Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190403090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040309
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-03
- Tag 1904-03-09
-
Monat
1904-03
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.03.1904
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^Täter, cin ou» Waldheim gebürtiger Flci'chirjlsÄK, San Hranzisco, welches wir als letzte« Hafen an' haue. Lin Weiberjäger und gewalttätiger Mensch mit Geld bekommen können. Das Wunder sei gelaufen hatten, um Kracht für Europa zu nehmen bekam ich das gelbe Hieber. Monatelang lag iä auf den Tod erkrankt im deutschen Hospital — halb gesundet erhielt ich die Nachricht, daß meine beiden Eltern bald nacheinander gestorben waren und kurz darauf erfuhr ich aus Briefen Bekannter, daß Stine den Richard Bohrts geheiratet hatte! Was ich da durchgemacht habe, Karl, das wirst Du nicht begreifen, wenn ich es Dir auch schildern wollte! Sobald ich zu Kräften kam, ging ich an Bord und kehrte nach Europa zurück. Ich mußte ja auch meine Angelegenheiten zu Hause in Drdnung bringen — schlecht standen sie nicht. — Da sah ich Stine wieder, gesprochen habe ich sie nicht mehr. Aber ich konnte nicht mehr los, Karl, ich wollte fort — aber ich konnte nicht! Ich war verrückt, das weiß ich ganz genau, aber ich wollte ihr nahe blei ¬ ben — alles andere war mir gleichgültig. Mit niemandem sprach ich über die Sache, wurden Stine und ihr Mann im Gespräch einmal erwähnt, dann hörte ich zu. Und eines Abends saß ich im Wirtshaus mit einer Anzahl Bekannter, da« ganze Dorf wurde durch gesprochen und die Rede kam auch auf Bohrts und Stine! .Daß der das Mädel genommen hätte, sei )och eigentlich ein Wunder," meinte der eine, „hübsch st sie ja, aber der hätte doch eine ebenso hübsche doch nicht so groß," sagte ein anderer, „man darf ja nicht recht reden — sonst —" Dann flüsterten sie, ein Wort gab das andere und da härt« ich denn chließlich heraus, daß er zu wählen gehabt hätte wischen Heiraten oder Gefängnis oder sogar Zucht- Zur Hrau! verloben wollt' sie sich nicht, sagte sie, — gern hätte sie mich, das müßt' ich ja — sie kenne die Männer auch, nachher gefiel mir eine andere besser und dann ließ ich sie sitzen. Sie würd' schon warten — aber verloben — nein!" .Das war aber doch ganz verständig, Hritz — da hatte doch die Stine gar nicht unrecht!" .Mag sein ich werfe auch keinen Stein auf sie — nur auf ihn, den Hund!" Bei diesen Worten schlug er mit der Haust auf den Tisch — sein gut mütiges Gesicht verzerrte sich förmlich. „Erinnerst Du Dich noch an den langen Bohrts?' fuhr er fort. „Richard Bohrts, den Baron, wie wir ihn nannten? Gewiß erinnere ich mich, was ist aus dem geworden? wo den Mtwnkcnden für ihre großen Opfer an Zeit und Müh; Richt« lohnt, als d-r wirmc Dank oer Hörer so glaube ich de, dem jist «gen Kan.^rt eine Ausnahme machen zu dürfen, schon au« Grunde, weil die Da: butongen so wenig von Dile'tantismu- an sich trug-v und sn reine künstlerische Genüsse boten, oeß der lebhafte Beilall nicht nur der Ausfluß einer konventionell-gefellschast l-ch-n Notwendigkeit war, sondern die herzliche und unbeein- luf«e Anerkennung zum Au-druck braLt-. Nnb^so sei zunächst Frau Bürge, «eit:r S t c ck n e r- am vergangene» Sonnt«, ein vor dem Gasthaus zur .Sonne" h -r stehendes Fahrrad von einem Uude- kannt.n gestählt« Uaierer von dem Diebstahl ofort >n Sc»st»i« gesetzte» Polizei gelang es ans telephonischem Wege die Spur des Diebe» zu «mittels. Rar wenige .Standen später, gerade in dem Augenblick, alt der die .Kröt", wie wir sie immer nannten?" „Ia, die Karl! die hatte mir's angetan. Von klein auf war sie doch schon unser Spielkamerad, wild und übermütig wie der wildeste Junge. Wie sie 'ranwuchs — na — für mich war's die hüb scheste, die ich gesehen hatte, und da war ich in sie verliebt wie toll — und keiner von Euch hat es ge merkt. Sie hat's gewußt, und wenn ich ihr oft, wenn'« keiner hörte, sagt: .Stine, Dich darf kein anderer heiraten wie ich," dann hat sie lachend ge antwortet : .Ich mag Dich auch ganz gern, Karl, aber da» andere, das weiß ich noch nicht." — Als Du und ich dann als Steuerleute auf die große Hahrt gingen, da sagte ich ihr am letzten Tage bei unserem Abschied, daß ich sie heiraten wollte, wenn ich zu rückkäme. Ich fragte sie, ob sie mich gern hätte und mich wollte? Eine genügende Hülfe zum Anfänge bekäme ich von meinen Eltern, Not stünde uns nicht bevor, jung und gesund wären wir — wenn wei Jahre rum wären, käme ich und holte sie mir Lichtenstein gedacht, dir mit eincm wohlau-gebildeten, in Höhe w" ' 'e gleich ansprechenden, »ollen Sopran jene Arie des Aennchen aus dem zweiten Akte des „Freischütz" sang, in welcher diese die von trüben Ahnungen heim gesucht« Agathe zu trösten versucht. „Kommt ein schlanker Bursch gegangen": wie so manche« Ohr haben diese volks tümlichen Klänge der deutschesten Oper schon entzückt und wieviel Befallen »eckten sie auch gestern Abend wieder in der Interpretation, di« ihnen Frau Steckner angedeihen ließt Mit Herrn Bürgermeister vr Polster, der als stimmgewaltig« Tenorbariton und zugleich notenfich«« Künstler unsere» Bewohnern ja kein Fremder ist, trug di, Dame «ach zwei Lieder von Hildach und Umlauft vor, di« in neckische« Tonfall die Helle Klangsärbun, des Or gans besonders heroortreten ließen, ferner ein Duett ans Mendelsohn'« „Athalm", und dann mit den Herren vr. Polster und Kantor Fischer das Terzett au« dem dritten Akte von Kreutzer'« „Nachtlager" , wo Gabriele und Gomez dem um erstere werbenden Regenten in so zarter Weise ihre Liebe andeuten und ihn bitten, sie Beide zu vereinigen. Die Melodik dieses Terzette» ge- hört wohl «it zu dem Innigsten, waS auf dem Gebirte der Opernlyrik geschaffen wurde und wie die Vortragenden diesen StimmungSgehalt wiedergaben, zeigte der Beifall, der minutenlang anhielt. Allein sang Herr vr. Polster ein Mailied mit Cello und Klavier von Goltermann, und Meyer-Hellmund'» „Zauberlied", während die hiesige Deppelquartett-Vereimgung mit einem humoristischen Quodlibet von Giebelhaus«» sich kinführte, dem sie — gleich den üb igen Mitwirkenden — auf den anhaltenden Beifall hin eine Zugabe folgen ließ. DaS Streichquartett der Herren Loui» Wirth, Max Clauß, Musikdirektor Naumann und HierorymuS Schönherr zeigte sich in zwei Sätzen de» Brelhovenquartetts op. 18 Nr. 4 als ebenso gewandte wie verständniSreiche Quartettisten und Herr Schönherr wußte al- Violoncellist in einem Goltermann'schen Konzert sich verdienteste Anerkennung zu erwerben. Zwischen diese gesangliche» und instrumentalen Vor träge war ei» Lichtbildervortrag de» Herr« Stadtbau- meifter.M a tz i n g e r ringeschoben, der de» Schönen und Jnteress vollen aus unserer, im winterlichen Schmuck prangenden Gegend, von den frühere« Festen des Erz- gebir,S»erein4 und au» dem hunderttürmigen Prag sehr viel bot und der — e» bedarf die» wohl kaum de« Her- oorhebenS — mit dem gleichen auSzeichnenden Beifall ausgenommen wurde, wie alle sonstigen Taben. Gegen Schluß de« Abend» dankte der Vorsitzende de- Vereins. Herr Stadtrat A n g e r, allen Müw elenden für ihre Mühewaltung aus» Herzlichste. vr. Alban Frisch. Homert -es CrMbirgsvereins. * Hoch über unserer Stadt, auf den luftigen Höhen- die den Blick freigeben auf lachende Aue», auf die fernen Züge deS Erzgebirges mit seinen stolzen Riesen, dem Fichtel- und Keilberge, soll sich dereinst weitschaucnd in die Lande einAuSsichtSturm erheben, als Sammel- ort für alle Freunde von Gottes reicher Natur aus nah und fern, als Nutze und Erholungsstatt für unsere ge werbfleißige Einwohnerschaft. Wir satzen ihn gestern im Bilde, wie er sich schlank und spitz in die Lüfte erhebt, gelehnt an e'n Unterkunft-Hau« von gcMig« architekto nischer Gliederung Aber da» Bild lehrte un» zugleich daß noch reich die Geldmittel fließen müssen, um da- Projekt zu verwirklichen, daß eS noch maucher tatkräftigen Rrgun», noch ma»chcS fleißigen Tun- bedürfen wird, ehe den Wanderer schon von Weitem der Turm grüßt, ehe der arbeitsameürzer in seinem Schatten au-ruhen kann DaS Konzert aber, »a» gestern der E r z g e b i r g -- verein zu Gunsten dirsis zu erbauenden Turme» ver anstaltet hatte, dü sie d e Verwirklichung de- Projekt wieder ein Stück seinem Ziel« entgefiengesührt haben: waren der Saal und di-Galerien de« Xüflärter Schützen- Hauses doch dicht besetzt, al» kurz nech 1 u)r die Aus führungen ihren A'-jang nahmen- Hat die Kritik m eigentlichen Zinne dort za schw i- qen. wo sich Alles in den Dienst der Wohltätigkeit stelle WMes LMniM iMeM-kiMI vom 8. März 1SV4. Vorsitzender: Herr Oberamtsrichter Käßberg. 1) Die Materialware »Händlers- ehefrau L. war beschult gt, am 26 November vor. Jahre» in ihrem Ladeu Branntwein zpor sofortigen Genosse verabreicht zu haben. Die Angeklagte wachtt sich dadurch eine» Vergehen» gegen die ReichSgewcrbe- ordnuug schuldig, da fie nicht im Besitze der hierzu erforderlichen polizeilichen Erlaubnis «ar. E» erfolgte die Verurteilung der bisher unbestraften Angeklagten ,u 15 Mark Geldstrafe und zur Tragung der Kosten des Verfahrens. 2) Freigesprochen wurde ein Oberlungwitzer Fleischermeister und besten Gehilfe, die beide beschuldigt wurden, in das zum Verkauf gelangende Hackfleisch geringe Quantitäten Präservcsalz gemengt zu haben- sofort anstellen — komm, Hritz, mit mir aufs Wasser, und Du sollst sehen, Du bist bald geheilt!" „Nein! — Ich kann nicht — laß das! Und jetzt ist genug davon gesprochen, ich muß an Deck gehen, der alte Kasten rollt trotz der Anker tüchtig, hör' mal den Nordost. Ich muß das Heuer an zünden, obgleich noch eine halbe Stunde an der Zeit fehlt — es fängt schon an zu dunkeln. (Schluß folgt.) war er ja immer gewesen, „na also — wo bleibt da das Wunder —" und sie lachten! > Das also war's! Hätte ich den Lump im l Augenblick vor Augen gehabt — Karl — das , Messer saß lose — ich glaube, ich hätte ihn 'runter- gestochen wie einen tollen Hund! Zum Glück bekam ich ihn nicht zu sehen, auch in den nächsten Tagen nicht und der Verstand kam mir zurück. Er ist sicher vor mir, aber ich hoffe auf die Gerechtigkeit des Himmels, ich hoffe, daß ich auch ihn «och 'mal klein sehen werde und in Angst und Not — daraus warte ich hier! Und das glaub' mir, ich bin nicht schlecht — aber den Schuft Hasseich wie die Sünde, und könnte ich ihn durch Ausstrecken meines Singers retten, wenn er im Sterben ist, ich tät' es nicht! Ietzt weißt Du alles " „Armer guter Hritz — Du sonst so gutmütiger Mensch, — wie mußt Du gelitten haben, bi« Du so verbittert geworden bist ! Die Zeit vergeht — und das wird besser werden, ich kann Dich immer nur bitten, reiß' Dich los — reiß Dich heraus, komm' hier fort — komm' zu mir! Ich brauche einen tüch tigen ersten Steuermann an Bord, ich kann Dich H» Wand in LM-MmWka. * Der Korrespondent der .Kölnischen Zeitung" telegraphiert au- Swakopmn«- vom 5. d. MtS.: In Karibik und Okahandja herrschte bei „Als sein Vater starb, hatte er umgesattelt, hatte das Lchiffshandwerk an den Nagel gehängt und den Holzhandel seines Vaters übernommen. Der Alte hatte schon Geld, Richard war von klein auf schlau und berechnend, er kam rasch vorwärts. Lin hübscher Mensch war er, mit seinem einschmeichelnden Wesen wußte er sich bei den Besitzern der Umgegend beliebt zu machen — namentlich bei denen, die etwas in Geldklemme waren, und da soll er gehaust haben wie der schlimmste Wucherer. Ietzt ist er ein reicher Mann, aber man geht ihm aus dem Wege! Hast zwei Iahre war ich fort, ich hatte mehr mals an Stine geschrieben, auch zweimal von ihr eine Antwort erhalten — übermütig wie sie selbst immer war - kein ja, kein nein, „wir werden ja 'ehen, wenn Du wiederkommst!" Und ich hatte gesehen, als ich wiederkam! In Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 8. März 1904. Wettervoraussage des Kgl. Sachs. Meteorologischen Instituts zu Chemnitz. Kür Mittwoch: Neigung zu Niederschlägen bei übernormaler Temperatur und südwestliche» Win den. Barometer: tief. s. Mürz: Tagesmittel: -f-1,2 0 Maximum:-s-3,90, Minimum: —2,1«. *— Fürdievvm 21—31 Mai d. I. im Loge« Haus stattfindenbe fachgewerbttche Ausstellung wurde« gestern in der Versammiuu- »es Landwirt schsstbcheu Vereins fünf Herren gewählt, welch: mit d?u bereits vorgeschl«g:nco tuns Herren vor der Fleischer in«i ug die Kommission für die Prämiierung und Ber los»«- von Aasstell«»gs-Gegevstä»»c» bilde« sollen- Wie »!r hörcu. sind für die AuSst-ll„g schon eise ganze Anzahl von Anmeldungen ciogegougcv, wie auch sonst die Nachfrage eine ziemlich rege ist. — In Sachen der Güterumleitung ist alle Aus sicht vorhavd.'v, daß auf Grund »er aui Anregung -er iächsischc» Negierung von der preußischen and der sächsischen Esendahnverwaltung schon seit Jahren ge- ührt-» Erörteruage» ei« Askomme« zustande kommt, welches unerwartet des Abschlüsse» »er nun «ich bei den süddeutsch:» Bahnen eivgelrueteu Bor- arbeiten die Umweg!,rcnze für den preußisch-sächsischen Wechs-.lverk-hr wsieaUich, und zwar vorruSsichtbch auf die Halste der j tz g-n Grenze, h^rabsctzt. Damst würden d.e große« Umfahrungen, weiche jetzt noch um Sachsen herum möglich waren, des it gt w:>den. — E »cm Aleischermeistec aas Calleubcrg ward «einer Durchfahrt ein sehr reger Betrieb, infolge du Ankunft der BerstärkungStruppen. — In Swakop- münd ist Mangel an Arbeitern vorhanden, der die Neuformation der Truppen und die Lebensmittelzu- fuhr erschwert. Die Eisenbahn fährt aufwärts mit überladenen Zügen, die für die ganze Strecke 4 Tage brauchen. Baldige militärische Operationen sind nicht vorauSzufehe«, da «an dir Ankunft der in Argen- tinien gekauften Pferde abwarte« will, die noch aus- ruhen und beschlagen werden müssen. Die Krieg- sührung ist schwierig und langwierig, weil drr Gegner in den Bergen mit Wasserstellen eine starke Stellung findet: er hat vermutlich seine Hauptstärke in dem Gebiete der Etjo berge bis Waterberg. Major Estorfs wartet daher, bis ein konzentrisches Bor gehen möglich ist. — Bei dem lOstündigem Gefecht am 25. Februar dürste der Gegner sich verschossen haben. Die Berwundeten von Omaruru sind nach Karibik, die Berwundeten aus dem Gesecht vom 25. Februar nach Omaruru gebracht worden, wo die chirurgischen Operationen vorgenommen werden. — Bei meiner Durchfahrt durch das Tal des Flusses Rhan erfuhr ich, daß die dortigen Herero einen Fluchtversuch gemacht hätten. Unsere Soldaten wollten sie zusam men mit den übrigen 21 Herero eiuholen, aber die letzteren versuchten ebenfalls zu fliehen, woraus die Soldaten 13 davon erschossen. Nur ein Herero wurde wieder eingebracht. Infolgedessen mußten gestern die Arbeiten aus der Bahnstrecke, die das Personal der Otawibahn sür die Regierung leitete, eingestellt werden. — Die Bahnverwaltung kündigte an, daß sie bis 14. März keine Pnvatgütcr an nimmt. da« gestohlene Rad veräußern wollte, wurde er von der dortigen Polizei betroffeo and f stgeno««-». — Die hiesigen organisierte» Textilarbeiter wählte» »l« Delegierten für die kommende Oster» in Hannover stattfindende Gener«lvers«mmluug deutscher Textilarbeiter Herrn Karl Lorenz von hie,. — Oberlrmgwitz, 8 März. Bou mehreren hiesigen Bewohnern mußte heut« srüh iu der 7 Stunde zwilchen der „goldeuen Krone" und dem „Post- reftaurant" ein in Hohenstein-Ernstthal wohnender Geschäftsmann aufgehoben werd.». Der Bedauern«- ' werte war gestürzt, wobei er sich ei»eu schweren Schaden an einem Bein zugefügt hatte Rittel« Ge schirrs mußte er nach s.inersWohuang gebracht werde«. — »lawchau, 7. März. Lon einem herben ' Verluste betroffen wurde am Sonnabend Abend die , Familie eine- am Leipziger Platz wohnhaften Wagen- , lackiererS. Die Frau des letzteren hatte ihrem 2>/, , Jahre alten Knaben zum Abendessen ein mit Fleisch belegter Stückchen Brot verabreicht, das plötzlich in- , folge BerschluckenS in die Luströhre des Kinder ge- riet und diesem, da keine ärztliche Hilse zur Stelle war, nach nur kurzer Zeit den Erstickungstod brachte. — Waldenburg, 7. März. Zur Feier des 25jährigen Bestehens deS hiesigenOvstbauvereinS wurde beschlossen, im Herbst eine Ausstellung mit Prämiier ung zu veranstalten. Ausgestellt sollen werden außer Tafel- und WirtschaftSobst, Topf- und Formobst- bäumen auch alle Produkte der Obstverwertung, sowie sehenswerte Garten- und Feldfrüchte. Die Beschick ung der Ausstellung ist auch Nichtmitgliedern ge stattet. Alle Besitzer von Obstgärten innerhalb des Bereiches deS Bezirksvereins bez. der Amtshauptmann- schäft Glauchau werden schon jetzt auf die geplante Ausstellung aufmerksam gemacht und gebeten, ihre Beschickung in« Auge zu fassen. — Lichtenstei«, 7. März. Gestern abend zwischen 9 und 10 Uhr kam ein Fechtbruder in ein Restaurant und sprach dort an jedem Tisch um eine kleine Gebe vor. So kam er auch an einen solchen, an dem Skat gespielt wurde. Wenn man nun die „vier Alten" oder eine gute Karte überhaupt in der Hand hat, ist man etwas mehr als gewöhnlich bei der Sache und beachtet nebensächliche Dinge weniger. Schnell wurde deshalb auch der Plötzlich an den Tisch tretende „arme Reisende" abgefertigt und ihm eine Gcldmünze in den Hut, einen echten Pomadentopf, geworsen. Wenige Minuten später fuhr einem der Skatspieler der Schreck in alle Glieder; er hatte dem Kunden statt einer Kupfermünze ein Zehnmarkstück gegeben. Die Verfolgung des „armen Reisenden" wurde sofort ausgenommen und er in einer Herberge, fröhlich bei „ff. Lager" sitzend erwischt. Wachtmeister Kloß in Tallnberg nahm hier einen Einblick in die „BermögenSvcrhältnissr" des Gesuchten und sand noch 8 M. 89 Pfg. bei ihm vor, die dem etwas unvor sichtig gewesenen Skatspieler wieder eingehändigt wer den konnten. — Zschocke«, 7. März. Die in den letzten Jahren wiederholt hier veranstalteten Bohrversuche nach Steinkohlen sind wieder eingestellt worden. — Stollberg, 7. März. Die mündlichen Prüfungen der Schulamtskandidoten erfolgten unter dem Vorsitze deS SeminardirektorS Dr. Geyer als Königlichen Kommissars in der Zeit vom 1. bis 5. März in der Aula deS Königl. Seminars. DaS Ergebnis der Prüfungen war ein sehr erfreuliches. In den Wissenschaften konnten erteilt werden: 7 Mal I b, 3 Mal H a, 8 Mal II, 3 Mal IIb; in Musik: 1 Mal Ib, 5 Mal II a 4 Mal II, 6 Mal II b. — Einen mißlung-nen Fluchtversuch machte ein Strafge fangener, der in die Land-Sanstalt Hoheneck einge- liefert werden sollte. Mit dem Transporteur vor dem Eingang zur Anstall angekommen, befreite er sich von diesem uuv nahm in schnellem Tempo seinen Lauf den Schloßberg hinab. Der widerspenstige Arrestant sollte sich aber der goldenen Freiheit nicht lange erfreuen; schon beim H ckerichen Hause in der Schloßstraße wurde er aufgehaltrn uud nunmehr sicherer seinem B stimmungSoit zugesührt. — Gestern vormittag wurde ein hier in Arbeit stehender Bardier- gehilf- verhaftet und in daS Königs. AmtsgerichtSge- fängniS eingeliefer». Ec hatte am Sonnabend Nach mittag beim Gemeindevorstand Klaus in Hoheneck, den er seit mehr als Jahresfrist bedient und der sich aus kurze Zeit in die Wohnstube begeben hatte, aus dem unverschlossene« G-ldschra»k im ExpeditionSlokal ei« Kästch n mit 165 M. Inhalt gestohlen. BiS auf ein Zwanzigmarkstück (o.S übrige war meist Silbergeld) hatte der Dieb seine Beute in einem Strohfeimen an Lottbo«, 7. März. I« eiver Depesche aut Pingyang vom 3. d. M. beschreibt der „Daily Mail"- Korrespondent die Schwierigkeit eine» Vordringen» vo« Söul a«S nordwärts insolge de» Eise», der Schneeftürme vnd der gebirgigen Beschaffenheit de» Laude» zwischev Söul und Hwaoyu; da» ganze Ge biet sei eine einzige Kette von Hügeln und hohe« Bergen und sür eine« Angriff von Norde« uneinnehm bar. Der Korrespondent schildert weiter den elenden Zustand, in welchem sich die südwärt» flüchtende koreanische Bevölkerung befindet, und teilt mit, da» erste Treffen zwischen Ruffen und Japaners habe am 28. Februar stattgesunden. Au diesem Tage kamen 54 Mann russische Kavallerie bi» auf 7 englische Meilen an Pingyang heran. 8 Russen ritten bi» auf 300 MrdS an die Stadtmauer heran, die von japa nischer Infanterie besetzt war. Die Japaner feuerten auf die russischen Reiter, die sich zurückzogen, wobei zwei von ihnen von ihren Pferden abstiegen, die offen bar getroffen waren. Lo«-S«, 7. März. Der Tschifuer uud der Tientsiner Berichterstatter des „New-Kork Herald" melden weitere Beschießungen von Port Arthur an- sang» der vorigen Woche. Mittwoch um Mitternacht erblickten die Forts eine Menge Lichter, die sich der Hafeneinfahrt näherten. ES folgte ein heftiges Feuer. Die Forts erwiderten dieser unverzüglich, fanden aber nach einer Stunde, daß die Lichter lediglich Laternen waren. Nach Meldung aus japanischer Quelle wurden die Flöße vom Leuchtturm Liaotaschan gesandt, damit die FortS ihre Munition nutzlos vergeuden. Da» Feuern rührte von zwei Torpedobooten her, die die Flöße im Schlepptau hatten. Lo«Vo«, 7. März. Der japanische Kreuzer „Takao" uud zwei Torpedoboote trafen nach einer Depesche auS Tschisu Freitag mittag als Bedeckung mehrerer Transportschiffe in Tschinampo ein. Die Flotte fuhr in die Mündung des Tatung hinein und schiffte Truppen und Vorräte zwei deutsche Meilen unterhalb Hwangju aus. Zwischen Tschemulpo und Tschinampo werden an geeigneten Plätzen umsassende Truppenlandungen vorbereitet. Die russischen Bor- posten bei Andschu haben sich nach Osten gegen Kasan zurückgezogen. Antung wird von den Russen stark befestigt. Odessa, 7. März. In Libau sind 600 Pferde beschlagnahmt worden, welche sür englische Rechnung iu Südrußland angekauft wurden, jedoch wahrschein lich für Japan bestimmt sind. Lo«do«, 8. März „Daily Chronicle" wirb au» Schanghai vom 6 d. M- telegraphiert: Der rus fische Gesandte iu Peking ermächtigte telegraphisch den hiesigen russischen Konsul, die Armierung de« Karo»em boote» „Maadschur" eutfer»eu zu lasse«, welche- die Japanerin der Jeugtsemür düng esthalte». Die Gc- schützverschlußstücke uud die Munition werden wahr scheinlich den Zollbehörden übergeben werde?. Der japanische Kreuzer „Akutsoshima" wird Schasghai nach der De«>rmieru»g de« „Mandschur" verlasse«. Lo«d»N, 8, März. Den „Tm-S" wird au» Tokio von gestern telegraphiert: D»» japanische Ge schwader besetzte am 29. Februar Haijuenao, eine ter Elliotinjeln, welche die Ruff u am 23 Februar ver lassen hatten E« wurden nur Kohlenvorräte uud Signalflaggen vorgefnnden. Titdttst«, 8. März. Es verlautet, die Meldung, wonach die Russen in Hsinmintun die Eisenbahn und da» Telegraphenamt besetzt hätten, sei unrichtig. New-Kork, 8 März. Nach Meldungen au» Söul lassen sich die russischen Truppen in Nordkorea viele Ausschreitungen zu Schulden kommen. Am 4. März kam lS zwischen koreanischem und russischem Militär in der Nähe von Kangge zu einem Zusammen stoß, wobei etwa 30 Russen getötet worden sein sollen. Die Russin wurden über den Jolu zurückgetrieben. Washittgto«, 8. März. China erteilte den sür Mukden und Antung ernannten amerikanischen Konsuln das Ex quatur. Ta aber beide Orte vou den Russen besetzt sind und zurzeit kein Handel mit den Bereinigten Staaten im Gange ist, liegt dem Staatsdepartement nichts daran, aus der Einführung zu b«stehen. Die Konsuln werden am 7. April in Shanghai eintreffen m d dort die weitere Entwickelung der Dinge abwarten. Aus dem Feuerschiff. «ovelleite von N. Are« I. Forts. (Nachdruck verboten) „Ta ist nicht viel zu erzählen, Karl. Immer dieselbe Geschichte, bloß der eine trägt's leicht, der andere schwer — und manch' einem ist's zu schwer, und er macht gleich ein Ende! Na, das that ich nicht — vielleicht war ich zu feig, vielleicht auch zu — ja weiß Gott —'zu fromm! — Na, ganz egal — was. Du siehst, ich lebe ja! — Du besinnst Dich gewiß noch auf Stine Nehls —" „Was! Stine Nehls, das kleine blonde Dings,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)