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WWMMckr TWM Anzeiger käi« Donnerstag, den 22. Dezemkr 1904. 54. Jahrgang! Nr. 297 Schilderung kennen zu lernen. Major Mizzenow, November von Mann, fDi: zivile Abte/ drang sod.nn durch zwei un An meldet: Gedächt >is ewig eingeprägt bleiben. Als der japa- Die Japaner wendeten bei ihrem pflanzt. »«mptman« Fran jeder Erdkloß, jedes Gewehr, alles war rot gefärbt. Thorn stehenden 2. Pionierbataillon befördert. Von General Stössel sagte: „Wir könnten den Hügel 1890—1892 besuchte er die Artillerie-und Ingenieur- Mizzenow über den Kampf UM ven aber ist nicht von genügender schule. 1895 wurde er zum Fortifikationsdienst in' 203-Meter-Httgel. Wichtigkeit für uns, uni weitere Opfer zu rechtfertigen." Anfrage des Oberkommandos der Schutztruppe gegangenen telegraphischen Meldung sind seit der Richtung auf die russische Stellung blies. Brand war ein ganz enormer. Die Flammen der Rauch trieben die Russen zum Rückzug, rote Glut enthüllte ein Bild, schauerlicher höllischer, als Dante es jemals gedacht hat. lch die Austräger auf ordern die Annoncen Der und Die und Bis dienstfähig zur Truppen entlassen 282 Ein Telegramm aus Windhuk 974 484 67 441 ein- Be- der an die Schneestellcn gekrochen waren, um von der Kälte des Schnees Linderung ihrer Todesschmerzen zu suchen. Schließlich zogen wir uns, wie bei einem ähnlichen Vorkommnis, zurück und über ließen die Arbeit, den Feind von der Höhe zu trei ben, den Geschützen der benachbarten Forts, besonders denen von Liautischan, gegen die ein Widerstand un möglich ist. — Ein Zwischenfall wird meinem der die kleine russische Gesellschaft nach Tschifu brachte, ist selbst am 203-Meterhügel am Bein verwundet worden. Einen telegraphischen Auszug seiner Er zählung haben wir bereits veröffentlicht; inzwischen ist sie uns im vollen Wortlaut zugegangen, den wir nachstehend folgen lassen: „Seitdem die Japaner die Attacke auf den Hohen Hügel am 28. begannen, ist ununterbrochen gekämpft worden. Die steilen, sandigen Abhänge des Hügels waren streifenweise mit Schnee bedeckt, als die Ja paner die Schlacht begannen, in der heldenmütige Taten eine vollständig alltägliche Erscheinung wurden, und die so blutig war, daß selbst die abgehärteten Veteranen Port Arthurs ein Schaudern ergriff. Die Japaner waren gezwungen, die steilen Abhänge, häufig ohne selbst feuern zu können, zu erklimmen, angesichts eines Gewehr- und Maschinengewehrfeuers, wie es mörderischer vielleicht niemals sich ergossen hat. Ich bin dabei gewesen, uud es schien mir, daß Fleisch und Blut ein solches Feuer auch nicht für eine Minute aushalten könnten. Zug- und tom- pagnieweise wurde der Feind niedergemacht; aber es fanden sich immer andere, die grimmig nnd ohne Wanken vorwärtspreßten. Ihre Tapferkeit war über dritten Angriff mit gutem Erfolg ein merk würdiges Mittel an. Sie hatten gewaltige Scheiter haufen aus Holzkohle und Getreidegarben aufge baut, und diese zündeten sie an, als der Wind in dem Lande entgegen, auch Expeditionen solche zu^riginalpreisen. Knser nehmen außer der Expedition Namutoni besetzt, die Station ist völlig zerstört. Am 30. November wurden bei Choachas westlich Namutoni, am 2. Dezember bei Onandowa nördlich dahin hatten die Japaner sicherlich 12 000 Mann eingebüßt. Unsere Verluste waren unter 2000. Der ganze Abhang war buchstäblich mit Toten und Ver wundeten bedeckt. Die Gräben waren Blut bäche, und jeder hervorragende Punkt des Bodens, befreite und dann sofort nach Omaruru weiterrückte, um auch hier nach schwerem, zehnstündigem Gefechte den Feind zu vertreiben, dürfte noch in aller Er innerung sein. Hauptmann Franke wurde am 19. September 1888 zum Leutnant in dem damals in ginn des Kriegs bis Ende Schutztruppe an Typhus erkrankt davon sind gestorben in die Heimat gesandt noch in Behandlung kam^ statt, bei dem A; L/üie oie Mündungen ihrer Gewehre gegen die Arust des Gegners preßten oder ihre Bajonette wie Säbel gebuchten. Die Hügel seite war mit Leichen überstreut und der Schnee rot von dem Blute der Verwundeten, von denen ein,^? welche die Gräben vor der Mauer besetzt hielten, wurden getötet. Die übrige Besatzung befand sich in dem rückwärtigen Teil des Forts hinter Sand- säckeverschlägen, hatte auch Geschütze und leistete hartnäckigen Widerstand. Nach zehnstündigem Kampfe wurde das Fort genommen und die Besatzung nahezu ausgerottet. Weitere Telegramme berichten uns noch: Tokio, 20. Dezember. Das Hauptquartier veröffentlicht eine Liste von 26 in letzter Zeit ge fallenen und 44 verwundeten Offizieren. Man nimmt an, daß es sich um Verluste bei den jüngsten Angriffen auf Port Arthur handelt. — Der Typhus sind gestorben: Leutnant Werner Schenk Freiherr von Stauffenberg früher im bay rischen 1. schweren Reiterregiment; Reiter Otto Schumann, früher im Dragonerregiment 1; Reiter Friedrich Friedmann, geboren 16. 9. 82 zu Bracken heim, früher im König!. Württ. Feldartillerie-Regt. Nr. 65, am 14. Dezember im Lazarett Otjimbinde. Aus dem Süden des Schutzgebietes ist über Keetmanshoop die erfreuliche Nachricht eingcgangen, daß der Ort Warmbad durch die dort vorhandenen Streitkräfte und Vorräte auf längere Zeit in der Lage ist, jedem Angriff der Morengabanden erfolg reich Widerstand zu leisten. Der Held von Omaruru in der Heimat. Einer der tapfersten Offiziere unserer Schutz truppe ist unstreitig der rühmlichst bekannte Führer der 2. Kompagnie, Hauptmann Franke, der soeben zur Befestigung jeiner durch die außer ordentlichen Strapazen im Feldzuge angegriffenen Gesundheit wieder in seine Heimat zurückgekehrt rst. Der Ritt der Kompagnie Franke, die gleich zu Anfang des Feldzuges Windhuk und Okahandja "... ri. jZUttl lLUlionSoieNsl M' V > t. Alt Namutoni Hererowerften überfallen; Kuxhaven kommandiert. 1896 trat er als Ober- j Die Ankunft der r u ssi s ch e n O f f i z i e r e in Seitdem haben viele kleinere Gefechte stattgefunden, dabei 58 Stück Vieh, 7 Gewehre und Munition,! lcutnant in die Schutztruppc für Deutsch-Südwest- Tschifu hat Gelegenheit geboten, den f urchtbarsten aber die Aufgabe, den Feind davon abzuhaltcn, den Höhe zurück, ergriff die Fahne, zerriß sie mit Hän den und Zähnen und brach dann, von sieben Kugeln durchbohrt, zusammen. Nachdem die Japaner sich vor dem Artilleriefcuer zurückgezogen hatten, besetzten wir den Hügel. Der zweite und dritte Angriff waren Wiederholungen des ersten, obgleich der zweite der wütendste von allen war und fast nur im Nahkainpf ausgefochten wurde. Es wurde kein Pardon ver langt und kein Pardon gegeben. — Während des dritten Angriffes war ein bemerkenswerter Zwischen fall zn verzeichnen. Als die Russen, immer noch dem Feinde zugewendet, den Rückzug antraten, erkletterte ein japanischer Fahnenträger mit hochgehaltener Fahne den Gipfel und brach, die Fahne fest umklammernd, tot zusammen. Sofort erhob ein anderer die Fahne, sank aber, von einem Dutzend Kugeln getroffen, nieder. Dieses Bild wiederholte sich noch sechsmal. Als schließlich der neunte Mann die Fahne ergriff, rief der russische Offizier: „Schießt nicht auf den Mann mit der Fahne. Sie wird doch aufge- e erbeutet, mehrere Hereros gefallen. Unsererseits kein Verluste. Von den Owambos droht augenblicklich keine Gefahr, ihre Toten liegen vom Januargefecht her noch nnbeerdigt in Mengen um Namutoni. Heber den Umfang der T y p h u s ep i d e m i e in Deutsch-Südwestafrika lagen bisher keine genauen amtlichen Nachrichten vor. Nach einer gestern auf Aus Südmestafrika. General v. Trotha meldet aus Windhuk unter dem 20. Dezember: Die Maschinengewehr- Sektion Was sidlo überfiel auf dem Marsch von Grootfontein nach Namutoni bei Hoais am 24. November eine Hererowerft. Elf Hereros ge fallen, darunter Kambazembis Bruder Kamarinebo und dessen Sohn. Am 29. November wurde Gr scheint jeden Wochentag abcnds für den folgenden Ta- und kostet du^ch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk. 1,82 frei in's Haus. Menge Konterbande gefunden. Der Dampfer wurde nach Saseho gesandt, wo das Prisengericht über die Beschlagnahme entscheiden wird. Die Nationalität des Dampfers, auch die genaue Schreibweise seines Namens, stehen noch nicht fest. Tokio, 20. Dezember. Das Wachtschiff „Asagiri" nahm am 19. Dezember den englischen Dampfer „King Arthur" bei dem Versuche, Port Arthur zu verlassen, weg. Wie verlautet, hatte der Dampfer Vorräte nach Porr Arthur gebracht und hattejetzt russische Marineoffiziere an Bord, welche zu der baltischen Flotte zu gelangen suchten. Das Schiff wurde zur Aburteilung durch das Prisen gericht nach Saseho gebracht. Mulden, 20. Dezember. Die von japanischen Offizieren befehlige 10000 Mann starke Chun- chusenabteilung im Tal des Schahoflusses nahm um Zweidrittel ab, weil die Japaner die Sold abmachungen nicht einhielten. London, 21. Dezember. „Daily Mail" wird aus Shanghai von gestern telegraphiert: Aus zuverlässiger Quelle wird berichtet, ein mächtiges a iranisches Geschwader, aus Linienschiffen md Panzerkreuzern in Begleitung von 15 Kohlen- chiffen und Torpedobooten, sei auf dem Wege nach Süden begriffen, um die baltische Flotte an- zugreifen. London, 21. Dezember. Dem Reuterscheu Bureau wird aus Shaughai telegraphiert: Es wird nicht daran gezweifelt, daß der Kapitän des russischen Torpedobootzerstörers „Grosvvoi" sich auf dem von den Japanern beschlagnahmten Dampfer „Nigricia" befunden habe. Der Kapitän habe wertvolle Karten und Dokumente bei sich. Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenörand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschuappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Aus dem Reiche. Die bei den deutsch-österreichischen Handels vertrags Verhandlungen entstandenen Meinungsverschiedenheiten, welche durch die in Berlin bevorstehenden Beratungen mit den österreichischen uud ungarischen Delegierten gelöst werden sollen, beziehen sich, wie von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, ausschließlich auf die V e t e r i u ä r f r a g e. Gleichzeitig wird gegen über einer Mitteilung des „Pester Lloyd" versichert, daß die deutsche Reichsregierung sich genötigt sehen würde, den bestehenden Handelsvertrag mit Oester reich-Ungarn zu kündigen, falls es nicht gelingen sollte, die Verhandlungen über den neuen Handels vertrag bis zum 31. Dezember d. I. zum Abschluß zu bringen. Das Eintreffen der österreichischen und ungarischen Unterhändler in Berlin ist täglich zu erwarten. Lur Bergarbeiter-Bewegung im Ruhr- Kohlengebiete. Nach Meldungen aus dein Ruhrkohlengebiet nahmen die am Sonntag und gestern abgehaltenen Bergarbeiterversammlungen, die sich mit der Frage: Lohnerhöhung oder Streifs befassen sollten, einen negativen Verlauf. In einer in Essen abge haltenen Versammlung wurde über die Entlassung eines Arbeiters auf der Zeche Hagenbeck verhandelt, dem indessen von dem Mühlheimer Bergwerksverein auf der Zeche Humbold inzwischen Arbeit zugewiesen worden ist. Als nach Erledigung dieses Streitfalles die Versammlung über die Lohnerhöhung und die Verkürzung der Arbeitszeit vrrhandeln wollte, ent stand ein solcher Tumu l t, daß die Versammlung polizeilich aufgelöst wurde. Bei der Prämiierung auf der Weltaus stellung in St. Louis scheint es wirklich wunderbar zugegangen zu sein. i Den dort vorgekommenen Unregelmäßigkeiten (Be stechungen im großen Stil) reiht sich nun nach der komischen Seite hin auch die Prämiierung von Nichtausstellern würdig an! Wie die Deutschen Linoleumwerke „Hansa" zu Delmenhorst der „Weser-Ztg." mitteilen, sind sie von der Zuer kennung der bronzenen Medaille überrascht worden, nachdem sie trotz dringender Einladung seitens des Reichskommissars nichts von ihren Fabrikaten nach St. Louis geschickt hatten! Auf Wunsch des Münch ner Künstlers Riemerschmid sollten einige Meter eines von ihm entworfenen Musters zur Auslegung einer Koje hinübergeschickt werden. ' Infolge Aus bleibens der Versand-Instruktion kam die Ware nicht zur Absendung : versehentlich kam aber die „Hansa" als Lieferantin des Bodenbelags in den Katalog und erhielt eine Medaille. für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein Ernstthal. Orgcrn allen <8ernrerrröe--Ventr>alturrgerr den nrrrrlregendern Gntfchcrfteir , Lob erhaben» und dasselbe läßt sich von der geheure Breschen, welche die Txplosiort in die Mauer Tapferkeit unserer Leute sagen. Oft fand ein Nab- gerissen hatte, ein. Die feindlichen Mannschaften, sam?f ttatt, bei dem dl! L/Üie oie Mündungen ihrer Dor Port Arthur rücken die Japaner immer näher an die inneren Befestigungswerke und die Stadt selbst heran. Jetzt haben die Japaner in erbittertem Nahkampf ein Nordfort erobert, von welcher Tatsache folgendes Telegramm berichtet: London, 20. Dezember. Der Korrespondent des „Reuterschen Bureaus" vor Port Arthur meldet vom 19. d. Mts. : Das Nord fort von Tunkikwanschan wurde gestern um Mitternacht nach einem der erbittertsten Kämpfe während der ganzen Belagerungszeit genommen. Die Ja paner hatten seit Wochen zwei 40 Fuß lange Tunnelschächte mit 4 Seitenarmen gegraben, in die sieben Minen gelegt wurden. Der eigent liche Angriff geschah durch zwei Abteilungen Frei williger, die in den Wallgräben verblieben, bis die Minen explodiert waren. Dann ging die erste Ab teilung zu früh zum Angriff vor und viele wurden durch Trümmer von den Wällen an der Nord- und Ostfront, welche die Explosion wegriß, getötet. Kreuzer „Tsus ch i m a" des ch l ag n a h m t e gestern »ische Fahnenträger den Gipfel erreichte und die bei Ulsan (Korea) den auf der Fahrt nach Wladi- Fahne in den Boden stieß, stürzte ein gigantischer wostok befindlichen Dampfer Nigrecia". Bei russischer Korporal mit wütendem Schrei aus den der Untersuchung der Ladung wurde eine große! Reihen seiner zurückgehcnden Kameraden auf die 2. Sezirks schule. Die Anmeldung der Ostern 1905 schulpflichtig werdenden Kinder ivird entgegeugenommen: Montag, den 3. Januar »on 1—3 Uhr für Knaben, von 3—5 Uhr für Mädchen. Vorzulegen ist für alle Kinder der Impfschein, für die nicht hier geborenen außerdem die Geburtsurkunde mit Taufbefcheinigung. Hohenstein-Ernstthal, den 21. Dezember 1904. Dir Patzig. afrika ein. Für rühmliches Verhallen vor dem Kampf, den die Belagerung Port Arthurs Feinde wurde er bereits im Jahre 1899 mit dem herbeigeführt hat, nunmehr auch nach russischer Kronenorden IV. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Schilderung kennen zu lernen. Major Mizzenow,