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WeW-ErMckr WlO Nr. 56. Mittwoch, den 9. März 1904. 54. JahrMg. 21 nrtsblcrtt für das MaMche Amtsgericht und de« Stadtrat r« Hoheastei« - Ernstthal. Organ aller Genrernde-Verrvaltirngen öer unrliegenöen Ortschaften. S" M Alt A as A sl» nehm«! Mtzn der Txpedition auch die AuttrSger ach kostet durch die AuStWer pro Quartal M. DR M UM dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen, durch die Pos. Mk 1,82 frei MS Haus. /M LW Expeditionen solche zu Originalpreisen. fS- Hohrnstein-Grasttstal. Vderlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Sinßdors, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Gmmbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. N japanischen Flottenabteilung hat somit für sie ein be-I aus dem Grunde nicht erwidert, weil stimmteS Ergebnis nicht gehabt; für uns ist sie aber Feinde nicht ohne Not die Lage dersell man dem derselben verraten wollte. ES wird angenommen, daß das feindliche Ge- Heute rohes Schweinefleisch, W. G M.-, Freibank. Mk / -vlk -rnv MM» insofern interessant, als wir aus ihr entnehmen, wie gering die Japaner die Offenfivkraft der in Port Arthur eingrschlossenen russischen Schiffe einschätzen. Dort liegen von Panzerschiffen fünf unbeschädigte Linienschiffe und ein Panzerkreuzer, zur ihrer Bewach, ung stehen den Japanern nach Abrechnung der fünf an der Rekognoszierung von Wladiwostok beteiligten fünf Panzerschiffe im ganzen neun Linienschiffe und Panzerkreuzer zur Verfügung. Wenn man hierzu in Betracht zieht, daß die Blokadeflotte schon wegen der Kohlenergänzung nur selten in ganzer Stärke ver. einigt sein kann, und daß die Nachrichten von brdeu. tenden Verlusten und Beschädigungen, die die Japaner in den bisherigen Kämpfen erlitten haben, in den letz ten Tagen immer bestimmter auftreten, so ist eS klar, daß die japanische Ueberlegenheit zur See in der Bai von Korea nur noch sehr gering sein kann. Wir haben bereits früher als eine auffallende Tatsache verzeich net, daß immer nur der Panzerkreuzer „Bajon" und die kleineren russischen Kreuzer sich auf der äußeren Reede von Port Arthur gezeigt haben, während bei oen Angriffen von See her die russischen Linienschiffe 'm inneren Hasen verblieben, und daran die Ver- mutung geknüpft, daß die Einfahrt für die schweren und tiefergehenden Schiffe aller Ableugnung zum Trotz versperrt sein könnte. Wenn nunmehr die Ja- paner es für zulässig halten, um einer Nebenunter- nehmung willen, zur Rekognoszierung von Wladiwo stok, fünf Panzerschiffe von ihrer ohnehin kaum gc- Luf der Tagesordnung der Zweiten Kammer steht die Schlußberaiung über oen Entwurf zu einem Gesetze, das ältere Landesstrafrecht betreffend. Ten Bericht der Gesetzgebung«. Deputation erstattet Abg. Tr. Kühlmorgcn (kons) Derselbe führt zum Nach, weise d»sür, w e notwendig eine Regelung der vorliegen den Frage «st, einige der noch heute gültigen alten Ge setze und Mandate aus. nach denen z. B. Wahrsagen und Paktieren mit dem Teufel mit dem Tode bestraf' werden müßte Rach kurzer Debatte wird dem Anträge der Depu tation entsprechend der Gesetzentwurf unverändert nach der Vorlage ei'stimmig angenommen. Nächste Sitzung morgen Dienstag vormittag 10 Uhr. Tagesordnung: Staatliche Schlachtoichverstcherung nügknd starken Bloikadi flotte auf viele Hunderte von Meilen zu detachieren, so können wir daraus vielleicht eine indirekte Bcstätiguvg unserer Vermutung ent- nehmen. Ueber die Ereignisse vor Wladiwostok liegen heute noch folgende bemerkenswerte Mitteil ungen vor: Wladiwostok, 7. März. Durch die gestrige Beschießung sind hier nirgends ernsthafte Beschädig, ungen angerichtet worden. Bei dem Holzhäuschen eines Handwerkers, welches von dem Geschoß eine! zwölfzölligen GeichützeS durchschlagen wurde, wurde eine Frau gelötet. In die Wohnung des Obersten Shoukow drang ein Geschoß ein und explodierte erst, nachdem eS ein Zimmer durchflogen hatte. Die Schild wache, welche unverletzt blieb, ries, ohne die Geistes, gegenwart zu verlieren, man möge die Fahne auS dm Hause retten, was dann die Gattin der Regi- mentskommaudanten mit einem Soldaten auSsührte. Ein Geschoß platzte im Hofe der Marinekaferne, wo- durch fünf Matrosen leicht verwundet wurden. Sonst wurde niemand verletzt. Feuer ist nirgends au-ge brochen. Die russischen Batterien haben das feindliche Feuer wegen der zu großen Entfernung und sodann S! Lt-f- schwader auS einem Panzerschiff, 4 gepanzerten und 2 nicht gepanzerten Kreuzern bestand. Wladiwostok, 7. März. Die vorige Nacht verlief ruhig. Die Stimmung der Bevölkerung und der Truppen ist ungewöhnlich gehoben. In der ganzen Stadt wird eine Razzia auf Japaner veranstaltet. Durch Maueranschläge ist bekannt gemacht, daß die Polizei für jede Anzeige von anwesenden Japanern eine Belohnung erteilt. Personen, welche Japaner bei sich verbergen, werden vor ein Kriegsgericht gestellt. Petersburg, 7. März. Statthalter Alexejew hat dem Kaiser auS Mulden von heute folgendes Telegramm zugehen lassen: In Ergänzung meines Telegramme- vom 6. d. M. melde ich alleruntertänigst, daß um 1 Uhr 25 Minuten nachmittags von 7 feind lichen Schiffen 5 gegen die Forts Suworow und Miuewitsch, fowie gegen die Stadt und die Rhede im Tale der Flüßchens ObjaSnenije das Feuer eröffneten. Dies dauerte bis 2 Uhr 15 Minuten, worauf das japanische Geschwader nach Süden zu dampfen begann und um 5 Uhr 30 Minute» außer Sicht kam. Auf den Batterien und in den Befestigungen hatten wir keine Verluste, in der Stadt ist 1 Matrose verwundet und 1 Frau getötet worden. Nach einer eben ein- gegangenen Meldung ist ein feindliche- Geschwader heute früh 8 Uhr abermals in Sicht der Festung er- schienen. Petersburg, 8. März. Nach einem Tele gramm des Kommandanten des HafcnS von Wladiwostok von gestern an den Statthalter Alexejew richtete das Bombardement deS Hafens am Sonntag -ine ernsten Verwüstungen an. Die Festung erwiderte das Feuer deS Feindes nicht. Am Montag mittag ist der Feind wieder in die Ussuribucht eingedrungeu und hat sich dem Orte genähert, von wo er am Sonn tag das Feuer auf den Hasen eröffnete. Dann fuhren die feindlichen Schiffe aus die offene See hinaus Bekanntmachung. So»«abe«d, de« 12. März 1904 bleiben die hiesigen GemeindeexpeditionSlokalitäten wegen Reinigung geschloffen. An diesem Tage finden nur dringliche Sachen Erledigung DaL Standesamt ist geöffnet Vor mittags von 8—9 Uhr. Gersdorf, am 5. März 1904. Der Gemeiudevorstaud. «Shler. bereitschafi von Wladiwostok sowie ferner festaestellt werden sollte, ob die ostgenannten vier russi'chen Kreuzer „Rurik", „Rossija", „Gromoboi" und „Bogatyr" sich in dem Hasen befinden, der von außen w.'gen der vorgelagerten Inseln nicht eingesehen werden kann. Die Namen der angreifenden Schiffe sind nur mm Teil und nicht bestimmt genannt; eS sollen fünf Panzer'chiffe und zwei Kreuzer gewesen fein. Obwohl daS AuSfindigmachen des richtigen Schiffsiypr auf eine Entfernung von über 8 Irm elnigermoßen schwierig ist, so ist die hier gemacht- Angabe doch durchaus wahrscheinlich. Denn nur eine starke Streitmacht konnte es wagen, fern von der eigenen Küste die vier großen russischen Kreuzer zum Kampfe herauszufordern, unmittelbar vor Wladiwostok, dessen Nähe von den Russen als ein wirksamer Ausgleich selbst einer be deutenden numerischen Ueberlegenheit deS Angreifer? angesehen werden konnte. Bei der weiten Schußent fernung Huben die Japaner keinen nennenswerten Schaden ungerichtet; die Russen haben daS Feuer nicht einmal erwidert, und ihre Schiffe haben sich nicht gezeigt. Vielleicht waren sie auch gar nicht im Hasen; sie sollen ja am Donnerstag in der Nähe von Gensan gesichtet worden sein. Die Unternehmung der Zächfischer Landtag. Dresden, 7. März- Tie Erste Kammer beschäftigte sich zunächst mi dem Eniwmk eines Gesetzes, die Beteiligung NN autzersächfischen Lotterien betr Da- Wort zu einer allgemeinen Debatte wird nich> begehrt, dasHous geht deshalb zur Einzelberatung der Para graphen über, die in allen Punkten genehmigt werden- Dann wurden mehrere Kapitel der Etats genehmigt und eine Petition auf sich beruh»« gelassen- ZUM Ableben -es Grasen Waldersee. Der Kaiser hat die Absicht sich zir Teilnahme an der Traucrseicr str den Gencralleldmarschall Grafeu Waldersee nach Hannover zu begebe», wegen starker Erkältung ausgeben müssen. Sr Majestät wird durch den Krovprinzen vertreten sein, falls der Kron- prinz, der lbenlallr stark erkältet ist, bis dahin Wiede' hergestellt sein sollte; wenn nicht, würde Prinz Este! Friedrich die Vertretung der Kaisers übernehmen. Beileidstelegramme find u. A. vom Köm- von Sachsen, »'M Prinzregcnten von Bahn», dem König von Württemberg, d«m Kaiser von Oesterreich, dem Ches des österreichischen Generalstabes, Frhrv v?n Beck emgelaufeo. Da- A'meeverorduuvgSblatt v röffentlicht einen Armeeerlatz des Kaisers, in weichem er heißt: Gotte- Fügung legte Mir, dem Heere und dem Vater laude durch den Tod de- Generalseldmarschalls Grasen Waldersee einen schweren Verlust auf. Mit -ufrich- tigem Schmerze beklage Ich das Hinschciden deS in so dielen besonder- wichtigen Stellungen rühmlichst be währten Manne- Er war Mir persönlich ein teuerer Freund, und Ich verliere in ihm einen verehrten Lehrer, dem Ich Meine Ausbildung auf dem Gebiete der Strategie und Taklik verdanke. Ein Armeebefehl ordnet anläßlich de» Ablebens de» Grafen eine achttägige Armeetrauer an- Da- König» - Ulanenregiment zu Hannover und da» 9. Artillerie-Regiment z« Itzehoe legen Trauer für 10 Tape an. Aus kaiserlichen Befehl erscheinen zur Trane,feier die kommandierenden Generale de- 7, 8-, 9- und 11. Armeekorps, der Chef de» General- stabe» der Armee, vom 9. Armeekorps ein General, je ein Regimentskommandeur der Infanterie, Kavallerie «ud Artillerie, sowie eine Abordnung de» 9. Feld artillerie-Regiment- 9er ruW-MnW Krieg. * Di- «efchiekuug von Wladiwostok, die für die Ruffen, wie aus den unten verzeichneten Meldungen h:rvorgeht, doch nicht so ganz verlustlos verlief, wie gestern angegeben wurde, hat die Ausmerk- wmkeit von dem südlichen Kriegsschauplatz nach dem nördlichen gelenkt. Bon einem Bombardement indem gebräuchlichen Sinne kann freilich hier ebensowenig die Rede sein, wie bei den verschiedenen Gefechten des japanischen GroS vor Port Arthur, es handelt sich vielmehr wiederum nur um eine gewaltsame RekognoS- zieruog, durch die vermutlich der Stand der Gefechts-s London, 8. März. Wie dem „Standard" aus Petersburg von gestern telegraphiert wird, will der dortige Korrespondent des Blattes in Erfahrung gebracht haben, der Kaiser habe ein Telegramm er- -alten, wonach die japanische Flotte den ganzen Tag über Wladiwostok beschossen, aber nur geringen Schaden angerichtet habe. Wie das Telegramm weiter meldet, eien 1 oder 2 japanische Kreuzer zum Sinken gebracht worden. London, 8. März. „Daily Telegraph" meldet auS Tokio vom 6. d. M.: Dem Vernehmen nach ind Anzeichen vorhanden, da bei Wladiwostok EiS- sang eingeireten ist. Man erwartet, daß der Hasen vor Ende März, also zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt, eisfrei sein werde. New-Nork, 8. März. Ein Telegramm aus Tokio vom 7. d. M. besagt: Es wird angenommen, saß daS russische Wladiwostok-Geschwader sich jetzt in der Nachbarschaft des TumenflusseS befindet zur Deckung der Bewegungen der russischen Truppen von der Potsiet-Bai nach dem Tumenfluß. Aus verläßlicher Quelle verlautet, daß die russischen AusklärungS- Patrouillen etwa bis Kjöngsöng nach Süden vor» gedrungen seien. Früher wurden die russischen Be wegungen in Nor korea als Diversionen betrachtet, j-tzt erscheint eine wesentliche Truppelimacht beteilig». Man glaubt, die Russen wollen am Tumenfluß starke Positionen besetzen und befestigen. — Das japanische Kabinett tritt am 8. März zusammen, um eudgiltig über das Finanzprogramm zur Unterbreitung an daS Parlament zu beraten. Sonst liegen vom Kriegsschauplatz noch ^olgevde Meldungen vor: Paris, 7. März. Nach einer Dep-sche aus Tokio begibt sich der ehemalige Minister Kaneko, be gleitet von dem Vizepräsidenten der japanischen Staats bank, nach Newyork, um eine Anleihe abzuschließen. Dem Erfolge dieser Mission galt der Trinkspruch deS BizeministerS deS Aeußeren bei einem Bankett, daS die amerikanische Kolonie in Tokio gestern feierte. Er sagte dabei: „Wir erhoffen für die Zukunft noch kräftigere Freundschaftsbeweise der Bereinigten Staaten." — Aus Petersburg wird berichtet, daß Alexejews Depeschen nunmehr, da im Winterpalais eine be sondere Telegraphevleitusg eingerichtet ist, direkt io da- Arbeitszimmer deS Zaren gelangen. KM-A 4 s'AsAM/w I wo 810 X ilasstab. »MM :i i e SM -'.Vs. -öS - u i MM?' /EM'