Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190409042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040904
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-09
- Tag 1904-09-04
-
Monat
1904-09
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.09.1904
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
d Die von mit n u bi er v S ii o » r g u u d Le Ri du hä eir Si do nii ret wi Ko La in gex keil sch voi Eii NU! El« sei bei ein den ein hir srü sch- Re es ver St, »r hö un be jö E bi re de he al ve wu Ari uni ein, mri ver uni Zie schl vor kleii mal bin d a 8 8 S' le M E a> B h- h- li S 8 Firmen im Gerichte a-i-gcstkllt werden sollten, damit er selbst unrcrluch« kö-ine ob eine Pat nlocrbtzang voilieze. Ct geschah, wie verfüg!, und nun bol sich den im Gerichte Änwtsenden ein interessantes Schauspiel: Rich!« Archbald etzie sich an die Sir ckmaschjne unv strickte em Dutzend Paar ws ße un- groue Socken Aal Anregung der Pro- «eßprrteien erklärte sich der Rechter damit einverstanden, -ah j dem GcrlchtSbeamten ein P,a: der Strümpfe über lassen werden sollte; als jedoch der Richter später zur Verteilung schreiten wollte, war das Ergebnis seiner Ar» 'e t bereits verschwun-en. Verschiedene Anwälte hatten Geschmack daran gesunden- Lotto, 2. September. Amtlich wird gemeldet: Die Armeen setzen seit dem 27. August die Bewegung gegen Liaujaug fort. Am Morgen deS 29. August besetzten der rechte Flügel und die mittleren Kolonnen mehrere Tage lang. In diesen Wagen gibt eS nicht einmal die allernotwendigsten Vorrichtungen zum Krankentransport. So wäre es z. B. ganz leicht, kleine Leitern anzuschoffen, mit deren Hilfe diejenigen Kranken, die noch gehen können, auf den Haltestellen aaS den Wagen steigen könnten; ebenso wenig schwer würde cS sein, die transportablen Vorrichtungen sür die Befriedigung der Notbedürfnisse anzuschoffen, indessen gehören solche Vorrichtungen zu den größten S.lt-nhriten. Wenn man bedenkt, daß die meister, an Dysenterie leiden, so kann man sich ein deutlicher Bud davon machen, war diese Unglücklichen während deS Transportes erleiden, und rn welch-m Zustande sie au-r den Güterwagen abgeholt w.'ldeu .... Die Unterbringung der Verwundeten in den Wagen geh, in größter Unordnung vor sich. Die Kranken werden nicht nach einzelnen Kategorien gruppiert, so daß Schwerkranke keine besseren Plätze bekommen. D-e Verteilung der Kranken in den einzelnen Wagen hängt nur vom Zufall ab. Ost liegt ein Schwer verwundeter im Güterwagen, während ein verhältnis mäßig leicht Erkrankter im Luxuswagen deS SanitätS- ugeS fährt." Wirkung der Lydditgafe. Teil der gesamten Ecnre sind dem F.»uer zum Opfer gefallen. Mit großer Mühe gelang eS den hilsSbe- reiten Nachbarn, das Vieh, unter dem sich auch 11 Kühe deS vor 3 Tagen abgebrannten Ehrich'ichen Gut s befanden, aus den Ställen zu reiten. Die tapfere G-rSdorser Freiwillige F-uerwehr, die in den Bränden der letzten Zeit sich wiederholt die erste Löschp:ämie errang, war wiederum von den auswärtigen Wehren zuerst aus dem Brandpletze -'schienen. Ihr folgten die Kirchberger und Lugauer Spritzen. Den Besitzer deS abgebrannten Gute- trifft, trotzdem er versichert hat, großer Schaden, da aus dem stehengebliebenen Wohnhaus viel Getreide, daS mit dem Fahrstuhl vom Boden herabgelassen wurde, vernichtet worden ist. Außerdem sind sämt liche nach dem Hof> zu gelegene Fenster scheiben ge sprungen. Durch die Aus- und Einräumuugsarbciteo Sericht über die Ätzung des Gemtinderates M Gersdor vom 2. September 1904. Anwesend: 17 Herren Mitglieder, 3 Mitglieder sehlen entschuldigt, 1 Mitglied fehlt unentschuldigt. Das Kollegium ist beschlußfähig. Der Herr Vor sitzende eröffnete die S. diesjährige Sitzung. 1. nimmt man Kenntnis, daß die neu ausgestellte Feuerlöschordnung bei der vorgesetzten Behörde Genehmi ^ung gefunden hat- Für die Pflichtfeuerwehr beschließt man emsprechende Abzeichen zu beschaffen- Andere hierbei erforderliche Kleinigkeiten sollen durch Herrn Gemeinde- oorstan- Göhler angeschaffi werden. 2. Als Spritzenmeister für die obere Spritze wählt man Herrn Malermeister Weiß und als dtsssn Stell Vertreter Herrn Tischlerme ster Uhlig, ferner sür die untere Spritze Herrn Restaurateur Drechsler als Spritzen, meister und als dessen Stellvertreter Herrn Bäckermeister Kretschmar- 3 beschließt man wegen WeiterbesrehenS des Anlagen »egulatjoS auf das Jahr 1905 bei der Königlichen Amt», yauplmannschast nachzusuchen. 4- Zum Vertrauensmann sür die land- und forst wirtschaftliche BerufSgeoffenschaft wird Herr Gutsbesitzer Hermann Martin und a'S dessen Stellvertreter Herr Gutsbesitzer Werner wiedergewählt- 5. soll dieser BeraturgSgegcnstand bis zur nächsten Sitzung zmückgestellt werden, 6. Eingänge: u- Beschließt man, über sieben Steuerrestanten das Schankhaus-Verbot zu verhängen. b. Nimmt das Kollegium Kenntnis von den Kaffen- «bschlüff n auf den Monat August d I. L0tSd0SS, 2- September. AuS Lotto wird bem „Standard" gekabelt: Telegramme aus Peking be- richte», daß die chinesische Regierung in voller Würdigung der gegenwärtigen Lage bei Liaujang die chinesischen Truppe» auf der neutrale« Sette des Liao Flusses beständig verstärkt und dem dort kommandierenden General Ma Befehl erteilt hat, die Beobachtung der Rechte und Pflichten der Neutralitäi iür den Fall mit Festigkeit durchzusetzen, daß die Ruffen, falls sie bei Liaujang eine Niederlage erleiden, auf neu- traleS chinesisches Gebiet überzutreten »ersuchen. Kaffeepause erfreute die Teilnehmer Herr Georg Glänzel mit einigen trefflich vorgetragenen Liedern. Auch Herr Schmidt bot seinen Gästen wie immer daS Beste auS Küche und Keller. Erst in den frühen Morgenstunden trennten sich die Teilnehmer. — Oberlungwitz, 3. S-Ptember. Einen schweren Kampf mit einem Geisteskranken Hütten dieser Tage abends 11 Uhr mehrere hiesige Einwohner zu bestehen. Der in der Nähe der Rother'chrn Fabrik wohnende Handarbeiter Stabinau, Vater von 4 Kindern, hatte an diesem Tage wieder, wie schon seit vielen Jahren epileptische Anfälle. Seine Frau hatte ichou am Nachmittage unter Zurücklassung ihre- kleinen Kinde» auS der Wohnung flüchten müssen, da er sie erstechen wollte. AIS nun einige Männer aus dem Heimweg begriffen waren, machte Stabinau wieder Lärm. Er virsuchte bei seinem Hauswirt die Kammertür einzuschlagen, auch drohte er, das HauS niederzubrennen. Schließlich kam er mit einem Messer auf die Straße und versetzte einem der An wesenden einen Stoß vor dir Brust mit demselben. Ein Schutzmann schritt nun zur Festnahme dek Kranken. Doch waren fünf Mann nötig, um diesen zu bewältigen, zu fesseln und in die Orlözelle zu schaffen. Am anderen Morgen wurde der Unglück liche nach dem Emmahospital überführt. »uS dem Wsffer he,vorsah, dieser ist von einem der Barübersahrev-en, zumal er von einem Weide»busch beschattet wurde, sür einen Weffervozel gehalien and darauf geschossen worden. Auch eie Richtung des Scheff:- spricht sür d ese Vermutung. * Ueber einen Richter der Sockeu strickt wird der „Voss. Z'q." aus Rewyork berichte: In einer klage, welche die Eck Knirting Co in Readig (Pensyl- vam«) gegen die Kutz K itting Co- ebendaselbst im Bun» reskreisgericht anstrengte, wird behauptet, daß die Verklagte rei der Fabrikation von Strickmaschinen die Patentrechte -er Klägerin v »letzte. Als die Sache in Philadelphia vor R chtec Archbald zur Verhandlung kam, vermochte ser sich über den Fall nicht klar zu werden; er be« i Scramen abzu> Sächsisches. , Haheufttiu-Erustthal, 3, September 1904 Wettervoraussage des Kgl. Sachs.Meteorologischer Instituts zv Chemnitz. Kür Sonntag! N<-gnng zu Niederschlägen bei normaler Temperatur und westlichen Winden. Barometer: mittel. 4. September: Tagesmittel: -s-14,2« Maximum: -1-183°, Minimum: ->-9,6°. — In unserem sonst so sriedlich-stillen Nach' barone Erlbach hält seit etwa 14 Tagen ein bös' Mistiger Brandstifter die Gemüter in beständiger Aufregung. Roch rauchen die Trümmer der letzter beiden großen Brände, als vergangene Nacht rach 12 Uhr ein von dichtem Nebel ungchülii« Feuer schein den Ausbruch eines abermaligen Brandes v-rkündete. Obwohl vorher Brandstifter in dem Herrn Oekonomen Drescher gehörigen Lehngute durch dir Aufmerksamkeit der Knechte verscheucht worden waren, ließ n fick die frechen Burschen nicht abhalten, em w'tteres Objekt, und zwar das gegen 80 Äcker groß-- Gul deS Herrn Hugo Gränitz in Flammen auf- gchkN zu lassen. Daß die Menschen tabki äußerst . ffiniert zu Werke gegangen sind, davon zeugt der Umstand, daß da? Feuer in der nach der Straße zu liegenden massiven Scheu«« aussekommen ist, in dn man von außen her nur durch Erklimme« des Blitzableiters bis an das gegen 5 bis 6 Meter hoch gelegene Fenster, an welchem Siroh gelegen hatte, gelangen kann. Die GutSinsassen lagen bereits in tiefem Schlafe, als ein unheimliches Prasseln den Feuerherd verriet. Kurz vor de-n Schlafengehen hatte der B-sitzer, Herr Gränitz, daS ganz- Gehöst revidiert, aber nichts Verdächtiges entdeckt. Die schnell herbeigeeilten Feuerwehren hatten gewaltige Arbeit und nur ihren enormen An- trengungen ist eS zu danken, daß wenigstens dar pvße Wohnhaus erhalten werden konnte. Großes Lob erntete namentlich die OrlSfeuerwehr, die durch tundenlangeS anhaftendes Wassergebcn aus zwei Schläuchen daS stark gesährdete Wohnhaus beschützte. Bon den übrigen drei g'ößeren Gebäuden brannt: alles bis aus die Umfassungsmauern nieder. Ge rettet konnte nichts werden, da die Wehren infolge der herrschenden Glut nicht heranzukommen vermochten. Alle Maschinen, darunter zum Teil ganz neue, sowie ämtliche Wagen und Gerätschaften und ein große« timmte deshalb, daß in dem nächsten in haltenden Termine Strickmaschinen der beiden streitenden Vermischtes. " Beim Bade« erschossen Ein Vorkomm. Li-, welches weite Kreise in Spannung hält, hat sich »ir!« T«ge in der E be bei Neukirchen ereignet- Dort ward die L-Hrerin Frl Ksyjatz au- Gelsenkirchen mit cio« Schußwunde tot im Wasser nufgesundeo- Nie mand, weder di: Behörde noch die Angehörigen der Lehrerin, wußtca zu sa^e»' o'o hier ciu Verbrechen, ein llozlückrfall. ein Selbstmord oder eine fahrlässige Tötung vorlag. Nunmehr erso'gt, laut „B. Z-", von bestavterrichtct« Seite eine Mitteilung über den myste- - äsen Vorgang der den Sschvrlhalt vollständig aus. zuklärcu scheint Die Lehrerin badete in der Elbe, »ährend ihre Schwester mir einer F-au Holländer in »er Nähe angelte. Beide Damen gingen später »ach Haus'-, fanden die Lehrerin dort aber u ch! vor und kehrten um. Nun sahen st: dieselbe tot, mit gegen die Brust gepreßten Hävden rm Wasser U g-m; si: hatte eine Schußwunde -m Kopf- Die Dame war erschossen worden- Aber von wem? Es ist bekannt, daß in der Llbeivlage stark gewild rt wir», so »aß die Bewohner »er umlilgeudtn Otte ihren Kindern das Baden dort streng veiboren haben E st vur etwa 14 Tagt» be merkte rin baden»« Prmaner, später c n angelnder Postbote, daß Kugel» um si: herum ein-chlugen, i» einem andcrco Falle w^rde em. früchzc'chossme Ente auigemvde.r. Ran wurde weiter sistgest'llt, daß um »e Z:it »es Vorfalles ein Floß und ein Kahn strom abwärts gefah eu find- Tie junge Dame wollte im Wisser nicht gesehen werden, hat wahrscheinlich eine lieg nde St llung eingenommen, sodaß nur der Kopf London, 2. September. Die letzt:», von heute datierten Nachrichten aus Tokio besagen, daß Liaujang mit ver Eisenbahnstation tatsäch lich i« de« Händen der Japaner ist Gestern nachmittag griff eine vorgeschobene Abteilung aus d-m japanischen Zentrum den Bahnhof an, um den Ab gang von Zügen mit G-ichützrn und Vorräten zu verhindern. Die Rasseu machten die äußersten An- strengungen, die B-chalinir zu hatten und Züge abzu- senden. KuropatkinS Hauptarmee ist aus einem fluchtartige« Rückzug; si- nimmt ihren Weg entlang dem rechten U'er ves Taitseho. Die ganze Ausdehnung des japanischen S eg-S ist noch nicht zu übersehen, doch glaubt man in Tokio, daß der Eesolg vollständig ist. Amtlich wird mitgeteitt, daß daS Haup'quartier Ler japanischen Mandschurel-Armee un verzüglich nach Liaujang verlegt werden wird. Petersburg, 2. September. Sus beglaubigter Quelle wird gemeldet, daß dir telegraphifcheu Berbiuduuge« mit Liaujang regelrecht im Be- trieb sind und niemals unterbrochen waren. Petersburg, 2 S rt mbcr. - ech Melcunoeu aus Mukve» wer en die russischen Verluste in den Kämpfen vom 30- und 31. August aus 10 000 Neuestes vom Tage -f Blutiger Zusammenstoß. talie nischen Ortschaft Ferrera E-bognen-, Mstta Kilometer westlich von Mailand, sand ein kla^ger Zusammenstoß ,wischen Carabinieri und in einer Schenk? verborgenen Räubern statt- Einer von diesen wuidr getötet und einer schwer verwundet, während dir Übrige» drei emflohen. üwoch nachmittag festen Faß in der von HsinliMun. Dr GeneralfiabSchrf meldet ferner, daß de Japaner eine Anhöhe bei Hstnlintuu, westsich voll Shouschavpoo am LonverStog früh 3 UhrWtzten, vachdem sie eineu.'erfolgr-icheu Nacht aUGkiff auf die russischen Stellungen auSgeführt hatten. Die russisches» Geschütze, welche dir Japaner jetzt gegen Lianjang anwende«, werden als 10 Zentimeter-Geschütze beschrieben. Die Das Schicksal zweier «ariueattachss, »e» deutschen KapitänleutaantS Ritter Hentschel V Silgenheimb und seine» snmzöfischeu Kameraden de Cuverville die einen Tag früher al» Kapitän Hopmaun Port Arthur auf einer Dschunke verließen und seither verschollen sind, flößt nachgerade die größte» Besorgnisse ei» heute meldet ei» Telegramm: London 3. September- „Reuter- meldet uuter dem hevtige» Datum au» Tsingtau r Kapitäo Hop' maun vom K»»o»e»boot „Tiger" kehrte vo» seiner Suche nach der vermißten Dschunke zurück vie au» Port Arthur mit dem deutschen Attache Hentschel von G'lgcvheimb und dem französischen de Cuverville an Bord, abgegavgen w„. E» wurde keine Spur von der Dschunke entdeckt, so daß mau in Tsingtau alle Hoffnung auf Rettung der Offiziere aufgegeben hat. Ritter Hentschel v. Silgenheimb war den neuesten St-lleubesetzungen für die Mari- e zus lge wieder zvm Admiralstab de» ostasiatischen Kreuzer- geschwader» kommandiert. Dieser Umstand hatte zu der Annahme geführt, daß er nach seiner Abreise aus Port Arthur da» Flaggschiff de» Geschwader», de» „Fürst Bi»mmck", glücklich wieder erreicht habe. DaS scheint nun leider ei» voreiliger Schluß gewesen zu sein. Au Berliucr zuständiger Stelle ist über das Schicksal diese- viel versprechende» Offiziers bis jetzt nicht» btka»»1 gewordeo, so daß die i» der vorstehend« Meldung ausgesprochenen Befürchtungen nur zu sehr begründet erscheine». Der deutsche Marine-Attachd in Port Arthnr Kapitän Hopmann, der vor kurzem mit einer Dschunke die Festung verlassen hatte nnd b-kg ntlich durch ein japanisches Kriegsschiff nach Tsingtau gebracht worden >st, hat einen Brief a» de» japavilchcu Kousul iv Tschjf» geschrieben, in dem er ihm bestätigt, daß die Meldung bezüglich der angebliche» Beschlagnahme seines Gepäckes absolut unwahr sei Er sei für die außer- ordentliche Liebenswürdigkeit, mit w.lch« er von den japanische» Marisebehörden behandelt worden war, dankbar und ermächtigte den Konsul, jene falschen Nach richten zu widerlegen- Er hat ihn gleichzeitig gebeten, »cn Admiral Togo und den anderen Marinebchörder nochmals seine Erkenntlichkeit auSzuspreche» Ungenügende Vorkehrungen für die rufsifche« verwundete«. Einen überaus interessanten Bericht vom Kriegs schauplätze sendet der Korrespondent der „Rußkija Wjedomosti" seinem Blattte: „Sehr schlimm strhi er be; uns", schreibt er, „mit. der Bekleidung der die Spitäler verlassenden Soldaten. Sie kommen gewöhn lich in Unterkleidung und ohne S.iesil. Deshalb müssen wir, um die Kranken evakuieren zu können, sie erst mit Kleidung versehen Im Sommer geht dar noch, waS wir aber im Winter mach« werde», wenn wärmere Kleidung nötig sein wird, weiß ich wahrhaftig nicht. Die unzweckmäßige AuS rüstung unserer Soldaten, die in diesem Krieg? so fühlbar geworden ist, hat unter anderem zur Folge, daß nach der Schlacht und nach schweren Märscheo er nicht mehr duS Nö.'igste hat. Der japanische Soldai ist sehr leicht ausgerüstet; er trägt nur sein Gewehr, Patronen und die tägliche Ration R-iS. Die OWen sind noch biss« dran; sie haben vur einen leichten säbel, Feldstecher, Notizbuch und eine Karte. Aw dem einen Arm hat der OWer ein Armband mit dem Kompaß, auf dem anderen ein solches mit der Uhr. Train haben die Japaner eigentlich nicht, rr wird durch Kalis ersetz», die alles Nötige aus ihrer. Schultern »ragen. In den Beigen sind sie unersetz lich. Unsere Soldaten aber tragen ci cr 20 Kilo gramm aus sich selbst. Darunter R-servestüfel, Wäsch- Mantel, kleinen KW u. s. w. Aus einem schweren Marsche ist er gezwungen, das meiste einfach wegzu- wersen und bleibt dann ohne die nötigsten Sachen. Die erste Partie Verwundeter wurde in «mm Pracht- voll eingerichteten Sanitätszuge, der den Namen der Großfürstin Marie Nikolajewna trug, geführt. Die Glück ich-n, die in diesen Zug ausgenommen wurden, find sehr gut aufgehoben und können hier nach all den Greueln des Krieges wirklich auSruhen. Sonst aber gibt es nicyt genug Sanitätswagen, um all- Verwundeten uufzumhmen. Und so werden zu SanitätSzügen eine Anzahl von gewöhulichen Güter- wagen angehängl, die nicht einmal mit Betten ver- sehen sind, so daß die schwcrverwundeten Soldaten einfach aus dem Fußboden liegen und zwar osi V<«. Die Nachhut der japanischen Rechten sollt ! das Angriffsobjekt deS Generals Jwa«ow sein.» Hierbei rechnete Kuropatkin auf das rechtzeitige Ein- treffen von Teilen de» fünften Korps au» Europa. Al» verzweifelt wird KuropatkinS Lage in P-terSburg keineswegs ougesehen; man behauptet sogar, er habe, um den japanischen Kolonnen Marschgesechte auszu nötigen, die Bahulime selbst zerstören lasten. (?) Eine letzte, gestern in Petersburg eingegangene Depesche KuropatkinS besagt, der Rückzug werde iu guter Ordnung durchgeführt. Seither ist man ledig lich auf Vermutungen angewiesen. Man erwartet ein Eingreifen der Wladiwostok-Armee unter Le»ewitsch. Zahl der genommeoev Geschütze ist »och nicht fist- gestellt. Lotts, 2. Srpiember. Die Schlacht bet Liaujang ist heute bei Tagesanbruch Wieder anf- gensmmeu worden. Das Schicksal der sich zurück- ziehevden russischen Hauptmacht hängt von der Tapferkeit des linken rnffifchen Flügels ab. Bevor Kuropatkin den Rückzug antra», verstärkte er den linken Flügel nach Osten und Norden in der Hoffnung, Kurokis Borrücken auszuhalten und in der Absicht, seine RückzUgSliUle« und verbinduttge« zu decke«. Die Hauptmacht der zum Schutze bestimmten Streitkräfte scheint in der Nähr von Heipingtau versammelt zu sein, das Kuroki am Donnerstag vormittag 11 Uhr ««griff. Der Ausgangder Schlacht ist «och nicht bekannt. Ueber die Verfolgung des russischen rechten Flügels liegen wenige Einzelheiten vor, augenscheinlich be wegen stch die Rusten langsam, wobei sie den Japanern das Terrain streitig machen. AuS amtlichen Depeschen geht hervor, daß die Russen heuie früh Liaujaug «och besetzt hielte«. Die Japaner verlöre», wie berichtet wird, schon über 25000 Tote und Verwundete. erhöbe» hätte. Wir sühlte» auf einmal, daß »ul de Hal» zugefchuürt war, daß e« im Jauer» br«v»t, da alle AtmuogSo.gaue belezt find. Em ekelhaft » G« reizt zu« Erbreche», uud laage nachher — «och r»S read zweier Wochen — empfand ich fortwährend da Bedü fni» zu niese», huste» und die giftigen Gase au» de» Lauge» h-rau»zustoße«. Am zweite» uud dritten Tag ist die Nachwirkung der Gase noch viel schlimmer al» sos rt nach der Explosion des Geschosses " zusagen als Freiwilliger, der seines Kommandos ent hobene T-neral Stvckelberg, von dessen persönlicher Bravour bereits berichtet wurde. In dem von Kuropatkin abgehaltenen nächilichen KciegSrate wurde beschlossen, das vom General Btlderliug komman- vierte Ostkorps, dar rclativ wenig pelitten ha*,! gegen Kuroki aufzubieten, um dessen Heerekmach-, Man» an Toten und Veramndcten geschätzt. D?e I« Pauer.sollen 86UOU Mau« verloren hab.n Paris. 2 September. In Petersburg rechnet ma», w e hi«h« gemeldet wn». m-t Sich-ih-it au! Liuewitfchs Ei«gretteu um Kurokis Bor marsch aufzuhalt-v Kuropatkin, Kondrato Witsch und Surubajew organisierte» ein: neu- Abstellung der Armee, deren H, ptau'g'be ist, »je Bah«linie zu hatten; der u-uc promwrisch: Bahnho*. drei Kilom-ter «örd'ichvon »cm -urch eu« zerstörten befindet sich inmitten eines Syst-ms von Lrattcheen, welche Kuropatklv in der vorige» Woche avleg«! ließ. Der Brand »'S Bahnhofes, wo große P«lverme»gen «»gelagert waren, dauerte »ü»s Stunde» Kuropatkius Rückzug-b-schluß Nach russischer Darstellung hatte der Oberbefehls haber der Mandschurei-Armee den Rückzug bereits beschlossen, als der g-oße Angriff der Japaner gestern erfolgte. Die großen B-rlaste an der Südsiont be wogen ihn zu dieiem Einschluß. Gleichzeitig war aber ein teilweiser Vorstoß nach Osten geplant, um daS N chdräugen der Japaner auszuhalten; zu dieser G-ge»bewrgung scheint es aber nicht m>hc gekommen zu sein. Wir erhalten dazu folgendes Telegramm: Paris, 2. September. Kuropatkid» faßte, wie auS Petersburg gemeldet wird, gestern nach Mitiervacht den Beschluß, stch zurückzuzishe« Ausschlaggebend dasür waren die von dem besten feiner Untergenerale KouVratoWitsch in den süd lichen Positionen erlittenen Verluste. Gegen 10VVOO Schüsse hatten die Japaner seit Beginn der Woche gegen dessen Truppcn abgegeben. Die Artillerie dieses Korps leistet: H-rvorragendeS, ebenso die G-nietrupp- durch Anlaae sogenannter Wolfs gruben, die den stürmenden Japanern anfangs sehr hinderlich waren, aber bald genug durch Hunderte vou Leiche« ««gefüllt wuro«. Das Guüch», es seien vom General Sar«bajew, dem Komman. danten deS die sibir scheu KorpS i und 4 umfass nden Abschnitt», 46 Kano^n erobert worden, erregi? bei den Truppen En husiaSmuS. B stärrgt wurde die - Meldung nicht. Uot r Saruboj-rrs B-fehl stand, so- .... , u-b« die Wirkung b« Lyvdttgefchoste aus spcungen. Durch die Aas- und Einräumuugsarbciteo womöglich von der vkufchen Armee abzufch«ei- die Atm«ng»orgaoe schreibt Nemir-witsch Dantsqcnko dürfte auch dar reichhaltige Mobiliar größeren Schaden rechte Flügel und . , der ersten Armee die Position neun Meilen ostsüdöst lich von Liaujang aus dem linken User deS L«itfehv. Armsen rückten am 29. August aus der Straße Haitscheng nach Liaujang vor. Ja Verbindung dem linken Flügel der ersten Armee »ahmen sie eine Stellung gegenüber der russischen Berteidigungr- liisic ein, welche sich von Osten nach Weste» von einem Punkt sechs Meilen südlich von Liaujang er streckte. Am 30. August wurde den ganzen Tag heftig gekämpft, das G-fccht dauerte am Nach mittag des 31. August noch svr». Der Feind schien 12 bis 13 Divisionen stark zu sew. Armee, welche Liaujaug angriff, meldet, daß Ok« den rufischen rechten Flügel und daS Zentrum durch einer, Nachtangriff üherrafchte. Die Japaner faßW w Rä! in der „Naffkoje Slowo": „Nebe» uns platzte eine» erlitten habe». Ueber die mutmaßlichea Brandstifter Lpbbitgranate ES war, al» ob ein Ungeheuer sich gehe» verschiedenerlei Gerüchte um, doch hat man bi»- plötzlich m ForM-voo Rauch und Staub von der Erbt'her noch keine sicheren Anhaltspunkte finde» könne». Die Gendarmerie ist eifrig bemüht, Licht in die An» grlegeoheit zu bringen. *— S it mehreren Monaten hat Herr Natur- heilkundiger Hüt« hier ein elektrisches Lichtheit» Institut errichtet, da» stch seitens Kranker schon jetzt eine» recht zahlreiche» Zuspruches erfreut. In den letzten Tagen nun hat Herr Hüttl, um auch Uu- brmittelten Gelegeuheit zu geben, sich über sein Ber- fahren zu unterrichte», eine Poliklinik eröffnet, in der er Dienstag nachmittag von 7—8 Uhr und Frei tag nachmittag vo» 6—*/,8 Uhr unentgeltliche Sprech, stunde abhält. Wir glauben, daß von dieser Ein richtung so mancher ärmere Kranke, der durch da» Nalurheilversahren Gesundung sucht, Gebrauch mache» und Herrn Hüttl dankbar sei» wird. — Der hiesige Steuographcn-Berein „G«bels berge»" feierte am vergangenen Donnerstag im Altstädter Schützenhause sein 21. Stiftungsfest, daS sich eines sehr guten B-suchcS seitens der Mit glieder, vieler Gäste und auswärtiger Kunstgenoffen erfreute. Die Darbietungen der Kapclle unter Leitung deS Herrn Musikdirektors Paul Greffen-Chem nitz wurden mit großem Beifall aufgeoommen, ebenso das Theaterstück „Gefunden". Die Aufführung machte den beteiligten Darstellern alle Ehr?. Die Bühnendekoration war von Herr» Dekorateur Rich. Meyer sehr geschmackvoll ausgeführt. In liebens würdiger Weise waren von den Herren Karl Ebert und Herm. Schmidt dem Verein die nötigen Aus stattungsgegenstände überlassen worden. Während der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)