aebaltenen Reichsaußenministers Freiherrn v. Neurath sprach und auf die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutsch, land und der Türkei hinwies. Auf Grund des einstimmigen Beschlusses der Völker- bundsversammlung wird die Türkei am Montag in einer feierlichen Bundesversammlung in den Völkerbund aus genommen werden. Zu den Mittwoch-Verhandlungen war schon der Gesandte der Türkei in Bern, Kemal Huesny Bei, erschienen. Beim Radiohören vom Blitz geiötei. Und andere Opfer des Blitzes. Belgrad. Während eines heftigen Gewitters bei Obre- novac schlug der Blitz in einen Baum, unter dem fünf Bauern Schutz gesucht hatten. All« fünf Bauern wurden auf der Stelle getötet. In einem bosnischen Dorf wurde rinMädchenvomBlitzerschlagen. — In Pristina ging ein schwerer Wolkenbruch nieder, der einen Teil der Stadt überschwemmte. Wien. In der Nähe von Gmünd wurde ein Mittel schullehrer nach einem Gewitter totam Radioapparat ausgefunden. Es wurde festgestellt, daß er während des Gewitters Radio gehört hatte und durch einen Blitz- schlag getötet wuvde. Jeder kennt die Begleiterscheinungen eines Gewitters: Opfer an Material und Tier- und Menschenleben. Im vorigen Jahr wurden allein in Ostpreußen Werte im Ge samtbetrag von über 54 Millionen Mark vernichtet und sieben Menschen getötet. In einem einzigen Fall wurden durch einen Blitzschlag 23 Stück Vieh getöät. Wie schützt man sich nun vor Blitzschlag? Im Volksmund geistern noch allerlei Regeln, die nicht selten eine gegenteilige Wirkung haben. Etwa: man müsse bei schwerem Gewitter sämtliche Fenster und Türen öffnen, um den einschlagenden Blitz möglichst schnell wieder hinauszu lassen. Unsinnig ist es auch, beim Gewitter nachts sein Psühl zu verlassen und mit langen Schritten in dürftig bekleidetem Zustand das Zimmer zu durchmessen. Oder wie der römische Kaiser Tiberius sich einen Lorbserkranz auf das gedanken- schwere Haupt zu stülpen, weil nach Ansicht der Römer der Lorbeerbaum vom Blitz verschont bleiben sollte. Statt dessen sollte man alle größeren Metallgegenstände wie Antennen und Telephonleitungen meiden, womit nun nicht gesagt ist, daß man, sobald es zu donnern be ginnt, Schlüssel und Taschenuhren fortwirft. Erstens werden die Gegenstände davon nicht besser, zweitens findet man sie vielleicht nicht wieder und drittens hat es keinen Zweck. Man kann also auch beim Essen Messer und Gabel ruhig in den Händen behalten. S ch e u n c n und Heuböden sind nicht gerade ein geeigneter Aufenthalt, man verlasse diese sonst sehr nützlichen, schutzleihenden Gebäude. Ist man nun aber einmal nicht zu Hause, was ja auch vorkommen soll, und wird draußen vom Gewitter überrascht, so meide man Bäume, Menschenansammlungen und Erhebungen. Lege sich statt dessen flach auf die Erde, möglichst in eine Ackerfurche. Drosselung der Frühkartoffel-Einfuhr. Bis zum 31. Juli. Wie verlautet, hat sich die Reichsregierung dazu ent schlossen, angesichts der übermäßigen Einfuhr an Früh- kartoffeln, die den Absatz der reichlich für den Markt zur Verfügung stehenden deutschen Frühkartoffeln behindert, die Einfuhr von Frühkartoffeln zu kontin- g e n t i e r e n. Die Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, durch die die Einfuhr von Kartoffeln in der Zeit bis 31. Juli 1932 unter Einfuhrverbot gestellt wird, ist im Reichsanzeiger vom 6. Juli erschienen. Ohne Bewilligung zugelassen ist nur noch die Einfuhr von Kar- toffeln, soweit sie unter Einbeziehung der seit dem 1. Juli 1932 eingeführten Mengen 70 v. H. der Gesamtkartoffel einfuhr im Juli 1931 nicht überschreitet. Der Anteil der einzelnen Länder an diesem Kontingent wird nach ihrer Durchschnittseinfuhr in den Monaten Juli 1930 und 1932 berechnet. Kirchen - Nachrichten Pulsnitz Sonntag, lO. Juli. 7. nach Trin.: 8,30 Uhr Abendmahl. 9 Uhr Predigtgvttesdtenst (Joh. 6, 47—51). Pfarrer em. Schöpft. Lieder: Ar. 223; 263; 337; 330; 424. Sprüche: Ar. 79; 95. 10,30 Uhr Kindergottesdienst (1. Sam. 16, 1—13). Pfarrer em. Schöpft. — Donnerstag, 14. Juli: 20 Uhr Mütter abend Pulsnitz M. S. bei Frau Schumann. Landeskirchliche Gemeinschaft (Gemeinschaftshaus Albertstraße) Sonntag, 10. Juli: 13 Uhr Abmarsch zum Kreiskinder treffen nach Friedersdorf. 20 Uhr Evangelisations-Vortrag. — Dienstag, 12. Juli: 20,15 Uhr Bibelstunde. — Donnerstag, 14. Juli: 20,15 Uhr Jugendbundstunde. Ohorn Sonntag, 10. Juli: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Grobe. 14 Uhr Taufen. Lichtenberg Sonntag, 10. Juli, 7. nach Trin.: 3,30 Uhr Predigtgottes dienst. 10 Uhr Kindergottesdienst. 13,30 Uhr Taufgottes dienst. Großnaundorf Sonntag, 10. Juli, 7. nach Trin.: 8 Uhr Predigtgottes dienst. 9,30 Uhr Kindergottesdienst (1. bis 4. Schuljahr). — Mittwoch, 13. Juli: 20,30 Uhr Jungmädchenkreis. Oberlichtenau Sonntag, 10. Juli, 7. nach Trin.: 8,30 Uhr Predigtgottes dienst (bei schönem Wetter als Parkgottesdienst auf dem Tennisplatz des Schlossparkes). 10 Uhr Kindergottesdienst. — Mittwoch, 13. Juli: 20,30 Uhr Jungmädchenverein. Reichenbach Sonntag, 10. Juli. 7. nach Trin.: 8,30 Uhr Predigtgottes dienst; anschliessend Kindergottesdienst. — Dienstag, 12. Juli: 20 Uhr Frauenverein in Aiederlichtenau. Wasser - Temperaturen am 7. Jult VlllvTVUV 22 — 24 — 25 Grad Celsius eekt mneectoniseke Ulknke. ir neunen sie auek liu denn Kute inaeecto- rüseke IsdiM sinä eken nickt ru Metren.