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Erscheint jeden Wochentag abrnds für den folgenden Ta- und löstet durch die Austräger Lio Quartal ML IM durch die Post Mk. 1,82 frei in's HauS. Inserat ¬ nehmen außer der Expedition auch die Au-träger «ui dein Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Sxpeditionen solche ju Originalpreifen. Hohenstein Ernstthal. Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Arrrtsblntt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Grgarr aller «Deirrerrröe-Verrvcrltrrirgerr der rrrirliegerröeir Ortsckafteir. Anzeiger Mr Nr. 291. Donnerstag, den 15 Dezember 1904, 54. Jahrgang Freibank: rohes Ziegenfleisch; Pfund 25 Pfg von Port Arthur zurückgezogen und bereiteten —* Die Kriegsmarine-Ausstellung des die Aufstellung dieses Regulatives, das am 1. Januar 1905 in Kraft tritt. Zu einer längeren Aussprache führte Punkt 4 Genehmigung der Liste der säumigen bez. böswilligen Steuerzahler. Herr Stv. Grießbach ist nicht für die Aufstellung derartiger Listen, da man doch Unterschiede gelten lassen müsse, namentlich für Diejenigen, welche das Produkt ihrer Verhältnisse geworden seien Und dem nach böswillige Steuerzahler im eigentlichen Sinne nicht seien. Man solle diese Leute nicht öffentlich an den Pranger stellen, da die Betreffenden durch dieses Verfahren nnr auf das Niveau der Gleich giltigkeit gebracht würden. Herr Vorsteher RedS- lob, wie auch die Herren Stv. Layritz und Schellenberger schließen sich in einigen Punkten den Ausführungen des Herrn Grießbach an, ver mögen aber aus weiterhin angefiihrten Gründen von der Aufstellung von Restantenlisten nicht abzu sehen, da in jedem einzelnen Falle vorher die weit gehendste Milde angewendet worden sei. Nachdem noch Herrn Stv. Jähnig auf seine Anfrage hin, ob Erhebungen über die Höhe der kleinen Steuer beiträge eingeholt worden seien, vom Herrn Vor sitzenden bejahende Beantwortung gefunden hatte, wurde die Liste gegen 1 Stimme genehmigt. Als letzter Punkt der Tagesordnung Richtigsprechunfl von Rechnungen wurden die Krankenhauskasse für 1902 und tue Stadtkasse für 1902 für richtig erklärt, nachdem die selben vorher von einigen Mitgliedern des Kolle giums geprüft worden waren. Die Dienstboten- krankenkassc für 1902 wurde zur Nachprüfung Herrn Stv. Stübner übergeben. Die Tagesordnung hatte sich hiermit erledigt. Herr Vorsteher Reds lob brachte noch die dem Kollegium zur Einsichtnahme vorliegenden Haushalt pläne der beiden hiesigen Kirchgemeinden zur Ver lesung. Im Anschlusse hieran gab der Herr Vor sitzende noch einen kurzen Ueberblick über die Tätig keit des Kollegiums in diesem Jahre. Darnach wurden, außer einigen gemeinschaftlichen Sitzungen mit dem Ratskollegium, insgesamt 14 öffentliche Sitzungen abgehalten. Nachdem auch die Präsenz liste über den Besuch der Sitzungen seitens der einzelnen Mitglieder, sowie der Bericht über die Strafkasse des Kollegiums verlesen worden war, schloß Herr Vorsteher Redslob gegen s/.H Uhr die letzte Sitzung dieses Jahres mit einem Dankeswort an die Mitglieder, in welchem er namentlich Derer gedachte, die mit Ende des Jahres aus dem Kollegium ausscheiden. Er schloß seine trefflichen Ausführungen mit den Worten, daß jeder der Herren das Bewußtsein in sich tragen dürfe, im Interesse der Stadt Hohenstein-Ernstthal nach bester Ueber- zeugung gearbeitet zu haben. Aus dem Auslande. Der Gewaltstreich der ungarischen Opposi tionspartei. Die Brutalität der Kossuthianer war angekündigt worden, und man hatte sich darauf vorbereitet. Wie der „Boh." gemeldet wird, wollte man den Einlaß ins Abgeordnetenhaus nur den Ab geordneten und denjenigen gestatten, welche sich mit den von der Quästur ausgegebenen Eintrittskarten zu legitimieren vermochten. Die Tagesordnung der ersten Sitzung enthielt einen einzigen Punkt, die Ver lesung des Einberufungsreskriptes und die Fest stellung der Tagesordnung für die nächste Sitzung. Ministerpräsident Graf Tisza und Finanzminister Dr. Lukacz hatten die Absicht, die Jndeninitätsvor- lage zu unterbreiten. Das ist der einzige Gesetzent wurf, den die Regierung durch Anwendung der Ab kürzungsbestimmungen der lex Daniel noch vor den Weihnachtsferien erledigt wissen wollte. Infolge der gestrigen Vorgänge in dem Abgeordnetenhaus« wurde keine Sitzung abgehalten. In dem Handgemenge, das entstand, wurden vier Mann der Parlaments wache durch Holzstücke verletzt. Die oppositionellen Abgeordneten beschlossen, im Abgeordnetenhause zu verbleiben, verließen jedoch um zwei Uhr unter der Führung dcS Grafen Apponyi und Kossuths das Parlament. In der Konferenz der liberalen Partei erklärte Graf TiSza, er sei überrascht gewesen, daß das Abgeordnetenhaus der Schauplatz strafbarer Hand lungen geworden sei, mit denen sich die Gerüchte be fassen würden. Die Regierung werde sich durch solche Ausschreitungen nicht beirren lassen. Sollte der Fall eintreten, daß es unmöglich sei, Sitzungen abzuhalten, so wertu sofort ein Appell an die Nation erfolgen. Es sei doch nicht anzunehmen, daß man fortgesetzt durch Kriminalakte die Tätigkeit des Par- ein nach Modschi zurückgekehrter Offizier, daß anläß lich der Waffenruhe am 6. Dezember 1000 ge fallene Russen in der Nähe des 203 Meter-Hügels gefunden wurden. Die teilweise Zerstörung des Arsenals macht es den Russen unmöglich, weitere Munition zu fabrizieren, Stössels Hauptquartier ist angeblich Paintuschan. Paris, 13. Dez. „Petit Paristen" teilt einen Brief Roschdjestwenskijs an einen Petersburger Freund mit. Der Admiral erklärt darin, er könne ohne Verstärkung den Kampf gegen Togos Flotte nicht anfnehmen. Er äußert seine unumwun dene Anerkennung über die tatkräftige englische Unterstützung bei der Fahrt des russischen Geschwa ders von Vigo nach Dakar. lamentS vereiteln werde; in diesem Falle würde" stärkere Mittel zur Anwendung gebracht werde" müssen. Er hoffe, daß sich niemand in der Partei finden werde, der sich dieser traurigen Notwendigkeit, falls sie eintreten sollte, verschließen werde. (Beifall.) Auf die Bemerkung eines Abgeordneten bemerkte Tisza, alle Versuche der Opposition, die Bewegung auf die Straße zu verpflanzen, seien bisher kläglich mißlungen. Selbst derjenige Teil der hauptstädtischen Bevölkerung, der entgegengesetzte politische Prinzipien verfolge, verurteile die Ausschreitungen der Obstruk tion und billige das Vorgehen der Regierung, um dem Unwesen ein Ende zn machen. Weiter bemerkte Graf Tisza, daß er sich niemals einem Ideenaus tausch mit der Opposition hinsichtlich einer friedlichen Vereinbarung über eine gemäßigte Revision der Hausordnung verschlossen habe, doch sei jede Ver mittelung aussichtslos, ehe nicht der Schandfleck der heutigen Vorgänge im Parlament gesühnt sei. (Lebhafter Beifall.) Baron Daniel gab dem vollen Vertrauen der Parteimitglieder Ausdruck und er klärte, daß sich niemand finden werde, der die Partei im Kampfe für den Parlamentarismus feige im Stiche lassen werde. Das Duell kann nur mit dem Tode einer der Parteien enden. Russisches. In Ergänzung der bisherigen Meldungen über das R ü ckt r i t tsg es u ch des Justizministers Murawiew ist noch zu berichten, daß Murawiew den Fürsten Swiatopolk-Mirski brieflich ersucht hatte, der Abordnung der Petersburger und Mos kauer Rechtsanwälte, die ihm eine die Beschlüsse des Semstwo-Kongresses unterstützende Denkschrift über reichte, vorher mitzuteilen, daß sie sich durch Ver mittelung des Justizminifters an ihn zu wenden habe. Fürst Swiatopolk-Mirski kam diesem Wunsche des Justizministers nicht nach. Die Spannung zwischen beiden Ministern wird verschärft durch die von Mirski bewilligte Heimkehr der mit Billigung Murawiews von Plehwe verbannten Personen. Murawiew wandte sich an den Zaren um Unter stützung gegen Mirski, fand sie aber nicht. Wenn sein Rücktrittsgesuch, das jetzt zur Erwägung steht, angenommen wird, dürfte er zum Botschafter in Wien an Stelle des verstorbenen Grafen Kapnist ernannt werden. Kapitän Klado ist durch die über ihn verhängte Disziplinarstrafe zum Helden des Tages ge worden. Sämtliche Blättir der Residenz veröffent lichen warm empfundene Artikel an die Adresse des Gemaßregelten, der aus Liebe und Anhänglichkeit znm Vaterlande sich nicht gescheut habe, offen die Wahrheit über die Zustände im Marinewesen zu erörtern. — Von Verehrern des hervorragend begab ten Offiziers wird ein „Klado-Stipendium" für das Marine-Kadettenkorps gesammelt. Es liefen bereits zahlreiche Spenden ein, auch eine von der Gattin des Admirals Roschdjestwenski mit einem warmen Begleitbrief. — Klado darf auf der Haupt wache keine» Besuch empfangen, selbst nicht den seiner nächsten Kollegen. Das Urteil gegen die Mörder Plehwes wurde am 13. ds. gegen Abend verkündet. Sasonow ist zu lebenslänglicher, Sikorsky zu zwanzigjähriger Zwangsarbeit verurteilt worden. Die Verhandlung ist ruhig verlaufen. 14. öffentliche Stadtverardnetensttzung am 13. Dezember 1S04, abends 8 Uhr. Anwesend: 12 Mitglieder: am RatStische Herr Bürgermeister Dr. Polster Vorsitzender: Herr Fabrikbesitzer RedSlob. Die letzte öffentliche Sitzung in diesem Jahre eröffnete der Herr Vorsitzende um ^9 Uhr, nach dem sich die Mitglieder in beschlußfähiger Anzahl eingefunden hatten. Zu Punkt 1 der Tagesordnung Kenntnisnahmen teilte der Herr Vorsitzende mit, daß ein Schreiben der Kgl. Kreishauptmannschaft eingegangen sei, in welchem dieselbe ihr Einverständnis mit der Auf nahme einer neuen Anleihe erklärt. Des Weiteren gelangt ein Beschluß des Rates zur Kenntnis, in welchem derselbe bei dem von dein Stadtverordneten- Kollegium gefaßten Beschluß über die neue Anleihe Beruhigung faßt, aber jede Verantwortung bei einer eventuell eintretenden Wasserkalamität ablehnt. Ferner gibt der Herr Vorsitzende bekannt, daß Herr Sparkassenkassierer Rolle, infolge seiner Wahl nach Penig, gekündigt und Herr Kraft an dessen Stelle aufgerückt sei, während der bisherige Bauamts- erpedient Richter zum Stadtkassenkontrolleur be fördert worden ist. Das Kollegium erklärt sich mit dieser Stellenbcsctzung einverstanden. Der 2. Punkt betrifft den Ausbau des unteren Schinderweges. Es handelt sich um die Genehmigung der bereits abgeschlossenen Verträge zwischen der Stadtgemeinde und den in Frage kommenden Anliegern. Herr Vorsteher Redslob bringt dieselben zur Verlesung, wozu Herr Stadtbaumeister Matzinger au der Hand eines vom Bauamte angefertigten Orientierungs planes die Lage der betreffenden Grundstücke den Mitgliedern des Kollegiums vor Augen führt. Nach kurzer Debatte werden, nachdem in einem Vertrag anstelle des Wortes Baustelle „Grundstücke" gesetzt wird, die Verträge nebst Verwilligung der erforder lichen Baukosten von rund 10000 Mark einstimmig genehmigt. Auf Anregung des Herrn Stv. Jähnig faßt das Kollegium im Anschlusse hieran einen weiteren Beschluß dahingehend, daß in der ver längerten Parallelstraße von der Zeißigstraße ab von Osten nach Westen vorläufig Baugenehmigungen nicht eher zu erteilen sind, als bis man sich über die Fortführung der Verlängerung dieser Straße im Klaren sei. Zu Punkt 3 Ortsgesetz, die Errichtung einer Freibank betr., für die Stadt Hohenstein Ernstthal verbreitet sich Herr Bürgermeister Dr. Polster ein gehend über die Gründe der Veranlassung zur Er richtung einer solchen. Das vom Ministerium ent worfene Regulativ solle auch in unveränderter Form für die hiesige Stadt in Anwendung gebracht werden. Das Verfahren bleibe genau dasselbe als wie es bisher war. Der einzige Unterschied liege nur in Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 14 Dezember Wettervoraussagedes Kgl.Sächs. Meteorologischen Instituts zu Chemnitz. Für Donnerstag: Unsicheres Wetter bei nor maler Temperatur und südöstlichen Winden. Barometer: mittel. 15. Dezember: Tagesmittel: —1,00, Maximum -l-0,2» Minimum: —3,7°. — Nach der vo.. .c Direktion des meteorolo gischen Instituts zu Chemnitz veröffentlichten Tabelle erreichten im 1. Drittel des Monats Dezember die gefallenen Niederschlagsmenge» in den Aus dem Reiche. Eine sanfte Ermahnung der preutzischen Konservativen, doch ja nicht den unartigen Bündlern in ihrer K a- nal- und Zollpolitik zu folgen, wird in den „Berl. Pol. Nachr." abgedruckt. Ob und wie weit diese Auslassung bestellte Arbeit ist, sieht man nicht. Jedenfalls glaubt aber die Korrespondenz im Sinne der Berliner Regierung zu handeln, wenn sie schreibt: Die Leitung des Bundes der Landwirte scheint die Par lamentarische Weihnachtspause zu eimm letzten Versuch benutzen zu wollen, der Annahme der Wasser st raßenvorlage Schwierigkeiten zu bereiten. Nach verschiedenen vorliegenden Anzeichen zu schließen, ist die Parole ausgcgeben worden, durch die Angehörigen des Bundes der Landwirte in den einzelnen Wahlkreisen auf die Abgeordneten schriftlich oder mündlich im Ginne der Ablehnung der Wasserstraßenvorlage einwirken zu lassen. Hand in Hand damit geht anscheinend eine Parallel aktion zu dem Zwecke, die agrarischen D it lieder des Reichs tags für die Prüfung der Handelsverträge auf die »xtremagrarische Richtung einzuschwören, welche die Leitung des Bundes der Landwirte vertritt. . . Dieser Charakter (gemeint ist der antindustrielle) des für die Weihnachtspause geplanten Schachzuges dürste indessen für dessen Erfolg verhängnisvoll werden, denn es liegt auf der Hand, daß schon aus diesem Grunde jeder Abgeordnete, der es ernst mit seiner Pflicht meint, das aus Anweisung der Leit ng des Bundes an ihn gerichtete Ansinnen zurückzuwelsen genötigt ist. Allgemeiner Bergarbeiterstreik in Licht? Nach zuverlässigen Meldungen aus demRuhr- kohtengebiet nimmt die Erregung unter den Bergleuten zu, trotz eifriger Bemühungen der Führer des alten und des christlichen Bergarbeiter-Verbandes, es nicht zum Aeußersten kommen zu lassen. Gegen wärtig sind über 7000 Arbeiter aus den Gruben betrieben entlassen. Verschärfte Maßnahmen zahl reicher Werke, welche auf eine Verlängerung der Schichten hinauslaufen, rufen Erbitterung hervor. Die allgemeine Lage hat sich in den letzten Tagen derartig kritisch gestaltet, daß nicht abzusehen ist, ob die nächste Zeit einen großen allgemeinen Bergarbeiter ausstand bringen wird. „„„ l finanziellen Verhältnissen, da einesteils die Stadt sich nunmehr vor, eine stramme Offensive gegen und andernteils auch der Freibankfleischer mehr Kuropatkinzubeginnen. ! bisher im Vortest: s4. Las Kollegium genehmigtesdeutschen Flottenvcreins ist heute im Saale des Hotels London, 13. Dez. „Daily Mail" erhält wei hierauf -stnstimmig, nachdem das diesbcz. Ortsgesetzjzu den „Drei Schwanen" eröffnet worden und hatte tere Drahtmeldnngen aus To kio. Danach berichte ^vom Herrn Vorsi tzenden zur Verlesung gelangt war,sich schon im Laufe des Tages eines recht regen Umn Kriegsschauplatz in Ostaste». weiß der Telegraph fortgesetzt nichts Neues zu mel den Wir fassen das Wichtigste in folgenden Depeschen zusammen: Paris, 13. Dezember. Der „Newyork Herald" meldet aus Petersburg, gerüchtweise verlautet, die Japaner hätten bedeutende Truppenmassen Niederschlagsm. Norm. Stand. Abweichung. Zwick. Mnlde u. Tal: 34 mm 15 mm 4-19 mm - - m. - 29 - 17 - -s- 12° - - o. - 48 - 21 - 4-27 - Chemnitz: 39 - 16 - -I- 23- Würschnitz u.Zwönitz: 40 - 19 - -st 21 - Lungwitz: 35 - ro - -i- 19-