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Dir. . 1.10 1.50 2.00 3.50 6 312 91 822 407 63 62 78. 44 732 360 8L > 38 60 40 426 »5027 706 61 >83 407 956 68 68 565 97 170 93 700 72 521 »nd je. cbleiben ch: die )00 M., 00 M., 00 M, 00 M, kranke rosität. ilikum ihnen- rksam. Surch» ärsten ppe. r von Nitte sucht, k^age- e n . )ktbr. MN UMeiMiWKr WM Anzeiger Freitag, den 21. Oktober 1904. S4. Jahrgang. Nr. 246. Erscheint jeden Wochentag abrnds für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger Pro Quartal Mk. 1M durch die Post Mk. 1,82 frei in's HauS. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dein Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreifen. Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Kugau, Hermsdorf, Hernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Urspmng, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, HüttMMNd u. s. w. für das königliche Amtsgericht und den Atadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Oerneinöe-Verwaltungen der irnrliegenöen Ortschaften. Sonnabend, den 22. Oktober 1904, nachmittags 2 Uhr kommt in Oberlungwitzer Flur ein Getreidefeimen gegen sofortige Barzahlung meistbietend zur Versteigerung. Sammelort der Bieter: Restaurant „zum Schweizerhaus" in Oberlungwitz. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Auf dem die Firma Julius Eduard Beckert hier betreffenden Blatte 255 des Handels registers für die Stadt ist heute verlautbart worden, daß der Färbereibesitzer Julius Eduard Beckert ausgeschieden ist, die Färbereiinhaber Eduard Max Beckert und Eduard Otto Beckert, beide in Hohenstein-Ernstthal, Gesellschafter sind und die Gesellschaft am 1. April 1903 errichtet worden ist. Hohenstein-Ernstthal, am 20. Oktober 1904. Königliches Amtsgericht. - - In der Zeit vom 20. bis 3V. Oktober d. I. Nachtübung der freiwilligen Feuerwehr. Wüstenbrand, den 19. Oktober 1904. Schubert, Gemeindevorstand. (Garantie der Gemeinde) expediert täglich von 8—12 Uhr vormittags und 2—6 UhrInachmittags. iMWWW MU" Einlagen werden mit Ah, "/y — die bis zum 3. des Monats geleisteten noch für den vollen Monat verzinst. Führung des Kommandeurs Oberst Martini: des rufen sie klagend über der Trauerversammlimg, dann Königl. Württemberg. Infanterie-Regiments Nr. 121, wird ihr Klang schwach und schwächer bis zum unter Führung des Kommandeurs Oberst Freiherrn Verstummen. Nun ein kurzes Schweigen, gleichsam „Wiederum will ich die Gruft der Wettiner der durch die Stimme des Gewissens an ihn erging, öffnen, um einen der Ihrigen in sich aufzunehmen. Darum seine unermüdliche Arbeit in der Verwal König Georg von Sachsen auf dem Totenbett (Nach der Wirklichkeit gezeichnet.) v. Hügel; des K. und K. Oesterr.-Nngar. Dragoner- Regiments Nr. 10, unter Führung des Komman deurs Oberst Freiherrn Burchardt v. d. Klee; der Rektor Magnisikus der Leipziger Universität Geh. Hofrat Prof. Dr. Bücher nebst einer Anzahl Leip ziger Professoren; Bischof Dr. Fritzen von Straßburg und viele andere hohe Persönlichkeiten und Ange hörige der verschiedensten Vereine. Die Hape im Mittelgang des Schiffes und in den Seitenschiffen wird von Mannschaften des Garde-Reiter-Regiments gestellt. Ucberfüllt ist, soweit der Blick schweift, das weite Gotteshaus; kein Laut ist hörbar. Von Hunderten von Kerzen beleuchtet, wie in mystischem Lichte, steht der geschlossene purpurge schmückte Sarg des Königs, im Hintergründe von Sr. Mas. Schiff „Wcttin" unter Führung desjund an den Seiten von unzähligen Kränzen und Kommandanten Kapitän zur See Scheibel; de^Blumengewinden umstellt. Es beginnt das Geläute Königl. Bayrischen 15. Infanterie-Regiments, unter her Glocken in starkem, mächtigem Akkord, lange Hoforatorien knieen betend: die Königin-Witwe Carola, Kronprinz Georg, die Prinzen Friedrich Christian, Ernst Heinrich, Prinzessin Mathilde, Prin zessin Friedrich Leopold von Preußen, Frau Erzherzog Otto mit ihrem Sohne, Erzherzog Karl. In der Kirche haben inzwischen die Geladenen sich ver sammelt, darunter die Staatsminister, die aktive und inaktive Generalität, Mitglieder beider Stände kammern, Mitglieder des Bundesrats, des Reichs tags und des Reichsgerichts; ihnen schließen sich an: die fremdherrlichen Regiments-Deputationen: des Königl. Preuß. Manen-Regiments „Hennings von Treffenfeld" (Altmärkisches) Nr. 16, unter Führung des Kommandeurs Oberstleutnants von Pappritz; ein Atemschvpfen, dann, von der Orgel herab ein Präludium, dem Stammeln von frommen Gebeten ähnlich. Die Geistlichkeit wird sichtbar. Vierzig Priester, unter Führung des Bischofs Wuschausky, schreiten, brennende Kerzen tragend, in feierlichem Zuge das liuke Seitenschiff entlang, dann durch den Mittelgang zum Altar. Wieder liegt über dem Goiteshause Grabesstille. Aus dieser heraus ertönt leise flehend das vom Männerchor liturgisch u eapella gesungene „IAi8erera". Die nicht funktio nierenden Geistlichen besteigen das Plateau des Altars, die funktionierenden stehen mit den Ministranten vor dem Sarge. Der Celeiuans intoniert das „Vc prolunclis" und die Gebete scl tumulum. Als diese verstummen, betritt Hofprediger Kanonikus Kummer die Kanzel zur Gedächtnisrede; er führt aus Son.öcrSlMseü, Prinz Sizzo von Schwarzburg-Rudol stadt und döt Regent der Herzogtümer Sachsen- Kvbürg und Gotha, Erbprinz zu Hohenlohe. Dahinter der Dienst der Souveräne und Fürsten. In den Die Keisetzung König Georgs. Das gleiche Bild der Trauer und des Todes, unter dem König Albert in der Fürstengruft der katholischen Hofkirche bei gesetzt wurde, wiederholte sich gestern bei der Beisetzung König Georgs. Lange vor Beginn der Totenfeier rollt Wagen auf Wageu im Hofe des Königlichen Residenz schlosses vor, unaufhörlich kommen Teilnehmer an, die gruppenweise über den Brückengang nach der Kirche geleitet werden. Kurz nach 8 Uhr erscheinen auf dem Altar platze unter Vorantritt des Königl. Zeremonienmeisters Grasen Rex und des Oberhofmarschalls Grafen Vitz thum und des Hausmarschalls von Carlowitzsch-Hartitzsch die allerhöch sten und höchsten Herrschaften: Könilg Fri e dr i ch A u g u st an der rechten Seite Kaiser Wilhelms, dar nach der Vertreter des Kaisers Franz Joseph, Erzherzog Franz Ferdinand mit den Prinzen Johann Georg und Max von Sachsen; ihnen folgten: die Großherzöge von Sachsen- Weimar, von Mecklenburg-Schwerin und von Mecklenburg-Strelitz, Prinz Albrecht von Preußen, der Herzog von Genua, Prinz Ludwig von Bayern und Prinz Albert von Belgien, der Herzog von Anhalt, Erbgroßherzog von Baden, Fürst von Hohenzollcrn, der Fürst zu Waldeck und Pyrmont, Herzog Albrecht von Württemberg, Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin, der Erb prinz von Sachsen-Meiningen, Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg, Prinz Christian zu Schleswig - hvUtein Prinz Leopold 7,^ Zchivarzburg- Es ist das greise Haupt des edlen " DD Stammes, das der Tod auf die Bahre gebettet. So bald hat König M Georg seinen, unvergeßlichen Bruder . W nachfolgen müssen. Noch nicht drei W Jahre hat er den Thron seiner W Väter innegehabl, und schon ist er W vor den Thron des Allerhöchsten - W gerufen worden. Gott hat bereits W über ihn gesprochen. Wenn ich das M Bild des verblichenen Fürsten mit M seinen Taten und Handlungen mir * ins Gedächtnis zurückrufe und ver ¬ gegenwärtige, so will es nur scheinen, als ob ich ihn jetzt wie zu unserer Beruhigung das Wort sprechen Hörle, das St. Paulus einst an Timotheus geschrieben: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe und bin sicher, daß er > Macht hat, mein Hinterlegtes mir zu wahren bis auf jenen Tag." Dieses Wort, das wir aus seinem Munde zu vernehmen glauben, wollen wir vor der Bahre als Licht befestigen, daß es uns den Charakter M und das Leben des Verewigten er kennen lasse. Er hat geglaubt und wußte, wem er geglaubt hat. Er W hat geglaubt: denn er war eine M wahre und darum große Seele. Wer die Wahrheit sucht, wird es M zugeben, daß unser Dasein nicht W "ui unserer Tätigkeit, sondern mit W der Tätigkeit Gottes beginnt, und daß darum nicht wir, sondern Gott M unsere Lebensaufgabe und unseren W Lebenszweck zu bestimmen hat. Welch anderen Zweck aber konnte Gott, als er uns erschuf, im Auge haben, " als sich selbst. Denn das vollkom- M menste Wesen kann nur um seiner selbst willen handeln, sonst hörte es auf, das vollkommenste Wesen zu sein. „So bin ich denn, oGott, in M erster Linie nicht mein, sondern dein". Diese Wahrheit hat der Verewigte er kannt und bekannt und betätigt mit voller, freier Ent schließungseiner Person. Nicht minder hat er eine andere Wahrheit des Christentums als ein Kleinod in sei nem Herzen festgehalten. Er bekannte, daß „kein anderer Name nnter dem Himmel den Menschen gegeben sei, durch den sie selig werden können, als der Name Jesu" und daß nur in diesem allein das Wohlwollen Gottes gefunden werde: darum hat er sich dem Herrn in Demut angeschlossen und war glücklich und froh in dem Bekenntnisse seiner Gott heit. „Er wußte, wem er glaubte." Diese beiden Wahrheiten haben im tiefen Grunde das Leben des Verewigten geregelt und seinem Charakter etwas Soldatisches und Heldenhaftes verliehen. In Gott sah der selige König seinen König, dem er zu Dien sten sich verpflichtet fühlte, in Christus dem Herrn den Führer in diesem Dienste, dem er zuversichtlich vertraute. Wie der Soldat dem Rufe seines Königs folgt, so folgte der Verewigte dem Rufe seines Gottes,