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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190412099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19041209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19041209
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-12
- Tag 1904-12-09
-
Monat
1904-12
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.12.1904
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Einschließung Port Arthurs hinzuschassen. Nur dicsmannschast Chemnitz sind die Leränderungen wie Heinrich 50 Callnberger Schützenhauses abhallen. Gestern st Sturmes einstelten. In Gent wurde das Dach 2. Kehle Telegramme Görlitz, 8. Dez. Bei Ruhland fand nachts krankenkassen, die ihren Mitgliedern die gesetzliche in den Bohleschen Werken a» der Brnnncnstraße aus, Er sandte seine Agenten; norwegische Dampfer Flagge gelang es, fast die ganze Ladung vor den lohne! reichische Absicht nur laneirt worden, um die Pforte einzuschüchtern; denn weder die französische Schiffs kampagne für Corando und Tubini noch das amerikanische Verfahren in der Smyrnaaffäre sind ermutigende Vorgänge. folgt: (Die in Klammern stehenden Zahlen bedeuten die bisherigen Sätze): Stadt Glauchau 2,00 Mk. (1,80), Stadt Hohenstein-Ernstthal 2,00 Mk. (1,70), Stadt Lichtenstein 1,90 Mk. (1,75), Stadt Meerane 1,80 Mk. (1,80), Stadt Waldenburg 1,80 Mk. (1,80). Für die Landbezirke sind ebenfalls Veränderungen der ortsüblichen Tagelöhne zu verzeichnen und zwar für den Amtshauptmannschaftsbezirk Glauchau 1,90 Mk. (1,70), Bezirk der gemeinsamen Gemeindekranken versicherung Fürstlich Schönburgscher Gutsbezirk im Königreich Sachsen (Waldenburg, Oberwaldenburg, Callenberg, Grumbach, Remse, Breitenbach, Lichten stein, Rüsdorf, Albertincnhof und Oelsnitz) 2,00 Mk. (1,60). — Bei den am 5. und 6. Dezember er. er folgten Hauptwahlen für die Gewerbekammer Chemnitz sind die nachstehenden Herren als Kammermitglieder gewählt worden: 1. Hand werker-Abteilung. Arthur Beer, Schlosser meister und Ingenieur in Mittweida, Theodor der Kinder des ameri- Beujamiu durch einen der ebenfalls Christ Familie des Missionars Kraft. Diese Aenderung berührt i» der Hauptsache diejenigen Orts-, Bau, Betriebs- und Innuugs-Idenfeuer brach vergangene Nacht in der 1. Stunde Franke, Malermeister in Chemnitz, Vergiftung der Frau und konischen Missionars Dr. eingeborenen Schullehrer, ist. Es gelang diesem, der letzte Sendung langte erst nach dem ersten Bom bardement an." Ebenso gelang es Günsburg nach seinem Bericht, mit Hilfe von Japanern Port Arthur noch mit anderen wichtigen Vorräten zu versehen. Günsburg weiß genau, daß Port Arthur mit Lebens mitteln auf fehr lange Zeit versorgt ist; auch weisen seine Niederlagen einen großen Vorrat an Kleidungs stücken auf. Tee, Tabak und Zucker sind noch in reichen: Maße vorhanden, sogar 10000 Kisten mit Branntwein. London, 8. Dez. Der „Morning Post" wird aus Washington von gestern gemeldet: Die japa nische Gesandtschaft erhielt die Mitteilung, daß es amerikanischen Agenten der russischen Regierung ge lungen sei, 2 Linienschiffe von Argentinien angeblich für Marokko zu kaufen. Die Schiffe würden nach dem Mittelmeer abgehen und dort nach einer Scheinabgabe an Marokko unter russischer Flagge weiterfahren. Die japanische Gesandtschaft nimmt diese Mitteilung mit Vorbehalt auf. London, 8. Dezember. Der „Morning Post" wird aus Cardiff von gestern telegraphiert: Der Dampfer „Kapitän Menzell" erhielt die Erlaubnis, Kohlen zum eigenen Bedarf einzunehmen. Das Schiff muß mit Wasserballast Cardiff verlaffen. Auf eine Anfrage, weshalb die Kohleneinnahme über den eigenen Bedarf hinaus untersagt sei, ist vom Auswärtigen Amt keine Antwort erteilt worden. Es liegen von Rußland und Japan neue keinen Zutritt. Dafür soll ihnen Gelegenheit gegeben werden, kommenden Mittwoch der Auf- Brand entstanden ist, ist noch nicht bekannt. Die Feuerwehren hatten anstrengende Arbeit, die an grenzenden Fabrikgebäude zu erhalten. — Werdau, 6. Dezember. Ein Sparkassen buch über 1500 Mark gestohlen wurde der Tochter des in der Burgstraße hier wohnhaften Handarbeiters Wendler. Das Buch befand sich in der Kommode unter der Wäsche aufbewahrt. Eine Nachfrage bei der Sparkasse ergab, daß die gesamte Einlage abge hoben worden war. Gestohlen ist das Buch schon im Oktober. Als Täter ist ein in Reichenbach i. V. wohnhafter Verwandter der Bestohlenen, der sich da mals besuchsweise bei dieser aufhielt, ermittelt wor den, der jedoch, nachdem der Diebstahl entdeckt morden ist, flüchtig ist. — Plauen i. V., 7. Dezember. Ueberfallen wurde heute früh auf dem Wege von Oelsnitz nach Plauen ein hiesiger Einwohner namens Böttcher. Er war früh 3 Uhr von Oelsnitz fortgegangen. In der Nähe von Oberlosa sprangen plötzlich fünf oder sechs Strolche hinter einer Scheune hervor und stürzten auf ihn zu mit dem Rufe: „Schlagt ihn nieder!" Einer der Unbekannten hatte das Messer gezogen und brachte damit Böttcher einen Stich in den linken Unterarm bei. Der Ueberfallene griff nun ebenfalls zum Messer und stach zu; er glaubt auch, einen oder mehrere der Angreifer getroffen zu haben. Als Böttcher in Plauen angekommen war, erstattete er bei der Polizei Anzeige. Auf die Wege lagerer wird gefahndet. — Grünhainichen, 8. Dezember. Im nahen Leubsdorf verübte ein Buchhalter Unterschlagungen in Höhe von etwa 7000 Mark nnd wurde flüchtig. Der Defraudant soll hierzu von seiner Geliebten angestiftet worden sein. — Grotzenhain, 6. Dezember. Ein bedauer licher Unglücksfall hat sich am Sonntag nachmittag auf der Weßnitzerstraße hier dadurch ereignet, daß ein Radfahrer aus Ebersbach das im siebenten Lebensjahre stehende Töchterchen des Schlossers Rath überfuhr. Das arme Mädchen kam dabei so un glücklich zu Fall, daß es nach wenigen Stunden seinen Geist aufgab. — Königstein, 6. Dezember. Endlich ist es gelungen, dem Diebe, der in den letzten Wochen unsere Bewohnerschaft durch seine frechen Einbruchs- - diebstähle in Aufregung versetzte, auf die Spur zu : kommen und ihn dingfest zu machen. Es ist dies der am 20. Mai 1888 in Neundorf geborene Musikerlehrling Karl Fritz Müller. Derselbe ver schwand, da ihm der hiesige Boden zu heiß wurde, am Donnerstag voriger Woche von hier und mit ihm die 16jährige Else Clarus. Bon der Reise, die sich bis Oschatz erstreckte, kam das Pärchen vorgestern abend zurück, wobei die Cl. abgeführt wurde, er je doch entkam. Seine Arretur konnte erst gestern abend in der 5. Stunde bewerkstelligt werden. Als der Dieb keinen Ausweg mehr sah, brachte er sich mit einem Revolver eine nicht lebensgefährliche Ver letzung in der Herzgegend bei, die seine Unter bringung im Stadtkrankenhause nötig machte. Das gestohlene Geld, das sich bei dem Schwägerschen Einbruchsdiebstahl auf 103 Mk. beläuft, ist voll ständig vergeudet. Neuestes vom Tage. 1 Erbanlichesvon der Weltausstellung. Anklagen wegen Korruption sind, wie ein Tele „Retwisan" sich beträchtlich auf die Seite g'e- legt habe. Man glaubt, daß btzjde Schiffe für den iveiteren Kampf und für die Fahrt untauglich seien. Die Port-Arthur-Armee berichtet, daß der Feind auf dem Ahafaha Hügel unserem Feuer von dem 203-Meter-Hügel aus nicht standhalten konnte und den Hügel geräumt hat. Wir besetzten ihn am 6. d. Mts. An demselben Tage nahmen wir auch zwei andere Hügel in der Nähe von Jtsefhan. Wir gestanden dem Feinde eine von ihm vorgeschlagene fünfstündige Einstellung der Feindseligkeiten am 6. Dezember zur Bestattung der Toten zu. Arsenik beizubringen. Die Tat geschah aus Rache. Der Indier war kurz vorher von den: Missionar, der eine Reise antrat, getadelt worden und benutzte dessen Abwesenheit, um seine Tat auszuführen. f Die Aerztin des Harems verhaftet. Der Londoner „Daily Erpreß" meldet ans Kon stantinopel, daß die Aerztin des Kaiserlichen Harems, Frau Dr. Olga Sibold, verhaftet wurde. Frau Dr. Sibvld, eine russische Untertanin, wird beschuldigt, Verkehr zwischen den Damen des Harems und Herren der Außenwelt vermittelt zu haben. Außerdem soll sie die selbstgeschriebene Lebensgeschichte des ver storbenen Sultans Murad besitzen. Dieses Manu skript soll höchst kompromittierende Enthüllungen über das türkische Hofleben enthalten, sodaß es den Machthabern notwendig erscheint, Fran Dr. Sibold unschädlich zu machen. -f Lturmkatastrophen In Krefeld stürzte Dienstag abend infolge Sturmes die Giebelmauer eines Neubaues an der Fischelnerstraße ein. Die Steinmassen fielen in eine benachbarte Wirtschaft, wodurch eine Fran getötet nnd mehrer». Männer verletzt wurden. — In Antwerpen mußten die Lotsen den Dienst auf der Schelde infolge des eines Bahnhofes auf eine Strecke von 30 Bietern vom 2turm herabgeschleudert. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. — Aus Brest wird gemeldet: „Während des überaus heftigen Südoststnrmes, welcher seit 2-1 Stunden an der Küste herrscht, sind vier Arbeiter verschwunden, welche am Kniban beschäftigt waren. Man glaubt, daß sie von einer Sturzwelle erfaßt und ins Meer geschleudert worden sind." Ordres auf Kohlen vor. Englische Kaufleute charterten in den letzten 14 Tagen etwa 20 Dampfer zum Transport von mehr als 120000 Tonnen Kohlen nach chinesischen Häfen für die japanische Rechnung. London, 7. Dezember. Für die demnächst in Paris zusammentretende internationale Kommis sion zur Untersuchung des Vorfalles an der Doggerbank sind englischerseits ernannt Vize admiral Lewis Beaumont als britischer Kommissar, Edward Fry, früheres Mitglied der Gerichtskammer der Lords, als juristischer Beirat, ferner Botschafts sekretär Hugh O'Beirne von der britischen Botschaft in Paris. London, 8. Dezember. »Die türkische Botschaft teilt mit: Das Gerücht, die türkische Regierung ver mittelte den Ankauf chilenischer Schiffe zum eigenen oder anderen Gebrauch, ist unwahr. Die Stimmung des Bölkes in Tokio ist, ivie in einem Briefe der „Köln. Ztg." mitgetcilt wird, immer ernster geworden. Die ungeheuren Mengen Verwundeter, die in der Heimat ankommen (bis jetzt etwa 60 000>, sind ein sinn fälliger Beweis für die Schwierigkeiten und Schrecken eines großen Krieges, den man in Japan noch nicht gekannt hat. Zu Beginn des Krieges waren alle Ausländer, selbst die sonst so heilig gehaltenen Götter der Vereinigten Staaten, urplötzlich „unten durch". Sie waren sämtlich als „faule Köpfe" nnd „feige Herzen" erkannt. Nicht nur Franzosen nnd Deutsche, auch Angelsachsen, Freunde und Bundes genossen, wurden auf der Straße verbindlichst mit „Baka", „Pferdhirsch", „dummer Kerl" angeredet: eine andere Bezeichnung war „weißes Schaf". Es waren nicht etwa die Ungebildeten sondern studierte Männer, Vertreter der oberen Schichten, die meinten: „Drei Tage nach der Landung unserer Armee auf Liaotung ist Port Arthur gefallen!" Nach der Schlacht am Aalu hieß es: „Wenn mir nur mehr Kavallerie gehabt hätten, so wäre das ganze russische Heer gefangen!" Während der Schlacht von Liao jang schrieben alle Zeitungen von einem zweiten Sedan, von einem Musterbeispiel der modernen Kriegführung, das man der lehrbedürftigcn staunen den Welt gegeben habe. Und nun: 13 Gefangene und keine Trophäen. Die Russen stellen sich bei Mukden zu neuem Kampf, und hier oder bei Tieling wird eine große Schlacht geschlagen werden, von der sicher ist, daß sie wiederum viele tausende Japaner hinraffen, aber keineswegs sicher, daß sie zum Siege führen wird. Und wenn dennoch, was dann? Die Kriegsbilder auf großen Bogen und Postkarten wo ein Dutzend Russen vor einem jungen japanischen Leutnant fließen, sind kindliche Phantasien gewesen. Gedankenlosigkeit, Leichtsinn, Oberflächlichkeit, die Vorstellung von der unvergleichlichen Tapferkeit der Aberglaube an das eigene Genie und die Gering schätzung der Ausländer, die jugendlichen Welter oberungspläne, alles das wird abfallen wie das dürre Laub im Herbstwind. Bisher hat Japan die Himmelsleiter der Kultur, die wir Europäer Ge schlecht uni Geschlecht mühsam erklettern, hinauf fliegen wollen, nach den: Kriege wird es anfangen, sie von unten zu ersteigen. Bisher wollte es nur unsere technische Kultur sich nutzbar machen, in Zu kunft wird es auch unsere geistige Kultur und uns selbst schätzen lernen. Aus Südwestafrika. * In einem Gefecht bei Anichaebib, welches, wie General von Trotha meldet, eine aus Hvachanas vorgegangene Offizierspatrouille mit Witboileuten hatte, sind der Leutnant Fritz Rotzbach aus Leipzig, geboren am 31. Mai 1878, früher im 6. Infanterie-Regiment Nr. 105, und zwei Reiter gefallen. Ueber das Gefecht selbst liegen noch keine Meldungen vor. Acht Reiter sind wiederum am Typhus gestorben, ein Unteroffizier wird vermißt. nachmittag verunglückte auf dem nahen Heleneschacht der 33 Jahre alte Bergarbeiter Mar Müller aus Oelsnitz i. E. dadurch, daß ihm durch hereinbrechende Kohle das linke Bein zerschmettert wurde. — Löstnitz, 7. Dezember. Ein Sittlichkeits- Attentat versuchte am Montag nachmittag ein etwa llljähriger unbekannter Bursche au der Material- warenhändlers Ehefrau Decker aus Alberoda an ein samer Stelle auszuübeu, als sie vvu hier auf dem Nachhausewege war. Der Unhold warf die Frau mit solcher Gewalt zu Boden, daß verschiedenes im Tragkvrbe zerbrach. Auf die Hilferufe der Frau hin und bei ihrer heftigen Gegenwehr mußte der Bursche van seinem Vorhaben abstehen und ilüchrete in der Richtung nach Alberoda zu. ,'Nvilkau, 7. Dezember. Gestern abend gegen ! I Uhr ist auf dem hiesigen Bahnhofe der Wageurücker P. A. Hübsch beim Rangieren durch ab- lnufende Wagen überfahren und am linken Unter- ratur und nordöstlichen Winden. Baro meter. mittel. Dezember: Tagesmittel: U- 1,20, Marimum. —1,i o, Minimum: —3,00. — Zu der Weihnachts-Aufführung der Bezirksschnle haben Sonntag Abend Kinder whrung beizuwohnen. Da nach den Eintrittskarten bereits starke Nachfrage gewesen ist, wird es sich empfehlen, sehr bald seinen Bedarf zu decken. — Am 1. Januar 190,5 tritt die Neufest setzung der ortsüblichen Tagelöhne gewöhn licher Tagearbeiter, wie sie nach Anhörung der schenke! schwer verletzt worden. Der Verunglückte Gemeinden von den oberen Verwaltungsbehörden wurde im Krankenstist hierselbst untergebracht, wo (Kreishauptmannschasten) bestimmt worden ist, in ihm das Bein abgenommen werden mußte. Kraft. Diese Aenderung berührt in der Hauptsache! — Werdau, 8. Dezember. Ein großes Scha- Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 8 Dezember Wettervoraussage des Kgl. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Chemnitz. Kür Freitag: Schneefall bei normaler Tempe- Fröbel, Stadtrat, Schmiedeobermeister in Wald heim, Eduard Heergeist, Stellmachervbermeister in Lausigk, Emil Jäger, Tischlervbermeister, Siadtrat in Chemnitz, Rvbert Schneider, Stadt rat, Buchdruckereibesitzer in Olbernhau, Otto Schwammkrug, Posamentiermeister in Annaberg. 2. N i ch t h a n d w e r k e r - Abteilung. Joh. Ernst Haubold, Materialwarenhändler in Chemnitz, L. Plötzke, Gastwirt in Groitzsch, Karl Theodor Schüppel, Strumpffabrikant in Burkhardtsdorf. Von diesen Herren treten neu in die Kammer Buchdruckereibesitzer Stadtrat Robert Schneider in Olbernhau und Posamentiermeister Otto Schwammkrug in Annaberg. — Aus dem amtlichen Bericht der Kommission für das Beterinärweseu über die in der Zeit vom 16. bis einschl. 30. November 1904 im Königreich Sachsen konstatierten ansteckende« Tier-Krank heilen entnehmen wir, daß in der Amtshauptmann schaft Glauchau kein Krankheitsfall vorgekommen ist. Im ganzen Königreich Sachsen wurde 18 Mal Milzbrand, 2 Mal Rauschbrand, 7 Mal Tollwut, 4 Mal Maul- und Klauenseuche und 1 Mal Pferde räude festgestellt. — Oberlungwitz, 8. Dezember. In der Montag abend im Restaurant „Forsthans" hier stattgefundenen Zusammenkunft der Stenographen vereine „Gabelsbergcr" von Hohenstein-Ernstthal, Wüstenbrand, Gersdorf und Oberlungwitz (mit Damenabteilung) hielt nach herzlicher Begrüßung der Vereinsvvrsteher Herr Lehrer Falke-Oberlungwitz einen für jeden Kunstgenoffen lehrreichen Vortrag über die Geschichte, die Entwickelung und den Nutzen der Stenographie. In seinem Schlußworte wies Herr Falke noch besonders darauf hin, daß der hie sige Verein zur beruflichen Vorbildung junger Leute, insbesondere der Damen einen Schreibmaschinen kursus plane, in der Voraussicht der Unterstützung durch Freunde und Gönner des Vereins. Mit großem Interesse folgten die Anwesenden den Aus führungen und reicher Beifall und der wohlverdiente Dank, den unter Worten der Anerkennung die Ver treter der anwesenden Vereine zollten, lohnte den geschätzten Redner. Eine weitere angenehme Unter haltung im geselligen Teil der Vereinszusammen- kunft boten einige humoristisch beanlngtc Kunstge- nossen durch vielgestaltige Darbietungen. — Mittelbach, 7. Dezember. Bei den am Sonntag stattgehableu Gemeinderntswahlen wurden gewählt von den Gutsbesitzern die Herren A. Schäfer und Fr. Müller, als Ersatzmann A. Schüppel: von den Hausbesitzern die Herren H. Buschmann und M. Krause, als Ersatzmann H. Fleischer. — Bernsdorf, 7. Dezember. Ein Sitllich- keilsverbrechen wurde vor einigen Tagen abends ans dem Wege zwischen Hermsdorf und Oberlungwitz an einer Dienstmagd von hier verübt. Sie wurde plötzlich von einem Unbekannten, der in gebückter Stellung hinter ihr her geschlichen kam und ihr jedenfalls aufgelauert hatte, ungefaßt, in den Straßen graben geworfen und zu vergewaltigen versucht. Das Mädchen wehrte sich und rief um Hilse, sodaß der Unbekannte schließlich die Flucht ergriff. Leider ist es noch nicht möglich gewesen, den Menschen zu ermitteln. — St. Effidien, 8. Dezember. Bei der hier unterm 1. Dezember d. Js. vvrgenommenen Vieh zählung wurden festgestellt: 156 Pferde, 884 Rinder, 2 Schafe, 673 Schweine und 74 Ziegen. — Lichtenstein, 7. Dezember. Zum Kantor wurde heute einstimmig Herr Kantor Streicher-Zwö nitz gewählt. — Der Geflügel- und Kaninchenzüchter verein Callnberg wird am Sonntag und Montag, den 29. und 30. Januar nächsten Jahres, seine 36. allgemeine Geflügel- und Kaninchenausstellung mit Prämiierung und Verlosung in den Räumen des Petersburg, 7. Dezember. General Kuro- patkin meldet dem Kaiser unter gestrigem Datum: In der Nacht zum 6. Dezember versuchten bedeutende japanische Abteilungen die Dörfer Linschinpu und Witschanin anzugreifen, wurden aber überall durch unser Feuer zurück- geworfen. Auf unserer Seite wurden 3 Mann verwundet. Auf unserem rechten Flügel machten 12 Freiwillige einen Teil einer aus 20 Mann be stehenden japanischen Feldwache nieder. Ein Teil der Feldwache floh. Petersburff, 7. Dezember. Wie General leutnant Ssacharvw dem Generalstab unter dem heutigen Tage meldet, b e s ch o s s e n die I a p a n e r am 6. Dezember bei Tagesanbruch ein Dorf südlich vom Lautschengulin-Paß von drei Seiten. Eine russische Feldwache, die sich beim Dorf befand, zog sich in den Paß zurück. Zwei Kosaken wurden ge tötet, drei verwundet und vier werden vermißt. Die Japaner zogen sich ihrerseits nach Dapinduschan zurück. London, 8. Dez. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus dem Hauptquartier der rus sischen O sta r m e e über Schenking vom 7. d. M. telegraphiert: Die schwere Artillerie feuert täglich vom Putilvwhügel nnd vom Linschinpu aus, jedoch kam es seit dem letzten Zusammenstoß mit General Rennenkampf zu keinen neuen Zusammenstößen. Freiwillige unternahmen nachts Vorstöße in die feindlichen Linien und sprengte von Japanern be setzte Häuser. Diese mit Zuhilfenahme der Elek trizität ausgeführten Unternehmungen sind natur gemäß sehr gefährlich, verursachen dem Feinde aber viel Unruhe. Die Verluste der Russen waren sehr gering. Die Russen erbeuteten eine Anzahl Gewehre und machten etwa 100 Gefangene. Diese waren schlecht gekleidet und litten unter Kälte. In den letzten Kämpfen ließen die Japaner gegen ihre Ge wohnheit zahlreiche Tote auf dem Kampfplatz zurück. Die russische Armee gebraucht täglich 220 000 Pud an Lebensmitteln zur Unterhaltung für Armee und Pferde. Voraussichtlich wird der Hunho in einer Woche fest zugefroren sein, um das Passieren von Trainwagen zu ermöglichen. gramm aus New-Hork meldet, bereits im Zusammen hang mit der Preisverteilung auf der Weltausstellung in St. Louis eingereicht worden. Die Preiskommis- sivn macht bekannt, daß sie in allen verdächtigen Fällen die Preise bis nach Aufklärung durch Unter suchung zurückhalten wird. Es wird behauptet, in einer 'Anzahl Fälle seien Bestechungen vorgekommen ; so sei u. a. eine goldene Medaille gegen Zahlung von 1500 Dollar znerkannt worden. I Ermordete Misstonarsfamitie. Aus Lahore kommt die telegraphische Meldung von der Petersburg, 7. Dezember. Der Beauftragte des Marineministeriums für die Versorgung der russischen Flotte im fernen Osten, Günsburg, ist in Petersburg eingetrvffen und weiß sehr Interes santes aus P ort A r t hu r zu berichten. Er be stätigt, daß die Japaner sich zum Kriege gegen Ruß land schon seit dem Ende des chinesischen Krieges vorbereiteten: es sei unglaublich, daß diesem Faktum in Rußland sv wenig 'Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Alle iu Japan lebenden Russen wußten es. Drei Monate vor Ausbruch des Krieges mach ten die Japaner bereits kein Geheimnis ans ihrem Plan. Günsburg sollte Kohlenlieferungen für Port Arthur besorgen, sowie andere Waren, die in Japan zu haben waren. Bis Oktober vorigen Jahres unterhielten die japanischen Häuser diesen Handel, dann brachen sie die Beziehungen kurz mit der Aeußerung ab: „Wir beginnen demnächst den Krieg mit Rußland." Die Lage des Geschwaders in Porl Arthur wurde dadurch furchtbar. Alles aus Europa herbeizuführen, erforderte monatelange Zeil. „Plötz lich zog mich," so erzählt Günsburg, „der Bruder des japanischen Ministerpräsidenten Katsura aus aller Verlegenheit. Er ist Besitzer großer Kohlenbergwerke und verkaufte an mich 120000 Tonnen Kohlen, freilich nicht offiziell. Nor Port Arthur gehen die Japaner jetzt den Russen scharf zu Leibe. Der eroberte 203 Nieter-Hügel gibt ihnen Gelegen heit, den Hafen und die in ihm liegenden Panzer- fchiffe zu bestreichen, sodaß bereits mehrere von diesen — wenn die japanischen Angaben richtig sind — schwer beschädigt und gesunken sind. Die Meldungen darüber lauten: Tokio, 7. Dezember. Der Kommandant der Schiffsartillerie vor Port Arthur berichtet, daß seit dem 2. d. M. die Beschießung der russischen Schiffe, welche im Süden vor Pehguschan liegen, mit Erfolg täglich fvrtgeführt werde. Sie wurden von wenigstens 134 Schüssen getroffen. Nach Beobachtungen, die man am Morgen des gest rigen Tages vom 203-Meter-Hügel machte, wurde festgestellt, daß die „Poltawa" gesunken und die wurden damit befrachtet, und unter norwegischer Mindestleistung — die Hälfte des ortsüblichen Tage- und vernichtete dieselben und das Kontorgebäude^ ein Zufammenstost zwischen einem Schnellzug Flagge gelang es, fast die ganze Ladung vor der! lohnes — gewähren. Im Bezirke der Kreishaupt vollständig. Der Schaden ist ein enormer. Wie der und einem Personenzug statt, wobei 2 Personen
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