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UM»« Dienstag, den 19. Januar 1904. Rr. 14. 54. Jahrgang. den folgenden Tag und nehmen «uyn der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Quartal M. 1^k- M8 TU. 8 WA W. W^ dem Land« entgegen, auch befördern die Anuoneeo. durch die Poft Mk 1,82 frei m S Haus. Txpeditionrn solche zu Originalpreisen. Hoheustriu-Grustchal, Osteriungwitz. Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Dermsdorf, Mmgmberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbachi Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Ttrschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Anrtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat ;» Hoheuftein - Ernstthal. Vrgcrn aller: Geirreinöe-Vevwaltrrrrgerr öer: rrrnlisgerröen Ortfchcrsten. rr steht noch eine Anzahl A«meld««ge« der im laufende« Jahre steuerpflichtige« H««de a«s. Die Anmeldungen haben regulativgemäß ««geachtet der Bezahl««- der Steuer zu erfolgen. Zur Nachholung der versäumten Aumelduuzen, welche im Rathruse, Zimmer Nr. 4, zu erfolgen haben, wird hiermit eine Frist bis zum 27. dieses Monats festgesetzt. Rach Ablauf dieses Termins wird gegen Sämuige die regulativmäßige Bestrafung erfolgen. Gtadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 18. Januar 1904. vr. Polster, Bürgermeister. Gßlr. 8«r ostaftattsche« Krage. Siner optimistischen Auffassung von dem »eiteren Verlauf und de« AuSgaug der Verhandlungen w rd von feiten der japanischen Gesandtschaft am russischen Hose Ausdruck gegeben. Man telegraphiert darüber wie folgt: Petersburg, 16. Januar. Der Birshewija Wjedomosti zufolge erklärte der Sekretär der hiesigen japanischen Gesandtschaft Oda, weder Rußland noch Japan «ollen den Krieg. Japan habe keinerlei In- tereffe, dar internationale Prestige zu^ uutergrabev. Im Mittelpunkte des Konflikts stehe Korea, über welches eine Verständigung zu erzielen durchaus mög lich sei. Zu nicht langer Zeit werde diese Verständi gung Tatsache sein. Die der Gefandtschast zugehenden Nachrichten trügen einen durchaus beruhigenden Cha- ratter. Japan beanspruche nicht das Protektorat über Korea, sondern verlange nur das R"cht der freien Handel« in Korea und in der Mandschure,. Der Handel Japan« iu der Mandschurei könnte auf solche Grundlagen gestellt werden, bei welchen Rußland seinerseits al« Aequivalent für die Verluste infolge der Eröffnung mandschurischer Märkte gewisse Bor. teile erhalten werde. Rußland« Interessen könnten durch einen russisch - japanischen Handelsvertrag ge sichert werde». Auf die Beteiligung an der Lösung der Maudschureisrage erhebe Japan keinen Anspruch Ueber die Absicht der Londoner und Pariser Kabinette, ihre guten Dienste auzubiete», lägen der Gesandtschaft keinerlei Mitteilungen vor. Die Nachricht sei aber glaubwürdig, da alle europäischen Mächte die fried- lichc Beilegung des russisch - japanischen Konfliktes wünschten. Die Beschlüsse der Haager Konferenz küßen eine fakultative Einmischung iu den Konflikt zweier Mächte zu, die i« gegenwärtigen Moment jedoch überflüssig erscheine, da der Stand der diplomatischev Verhandlungen einen günstigen AuSgaug erhoffen lasse. Wesentlich ander- klingen die Nachrichten ans englischer Quelle. Aus Washington kabelt der Korre- spoudent de« »Daily Telegraph*: Rach langen Kon ferenzen zwischen dem Staatssekretär des Auswärtigen Hay, dem britischen Botschafter und dem japanischen Gesandten faßten die Beamten des Staatsdepartement« gestern die Lage in Ostafien in den Worten zusam men: »Keine Hoffnung auf erfolgreiche Vermittelung; Krieg ist sicher.* Der britische Botschafter überbrachte de« Vernehmen nach die Nachricht, dir britische Re gierung sei zu dem endgültigen Schluß gekommen, die Bemühungen um Vermittelung würden zu nichts sühren, da eS jetzt zu spät sei. Die Antwort Japan» auf die letzte russische Note, so wird gesagt, enthält mit Bezug auf die Mandschurei derartige Forder- «»gen, daß die britische Regierung überzeugt ist, sir würden nicht angenommen werde», und bas Ende der diplomatischen Verhandlungen sei sehr nahe. — Die »Morning Post* teilt mit, sie «erde von maß gebender Steve ersucht, dem anscheinend in Berlin umlansevden Gerücht entgegeurutretr», daß Japan mit Hinsicht aus die vor einigen Tagen von Rußland den Mächten gegebene Erklärung rin-ewilligt habe, die Maudschureisrage fallen zu lassen, die danach au« den Verhandlungen auszuscheiden hätte, und daß eS seine jüngste Note, die dem russische» Gesandte» Baron vo» Rosen a« Mittwoch in Tokio überreicht wurde, aus schließlich der koreanischen Angelegenheit gewidmet habe. Japan, so kann die »Morninz Poft* auf dat bestimmteste «ilteilen, hat nicht im geringsten dir Absicht, hinsichtlich der Maudschureisrage die Siel- lung aufzugebev, die e« in einer vorige Woche io Europa veröffentlichten Darlegung zur Kenntnis ge bracht ha». L»«do«, 16. Jan. Der russische Gesandte in Söul, Prwlow, erklärte in einer Unterredung mn dem dortigen Sonderberichterstatter der „Daily Mail", Rußland werde im Interesse des Frieden« die O ff- nung WidschuS als BertragShafen verweigern und die Souveränität Koreas um jeden Preis schützen. Es sei für Rußland unmöglich, Japan zu gestatten, vor. herrschenden Einfluß iu Korea zu gewinnen. Der Ge sandte bemerkte schließlich, die russische Flotte würde sich auf einen Kamps nicht einlasseo, sondern eine Taktik des Zauderns besolgen. Japan würde sich, bald nachdem eS sich in Kriegsbereitschaft gesetzt Hude, in seinen Erwartungen gelauscht finden. * - > * Nun sind die russischen Staatsmänner an der Reihe, über die in Petersburg eingegangene Antwort note Japans zu beraten. Inzwischen rüsten sich beide Teile weiter für den Fall, daß sich die Lösung der schwebenden Streitfragen auf friedlichem Wege als unmöglich erweisen sollte. Die Zeit bis zum Ein- !l>ffen dec russischen Antwort in Tokw wird nach Depeschen, die von dort eingegangen sind, unter Zu. stimmung der gesamten japanischen Presse zu emsigen KciegSvorbereitungen benutz». Der neue Reichtkciegs- rat Hai sich unter dem Vorsitz deS Mar'challS Drma- gata konstituier». Beim Schatzamt gehen zahlreiche freiwillige Beiträge zu den KciegSauSgaben ein. Durch Suspendierung des DampfichiffSverkehrS mit Indien, Rusiralien, Europa und Amerika wird eine große Anzahl von Dampfern zu TranSportzwccken frei. Aut New - Asrk, Brüssel und Cardiff liegen Meldungen über weitere große Kohlenankäuse Japans vor. Petersburg, 16 Jan. Die Nowoje Wcemj» berichtet ans Kronstädter Marinekreis- n, die dort vor liegenden Nachrichten aus Ostasien deuteten auf baldigen Ausbruch des KiiegeS hin. Sieosfizicre und Ingenieure melden sich freiwillig zur Abreise nach dem fernen Osten, v cht nur junge Leute, auch viele Fa milienväter. Man spricht in Kronstadt nur von de« Konflikt mit Japan; die Stimmung ist sehr gehoben, und man vertraut fest aus die eigene Kraft. L»«do«, 16. Januar. Bou gut »»tecrichteter Seite w rd dem „Renterschen Bureau" aus Wionipez gemeldet, daß ein Vertreter der japanischen Regierung Verhandlungen abgeschlossen habe über den Ankauf einer großeu Menge Manitoba-WeizenS. * * Die japanische Regierung machte bei den Bogt- ländischen Fabriken große Bestellungen auf chirurgische Instrumente und Verbandzeug, mit deren Ueberuahme ein gegenwärtig in Dresden weilender japanischer Stabsarzt beauftragt wurde. verlchtimmerung der Lage iu M-weftafrika. Mit jedem Tage gewivnt der Ausstand der Hereros im Zentrum unseres südwestafrikanischen Schutzgebiete« an Ausdehnung. Er nimmt ernt» immer bedrohlicheren Charakter an u»d hat jetzt schon auf deutscher Seite viele Opfer gefordert. Der Haupt- ort der Kolonie, Windhoek, ist schon seit mehreren Tagen von der Außenwelt abgeschnitte», doch ist eS jetzt wenigstens gelungen, anscheinend durch einen Expreßboten, der auf Seitenwegen die nächste Tele- grapheustatiou zu erreichen vermochte, Nachrichten über den gefährlichen Stand der Dinge hierher gelange» zu lassen. Die neuesten Meldungen lauten: BerU«, 15. Jan. Wie Wolff'« Telegr.-Bur. erfährt, melden die letzten Telegramme au« Swakop- münd die Bedrohung Otjimbiugwc«. Auf die Bitte um Unterstützung, welche von den Ansiedlern von Broeu von KubuS au« telegraphisch nach Swakopmund gerichtet war, sind 81 unverheiratete Freiwillige unter dem Leutnant der Reserve Lanbschat per Eisenbahn nach Karibik entsandt worden, denen weitere 30 Mann folgen sollen. In Karibik befinden sich unter dem Stabsarzt Kuhn 58 Reservisten und 30 Pferde. Nach dem Eintreffen Leutnant LrubschatS soll von Karibib aS der Entsatz BcoenS versucht weiden. Gemeldet werden Weiler die Ermordung deS Farmer« Lange und Gerüchte über die Ermordung anderer Weißer, die zwischen Barmen und Otjimbingw- wohnen. In Swakopmund verbleiben 100 waffenfähige Mä«ner. Als Vorsichtsmaßregel wurden 500 in und um Swakopmund beschäftigte Hereroarbeiter auf den im Hafen liegenden Schiffen isolier». Ferner wird ge meldet, daß in Omaruru, dem Standort der 2. Feld- kompagnie, sowie in Waterbrrg alles ruh g ist und an letztgenanntem Ort 50 Reservisten versammelt sind. Nachrichten von der Kolonne Zülow, welche nach der vorgestrigen Meldung auf dem Marsch nach Okahandjo die E senbahnstation Okasise passiert hatte, liegen ir Swakopmund nicht vor, ebensowenig Meldungen aus Windhoek. Wegen der unter diesen Umständen er- 'orderlichea Verstärkung unserer Streitkräfte in dem Shutzgebirt soll, wie Wotff's Telegr.-Bur. hört, in diesen Tagen den gesetzgebenden Körperschaften eine Vorlage zugehen. Berli«, 16. Jan. Nach weiteren Nachrichten aus Windhoek, 14. d.M , war Okahandja schwer bedrängt. Entjatzverfuche von Windhoek aus waren gescheitert. Windhork selbst sehr bedroht. Zahlreiche Verluste. Landsturm eingezogen. Sofortige Hilfe erbeten. Hereros durch Plünderung gut beritten und bewaffne». — Aus Swakopmund wird von gestern morgen gemeldet, daß! ein Angriff auf Oljimbinzws noch nicht siattgefuuder habe, daß abrr ein Trupp Eingeborener vonOkanjowa und Johanr-AlbrechtShöh: auf Karibib in Anmarsch sei, und daß weitere 25 Mann Reserve» zur Ber- stärku»g der Bahnstationen und KaribibS entsandt »eien. Die Expedition Laubschats sei Freitag abend wohlbehalten in Karibib angekommen, die Expedition Zülow mit 120 Gewehren jetoch anscheinend bei Waldau gefährdet. Nicht überraschen kann unter diesen Umständen die Meldung, drß in Swakopmund und Karibib da« KciegSrcchl erklärt worden ist. — Seit Donnerstag fehlen also alle Nachrichten aus Windhoek. Da aber chon vor diesem Tage über zahlreiche Verluste be richtet wird, muß man »»nehmen, daß dort bereit« schwere Kämpfe mit de» Ausständischen stattgefunden Habes. Die Einberufung des Landsturms kennzeichnet zur Genüge de» furchtbaren Ernst der Lage. Leider dürste der dringende Ruf nach Hilfe zunächst keine L hörung finde», denn von Swakopmund aus hat «an schon alle Mühr gehabt, die Verstärkungen unter Befehl deS Leutnants d. R. Laubschat — 31 Mas« Freiwillige, denen weitere 30 Mann folgen sollten — nach Karibib zu bringen; daS sind aber noch etwa 130 Km westwärts von Windhoek. Die früher ab- gegangene Hilfrexpedition unter Oberleutnant von Zülow in Stärke von 100 Mann dagegen, deren Ziel da« von den Herero« eingeschloffens Okahandja war, ist nur bis Station Waldau gekommen; seither fehlen alle Nachrichten über ihr Schicksal. Waldau ist von Okahaudja etwa 30 Km, Okahandja von Windhoek 78 km entfernt. Bei der notgedrungenen Zer- iplitteruog der deutschen Streitkräfte, deren Hauptteil unter Oberst Leutwein nach de« Süden zur Be kämpfung der Bondelwart» abgerückt ist, erscheint die Aussicht auf rechtzeitige» Entsatz von Windhoek leider nur sehr gering. Eher noch wäre eS denkbar, daß Oberst Leutwein auf die Rachricht von der bedroh lichen Gestaltung der Verhältnisse Kehrt macht und in Eilmärschen nach dem Norden zurückkehr». Die Bedroh»»« OtjimbingweS, das südlich von Karibik liegt, zeigt, daß sich der Aufstand auch auf das südlich vo» der Eisenbahnlinie liegende Gebiet erstreck». Der Ort sollte nach Eintreffen der Expedition Laubschat in Karibib von dort aus entsetzt werde». Otjimkingwe (146,5 Km nordwestlich von Windhoek entfern») liegt am Swakop, der »ach dem mit Sa«uel Maharero i« Jahre 1894 abgeschlossenen Vertrag bi» zu dem 75 km weiter östlich gelegenen Großbarmen die Südgrenze de- HererolandeS bilden soll. Nach der letzten bekannt gewordenen Angabe lebten in Oljimbiogwe 89 Deutsche und 6 Kapländer. In der Eüdwestecke der Siedelung liegt der ausgedehnte, sestungSartige Gebäudekomplex der Firma E. Hälbich Wwe., dir im ganzen Schutzgebiet Wagenbauerei betreibt. Da» Ge- Höft hat einen etwa 8 Meter hohen Turm, der zur Verteidigung mit Schießscharte» versehen ist. Da» Kaiserliche Kom«issariat liegt am linken Ufer de» vom Norden her hier in de» Swakop mündenden O»»se«a. Die Rheinische MissiouSgesellschaft besitzt hier seit l84S eine Station und eine stattliche, 1867 eingeweihte Kirche; die Zahl ihrer Gemeindeglieder wurde 1903 mit 764 Köpfen beziffert. Die farbige Bevölkerung etzt sich aus Herero», deren Kapitän Zacharias heißt, Bergdamara» und einigen Bastards zusammen. — Kuba», von wo au» der Ansiedler v. Brön um Hilse bat, ist eine 47 Km westlich von Karibib gelegene Eisenbahnstation. Der ermordete Farmer Lange ist vielleicht identisch mit H. Lange, der 1903 in Klein- Karmen (westlich von Großbarmen) eine Gastwirtschaft und einen Kaufladen besaß. — Waterberg liegt sechs Tagereisen mit dem Ochsenwagen nordöstlich von Omaruru am Fuße de» lange» Waterberges. Die kort lebenden HereroS, deren Zahl auf 1000 Köpfe geschätzt wicd, stehen unter dem Kapitän Kambazembi. Der außerordentliche Ernst der Lage in Deutsch- Südwefiasrika liegt vor allem darin, daß zweifellos zwischen dem Ausstand der BondelzwartS und de« der HereroS ein innerer Zusammenhang besteht uud daß deshalb immerhin mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß die Gährung noch auf weitere Stämme übergreifi, so find insbesondere die i« äußersten Norden wohnenden OcamboS als unsichere Kantonisten zu betrachten. Unsere gesamte aktive Schutztruppe in Südwestafrika besteht nur aus zirka ,60 Offizieren und Miliiärbeamten, 150 Unteroffizieren, 620 weißen und über 200 farbigen Soldaten. Diese Streitmacht ist als außerordentlich klein zu bezeichne», wenn man bedenkt, daß daS Gebiet von Deutsch-Süd- westafrika 835)00 Quadratkilometer mit einer Be völkerung von ca. 200 000 Köpseu umfaßt, nnter denen sich höchstens 5000 Weiße befinden, während der Flächeninhalt des deutschen Reiches nur 540748 Quadratkilometer umfaßt. * * * Selbst wenn es gelingen sollte, den Ausstand der HereroS auf diesen Stamm zu beschränken, und wenn d:r Aufstand der BondelzwartS nicht, was leider zu befürchten steht, durch die Erhebung der Hereros neue Nahrung gewinnen sollte, ist die Lage doch als eine außerordentlich ernste und gefährliche zu bezeichnen. Die HereroS, ein den Kaffern verwandter Bavtustamm, w rden aus 65 000 Köp e geschätzt, und sie find ein ganz besonders kräftiger, sehr kriegerisch gesinnter Stamm, der unS schon in den Jahren 1896 und 1897 schwer zu schaffen gemacht ha». Die HereroS, die sich besonders durch hohen Wuchs und Gewandt heit in der Wafsensührung auszeichneu, sind mit Wurf- keulen und Assagairn bewaffnet, doch haben sie viel fach auch Gewehre, freilich alter Konstruktion, im Be sitz. Nach de» neuesten Nachrichten stad jedoch die HereroS durch Plünderung der RegierungSmagazine und durch Beraubung der weißen Farmer leider viel fach in den Besitz sehr guter und wirksamer Schuß waffen gelang». Wenn an der Bewilligung der notwendigen Hilfs mittel zur Unterdrückung des Ausstandes in Deutsch- südw.stafrika nicht zu zweifeln ist, so wird doch anderer seits die Volksvertretung eine eingehende Aufklärung darüber verlangen müssen, welche Ursachen der ganz unt> warteten Erhebung erst der BondelzwartS and jetzt der HereroS zu Grunde liegen. Sollten sich da- bei Begehung»- oder Unterlassungssünden seitens der Kolonialverwaltung herausstellen, so wird mit rücksichts loser Energie aus die Abstellung der vorhandenen Miß stände, aus welchem Gebiet sie auch liegen, gedrungen werden müssen. Die nächste Ausgabe wird aber frei lich sein, schleunigst und mit allen Mitteln den Aus stand, der unser Schutzgebiet bedroht, niederzuschlagen. Dr. T. T. Förster lichtet in der «Deutschen TageSztg." solgende offene Frage an die Kolonialab teilung de» Auswärtigen Amtes inbezug aus die Un ruhen der HereroS in Deutsch-Südwestafriko: «Beab sichtigt die Kolonialabteilung, die HereroS van den jenigen Lavdftrecken zu verdrängen, die aus der Besitz- staudkarte von Deutsch-Südwestasrika als Hererogebiet bezeichnet find? Beabsichtigt sie, dieselben »ach Oste» zu drängen, um sich in den Besitz von Kronländereit» zu setze», die daun nach bestehenden Kontrakten an die englische Southern - Westafrika - Company übergehen würden resp. au die bahnbauende Otvi-Mioer- und Eisenvahngesellschaft?" * * *