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Anzeiger 04. Sonntag, den 18 Dezember 1904. 54. Jahrgang. Nr. 294. tt im Gc l> 0 Mn N'l .! vormittag recht vom Fleck kommen. Wie in diplomatischen Kreisen decken ist. Bildet euer Ideal mehr und nicht will, sichte heil darf die Vergangenheit lassen. Suchet deshalb alles Gute und Schöne, össllel )rrold omon t der der rner erw. orih st»' kttt so gezeigt haben, das; sie die Vergangenheit vergaßen. Denn wer eine Zukunft schaffen nicht aus dem Ge in der Vergangen- das darin zu ent- demgemäß und ver- >u: nd 4m rin l,i- iS irmittag 9 —27. ' el. und Ein- Anschluß ,eldimg er- >em nke, rbr i»il '1 Langenberg, Falken, Langenchnrsdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenörand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Gmmbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. mb 9 Uhr seisung der er statt, iertage, im ihlcs. hatte a l l- zur Ergebnisse noch aus. Doch scheint die Wahl Mertens gesichert. Die deutsch-österreichische Handelskrisis. Die Verhandlungen über den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn wollen noch immer nicht Rechtsordnung des Landes eingreifen und Störungen in die Gesellschaftsordnung und privaten Rechte der Bürger gebracht haben. Nach Aufzahlung der be treffenden Verordnungen und Maßregeln heißt es weiter: Alle Gesellschaftsklassen haben schwere Prüfungen und Leiden infolge der gesetzwidrigen Verordnung ausgestanden. Langsamkeit, sowie Nach lässigkeit und zunehmende Unordnung in der Ver waltung sind durch das neue System entstanden. Unter solchen Verhältnissen werden die notwendigen Voraussetzungen für ein normales Arbeiten des Landtages vereitelt. Die Petition fordert schließlich, daß der Landtag möglichst schnell Maßnahmen zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Vermal- dem !iter Nax ode- ckcr- i st. Eichlers )euecl. Mi Per l grüne» ilwg a» Bibel. >04, hüb und Er iturgische ;er. Die dienst zu tlnehme» zwar nur rr Hilst- nisse Herr „Staat und Kirche" und beleuchtete besonders die vier Stände des L a n d t a g e s ist heute eine ultramontane Lehre von der Oberhoheit der Kirche von den meisten Mitgliedern unterschriebene tung und gesetzlichen Ordnung vorschlage. Helingfors, 16. Dez. Der Magistrat trotz der Aufforderung des Gouverneurs, eine gemeine Rathausversammlung Wahl von Mitgliedern in die Kreiswehrpflicht kommission einzuberufen, dies nicht getan und da mit motiviert, daß die Frage noch nicht erörtert sei. Der Verweser des Gouvernements erklärte darauf, daß der Magistrat das allerhöchste Gesetz iiber die Wehrpflicht erfüllen müsse, ohne darüber Erörterungen anzustellen; er befehle die Einberufung der Rathaus- kommission zum 29. Dember bei Strafen von 1000 Mark für den Vorsitzenden und 500 Mark für jeden Beisitzer. Paul Krügers politisches Testameut. Gestern wurde in Pretoria der Leichnam des letzten und bedeutendsten Präsidenten der früheren Transvaal-Republik Paul Krüger zur ewigen Ruhe bestattet. Ein für die Geschichte des Burenvolkes erinnerungsreicher Tag ist für die Trauerfeier gewählt worden: am 16. Dezember 1838 errangen die Buren den entscheidenden Sieg über den mächtigen Kaffernhüuptling Dingaan, und den „Dingaanstag" haben sie jährlich gefeiert, solange sie ihre staatliche Unabhängigkeit besaßen. Einer der bekanntesten Helden des letzten Krieges, General Louis Botha stand in der ersten Reihe der Leidtragenden und ihm war es vergönnt, den letzten Gruß des Verstorbenen an Land und Volk und sein politisches Vermächtnis, das in frohe Hoffnung aus klingt, den Buren mitzuteilen. Ein Telegramm berichtet uns darüber: London, 16. Dez. In Erwiderung auf eine Mitteilung des im Mai in Pretoria abgehaltenen Burenkongresses schrieb Präsident Krüger einen Brief, der sein politisches Testa- m ent darstellt, und den Botha bei KrügerS Beerdigung verlesen wird. Der Brief, der heute hier veröffentlicht wird, lautet: „Es ist mir eine große Freude, den Empfang Ihres Kabeltele gramms vom 25. Mai und Ihres Briefes vom 29. Mai, worin Sie mir die Grüße des vom 23. bis 25. Mai in Pretoria abgehaltenen Kongresses übermitteln, bestätigen zu können. In all der Trauer und dem Leiden, die mein Anteil sind, er füllt mich dieser Gruß mit Dankbarkeit, und von ganzem Herzen danke ich allen denen, welche ver sammelt sind, um über die Gegenwart und Zukunft zu beraten, die ihres alten Staatspräsidenten gedacht iMng 9 Uhr c» st. noch das Recht, Könige abzusetzen, Staatsgesetze zu annullieren, Untertanen vom Treueide zu entbinden." — Auch denl jungen Mann wird noch die Er kenntnis aufgehen, daß diese schönste Zeit des Papst tums endgültig vorüber ist! Streikpostenstehen und Landfriedensbruch. Nach der „Nordd. Allg. Ztg." entbehrt die Behauptung sozialdemokratischer Blätter, der preußi sche Justizminister habe die generelle Anweisung gegeben, überall, wo es irgend angängig ist, den Landfriedensbru chparagraphen zur Be kämpfung des Streikposten stehens in An wendung zu bringen, jeder tatsächlichen Unterlage. für Hohenstem Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Knga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Bei den am 12. d. Mts. stattgefundenen Gemeinverats-Ergänzungswahle» sind für die Zeit von Anfang 1905 bis Ende 1910 gewühlt bez. wiedergewählt worden als Ausschutz- persoueu die Herren: Gutsbesitzer Louis Steinbach, „ Otto Coder, „ Louis Zimmermann, Hausbesitzer und Sattlermeister Hermann Kranke, „ „ Tischlermeister Max Schubert, „ „ Strumpffaktor Ernst Müller, unansäff. Handelsmann Gustav SehM, „ Strumpfwirker Gustav Bennewitz, und als Ersatzmänner die Herren: Gutsbesitzer Emil Kretzschmar, Hausbesitzer und Kaufmann Gustav Dietel und nnansäss. Strumpfwirker Mar Katzsch. Oberlungwitz, am 16. Dezember 1904. Der itzemeiudevorstanv. Lieberknecht. sucht, in der Zukunkt dieses Ideal zu verwirklichen. Es ist wahr, vieles, das aufgebaut war, ist jetzt vernichtet, zerstört, gefallen, doch mit der Einigkeit des Entschlusses und mit der Einigkeit der Kraft ist es möglich, das wieder aufzubauen, was umge stürzt worden ist. Es erfüllt mich auch mit Dank barkeit, jene Einigkeit unter Euch herrsche« zu sehen. Vergeßt niemals die ernste Warnung, die iu den Worten „Oivicie et imporia" enthalten ist, und seht zu, daß dies Wort nie auf Afrikandervolk ange wendet werden kann. Dann werden unsere Nationalität und unsere Sprache ver bleiben und blühen. Was ich selbst davon erleben werde, steht in Gottes Hand. Unter der Aus dem Auslands. Aus dem ungarischen Abgeordnetenhause. In der gestrigen Sitzung des ungarischen Ab geordnetenhauses gelang es dem Ministerpräsidenten, die Opposition wenigstens zur Anhörung einer Er klärung zu bewegen, die sich auf die im Prinzip bereits beschlossenen Neuwahlen bezog. Ein Telegramm berichtet uns: Budapest, 16. Dezember. Im Abgeordneten hause verweist Ministerpräsident Graf Tisza darauf, daß er stets mit größter Offenheit vorge gangen sei. Sogar die Verletzung der Formen der Hausordnung sei von ihm mehrere Tage vorher an gekündigt worden. Redner richtet an das Haus die Bitte, die Konstituierung des Hauses, wie dies in der Hausordnung vorgesehen sei, innerhalb dreier Tage zu ermöglichen, da er sonst genötigt iväre, die in der Hausordnung begründeten strengeren Maßregeln gegen die Obstruktion zu ergreifen. Vordem möchte er jedoch an die Wähler appellieren und sie befragen, ob sie dieses sein Vorgehen billigen, oder ob sie diejenigen, welche die strenge Anwendung der Hausordnung fordern, der Macht entsetzen wollen. Um die Wahlen ausschreiben zu können, ersucht der Ministerpräsident, ihm auf sehr kurze Zeit Indem nität zu bewilligen. Er fügt hinzu, daß auch, wenn die Obstruktion sich der Bewilligung der Indemnität widersetzen würde, die Wahlen unbedingt stattfinden werden. Viktor Rakoczy ruft dazwischen: Wenn die lex O-miel zurückgezogen wird, erhalten Sie Indemnität, sonst nicht. Die Erklärung des Minister Präsidenten wird mit großem Beifall von der Rechten ausgenommen. Franz Kossuth erklärt, daß die Bewilligung der Indemnität einer Regierung gegenüber, die das Gesetz achtet, keine Schwierigkeit bieten würde, dem Kabinett Tisza könne er diese nicht bewilligen. (Beifall links.» Herr Chamberlain ist wieder auf dem Plane. Er eröffnete gestern wieder die Agitation für sein Fiskal- 1 8 hr Pr.- »i Ac- Stundenten aller Fakultäten über HelsiNflfors, 15. Dez. An die Präsidenten der verlautet, begegnen die diplomatischen Vorbesprechungen Könnten nicht sreie Einfuhr und Schutz der Arbeit noch manchen Schwierigkeiten. Der österreichisch--zu gleicher Zeit haben. Bei einem Vergleich der ungarische Botschafter von Szögieni-Marich zeigt Lage des englischen Handwerkers mit derjenigen des sich ganz besonders bemüht, zu einer Verständigung deutschen zeige sich, daß der Fortschritt, welchen zu gelangen, er soll sogar entschlossen sein, von dem, diese Arbeiter seither unter der durch den Einfluß Erfolg seiner Bemühungen sein weiteres Verbleiben,des Fürsten Bismarck befolgten Annahme des im Amte abhängig zu machen. Wie das „B. T." deutschen Zolltarifs machten, ein größerer und rascherer verkündet, steht zu erwarten, daß die österreichisch- gewesen sei als derjenige des britischen Arbeiters. Schulanmeldung in Gersdorf Die Anmeldung der Ostern 1905 schulpflichtigen Kinder, also der 1. Juli 1898 bis 31. März 1.899 geborenen, ist für die Knaben des Unterortes (bis mit Hofgraben) den 3., Mädchen den 4. Januar; für die Knaben des Oberortes den 5., Mädchen den 7. Januar, 2—4 Uhr im Zeichensaale nur durch Erwachsene zu bewirken. Es können auch solche Kinder angemeldet werden, die bis 30. Juni 1899 geboren sind, doch nur, wenn sie die Nötige Reife haben. Beizu bringen: Impfschein für alle, standesamtliche Geburtsurkunde mit Taufoermerk für die auswärts Ge borenen; 20 Pf. in die Schulkasse. — Hausnummer!! — Gersdorf, den 12. Dezember 1904. Die Schuldirektiou. Pfeifer. Entwicklung und die hohe Kultur, die es erreicht hatte, bevor der Dreißigjährige Krieg uns zurück warf. Ich hege das feste Vertrauen und die Ueber- zeugung, daß sowohl die materielle wie die geistige Entwicklung dieser Stadt durch die Tat kraft ihrer deutschen Bürger sich entwickeln werde, daß sie grünen und blühen und ein Zentrum sein werde deutscher Arbeit, deutschen Geistes, deutschen Lebens. Daß es so sein möge, das walte Gott." Neber Reichstagswahlen liegen vom gestrigen Tage folgende Telegramme vor: Rawi 1 sch, 16. Dezbr. Bei der heutigen Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Posen V wurden bis 11 Uhr abends gezählt für Wagner (Reichspar cei) 3643 und für Stychel (Pole) 8925 Stimmen. Das Ergebnis aus zwölf Ortschaften fehlt noch. Die Wahl Stychels scheint gesichert. Burg bei Magdeburg, 16. Dez. Bei der R e i ch s t a g s st i ch w a h l im 3. magdeburgi- schen Wahlkreise wurden bis 9 Uhr für Mertens einnib var I öchase, m j» Laug- >—43, Kälber P ast- ge ile: I. ;en im : Q»a- tering ür Le- 2-', Kg. Erscheint jeden Wochentag abcnds für den folgenden Tag und kostet durch d»e Austräger pro Quartal Mk. 1H5 durch die Post Mk. 1,82 frei in'S HauS. en. 904, früh , 19—27) > Uhr Ad- für das Königliche Amtsgericht und den Atadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Gigern der? Grrtschcrftei r über den Staat. In der sich an den Vortrag an- Petition gerichtet worden, in welcher es heißt! britischen Flagge geboren, ist cs nicht mcin Wunsch, schließenden Diskussion trat ein katholischer Unter Beiseitcsetzung der Rechte des Landtages sind unter derselben zu sterben. Ich habe mich mit dem Student der Jurisprudenz auf und erklärte frank eine Reihe von Verordnungen ausgefertigt und bitteren Gedanken vertrant zn machen gelernt, daß und frei: Ja, so ist es; der Papst hat auch heute Maßregeln getroffen worden, welche tief in die;ich m e i n e A u g e n i n einem fr e m den Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dein Land« entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Aus dem Reiche. Der Kaiser in Bromberg. Die Jubelfeier des 200jährigen Bestehens des Grenadier-Regiments zu Pferde Frei herr von Dcrfflinger ist gestern in Anwesenheit des Kaisers in Bromberg in festlicher Weise begangen worden. Der Kaiser schritt die Fronten des Regiments ab und sprach einzelne alte Herren an. Sodann hielt der Monarch mit ivcithin schallender Stimme eine Ansprache an das Regiment, in der er dessen Verdienste hervorhob, es zu dem Jubiläum beglückwünschte und ihm Säkularbänder für die Stan darte verlieh, die sogleich an den Feldzeichen befestigt wurden. Der Kommandeur des Regiments, Oberst leutnant v. Heuduck, antwortete mit dem Gelöbnis unverbrüchlicher Treue und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser. Der Kaiser begab sich nunmehr ins Militär-Kasino, wo eine Festtafel stattfand. Später begab sich der Monarch in das Rathaus, dort hielt der Ob e r b ü r g e rme i st e r eine Ansprache und bot dem Kaiser den Ehrentrunk an. Der Kaiser dankte für die Ansprache mit folgenden Worten: „Indem ich von ganzem Herzen für die patrio tischen Worte danke, mit denen Sie mir die Huldigung der Stadt Bromberg und ihrer hier versammelten Vertreter ausgesprochen haben, ver binde ich zugleich damit die Bitte, meinen herz lichen Dank der Bürgerschaft zu verdolmetschen. Die Stadt Bromberg hat mich mit einem Jubel, mit einer Wärme empfangen, wie eine gute, alte preußische Stadt ihren König zu empfangen pflegt. Als ich mich entschloß, zu der zweihundertjährigen Jubelfeier des Grenadier-Regiments zu Pferde zu erscheinen, war auch zu gleicher Zeit der Wunsch inaßgebend, der Stadt Bromberg einen Besuch abzustatten; denn wenn auch die Stadt nicht viel von Besuchen der Herrscher Preußens zu erzählen weiß, so ist mir doch ihr Eifer und ihre stille und rastlose Arbeit wohlbekannt, und in nicht geringem Maße ruht mein Interesse auf dem Fortschritt und dem Aufblühen der Stadt. Ich habe es mir deshalb angelegen sein lasten, aus eigenem Augenschein mich zu überzeugen, in welcher Weise deutsche Bürger hier ihrer Pflicht genügen, in dem Be wußtsein, daß ein jeder an seiner Stelle und in seinem Stande und Geiverbe ein Stück mit an dem Bau wirkt, den wir hier errichten müssen zur Erhaltung des Deutschtums. Herrlich und groß ist die Geschichte des deutschen Bürgertums, wenn mir zurückblicken auf die r süi ßunkt De- 4,26, .Pf-l- ungarischen Unterhändler im Laufe der nächsten Woche in Berlin eintreffen werden. ! " ist s -s rt .will ^ine Ruhe einkehren. Die strengen Maß- EM Zetiyen ver Zen. ! nahmen, welche die Finnländer ihrer verbrieften Der „Tägl. Rdsch." wird aus Leipzig berichtet: Rechte beraubten, haben tiefe Erbitterung in das Volk „Am 8. Dezember sprach Graf Hoensbroech in getragen, deren Rußland kaum Herr werden dürfte, einer großen Studentenversammlung zu Leipzig vor Wir verzeichnen heute folgende Meldungen : (freis. Volksp.) 11 740, für Voigt (Soz.) 5 M^e m mit einer R e d e welche er in einer von Stimmen gezählt. Aus 72 Ortschaften stehen die EO Arber ern besuchten Versammlung - - . — Londons hrelt. Er wiederholte ferne früheren Aus ¬ führungen, daß das Freihandelssystem Großbri tanniens antiquiert und durch Geschichte und Er fahrung diskreditiert sei und wies auf die Fort schritte hin, welche andere Nationen unter dem Schutzzollsystem gemacht haben. Seine Fiskalpolitik mache keineswegs die Arbeiter ärmer. Die Arbeiter