Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190401031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040103
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-01
- Tag 1904-01-03
-
Monat
1904-01
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.01.1904
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-5 Pf. billiger. Poirsle««. S'/.'/l s 5 .? M. p. tt T. G Lombard-Z'F- 5°.. Druck und Berlag von I. Ruhr Nachfolger, Ma; Körper Hohenstein. Ernstthal. - Verantwortlicher Redakteur T. Kiehl Hohenstein-Ernstthal. hem hier r. tsv 45 M. »8.35 1 15 so 50 1 1 T r. w L. di bk- dei in t /! 1 T. M. r M. r. r. p. v p p. «s v Arbeitswilligen wurdln durch beleidigende Zurufe droht. Durch Gendarmen wurden einige Namen beteiligten Streikposten sestgestellt, jedenfalls wird der Angelegenheit Untersuchung eingeleitet. p p- k> d p p- p 0 2 ß S '.0 S 10 8 1V0 Peseta« Lari« 1« Krane» Leteridurg 100 Rud«! Sar ^cu 10» Rubel Sten 100 Ztr. Oe W. Deutsche Reichsbank Amsterdam 10» st. h. ürüflel und Antwerpen 100 Krane« Ztalienisch» Plätze 10« Äre . 15 <r. i«, tu /-. 1>. k. «1 05 ßv.rs 1,10 ics 29 «1 NL3 Kampf led glich als Machtirage zu dctkochteo. I., »eß Herr ikögmert denn nicht »aß dieser Kamps über -aupt n chtS anderes ist al« ein K impf um die Macht ? Wenn er das Nicht weiß, so hätte c, sich au» jeder oeliebigkn Tageszeitung bnüber belehren köaveo. Dort würde er gelesen haben, daß t er ganze Crimmitschauer streik v'chtS ist, all rin von s-it-v der sozialdemokra- «scheu Arbeiter mutwillig vr« Zmue gebrochener po l-t'scher Kampf, dessen Endziel viel weniger in eine, »iit'chastlichcn B ssersttllung. olß io der angeftrebtcv O'ktaiur der Arbeiterschaft über die Arbeitsordnung »! steht. ES handelt sich also um eine reine Macht srage und um gar nicht« andere«. Ja Crim w'tschau wurden vorzugtweise Buckskin«, Erkimo«, Belour« und Vigognewaren hergestcllt, deren Absatz geblet die Vereinigten Staaten von Nordamerika warl v. Dort aber waren sie in oemrer Zeit infolge der schrot- seren Ao«leguog dc« Gegenseitigkeit-grundsatz-S (Rez-- oroz-tät) mit einem höheren Zollsätze belast t. so baß die Fabrikanten nur mit größter Müh-> die Fortdauer aiescS JadusttiezweigrS aufrecht zu kihalten vermochten Ja einer solch ernst«» Zeit die Brandfackel dc« Kriege« 4» entzünden, war mehr a'« eine Frivvlitä ; e« wa? auch ein erbarmungsloser Akt der beru «mäßigen Agi tatoren gegenüber »er betörten Arbeiterschaft. — E« >ft ein Machtkampf er ten Ranges, der in E immitschau au»gekochlen » rd, und außerdem ist der Einsatz außerordentlich hoch, denn e« steht, abgesehen ooa der Ert'cheiduog der Machtfrage, nichts Geringere» auf dem Sp ele al« die wirtschaftliche Ex ftevz de, Stadt Crimmitschau und Si-Ex stenz unsere» deutschen T xtilinduftrie üb rhaupt. Deshalb wüssn die sämtlichen Arbeitgeber n-ch, nur von ihren B-rufSgenossen in der L«xtilbraochr, sondern vo» den deutschen Arbe'tg beru überhaupt der u Sache sie vertreten, unterstützt werden, soweit di' K'äsie nur reichen. Zum Glück steht man dies in industriell:» Kreisen immer mehr eia." Dann wendet sich da« Blatt mit der Bitte an diejenigen L ser, die e« aageht. für die Sache der Crimm'tschamr Arbeitgeber »och wärmer und reger al« bisher rivzutreten und in d n ihnen zugänglichen Kreisen volle Klarheit darüber za verbr« ten, «a« in Crimmitschau ans dem Spiele steht. Mit bcr T xiilar'eiter Bewegung io Crimm tschau »esckä'tige» sich d'e »Hamb. Rachr" io eivcm Leit irtkl, aus dem w r einige« wieder,ebeo- Zurähst ist «a in die R de vo» Herrn Pros. Böhmert, sno r R if- 'och d m Stre kg b et und seinen Bitrachtungeo übe, rn AaSstand. E' heißt da unter »oder m: „Herr Böhmert wäret d>vor, den Crimmitschauer E« wird weiter gesagt: .Besonder« wüsten fich die Unternehmer jeglicher Art klar machen, daß io Eliwmitschau ihre eigene Sache zur Verhandlung steht und daß, wenn die Sozialdemokratie dort siegt, die Folgen unabsehbar find. Wöch-ntlich «erden von der deutschen Sozialdemokratie und ihren bürgerlichen Helfe»«Helfern 75000 Mark zur Unterstützung für die Crimmitschauer Aueftändigeu aufgebracht- Um die Sache der Tixtiliuduftriellen stünde e« schlecht, »euv sie vergeblich aus riue gleichartige Unterstützung feiten« hrer BeiusDgenosten im grißeu deutschen Reiche rech e» müßte«. - D'e geuäßigte l berole Rat-Ztg. läßt fich aber, wie folgt vernehmen: .Wir können nur wünschen, daß auch die Schar mache», welche die Sache d r Crimmitschauer und de »cuticheo Arbeitgeber überhaupt zu führen behaupten, ,m Jatenff- einer baldioen Versöhnung ihre Saiten sriedfertiger erklingen lrssm mSchien. Wenn ihnen »aza au« politischen oder anderen Gründen der gatt W lle fehlt, so haben jedenfalls die Arbeitgeber von Crimmitschau k ine Veranlassivg, fich vo» solche» Stimmen beeir flossen zu lass r. ES liegt für jeden Unbefangenen auf der Hand, daß »er Friede, ganz ab- zesehc» von der Recht- und Machtfragt, für beide Teile ein unendlich wertvollere« Gut al« alle Uote ttützungen und anfeuerudeu Zeitungsartikel sein wir Otto Brandt. Er wird vermutet, daß dem Brandt em Unloll zugestoßen ist. Freiberg, 3l. D-zember. Bei der Reichstags, stichwahl hatte ein hiefizer Restaurateur, der Militär, »ereinSvorstano rst, in seinem Lokale ein sozialdemokrati sche- Flugblatt auSgehangt, da- scharfe Angriffe aegen »ie Konservativen und die Monarchie enthielt Ein Ober- sekreiär, der das Lo'al zufällig besuchte, wollte den Re staurateur veranlassen, da- Plakat zu enifernen, stoß aber ruf entschiedenen Widerspruch. Daraushin soll sich der Beamte mehreren Personen gegenüber dahin geäußeri Haden, daß der Restaurateur nicht mebr würtij sei, Vo - stand eine- MilttärvereinS zu fein, sondern au- Vieser Stellung entfernt werden müsse- Der Restaurateur fühlte Ich beleidigt und strengte Klage an. Ju d r Berufung-, nflarz wurde jedoch der Obersekretär freig.sprochen, weil in seinen Aevß Zungen nur eine berechtigte Kritik de« Verhalten» de« R stanrateur- erblickt werden könne. — MnigSbrück, 30. Dez-mber. Der Zustand ie- bei dem gestern gimeldeten Ünglücksfalle schwer in Mitleidenschaft gezogenen Frl.Z'ebich »st zwar s.hr ernst »ach hat sich da- Fieber eingewllt, indeffen geben die Serzte die Hcffnunq auf Rettung nicht auf, zumal ba- ausgetretene Wundficker nur leichter Art ist. Da» Mäd chen ist im Gesicht, i - Rucken, an der rechten Hal-seite, an beioen Händen und A.mm furchtbar v rbrannt- Ver- üä'tnismähig gut ist da- B.findeo de- milv.rbrannten Herrn Hoffmann. Gegen 40 Brandblasen find ihm an ,en Handoberflächen und den Gelenken und Urlerarmen ausgeschnitten worden, — Triebes. In der Jutespinneiei kam der Arbeiter Buse mit beiden Armen in die Rollmaschine. Die Quetschungen waren so schwere, daß die Arme in Halle amputiert werden sollten; doch starb der Aermste wr der Amputation. Süne Frau und ein Kind trau ern um ihren Ernährer. Zu Gunsten der Crimmitschauer macht j tzt auch di« ausländische Arbeiterschaft mobil. I» Reichenberg in Böhmen fand eine von cu. 1000 Personen be- suchte Volksversammlung statt, die dir Crimmit chauer Arbeiterschaft moralische und st anzielle Unterstützung zusicherte. Au» Amerika erhielt das Streikbureav folgendes Telegramm: .Euch den weihnachtliche., herz lichen Brudergruß. Im Ramen der amerikanischen Genossen. Millionen Menschenherzen schlagen mit Euch und Euren Kindern. Schewitsch, langjähriger Redakteur der New-Uolker Volkszeitung.- V. Textilarb iterbeweguug in Crimmitschau. Crimmitschau, 31 Dezember. Gestern nachmittag war hier der Generalsekretär Burck Berlin deS Bandes der deutschen Industrieller anwesend. Man wird nicht f highen, w-nn man dir Anwesenheit dieses Herrn mit den UnterstützungS-Ao- gelegenheiten sür die hiesigen Industriellen in Ver bindung bringt; eber so war Fräulein Salomon-Berlin hier, die bekanntlich neue Hilfsaktionen für die hiesigen Arbeiterin»»» in die Wege leiten will. H.-rr Reichs- tagSabgeordneter Lehmann in Waltersdorf bei Neu mühle hat sich ebenfalls persönlich am hiesigen Platze über die AuSstan^Soerhältnisse informiert. — G ößer« Ansammlungen fanden gestern aberd auf dem hiesiger Bahnhofe statt, wo eine Anzahl Arbeitswilliger mu der Bahn von auswärts ankamen und mit Geschirren abzeholt wurden. Die Streikposten belästigten di. Arbeitswilligen beim Einsteigen, liefen den Geschirren r>. P S. p. S. p S v. S P vchwetzer Plätze ISS Kreit. 4'/,*/, ionoon 1 Pfd. Sterl. 4 '/, -iadrtd und Barcelonc Vermischtes. * Gi« ftebe»vü»diger Walzer. Sieben Ltouben laug ohue Uaterbrcchuog Walzer zu tanz u >st g«wß eine respektable Leistung. Sie würbe in einem Wettanz «uSgesührt, ber dieser Tage irr Pari« veranstaltet würbe. Der Besitzer br Lalle Wagram hatte «»gekündigt, baß er eine bestimmte Anzahl von l.reisen beu Paare» geben würbe, bie am längsten t»nzen würbe» Um 11 Uhr, al« da« Orchester zu spiele» begann, wurden nach drei Revolv rschüss n 44 Paare vom Start gelassen D-e Paare b ftav»«n alle au« jungen Männern un> Framu. bis au° ein Paar, ba« von zwei Frane» gebildet wurde; uvter des männlich » Partner» befanden sich ein Sold t vd zwei Reger. Die einzige Bedingung dr» seltsamen Wettstreite« war, baß bie Paare ohne U teibrechung taoz-n uob währenb der ganzen Z-it im Walzcrschriit ble'beo sollten. Am Ende der ersten Stund hatten aier Paare mit Lanzen aufgehört; am Ende der zw.ltcn Stunde hatten zwölf «eitere genug, und am Ende der icchste» Stunde waren die B.werbcr auf fünf Paare zusammevgeschmolzen, und die zehn Täizer zei^tes be- rett« offenbare Zeichen von Ermüdung — ihre Ge sicht r waren bleich and ihre Augen wire» von ver- richtigen schwarzen Roge» umgeben. Aber sie be haupteten, ebenso lange aut halte» zu können, wie die Musikkapelle; um ihre Kräfte aufrecht zu halten, brach, ten ihnen ihre Freunde unter den Zuschauern von Zit zu Zeit Ap'elsincn, Brandy. K-ffee und andere auregeude M ttel, bie sie im Tanzen zu sich nehme» mußte». Ein P ar hatte ein schw,l» Mißgeschick; d-no nachdem ber Kavalier mutig sech« Stunden lang getanzt h tt-, teilte er seiner noch bereit» lligcv Partnerin m t, »aß er um fünf Uhr an »ie Arbeit wüff: (cs war ein Schwei»,schlächter), nn» verließ mit bc»aucrr- »em AbschiebSgroß hastig de» Saal- Die Paare, die noch aus dem Tanzboden blieben, hielten »och n igefähr -ine Stunde länger aus, un» al« alle anreren Mit- bew »der uvterlegen waren, tanzten die .U berlebevden" noch eise l tzte Ruvde im Saal um 5 45 Uhr morgen«. Sie hatten fast sieben Stunden getanzt AIS sie endeten, brachten ihnen 1000 Zuschauer, die b « zum Ende geblieben waren, eine d.noernde Oootion dar. Vie Bttsammlung wußte nicht, wem sie mehr Beifall klatsqen sollte, den Tänzern oder dem Orch-ster. denn während dc« Tanz-S hatte diesiS eine endlose Kette «oo 161 Walzern gespielt Die Ju>y bestand au« lüns bekannten Tänzern uvd eivcm Tanzlehrer, der »ei Oper vorstan»- Der mäavliche Partner d S sieg reichen Paare- schreib: seinen Sieg seiner zartc»Pi,t- nenn zu, die ihn ermutigte, immer w.iter au-zuharren. ver erste Pre S ein Kunstwerk, wurde von M V rc vt and Mlle Tcherrcr gewonn o; unter den übrig»» Sieger» befand fich ein Neger. ««fische« — Glauchau, 31. Dez. Vermißt wird sei 2l. Dez mder v. I. der am 17. Februar 183- geborene uvd hier wohnhafte Fadlikweber Kail nach und suchten sich an dieselben anzuhängen. Auä beim Au-steigen kam eS zu Lärmszenen, und Diskont 4<". « M. 8 r. , M. 8 T. , M 8 T 8 r » «. Angehörige i« .Blaubart" mitwirkten, hatte» vo» derl Direktion Freibillette für die letzte Galerie erhalten ! Man fand die Kinder am Fuß der Galerietreppe in' einem vier Meter hohen L icbenhügel. Einige noch atmende Kinder wurden im Orch sterraum gefunden, sie waren über die Galeriedalustrade hinabgrworfen worden. DaS JroquatS Theater war erst in vielem Jahre mtt einem Aufwande von einer Million Dollar erbaut worden und galt als eines der schönsten Theater der Welt; seine innere Ausschmückung wurde angeblich nur von der der großen Oper in P,r>« übertioff n. ES Waide im November e» öffne». ES faßte an ganzen 1700 Per- sonen, im Pttkrtt allein 700. DaS Gebäude war ganz au- Granit, Marmor und Stahl errichtet und galt daher als vollkommen feuersicher. DaS J rq ioiS- Tyeater stand in der Randolphstraße zwischen State- und D orbornstroße, also im geschäftigsten Teile der S udi Cy cugo, wo sich auch die Riti-n B»zare und Warem,äU!tr d» finden. Ein wahres P unkstück war das Fiy r deS Theaters mit seinen breiten Treppen vuS Mlimor und vergoldetem Eisen. Die Bühn- war rächst der deS Metiopolitsn-OpernhauseS zu N w D >rk und deS Auditorium - The uerS in Chicago di- flößte in Amerika. Die Brandkaaftrophe ist dn furchtbarst'', die Bmeeiku bi» j tz» ,u verz ichnen hat. Gi«e Chronik der Theaterbrövde. Die Kuastrophe in Ameicka dringt eioe Reihe ähnlicher U glücksfälle in Erinnerung, von dene, Theater in Europa heimgesucht wurden. Schrecklicher El nd rief der Brand hervor, der am Abend dek 8. D zember 1881 daS Wiener Ringiheater zerstört- und dem nahezu 500 Menschenleben zum Opfer fi-l-v. D-S Feuer brach vor Beginn d r Vorstellung auf bei Buhne aus, und das SonvtagSpublikum. daS all» Ränge veS HauseS überfüllt hatte, wurde durch das Buflammen deS Vorhangs und den Anblck der FeuermeerS der Bühne so sehr in Schrecken versitz daß nahezu alle Gtteriebesucher und ein großer Te l des ParkelipubUkumS die AuSgäoge durch Ged'änu- veriperrt fanden und umkamen. — Am 8. März 1900 brannte während der Bor Bereitungen zu einer NaL- mitlaqsvo stcllung das Tc.öL re Frar caiS ab. B dienm Br.nde krm die ju g' rerchbegabte Schau spielerin Jane Heniiol ums Leben, die vor Angst all- Besinnung verlor und üver eine brennende T--PPe statt yerunterzuste'g-n yinauflief und im Qualm ei- stickie. — Ohne M nschenopser v-rlief der Brand, bei am 20. Januar 1902 daS S u kgarter Hof Hemel zei störte. Anderthalb S unden nach Schluß der „Meistersinger^-Borstelluvg brach der Brand, durch Kurzschluß verursacht, aus, und eS war noch möglich, das meiste der Bühneneinrichtung und Wertgegenstand« zu retten. — Eine fürchterliche Katastrophe bildtte, wie an dieser Stelle noch erwähnt sei, in Paris bei Brand deS WohltäiigkeitSbasarS in der Rue Guyon, dem binnen weniger Minuten mehr als 123 M-nschen, größtenteils Damen der vornehmsten Panier Gesell schäft, zum Opfer fi-len. Unter den Toten befand sich auch die Herzogin von Alenyon, die Schwest r der verewigten Kaiserin Elisabeth von Oesterreich. Im »Sühnhause", daS vom Kaiser F anz Jo es an Stell- de« Ringth-aterS errichiet wurde, und an der B and- stelle der Rue Guyon wurden zur bleibenden Er innerung an diese Katastrophen Kapellen errichtet. Die Polize, belegte alle Wag^n auf der S>r. ß mit Beschlag und transportierte in ihnen die Ver- l tzten in die benachbarten G schäfte, wo sie von Aerzten behandelt wurd-n. — Der Brand wurd- durch die F-u;rg«sährlichk it der amerikanischen Th a- ter d günsiig', die ro> den S cherheiiSmaßreqeln, welch in Deutichlond üblich sind, noch wenig profi-iert haben. Der eisern- Vorhang, w-nn er üb,rhaup> voihavder ist, schließt Bahne und Zuschauerraum nicht voll ständig von einander ab, eine Feuerwache aui de» Bühne ist unbekannt, alles, war während der Aufführ, ung irg-ntwie eine FeuerSgefahr bedeuten könnte, wird Mit II-endlichem L-ichistnn behandelt. Chicago, 1. Jinuar. Der Mayor hat di« SÄließu g von 19 Theatern angeordnet, w«lch- dn Bestimmungen über die Sicherheit der B facher nich nachgekommen si- d. b«wd«r», S1 Di-ember Petrilenu. «Lrcude- wtz:l> > o 810 Tendenz: Still »nd onriern-ttr»: Hambiir« 3d Dezember Wetzen matt, holstetntsLer unt mecklenburptscher 147—It 7 Herd Uinte- Nr. L Dezember erd- ladunp 184 - RvMr ruhiz, südrussischermatt, » OuL 8» ud Dezember »bladu 103- I b. holsteinischer und «eielenbnrx 180—140 Mai, rubig amerikan. miret Dezember- Abladung S', 0 - Ha-» flau. -»na flau - Nübü! ruhig loco 48,50 CeK 81 Dezember W-»ev stetig, April 7,89 G., 7,iO B., Oktober 7,«8 G , .69 B Roggen fest, April 8,69 G , 8,70 B. Ha'- ruht , April 5.K G., b,i>3 B. ruhis, Mai 5,20«.. 5,21 B. - KohlrapS ra ig, August 11,75 «., 11,85 B. — Weizen lrco fest. — Umsatz 6i>, oo Ztr. — Preil« 2'/,—b Heller hö .er. Ne«»Oork 81 Dezember. (Anfaaz. Weizen Mai b7'/, sest. - MaiS Mai 11'/. stetig. 81 D,zember /Antanq.' Weizen Mai «4» - Mai» Mai 45' . Schmalz Mai 7 00 »echsel. — DtSko«». Streikpostknst'h-rinven vor dem OberlavdeSgerich Mit dem Crimmitschauer Streik hatte sich der Stra senat des Ob-rl nde-gerichtS unter dem Vorsitz d« S-valSpräsidenten Kurtz zu beschäftigen. Die Fabri arbriterinnen Weichhardt und Fiedler wurden vom Schöffengericht Crimmitschau w gen Streikpostenst heni zu je 1 Tage Haft verurteil», während da- Landge richt Zwickau die Hafistrafe in «ine Geldbuße von Mark umwandelte, und zwar auf die Berufung bei Angeklagten. Nach den tatsächlichen F ststelluagen der Berufungsinstanz hat die Weichbardt, die bis zum Ausbruch des Crimmitschauer Streiks in dortiger Texulsab iken besctäitiqt war, am Vormittage deS i Dezember v. I. ca. Stunden lang vor eirew Fabrikgebäude gestanden, ist wiederholt hin- und her- gegangen und hat der Auffo derung eines Schutzmannes, d n Platz zu verlassen, nicht Folge geleistet sodaß der B-omle schließlich zu ihrer Festnohm' schreiten mußt. Genau in derselben W-ise verhielt sich ti iige Tag« ipäter die Mitangeklagte Fiedler, die ebenfalls ver haft« t werden mußte. Das Landgericht Zwickau wai der Ansicht, daß die Schutzleute im Interesse der Auf rechterhaltung der O-doung und S cherheit auf der Stroßm zu ihrem Vorgehen berechtigt waren, die An geklagten aber sich durch ihre Handlungiweise einer Ueberiretang deS 8 146 der Polizeiordnung sü' Crimmitschau und des 8 366 Ab'. 10 dcS R-ichr- itrasges-tzbuchs schuldig gemacht hab n. EifahiungS- gemäß komme eS bei Streiks sehr leicht zu AuS- -chreitungen. Eine Verkümmerung deS KoalitionSrechlS, daS nach 8 152 der Reichsgewerbeordnuvg den Arbeitern zust he, komme gar nicht in Frage, da dies S von der Polizeiverordnung nicht berührt werd". Die Revisionen der Ang klagten rügen Versitzung deS 8 153 der Gewerbeordnung v. deS 8 146 der C immu- ichauer Straßeopolizeiordnung und führen zur Be- rründung aus, daS S:r«ilpostenstehcn sei nach einer ReichSgerichtSent'cheidung eine an und lüc fich erlaubt« Handlung. U berdieS sei am fraglichen Morgen die S raße ziemlich leer gewesen, sodaß von einer G - -ährdung der öffentlichen S cherh it nickt die Rev« s in könne. G mäß dem Anträge dlS OsrrstaatSan. waltS Dr. Wulff n verwarf daS Ob-rlandeSg richt die R o-sionen und legte den Angeklagten sämtliche Kosten aui. Ju der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben Saß, waS die angebliche B rsitzrng deS Koalition-- rechtrS anbelange, dieser Einwand sich bereits durch nähere Entscheidungen deS SenaiS erledige. Wenn »ie Revision ferrer rüge, daß daS E nschreiten von unterg-ordneten B amten in Fällen wie den vorliegen den unzulässig sii, so sei dem entgegen nicht ewzu- eben, wie die Anglklaaten verlangen können, daß aöhre Bamie aus der Große stehen sollen, um für Rab- und O dnuna zu sorgen. Hiersür seien eber »ie Shrtzleute do. Oo die Straße zur fraglichenZ ii I.levt wir oder nicht, darauf komme er Nicht an, da Ich daS Straßenbild sehr schnell ändern könne. Hande! «ud ZadaKrie. M»li»erpe», 31. Dezember. Lermtnnonerungen Kontra kl - La-PIata-Kammzug Januar »,02>/,. Februar t,'2^ , März 5,05 April 5 05, Mat k.O--, Jant 5,05 — Umsatz 2lv,ü 0 Kilogramm. Behauptet. -«««»»Sa, Ltkrrpoai, 81 Dezember. Umsatz: 8^eo v., davon für -mattoi! und tzpori 800 H. Amerikaner w-lltg 2-i Pun'te nted'tger, Egypter rubip, good fair fully good fair 1/16, good I « niedrige, Brasiltan<r 28 Punkt« niedr xec. L-eferuu^en: Willig. Januar 6,1', Januai»Februar 6,8 t-6,83, MSrz- April 6,81- 6,82, Mai-Junt 6,80, J ili-Iugust 6,77. vrrwei«, 81 Dezem er Baumu-ou- ruhig UPI«»- atd« «»» lor^ 88'4 Pi. Reiv-Aarl, 30. Dezember Er er Beritt dimerikanli-', aus Lteierunv erSffnete stettg. Dezember 13 25 i13,28j, fJ,- nuar 13,35 (13,31s, MSrz l.',68 (13,67), Mai 13 cv «18,80/. Zwetrer «verur Av-«> tontl»- a«> Ltererung Dezember 13 07 Januar 13,10 MSrz 13,41, Mai 18,52 — Die heu- rigen Ankünfte v allen Häsen werden aus »8 vO2 Ball n ge schützt. - Di-r-e ««!«» . Amerikanische aus L eerung sest. Dezember 13,11 Januar 13 13, MLrz 13,53, Mrt 3,72 «»»»» da»t»r» 81 Dezember 8 Uhr. Janus- 36,VO. Fibr ar 18,25, Mr 36,75, Apr> 37,00, Mo 8',25, Jui 3-,°0, sluli -7,10 August 88,00. Hevremb»' 88,5v -irr«».. 3^,50, No vember 8,7 , Dezember 39/0. UnregelmSPg. Breme». 31 D> zember Kane« behauptet. MU»». Wt«>»r»»rg, 31 Dezember Zucker. Itornzucker 88o«-!»> demeri 8,25—8,50, xachproducte ki-ors: Ne<r >ement 6,20 bi» 6,45. Tendenz: Ruhig. — Urtstallzuck-r! 19,45 Br - ras^nad« - 19,70 M , gemahlene Raffinade m« *-,- I»45 M. 1-m-bIe». 4>--lt« : mtt Kal 18,70 M Dezember.Lieserung Ja dem angefthevstea süddeutsche» Blatte, de» „Münchener Neuesten Nachrichten", hatten drei hervor ragende Gelehrte, die Prif fforen Brenta o, Löwen- itld und Gruber, den Crimmitschauer Weberstreik br- prochev. Wir hatte» von diesen Gutachten die «tnßerungen de« Prof. Brentano zum Abdruck ge- bracht. Unsere L-ser wird e« nun ivteresfiren, was man in Crimmitschau darauf zu erwidern hat. Eiv Crimmitschauer T-x ilindustrieller schreibt d m ,L. T." : Die drei Gutachten der drei Profefforen find durchaus einseitig: Professor Brentano sagt selbst, daß °r seine Kenntnis der Vorgänge lediglich ,ou« dem R-ichStag und den Blättern" schöpfe. Er geht von der verkehrten Ansicht au-, d.ß eine rascher lauf nd, moderne Maschine ohne wertere» anstrengender zu bedie- nen und dieser Bedienung gesundheilS'chädlicher se« als eine ältere, langsam laufende Maschine. Tatsache ist, daß die modernen, schneller laufenden Maschinen technisch so vervollkommnet find, daß sie viel leichter ,u bedienen sind als ältere Systeme »nd daß an älteren Maschinen die Arbeiter gar nicht mehr arbeiten wollen, selbst wenn sie bin gsiichen Lohn erhalten als an neuen Maschinen. P/ofeffor Brentano beruft sich auf Martin, der früher einmal als junger Referendar hier weilte. Herr Martin möge doch einmal die her vorragenden hiesigen Industriellen mnnen, die ihm gesagt haben, sie seien mit der zehnstündigen Arbens- zeit jederzeit einverstanden, uvd zwar ohne Berück sichtigung der bei der Konkurrenz üblichen Arbeitszeit. Weiter w rd behaupte», Forst und Meerane arbeiteten "ereitS zehn Siunden. Forst arbeitet eis Stunden und Meerane arbeitet j tzt so ve> kürzt, weil seit dem letzten Streik daS Geschäft so schlecht geworden ist, daß zum Teil nur 7—8 Stunden auS Mangel an Aufträge« gearbeitet werden kann und Arbeit-lose in Menge vor- Händen sind. Daß in zehn Stunden dieselbe Produktion mög- ich ist wie in elf S urrden, behaupte, Brentano selbst n cht, dagegen ist er Ttts che, daß die Probuklion be der Herabsitzung »er ArbeiiSzeit von zwölf auf el stunden um crcr 10 Prozent, speziell in dn Spinnereien, welche in B evwnoS B richt gar nick' xistieren, sich verminderte. Em einzelner Platz wie C immitschau würde einfach seine Ex'stenz Vernichter, nenn er allein die zehnstündige Arbeitszeit -insühr und höhere Löhne bezahlt, während alle mtt C immit- chau in Wettbewerb stehenden Städte elf S unden oei billiger« n Löhnen a beit n. Auch der hiesig Arbeitgeber ist mit 10 Stunden gern einverstanden, wenn diese Arbeitszeit allgemein eivgesührt wird. Nack P ostssor Brentanos Ansicht sind der Arbeitgeber und die ArbeilSw lligcn vogelfrei uvd haben keinerlei An- recht auf gesetzlichen Schutz. dogrg'N sind die S reiken» den, welche die Ges-tze tausendfach übertreten und mit »en verwerflichsten Mitteln kämpfen, die gekränkte Un- 'chuld, der die Behörden beileibe nicht zu nahe treten dürfen. Nach B entano ist eSauch verwuflch, fremd« ürbeit-ki äste heranzuziehen; er behauptet, die fremden Arbeiter würben „herbeigetchUppt", ohne dvß sie über 'ten Zwick ihr<r Herbeizrehung oufgeklätt würden, während die Behörden fistgest-llt haben, daß die fremden Albeiter über alles aufgrklärt wurden, eh sie nach hier kamen; die „Aufklärung" der Streiken den hat bekrnntlich immer darin bestanden, daß man den fremden Arbeitern begreiflich machte: „Willst dv icht mein Buder sein, schlag ich dir den Schädel ein." Wir Lrimmiischauer Arbeitgeber bringen den her- vorragenden G«l-Hrten die größte Hochachtung entgegen ; aber sie h>ben diesmal über Dinge geurteilt, die sie nicht kannten. Er würde uns Crimmitschauern eine -oß- Freude sein, w nn di« drei Herren an Ort unk S lle sich von d m wirklichen Stand der Beihältniss Überzeugten! Ihr Urteil würde dann ganz ander- auSsallen. Zahlungseinstellungen. K nkur« wind erkffnet über daS BeimSgen deS Kauf-ann» Benjamin L>ch:enst in In L. Plagwitz, ürer daS des «röckecmet er« Heimonn Edmund Aur st Knt-sel in L. Bohlt«, über da« de» MalerirrtsterS Her mann Otto »losing in L-Neustadt, üter da» der Ma erla'- warenhändlertn Anna Pauline Be tha verehel. Groß geb. Schreer in p-ittweida, über da« de« Kaufmann« Ernst Iuliu« ^e-din^nd Hadnewa d in Dresden und ub r da« de« Fabrik- lesitzer« WNbelm Krobitz sch in Dre«den Ladttz. bei tz die ai «zubl gewähl ist spi erveut Fabri« »at vo» Bert ber den rang Bern Rebe Gteu Vbei "fgef lang z Ober» Werder bedürf! sind, r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite