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Rr. 49. Sonntag, den 28. Februar 1904. 54. Jahrgang. kftet den folgenden Tag vvd HM M MG nehmen außer der Expedition auH die SuSträg« aas V d- Austräger M> QuaMlAk. IU U II L dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen, durch die Post M 1,88 fr« m'S HE Expeditionen solch7zu Originalpreisen. Hohenftein-Ernstthat, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Dermsdorf, ZMMbcrg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Mßdorf, Wüstenbrand, GMa, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Mchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschvappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. M- 21 rrrtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht and de« Ttadtrat r« Hohenstein -- Ernstthal- Organ aller Oeirreiiröe-Vsrwaltrrngerr öer rrirrliegeiröerr Ortschafteir. Wegen Reinigung der Geschäftsräume können Freitag, den 4. und Sonnabend, den 5. März 1904 nur dringliche Sachen Erledigung finden. Hohenstein-Ernstthal, am 26. Februar 1904. Königliches Amtsgericht. Montag den 29. Februar 1904 Mittags 12 Uhr kommen im B-rfteigerungsraume des hiesigen König!. Amtsgerichts 1 NSH«aschi«e für Herrenschneider, t Regulatoruhr, 1 Lade u. versch. a dere gegen sofortige Barzahlung meistbietend zur Berfteigeruug. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Der diesjährige Viehmarkt wird Montag, den 14. März 1904 abgehalten. Stättegeld wird nicht erhoben. Ttadtrat Hoheufteiu-Sruftthat, am 22. Februar 1904. vr. Polster, Bürgermeister. We. Im Interesse des Publikums werden folgende Bestimmungen der Straßenorduung für die Stadt Hohenstein-Trnstthal in Erinnerung gebracht. 8 3. Kinder haben aus dem Wege zur Schule und aus der Schule allen Unfug zu unterlassen und dürfen sich nicht in lärmender Weise auf den Straßen umhertummeln. Ebenso ist ih«e« das Fahre» rr.it Schlitten innerhalb der Stadt a« alle« denjenigen Orte» untersagt, Wo dadurch die Passage i« irgend welcher Weise beschränkt oder gefährdet wird. 8 28. Bei eintretendem Schneefalle hat jeder Grundstücktbisitzer die Fußwege biz. Trottoirs längs feims Grundstückes rom Schnee, bei einlnnndem Touwetter von dem daraus gefrorenen Schnee and und vom EiS zu reinigen und bei stattfindender Glätte mit Sand oder Asche zu bestreuen. Das HerauSfchaffea von Schnee und EiS aus den Höfen aus die Straße darf nur dann statt» finden, wenn beides alsbald und längsten- innerhalb isch; Siunden abgefahren wird. 8 34. Wenn Schnee auf oen Straßen liegt, ist jedes Fuhrwerk mit Schellengeläute zu versehen. 8 44. Jede Zuwiderhandlung gegen die vorstehenden Bestimmungen wird, wenn dieselbe nicht in ein Kriminalv«gehen auSortet, noch Maßgabe der verhangenen Verschuldung mit Geldstrafe bis zu Av Mark oder Haft bis zu 14 Tagen geahndu. 8 48. Eltern» Dienstherren, Herrschaften sind für die von ihren Kinder«, Lehrlinge«, Dienst, boten, Arbeitern begangenen Ueberiretungen dieser S'raßkvordnuni überall da«« verantwortlich, wenn ihnen ein schuldbarer Mangel an der ihnen obliegenden Auffichtsführung zur Last füll?. 8 47. Uebrtgens ist die Polizeibehörde berechtigt und verpflichtet, zur Wiederherstellung der gestörten Ordnung jede nach ihrem Ermessen diesem Zwecke evtsprechsnde Maßregel auf Kosten des UebertceterS der in dieser Straßevordnung enthaltenen Bestimmungen zu treffen. De unsere Stadt in der Umgebung genug Gelegenheit dazu biet«, doß die Kinder sich am Schlittenfahren vergnügen, ist jedes Fahren mit Schlitten au? abschüssige« Straßen oder P ätzen, be sonders auf dem Altmarkt, der Moltkestratze, Weinkeller strotze, Schulstratze, Ltmbacher» strotze Breitestratze, ferner auf dem Neumarkt, der Bergstratze, Badegätzche«, Lung- Witzerstratze, Oststrotze und der Feldstratze streng verboten. Im Uebertreiungsfalle wird der Schlitten weggenommen und nur gegen E legung einer Geldstrafe zurückgegeben. Die Schutzmannschast »st angewiesen, elle Uedrrtretungen der vorstehenden Bestimmungen unnach. sichtlich zur Anzeige zu bring.-». Siadtrat Hohe«stei« Ernstthal, am 26. Februar 1804. vr. Polster, Bürgermeister. Kry. Punkte erreicht hatten, wo, sie versenkt werden sollten- Die ganze Besatzung der 4 Dampfer soll gerettet sein. LS wird bestritten, daß 2 TorpedobootSzerftörer ge- tunken seien. Auf den Dampfern befanden sich je b Mann, 2 Feuerleut: und 3 Maschinist»« Bon russischer Seite heißt eL noch: Petersburg, 20 Febr«ar. Nu« Port Arthur wird unter heutige« Datum telegraphiert: Die Unter- uchmtg der vou den Japauern i, den Hafen geschickte» Brander hat ergebe», daß die Ladung aus Kohlen »ad Paraffin bestand. Im Junenraum befände» sich anscheinend Mine», den» man hat eine elektrische Leitung mit Batterie vorgef»otze». Der in der Nähr deS «ReMisa»" liegesde zopasis^e Dampfer ist infolge Eindringen» von Wasser gesunken. Die Arbeiten an »eu japanischen Branderschiffen leitet der Kapitän de» .Sibirtak* mit v el Energie und Selbstverleugnung Heute früh erschienen mehrere japanische Torpedoboote Hase», die vom „Retwisan" und dec Küstenartillerie bi» zum Morgen beschossen wurden. Am Horizont An luW-MnWIritg. * Während die Russen von ihrem „Sieg* vor Port Arthur jetzt recht kleinlaut iprcchev, geben die Japaner zu, daß ihr Vorhaben, die Hafen von Port Arthur zu sperren, durch die Aufmerksamkeit der russischen Flotte nicht voll erreicht wurde. Ein an- scheinend aus amtlicher Quelle stammendes Telegramm meldet darüber: Tokio, 26. Febr. Der Versuch deS japanischen Admiral» Togo, Port Arthur zu blockieren, ist ohne Menschenverlust abgelaufen. Die gesunkene» Schiff hatten keinen großen Wert. Sie waren mit Stein- »affen ungefüllt, um den Hafen dauernd zu verrammen und wurden von 4 Panzerschiffen, 9 Kreuzern und zahlreichen Torpedobooten begleitet. Die mit Steinen beladenen Dampfer kamen am Mittwoch vor Pon Arthur an. Das lebhafte Feuer der Russen brachte die Dampfer zum Sinken bevor sie die festgesetzten »ar heute früh ein japanischer Geschwader, welche« anscheinend Transportschiffe deckte, sichtbar. Um 11^ Uhr vormittag« kam e« näher Die russische Artillerie eröffnete da« Fener, und die Japaner erwiderte». Da« Feuergefecht. welcher et», 40 Minuten dauerte, blieb ohne sichtbarer Resultat Einige Granaten fielen in die Stadt nieder, ohne Schaden «»zurichten. Man rechnet darauf, daß die Japaner einen Landung«» versuch machen »erden. Der »ackere» Mann chaft der „Retwisaa" find an« Privatmittel» 600 Rubel ge- spendet »orden. Der kleine Mißerfolg hat aber die Jopuuer durchaus nicht abgeschreckt, sie haben vielmehr Port Arthur auch gestern wieder sink beunruhigt. Die russischen amtlichen Meldungen darüber lauten: Port Arthur, 26. Febr. Gestern früh gegen 1 Uhr versuchten japanische Torpedoboote unter dem Schutze der japanischen Flotte gegen Port Arthur vsrzugehen, sie wurden aber durch die Küstenbatterie» zurückgetriebcn. 2 Torpedoboote, welche Segel gesetzt hatten, wurden in Grund gebohrt. Petersburg, 26 Febr. Ein Telegramm de« General« Pflug vom 25- besagt: Ein feindliche« Ge schwader von 16 Sch ffev näherte sich, voa Dalvy lommend, heute vormittag gegen 11 Uhr der Festono von Port Arthur und eröffnete gegen die auf der Außenrhede liegenden 3 Sch.ffe und auf die F-stu»g ein Feuer- Die Beschießung dauerte V, Stur de, wo rauf usf^e Kreuzer ia deu Hafen zurückkehrte« Der Feind, der einige Minuten laug auf eine Batterie ge feuert hatte, eutferute sich dann, blieb aber in Sicht, doch außer Schußweite. 4 feindliche Kreuzer trennten sich hieraus vom Geschwader und dampften nach der Gulibina-Bai, »o sie civ« unserer Torpedoboote be lchoffe», welche« in der Bai Schutz gesucht hatte Die Kreuzer unterhielten 20 Minuten lang auch ans die Küste ein Feuer. Eise Landung fand nicht statt. Der Kommandant entsandte Truppen, woran? der Feind abzog- A»i unserer Seite wurde 1 Ma»u verwundet — Au« Wladiwostok meldet der Kommandant, daß am Morgen de« 24. Februar südlich der Jusel Rußky 10 seiudliche Schiffe gesichtet wurden, »s'che «an abend« nicht »ehr am Horizont erblickte- Bon de« Stadt- Halter ging ein gleichlaotekdc« Telegramm ein. Port Arthur, 27. Februar Der Angriff, wel chen die Japaner im Verlaufe der Nacht de- 25. Februa unternahmen, wurde erfolgreich obzeschlazen. Aus eine« javanischen Torpedoboot wurde durch einen Schuß der Küstenbattelie eine K-fle^xplosion herbeigeführt, Ueber das Gefecht am 25 Febrar morgen«, sind folgende Einzel heiten zu berichten: Die japanische Falle, bestehend au« 4 Panzersch ffen und 4 Kreuzern, wurde am Horizont gesichtet Die russische» Kreuzer .ASksld", „Bajrn* und ,Rowil" befanden stch in der inneren Rhede. D:« iavanische« Torpedoboote kamen aus 30 bis 40 Kabe', längen heran, um die Kreuzer anzugreifen. Die japarj« schen Kreuzer und Panzerschiffe tren üen stch u d gingen «egen 2 russisch« Torpedoboote vor. welche in der Gvli- bir-Bucht kreuzten- Ein« der letzteren durchbrach die feindliche Linie unter dem Feuer des Feinde- und se- iaoate in den Halen, vaS andere ,oq sich wieder in die Golibin Bucht zurück- Um lO^ Uhr vormittags ent- srann sich ein heißer Gsschiitzkampf zwischen japanischen Panzersch ffen und rusfi chen Kreuzern, welch letztere von der Küstenbalterie wirksam unterstützt wurden. Wegen de« Uebngew'chts der japanischen Panzerschiffe über die 3 leichten russischen Kreuzer wurden dieselben zurück gezogen, sie gingen schnell zurück. Um 11 Uhr 25 Mi nuten stellten die Japaner das Feuer ein. Um 12 Uhr 5 Minuten begann ein kürzeres Feuer- Russische Tor pedoboote verfolgten die feindlichen Kreuzer gegen die Küstenbatterien, wobei man ein mangelhafter Manövriert» der Japaner beobachten konnte. Bei« Wenden kamen sie einander s» nahe, daß man da- Einfällen der rufst» schen Geschosse in da» Geschwader sehen konnte. Ein be> dem Fort« vjrlywol an Land getriebenes japanische- Torpedoboot gehört, wie angenommen wird, zur Begleit- ung der Branderflotte, welche in der Nacht vom 23. zum »4. Februar gegen Port Arthur auSgesandt «orden war. Die Operationen zu Lande sind immer noch im Eivleituvg-stadillM Eine Verein zelte und »»verbürgte Meldung berichtet vo« einer Landung ber Japaner an der sibirischen Küstenprovinz Wir ver «ihnen nachstehende« Telegramm : London, 26 Februar. Der englische M sfion«- pfarrer Gillespie brachte nach Riutschwang die Rach richt, baß japanische Truppen bri ber Passtet-Bai süd lich von Wladiwostok landeten und auf Huntjchuo ^(landeinwärts aus mandschurischem Gebiet) marschierten. Die dortige russische Garnison i» Stärke vo» 600 Kaun sei ohne Kampf abgezogen. Die Japaner hätte» de» Marsch auf Kiriu fortgesetzt. — In Kore» konzen triere» sich die russischen Truppe» in Andsch», vou wo kleiuere russische Abteilungen südwärts patrouillieren. Auch in Kasan und Naogju zeigte« sich wiederholt russische Vortroppen- Eine Landung japanischer Truppen in der Posfiet- Bai konnte nur de, Zweck einer Rekognoszierung haben, dere» gegenwärtiger Wert nicht eivleuchtet, ebensowenig der einer etwaige» Zerstörung vou Eisen bahn oder Telegraphen. Eine« solchen Versuche würden jedenfalls genügende russische Kräfte entgegen» treten, sobald die Lanvuog b-merkt worden ist. »ach «it der sicheren Gefahr, daß vou Wladiwostok an« »en Japanern der Rückzug abgeschoitteu würde, müßte gerechnet werden. — ^ie ferner gemeldete Konzeutr«- t oa rassischer Trappe» bei Audschu leitet vermutlich die Sammlung der nach alle» Richtung«» Vorgetriebe, ue» kleinenZAbteilungen zu» Rückmärsche ei» oder ihre Ablösung durch frische Kräfte. Bereit« gestern brachten wir eine Meldung, welche besagte, daß durch die Russen die Telegraph:ud.ähte zmischeu Andsch« uud Phjongjanz zerschnitte« feie«. Daraur ergibt stch. daß eine ernstliche russische Offensiv: vom Jalu a»« i« südlicher Richtung nicht beaofichtigt sein könne. Dte Haltung Chinas aemimit für beide kriegführenden Mächte immer mehr an Bedeutung, je näher der Zeitpunkt rückt, an dem die großen Operationen zu Lande beginnen werden. Beide Teile kaffen e- daher an diplomatischen Bemühungen in Peking nicht fehlen. Nach ein» Tokioter Meldung sucht oer russische Ges.ndte Leffar die chinesische Regieungr einzuschüchtern, indem er auf die geringe Wahrscheinlichkeit eins« japanischen Erfolge« gegen die angeblich 500 000 Mann starke russische Armee hinweist. Der Hoi in Pe- !i»g schwankt noch. Rußland drängt nach derselben Quelle auch China, die Neutralität bezüglich de« von Ruß land bereit« besetzten Teil- der Mandschurei zu erkläre». Eine Darstellung von russisch» Seite liegt dagegen in ölgendem Telegramm vor: Petersburg, 26. Februar. Eine Depesche au« Tientsin schildert die Stimmung am Peking« Hofe. China hat vorläufig seine Neutralität «klärt, und d« Oos wünscht augenscheinlich Friede« zu halten; ad« Japan sucht klarzulegen, daß China eigentlich schon die Neutralität gebrochen hab,e indem es die Russen in die Mandschurei einließ. Daraus folgert Japan, daß e« in »ec Mandschurei auch frei schalten könne, und behauptet, »je Beteiligung von Chinesen an der Verfolgung der Tschunischusenbanden wäre ebenfalls ein Bruch der Neu- ralität- Dessenungeachtet verspricht Japan China jeg liche Unterstützung und verschafft ihm Gewehre und AuS- Mung. Der englischen Tibet E tio» stellen stch empfindlich- Schwierigkeiten eotg.'ge», die in der raff-nfreandlicheu Haltung der Tibetaner ihre« Grund Haden und den Engländern Anlaß zu ernstem Nichd-rrken gebe« w-rden. Ueber die Erörterung der Angelegenheit i« englische» Obcrhause wird »»- ia -ulgenbem Telegramm berichtet: London, 26. Februar. Oberhaus. In Br- -prechuni der tibetanirchen Exoedition führt Earl os Hardwck aus, während die Tibetaner sich weigerte« mit G.oßbritannien in Verbindung za treten, seren sie bereit gewesen, den Verkehr mit einer anderen Macht aufzunehmen. Di» Entsendung eines tibetanischen Abgesandten nach Petersburg war dazu angetan, den Tibetanern die Empfindung einzuflößen, daß ste dir Macht Rußlands hinter sich haben. Sie Haden offen erklärt: Wir fürchten die Engländer nicht, wir haben Rußland hinter uns. Das ist ein Zustand, welchen die Regierung nicht dulden kann. DaS Ziel der Expedition ist gegenwärtig Gyongtse. ES hängt von Tibet selbst ad, ob die Expedition weiter vorrücken wird. Redner spricht die Hoffnung auS, daß Tibet i» Anerkennung deS friedlichen Zwecke- der Expedition JonghouSband, die von diesem seiner Instruktion ge mäß zu machenden Vorschläge bereitwillig anuehmen werdet Wenn dieTibetaner aber einefeindselizeHaltnng annehmen sollten, müsse England die Herausforderung annehmen. Marquis of Ripon fordert die Regierung auf, daS Vorgehen im Hinblick aus die Lag- in Ostasien em- zustellen und nicht neue Schwierigkeiten zu schaffen i» eiaer Zeit, in welcher das russische Volk durch den Krieg in großer Erregung sei. Lord Rosebery führt aus, die einzige Rechtfertigung der Politik der R>