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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 24.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190411240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19041124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19041124
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-11
- Tag 1904-11-24
-
Monat
1904-11
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 24.11.1904
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St. Sr. die Herren: St. Kaisers und des Infolge starker Verzögerungen. Der elektrotechnische, lehten Woche des Juni und MN 12. Juli d. I. in Berlin, 23. Nov. Schneestürme im Westen sind die telegraphischen Verbindungen zwischen Deutschland und England 226 208 196 191 191 190 mandschu- wurde der rollendes Beileidstelegramme d s Prinzregenten zugegangen. Berlin, 23. November. 344 331 321 307 302 Ansässige: Fabrikant Edwin Redslob Bäckermeister Gustav Moritz Stübner Fabrikbesitzer Oskar Hugo Fahr Appreturanstalsbes. Gust. Adolf Schreiber Fabrikant Friedrich Paul Schubert Musterzeichner Emil Clemens Reinhold 288 205 204 202 189 Unansässige: Kaufmann Wilhelm Wagner jr. Schieferdeckermstr. Franz Schrepel Fabrikant Fritz Heyne Kaufmann Friedrich Otto Layritz Geschäftsf. Osw. Grießbach Weitere Stimmen erhielten noch Ansässige: Gastwirt Oswald Anke Webermstr Wilhelm Heerling Strumpfwirker Max Meier Handelsmann Hermann Bonitz Maler Hermann Resch Schuhmacher Gustav Lorenz Unansässige: Expedient Friedrich Wilhelm Gläßer Lagerhalter Gustav Vogel Weber Emil Riedel Schilddrucker Reinhard Thate Strumpfw. August Pfefferkorn zu bringen, welche zur Reparatur der rischen Bahn bestimmt sind. Ferner Dampfer „Germania" gechartert, um Material nach Japan zu bringen. Polizeiwachtmeister Noack daselbst, Landrichter Oertel in Zwickau «Untersuchungsrichter in der Sache gegen Richter» und der der Fabrikarbeiter Schneider ans Grüuyain. Nach dem zum Vor- trag gebrachten Beschluß auf Eröffnung des Haupt verfahrens fiel dem Angklagteu zur Last, in der sident desselben, Minister von Podbielski. eröffnete die Sitzung, begrüßte die Gäste und verlas darauf ein Huldigungstelegramm an den Kaiser. Namen» der Reichsregierung begrüßte Staatssekretär Krätke den Verein und überbrachte die Grüße des Reichs kanzlers. Hieran schloß sich die Festrede des Vor sitzenden Maglo. Alexander Siemens überbrachte die Grüße der Londoner Institution os electrica! en^iveerv Die Glückwünsche der Berliner Univer sität und der technischen Hochschule von Charlotten burg überbrachten deren Rektoren. Nach zahlreichen anderen Ansprachen folgte Vortrag des Geheimen Baurates Lochner über die Erfahrungen beim elektrischen Schnellbetrieb auf norinalspurigen Eisenbahnen. München, 23. Nov. Die „Korrespondenz Hoffmann" meldet: Jin Staatsministerium des königlichen Hauses und des Aeußeren wurde gestern durch den österreichisch-ungarischen Gesandten Grafen Zichy und den Staatsminister Freiherrn v. Pode- wils der Staatsvertrag über die neuen bay risch - österreichischen Eifenbahnverbind UNgen vorbehältlich der beiderseitigen Allerhöchsten abgeschlossen. Der Staatsvertrag be- Herstelluug von Lokalbahnen von nach Wallern, von Pfronten über Reutte und von Berchtesgaden Georgen - Drachenloch. Außerdem vorbehaltlich späterer besonderer Ver- über die Einzelheiten auch die Grund- Ferner toastete Herr Pastor Zeißig auf das l gute Einvernehmen der Gemeinde-, Schul- und Kirchenbehörden unter einander und Herr Oberlehrer Kantor Lungwitz gab in einem längeren geschicht lichen Rückblick Mitteilungen über die Entwickelung der politischen Gemeinde und der Kirchen- und Schulgemeinde von Oberlungwitz. Seine interessanten humorgewürzten Ausführungen, bei den er auch auf die notwendige Reparatur der Orgel in der Haupt kirche hinwies, endeten mit einem Hoch auf die Schule und auf die Schulgemeinde. Herr Lehrer Falke widm-te weiterhin warm empfundene Worte den Gemeindebeamten und Herr Gemeindeältester Albert Vogel gedachte in einem Hoch der auswärtigen Gäste, worauf Herr Fabrikant Wilhelm Bahner- Oberhermsdorf namens dieser dankte und mit einem Hoch auf die Fortdauer des guten Einvernehmens der Waldenburgerseite-Ober- Hermsdorf mit Oberlungwitz schloß. Herr Or. Rossa gedachte dann unserer in Südafrika kämpfenden Landsleute, und bat um Gaben für die an Entbehrungen Leidenden. Die auf seine Aufforderung vorgenommene Sammlung ergab 90,20 Mk. Herr Schlvssermeister Böttcher dankte namens der Handwerker für die ihnen bei dem Rathausbau übertragenen Arbeiten und Herr Fabrikant Alban Hoderm ann zollte dem Bauleiter Herrn Architekt Ernst Beier-Chemnitz, sowie den Bau handmerkern Dank nnd Anerkennung. Auf die Worte und Wünsche des Herrn Lehrer Falke und auf die den Gemeindebeamten während des Weihe aktes von Herrn Ortspfarrer Werner und Herrn Amtshauptmann Ebmeier ausgesprochene Anerken nung, sowie für das ihnen bisher zu teil gewordene Vertrauen und Wohlwollen dankte namens der Be amtenschaft Herr Ratsregistrator Andreas, indem er eingedenk des Spruches: „Erfülle Deine Pflicht zu allen Zeiten usw." unverbrüchliche Treue und unermüdliches Mittätigsein in dem neuen Rathaus gelobte. Herr Herm. Hertel brachte mit dem Wunsche, daß in das neue Rathaus ein recht gesunder, ge rechter und versöhnender Geist einziehen möge, ein Hoch auf den guten Geist aus, mährend Herr Fabrikant Otto Kunze Herrn Rudolf Kunath als Gründer des Elektrischen Werkes feierte. Herr Brauereibesitzer Joh. Henny trank auf das meitere Aufblühen der Industrie nnd im Anschluß hieran brachte Herr Amtshauptmann Ebmeier ein Hoch auf ein gutes Einvernehmen zwischen Industrie und Landwirrschaft aus. Schließlich feierte Herr Kauf mann Zänker-Chemnitz in begeisterter Rede die Errichter des Deutschen Reiches. Dabei brachte er den Wunsch zum Ausdruck, daß auch dem hiesigen Gemeinwesen, dessen Fortschritte in den letzten Jahre sowohl im Verkehrswesen, als auch in geschäftlicher Beziehung dein Fremden selbst merklich geworden seien, tatkräftige Männer erhalten bleiben und weiter erstehen mögen. Diesen zahlreichen Trinksprüchen schlossen sich Lieder-Vorträge des Männergesangvereins an. Rauschender Beifall erntete der von dem Dirigenten Herrn Sparkussenkassierer Franke gedichtete und komponierte Weihegesang. Erst in später Stunde verließen die Teilnehmer das gastliche Mahl, das in ihnen dauernde Er innerungen wecken dürfte. 343 341 327 322 306 289 Radifikation handelt die Waldkirchen Vils nach nach St. sind darin einbarungen London, 23. Nov. „Dailn Mai!" berichtete aus New-Uork von gestern Alice Roosevelt und ihre Gesellschafterin ivurden bei einer Spazier fahrt nahe bei Tostom (Connecticut > aus dem Automobil, das mit einem anderen Wagen zu sammengestoßen war, geschlendert nnd trugen starke Erschütterungen davon. Das Automobil ging vollständig in Trümmer. stellen sich alle wacker, sodaß über der ganzen Vor- tellung ein glücklicher Stern schwebte. Das Publikum quittierte die künstlerischen Leistungen der Darsteller durch reichlich gespendeten Beifall. — Morgen Donnerstag geht Meyer-Försters „Alt- Heidelberg" in Szene. Auf dieses Sensations- verk noch besonders hinzuweisen erübrigt sich wohl, wenn man vor Augen führt, daß „Alt-Heidelberg" in sämtlichen Bühnen des In- und Auslandes un zählige Wiederholungen vor ausverkauften Häusern erlebt hat. Die Direktion hat zu dieser Vorstellung die Mitwirkung der hiesigen Stadtkapelle sich gesichert, sodaß ein Besuch dieser, an Stimmung reichen und bestechenden Farbenzauber enthaltenen Aufführung, sehr zu empfehlen ist. — Sehr gut amüsierte man sich gestern Abend bei den kinematographifchen und Projektions darbietungen im Schützenhaus Altstadt. Das Prograinm war ein so vielseitiges und reichhaltiges, daß das anwesende Publikum sehr befriedigt den Saal verlassen konnte. Wen interessierten auch nicht diese hochinteressanten Episoden aus dem im fernen Osten entbrannten Krieg, welche sich vor dem Auge entrollen, wer möchte nicht einmal das aufregende Schauspiel eines echten spanischen Stiergefechtes sehen, oder wer möchte nicht gerne einmal eine billige Reise am wunderschönen Rhein unternehmen? Alles in Allem, der Besuch der heute und, wie uns mitgeteilt wurde, auch morgen (Donnerstag abend halb 9 Uhr) stattfindenden Vorstellungen kann jeder mann warm empfohlen werden. —* Wie wir schon gestern in der Stadtanflage unseres Blattes mitteilten, haben sich die diesjähri gen Stadtverordneten - Ergänzungswahlen unter annähernd derselben Beteiligung der Bürger vollzogen, wie im vorigen Jahre. Berechtigt waren zur Wahl in der Altstadt 375 ansässige und 366 unansässige Bürger, von denen 173, bezw. 195, im Ganzen also 368 ihr Wahlrecht ausübten, während in der Neustadt von 202 ansässigen und 174 un ansässigen Bürgern 80 bezw. 100, im Ganzen dem nach 180 wählten. Der Prozentsatz der Wähler betrug somit in der Altstadt 49,7<>/o, in der Neustadt 47,9 o/o, sodaß etwas mehr als die Hälfte aller Bürger zu Hause geblieben ist. Die Kandidatenfrage war diesmal eine ziemlich einfache, da sich in der Haupt sache nur zwei Listen, die des Konservativen Vereins, des Gewerbevereins und des Hausbesitzervereins und die des sozialdemokratischen Volksvereins gegenüber standen. Glatt hat keine der Listen gesiegt, wenn auch die Sozialdemokratie nur einen einzigen ihrer Kandidaten durchgebracht hat. Das Resultat der Wahl war folgendes. Es wurden gewählt: Die Herren Zetrugs mir 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus undt s 7 Jahren Ehrenrechtsverlust. Derselbe hatte viele ! ächsische Firmen um größere Geldbeträge betrogen, < indem er unter fingierten Namen telephonisch oder ! telegraphisch Geld anweisen und durch die betreffen- ! den Gastwirte den Postbeamten gegenüber sich legiti- , mieren ließ. , — Zwickau, 22. Nov. Seit vergangenem! Sommer arbeiteten mehrere Mann im Güntherschen < Steinbruche in Obercrinitz an einer Steinwand, die etwa 20 Meter Höhe und Breite, 4 Meter Tiefe und ein Äewicht von 15 000 bis 20 000 Zentner haben dürfte. Dieser Tage ist nun die gewaltige Steinwand unter erdbebenartigem Donner zusammen gestürzt, ohne daß glücklicherweise Menschen verletzt wurden. An dem Tage des Einsturzes hatten mehrere Mann, die von dem Steinbruchsbesitzer iviederholt auf die Gefahr aufmerksam.gemacht worden waren, am Fuße der Mauer gearbeitet, die gefährliche Stelle aber bis auf einen Mann, der weiter arbeitete, verlassen. Dieser Arbeiter fror derart an den Mißen, daß wiederholt in ihm der Gedanke auftauchte, sich nach der unweit vom Steinbruche gelegenen Schmiede zu begeben, um sich einige Augenblicke zu wärmen. Gegen 12 Uhr endlich setzte er den Gedanken in die Tat um und begab sich nach der Schmiede. Kaum hatte er diese betreten, da stürzte die kolossale Wand unter furchtbarem Getöse in sich zusammen. Hätte der Mann nur noch einige Augenblicke weiter gearbeitet, so wäre er von den Steinmassen zweifel los zu einer formlosen Masse zerquetscht worden. Um zu der Stelle zu gelangen, wo der Mann ge- arbeit hat, hätten fünf Mann 14 Tage zu arbeiten. — Meerane, 21. November. Der Stadtrat hat beschlossen, der städtischen Darlehnskasse für Straßenbanten den Charakter als Baukasse, den sie bisher zugleich mitgetragen, zu nehmen und dafür eine eigene, mit 20000 M. Betriebskapital aus gestattete Baukasse zu gründen. Dies hat sich nötig gemacht, nachdem die Verwaltung der königl. säch sischen Landeskulturrentenbank die Uebernahme von Straßenbaukosten für Straßen, deren Herstellung verlagsweise von der Darlehnskasse bestritten worden sind, für alle Zukunft aus prinzipiellen Gründen abgelehnt hat. — Plauen i. Vvgtl., 22. Nov. In Rupperts- grün bei Jocketa sind heute mittag zwei kleine Ktnder (ein Knabe und ein Mädchen) des Arbeiters Hermann Schneider, die in Abwesenheit der Eltern wahrscheinlich am Ofen gespielt hatten, verbrannt. — Aus dem Erzgebirge, 22. November. Schneefall ist seit einigen Tagen bis in die Niede rungen des Ergebirges und Vogtlandes eingetreten. Auf den Höhen des Erzgebirges ist Schlittenbahn. — Döbeln, 22. November. Das 22. Mittel deutsche Bundesschießen wird vom 9. bis 16. Juli 1905 in unserer Stadt abgehalten werden. — Das 5jährige Söhnchen des Gutsbesitzers Lorenz in Steina trank aus einer Flasche Karbolsäure, an dessen Folgen es starb. — Dresden, 22. Nov. lieber die Prinzessin Elenore von Solms-Hohensolms-Lich, die Braut des Großherzogs von Hessen, schreibt man von hier: Vor einer Reihe von Jahren weilte die Prinzessin, die eine schöne, stattliche Erscheinung ist, in Dresden. Sie hat eine besondere Vorliebe für den Gesang und ist überhaupt den Künsten sehr zugetan. Sie erwarb sich hier die Rettungsmedaille dadurch, daß sie die scheu gewordenen Pferde einer Kutsche zum Stehen brachte und durch diese ihre Geistesgegen wart eine Dame aus schwerer Gefahr rettete. — Dresden, 22. Nov. Der Beamte, welcher kürzlich auf der Feldherrenstraße von einem plötzlich wahnsinnig Gewordenen angeschvssen wurde, ist, wie die „Dresdner Nachrichten" melden, seinen Verletzungen nicht erlegen. Der in deni betreffenden Hause zur Untermiete wohnende junge Mann war von den betagten Eltern des Unglücklichen, die die ser mit Erschießen bedrohte, zu Hilfe gerufen wor den. Durch sein beherztes Eingreifen gelang es ihm zwar, dem Geistesgestörten die Waffe zu entreißen, doch entlud sich diese bei dem Ringen. Die Kugel drang ihm in die Brust, prallte an einer Rippe ab und blieb unter Streifung des linken Lungenflügels in der Schulter stecken. Bisher ist es noch nicht gelungen, das Projektil, dessen Sitz durch Röntgen strahl-Apparat festgestellt worden ist, zu entfernen. Der Schmeroerwundete wurde ins Johannstädter Krankenhaus überführt, ivo er sich unter sorgfältiger Pflege den Umständen angemessen in einem ver hältnismäßig guten Zustande befindet. Er wird voraussichtlich völlig geheilt werden, — Am Sonn tag vormittag beförderte in einer Fettniederlage der Schäferstraße der Gelegenheitsarbeiter Friedrich Heinicke, ein etwa 50 Jahre alter Mann, ein Faß Oel in den Keller, verlor aber dabei die Macht über das Faß und wurde von ihm erdrückt. Der Tod des Mannes ivar sofort erfolgt. — bostvig, 22 Nov. Ein schwerer Unfall ereignete sich vorgestern nachmittag auf der Wein böhlaer Straße. Eine Patientin der Heilanstalt „Lindenhvf" wollte in Begleitung der Oberpflegerin mittels Anstaltsgeschirrs nach dem Bahnhofe fahren. Da scheuten plötzlich die Pferde und gingen durch. Die Insassen der Equipage suchten sich durch Ab springen zu retten, wobei die Oberpflegerin mit dem Kopfe so unglücklich gegen eine Mauer geschlendert wurde, daß sie auf der Stelle tot war. Die Patientin trug einen Armbruch davon, während der Kutscher eine schwere Rückgratverletzung erlitt. Hetzte Telegramme. Berlin, 23. November. Aus Anlaß des Ab- ebens des Schriftstellers Hans Von Hopfen ind dem Sohne desselben, Rittmeister von Hopfen, — Lugau, 22. Nvvbr. Auf dem hiesigen Bahnhöfe entgleiste gestern nachmittag beim Ran gieren ein beladener Langholzwagen, wodurch die Ein- und Ausfalict in der Richtung von bezw. nach Wüstenbrand gesperrt wurde. Verletzungen von Personen sind dabei nicht vorgekommen, der 6 Uhr 15 Min. nachmittags von hier nach Wüstenbrand fällige Persvnenzug erhielt dadurch Verspätung. Gegen 8 Uhr abends war die Betriebsstörung wieder behoben. — Lichtenstein, 22. November. Heute vor mittag wurde der Bäcker und Konditor Kurt Zim mermann sowie der Instrumentenstimmer Eckelmann verhaftet. Beide stehen in dem dringenden Verdachte, den kürzlichen Brand in der sogenannten „Puloer mühle" verursacht zu haben. — Chemnitz, 23. November. Ein recht be dauerlicher Unfall mit tödlichem Ausgange ereignete sich Montag vormittag in der 12. Stunde in einein Hause der Melanchthonstraße. Daselbst hielt sich in einem unbewachten Augenblick ein 1 ^jähriger Knabe, der von seiner Mutter gebadet werden sollte, an einer auf einem Stuhle stehenden, mit heißem Wasser ge füllten Wanne an, ivobei diese schwankte, sodaß das Kind erheblich ani Körper verbrüht wurde. Der Kleine wurde sofort in ärztliche Behandlung gegeben, ist aber trotzdem gestern abend an den Folgen seiner schwere!' Verletzungen gestorben. — Burgstädt, 22. November. Bei der hier vorgenommenen Stadtverordnetenwahl wurden nur die Kandidaten der Ordnungsparteien gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 41,9 Proz. Die Sozial demokraten blieben der Wahlurne fern, da sie keine Anssichten auf einen Sieg hatten. zllge für die künftige Erbauung der Linien Gar misch -Partenkirchen, Mittenwald—Scharnitz—Inn thal und Garmisch — Partenkirchen —Leermoos— Reutte niedergelegt. Straßburg i. Elsaß, 23. November. Der Jagdhüter Ülsen, der bei einem Renkonlre mit Wilderern 2 tötete und mehrere schwer verwundete, von welch letzteren 1 inzwischen gestorben ist, wurde verhaftet. Haag, 22. November. China ist offiziell der Uebereinkunft betreffend Errichtung des Schieds gerichtshofes beigetreten. Sofia, 22. November. Entsprechend der Stimmung des Vertrages über die 100 Millionen- Anleihe, daß die Genehmigung, sowie die Ratifi zierung des Vertrages vor dem 1. Dezember durch- geführt werden müsse, bemüht sich die Regierung, die Genehmigung des Vertrages in der Sobranje schleunigst durchzubringen. In einein Exposee be gründete der Finanzminister die Notwendigkeit der Anleihe und führte aus, die bulgarische Finanz politik müsse bestrebt sein, die jährlichen Staatsein nahmen auf 120 Millionen Franks zu bringen. Ueber die Anleihe sagte der Minister, der Abschluß derselben bedeute für Bulgarien zugleich eine innige wirtschaftliche und politische Annäherung an die große, freiheitliche französische Kulturnation. Paris, 23. November. Um die Doggerbank zu vermeiden, wird die rufstsche Teedivifion nach Verlassen der sorgfältig überwachten dänischen Ge wässer ihren Kurs längs derholländischenKüstenehmen. Paris, 23. November. Kriegsminister Berte aux sprach dem Divisionsgeneral d'Entreguels einen Tadel aus, weil derselbe in einem Tages befehl den im Prozeß d'Autriche freigcsprochenen Hauptmann Francois als Opfer einer un qualifizierbaren Verfolgung bezeichnet hatte. Wie verlautet, hat der Kriegsminister den Vorschlag des Militärgvuverneurs, Generals Laezoix, abgelehnt, der zwei angeblich in die Denunziationsangelegen heit verwickelte Offiziere vor ein Disziplinargericht stellen wollte. Der Kriegsminister dürste sich mit der Versetzung der beiden Offiziere begnügen. London, 23. Nov. Dem „Daily Expreß" wird aus San Franzisko telegraphiert: Ein norwegischer und ein englischer Kutter wurden hier gechartert, UNI Eisenbahnschienen nach Japan Hit lvlllljU^ll LlLY. lgr 1. V******, ****** V**»*I**» und Wahrheit hätten deni verständnisvollen Spiel — Dieselbe Behörde belegte den 23 Jahre alten Berein feierte gestern abend im Reichstagsgebäude Langenberg 47 Mark, von denen 40 Mark der Orts- zum großen Vorteil gereicht. Die übrigen Darsteller Kellner Pilz aus Friedrichsgrün ebenfalls wegen sein LKjähriges Stiftungsfest. Der Ehrenprä-" kraukenkasse daselbst und 7 M. dem Ortskrankenkassen- Schwurgericht Zwickau. Vor dem Schwurgericht zu Zwickau stand am heutigen Mittwoch der im benachbarten Langenberg wohnhafte, am 3. Juni 1885 in Falken geborene, bisher noch unbestrafte Fabrikarbeiter Emil Paul Richter, der wie bekannt wegen Raubmordver suches an deni hochbetagten Ortsarmenkranken- kassen-Kassierer Bogel in Langenberg am 28. Juli verhaftet wurde. Vor Eintritt in die Verhandlung begrüßte der Vorsitzende Herr Landgerichtsdirektor Or. Höcker die Geschworenen namens des Gerichtshofes und hieß sie zu gemeinsamer Tätigkeit willkommen. Die Sitzungen werden bis 29. dieses Monats andauern, da 9Str affälle zur Entscheidung kommen werden. Sie betreffen die Verbrechen des Raubes, des Mein eides und Sittlichkeitsverbrechen ete. In der heutigen Sitzung bestand der Gerichtshof aus den Herren Landgerichtsdirektor Or. Höcker als Vorsitzender, Landrichter S i m m a n k und Assessor vr. Schiller als Beisitzer. Die Anklage vertrat Herr Oberstaats anwalt IN M v r b i tz. Die Verteidigung lag in den Händen des Herrn Rechtsanwalts Justizrats Rein hardt. Als Zeugen waren vorgeladen der Ver letzte, der 72jährige Ortsarmcnkrankenkassen-Kassierer Vogel aus Langenberg, Frau Richt e r, verw. ge wesene Vogel, Gemeindevvrstand Bochmann da elbst, O.. meck Schmidt in Hohenstein-Ernstthal, Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 23. 'November. Wettervorausfagedes Kgl. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Chemnitz. Für Donnerstag: Neigung zu Niederschlägen bei normaler Temperatur und nordwestlichen Win den. Barometer tief. Ä4. November: Tagesmittel: -j-l, l 0, Maximum: -s-2,7» Minimum: -j-1,2«. — Ein glänzender Erfolg bei trefflichem Spiel ivar gestern abend in unserem Stadtheater Herrn H e i n r i ch Oche r n a l und seiner Gattin Frau Mcta Ochernal in dem oberbayrischen Volks stück „Jägerblut" beschieden. In den zwei Rollen, die die beiden Benefizianten vertraten, sind sie fast unerreichbar, wenn überhaupt von einer Vollendung in der Darsteltungskunst gesprochen werden darf, dann ist es das Recht der Benefi zianten, dieses Lob für sich in Anspruch zu nehmen. Herr H. Lchernal zeigte in der Partie als „Dorf bader Zangerle", daß in seinen Adern echtes Theater blut rollt, das Fach als Charakterkomiker füllte er aus wie selten einer und als solcher könnte er sich den bekanntesten Vertretern desselben getrost zur Seite stellen. Die Rolle der Frau Meta Ochernal als der Forstwarts-Gattin gehört unstreitig mit zu einer ihrer Glanzrollen. Ihr Spiel trug den Stempel echter Natürlichkeit, er sich namentlich in der Eifersuchtsszene des 4. Bildes charakteristisch ausprägte. Herr Ulrich spielte den Forstwart Niederacher scharf umriffen und doch ohne Ueber treibung als den kalten wetterharten Jägersmann. Haltung und Mienenspiel deckten sich korrekt mit der Rolle, welcher noch außerdem der vorzügliche bayrische Dialekt, den der Künstler sprach, zu statten kam. Leonhard, der Sohn des Forstwarts, der schöne Jüngling, um den sich alles dreht, wurde von Herrn Schlüter sympathisch gegeben. Die ge sunde Jünglingsnatur dieses ungestüm verliebten Waidmanns kam frei und ungezwungen zum Aus druck, wie auch die sich freie Luft machenden Gefühls- momentc durch ein frisches burschikoses Benehmen eine treffliche Wiedergabe fanden. Frl. Normann fand sich in die dankbare Rolle der „Loni", der Geliebten des Leonhard, gut hinein, ihre Darstellung hatte liebenswürdige gewinnende Züge, nur die Ab- — Zwickau, 22. November. Der 38 Jahre schiedsszene des 3. Bildes wäre mit etwas mehr leben- alte, aus Oesterreich gebürtige Chemiker Dellus hat diger Leidenschaft wirkungsvoller geworden Gut in verschiedenen Gegenden Sachsens, namentlich auch waren ferner auch Frau Dir. Ochernal im Zwickauer Kreise, Betrügereien und Heirats als die alte Wab'n und Herr Werth schwindeleien verübt. Das hiesige Landgericht vcr- als deren Sohn „Hiesl", wenngleich auch urteilte ihn deshalb zu 3 Jahren 6 Monaten Zucht- -.-s deren Sohn „Hiesl", wenngleich auch urteilte ihn deshalb zu 3 Jahren 6 Monaten Zucht- gestört. Die Telegramme, welche unter Umständen das Spiel des Letzteren, von dem wir sonst immer Haus, 1200 M. Geldstrafe oder 80 Tagen Zucht-Iper Schiff gesandt werden müssen, erleiden starke vorzügliche Leistungen gewohnt sind, gestern abend Haus und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust, überwies einiges zu wünschen übrig ließ. Mehr Natürlichkeit ihn auch wegen Landstreichens der Landespolizei.
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