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Pulsnitzer Tageblatt : 19.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193201193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19320119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19320119
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-19
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 19.01.1932
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Nr. 15. Pulsnitzer Tageblatt — Dienstag, 19. Januar 1932 Seite 2 zustehen und nach dem Wahlspruch Bismarcks, des Schmie des der deutschen Einheit, alle unsere Kraft dem Menste am Daterlande zu opfern. In Potsdam sprach auf einer von General v. DoM- mes geleiteten großen deutschnationalen Reichsgründungs feier nach einem von Paul Warncke persönlich vor getragenen Borspruch der Reichstagsabgeordnete Schmidt- Hannover. Er führte u. a. aus: „Ls ist kennzeichnend für die Lage, daß der wichtigste Verhandlungspartner, Amerika, in Lausanne abseits steht und Latz die Begleitmusik zur Abrüstungskonferenz durch riesige Flottenmanöver im Stillen Ozean erfolgt. Frankreich, durch den Mandschureikonflikt und die englischen Ueberseenöte gestärkt, ließ seinen ursprünglichen Plan fallen, der Regierung Brüning durch Gesten entgegenzukommen. Es geht über Brüning zur Tagesordnung über. Das Spiel des Reichskanzlers in der Reichspräsidentenfrage sollte ihn selbst und seine Politik stützen. Cs war auf den gleichen Fehlschlüssen aufgebaut wie der letzte Kabinetts wechsel: der Hoffnung auf Tolerierung durch die Rechte. Das Schicksalsjahr der Nationalen Opposition im ganzen mittel europäischen Raum ist hereingebrochen. Klänge aus vergangenen Zeiten. Berliner Brief, geschrieben am Reichsgründungstag. Vor 61 Jahren im Spiegelsaal zu Versailles. — Deutsche Jugend gedenkt der ruhmreichen Tage. — Vergangenheit wird wieder lebendig. — Erinnerung an die alte Garde. Berlin, 18. Januar. Tag der Reichsgründung. Einundsechzig Jahre sind's jetzt her, da das neue Reich erstand, da im Spiegelsaale zu Versailles Vertreter aller deutschen Stämme dem ehr würdigen Träger der Krone huldigten, D i e Stunde bleibt in deutschen Herzen unvergessen; wie im ganzen Reiche, wurde auch in der Reichshauptstadt des unvergeßlichen Augenblicks gedacht. Ein schönes Vorrecht der Jugend ist's, die Taten der Väter besonders eindringlich und feurig zu feiern, daran kann auch keine Not der Zeit etwas ändern, und gerade die akademische Jugend hängt zäh und un erschütterlich an den Ruhmestaten und -tagen der Ver gangenheit. Reichsgrllndungsfeiern der stu dentischen Verbände der Berliner Hochschulen waren in den verschiedenen Stadtvierteln und in großer Zahl — den Reigen eröffnete die Feier der Deutschen Lands mannschaft des Coburger L. C., die ihre Feier im Marmorsaal des Zoologischen Gartens abhielt. Allemal er hebt solche Feier aufs neue die Herzen, übt das alte, farben prächtige Bild der vielen Hunderte von Teilnehmern im Schmucke der bunten Mütze und mit dem dreifarbigen Bande um die Brust seinen Zauber aus. „Reicht mir das alte Bur- schenband", — so erklang's aus kräftigen Kehlen, und der feierliche „Landesvater" vereinte junge aktive und alte Her ren im Schwur auf's deutsche Vaterland. „Deutschlands Söhne, laut ertöne euer Vaterlandsgesang!" Und dann das Gelübde: „Ich durchbohr den Hut und schwöre, halten will ich stets auf Ehre, stets ein braver Bursche sein!" So klang's vielhundertstimmig, von neuem verband sich jung und alt dem Lande der Väter und der Geburt, dessen klangvolle alte Märsche und Weisen eine treffliche Kapelle vollendet zu Gehör brachte. Fehrbelliner Reitermarsch, Marsch der achtzehnten Husaren und viele andere vertraute Klänge. Wie oft hörten wir sie in glücklichen Tagen, wenn die Kapellmeister der Berliner Regimenter sie beim Aufziehen der Wache oder bei der Rückkehr vom Kreuz berg in den Straßen erschallen ließen. Vergangene Zeiten! Oft wird man an sie erinnert, wenn plötzlich wieder einmal eine Kunde von einem unserer alten volkstümlichen Kapell meister kommt. So wird jetzt am 1. Februar nach 46jähriger Dienstzeit Heinrich Dippel, den jeder alte Maikäfer kennt, als Obermusikmeister der Reichswehr in den wahrlich wohl verdienten Ruhestand treten. Er hat es verstanden, die Volkstümlichkeit, die ihm sein Vorgänger, der alte Freese, hinterlassen hafte, zu entwickeln und sie der Reichswehr weiterzugeben. Heute noch haust er in einem auf dem „Grütz macher" gelegenen Hause, das ein wahres Regimentsmuseum enthält. Ja, das waren die Maikäfer, denen Dippel auf spielte. Er erzählte einmal, daß im Kasino der musikalische Geschmack der Offiziere ein recht verschiedener war. So wünschten die älteren Herren mit Vorliebe Wagnersche Musik, die Leutnants aber waren für andere Sachen, etwa „Püpp chen, du bist mein Augenstern", und verstiegen sich sogar ein mal zu dem dann geflügelt gewordenen Wort: „Aber, Herr Dippel, nur nicht Wagner!" Selige Zeiten! Alan darf aber die Obermusikmeister de» anderen Berliner Regimenter nicht vergessen! Da war vor allem Max Graf vom 2. Garderegiment, dessen Konzerte immer sehr besucht waren. Fast verklungen sein Name. Er ruht in Frieden. Am 25. Juli des Jahres 1925 trug man ihn zu Grabe, nachdem er noch den ganzen Weltkrieg mitge macht hatte. Wieviel andere klangvolle Namen der Herrscher aber die Musik unserer Berliner Truppenteile tauchen da noch auf! Da war Becker von den Franzern, Przywarski von den Augustanern, Lebe de von den Eisenbahnern, Roßberg vom 4. Garderegiment, den „Moabiter Veilchen", und viele andere mehr. Der alte Augustaner Przywarski schied ebenfalls schon vor fünf Jahren aus dem Leben, tief betrauert von seinem Regiment. Viel länger verstorben ist ProfessorRoßberg, der 30 Jahre lang die Kapelle des 4. Garderregiments leitete und es zum Armee-Musikinspi zienten brachte. Volkstümlich war dieser Mann im wallenden Silberbart. Obermusikmeister Adolf Becker dagegen ist noch am Leben. Zu Ehren seines 6V. Geburtstages fand im Dezember 1930 ein Iubiläumskonzert statt. — Obermusik- meister Lebede beging schon im Januar 1916 den 75. Ge burtstag, nachdem er am 21. Februar 1911 das Jubiläum seiner fünfzigjährigen Dienstzeit gefeiert hatte. Klänge aus ruhmvoller Zeit, da Berlins hochgewachsene Gardesoldaten die Straßen durchzogen. Jetzt ist aller Klang verrauscht. — Halt; nicht ganz: Eine Wachttruppe hat Berlin ja noch, und die zieht nach alter Weise auf, mit Musik aller dings nur an gewissen Tagen. Die Truppe liegt im Heim des «lten 4. Garderegiments. Bon dort marschiert sie zum Reichs- wehrministerium. Sie besetzt die wenigen Wachtposten. Wer Glück hat, vernimmt dann und wann rauschende Klänge und marschiert im Gleichschritt mit. E. Wolff. O ertliches und Sächsisches (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Pulsnitz. Kunstturnen im Schützenhaus. Am vergangenen Sonntag veranstaltete der Turnverein „Turner bund" DT. im Schützenhaus ein Deutsches Geräteturnen. Reichlich 800 Personen waren dem Rufe des Turnvereins ge folgt. Herr Vorsitzender Walter begrüßte die Erschienenen, unter anderen auch die Dresdner Kunstturnervereinigung, die wohl der Hauptanziehungspunkt des Abends war. Hieran schloß sich der Dortrag eines Kinderchores an, dessen Leitung in den Händen von Herrn Lehrer Kickelhahn lag. Eine ganz besondere Freüde war der reizende Gedichtvortrag von Traudel Kind, die im Nu die Herzen der Zuhörer gewann und so die richtige Ueberleitung zu dem Nachfolgenden schuf. (Weiteres siehe im Bericht unter Turnen — Spiel — Sport.) Pulsnitz. Der Gesangsabend des Gemein schaftschores zu Pulsnitz verlief im gutbesetzten Saale des Hotels Grauer Wolf zur Zufriedenheit und Erbauung der Gäste. Wahre Feiertagsftunden durften die Erschienenen ge nießen. Gesang und Gottesworte, sorgfältig zusammengestellt, wiesen den einzigen Weg, um in dieser friedlosen Zeit im vollen Besitz des Friedens zu kommen. Auch die Leistungen des Chores überraschten. Wer etwa beim Eingangschor be denklich dem Tenor lauschte, der konnte schon beim ersten Frauenchor: „Mein schönste Zier und Kleinod" mit vollem Genuß dem guten Bortrag folgen. Den Höhepunkt stellte zweifellos Friedrich Osers „O teures Gotteswort!" dar. Als hier der gemischte Chor langsam, voller Bewegung, einsetzte und in voller Harmonie die Töne Len Raum füllten, dürfte wohl jedem die Herrlichkeit der Feierstunden nahe gekommen sein. Daß der Gemeinschaftschor auch über gutes Stimm material verfügt, bewies das vorgetragene Terzett „Wer nach der schönen Gottesstadt"! Am Allgemeinen bewies das Gesamtprogramm, daß eine Schar fröhlicher Menschen bewußt ihrem Gott Lob und Dank darbringen wollte. Das ist ihr gelungen und mancher Besucher dürfte sich Kraft und Mut zum Durchhalten in dieser schweren Zeit der Not dort geholt oder gestärkt haben. Zu wünschen wären es allen. Hs. Pulsnitz. Wohltätigkeits-Konzert. Freitag, den 22. Januar, abends 8 Uhr, findet im Schützenhaussaale zu Pulsnitz ein großes Wohltätigkeits-Konzert zum Besten der Winterhilfe, ausgeführt vom Mufikchor des 2. Batl. 10. J.-D. Bautzen, unter persönlicher Leitung des Musikmeisters Ellen bogen statt. Preise für Eintritt: 80 bezw. 40 Pfg., Kinder und Erwerbslose die Hälfte. Programm 10 Pfg. Pulsnitz. Berichtigung. In Nr. 6 vom 8. I. IS32 brachten wir unter „Sächsische Wirtschaftsnachrichten" einen Artikel über 15 Prozent Lohnherabsetzung. Um richtig zu stellen, teilen wir mit, daß diese Lohnherabsetzung nicht vom Fachausschuß für die Hosenträger-, Gürtel-, Halter- und verw. Industrien beschlossen worden ist, sondern vom Fachausschuß für Frauen- und Kinderkleidung. — Wann kommt die nächste Dolkszählung? Aus Berlin wird gemeldet: Die bereits 1930 fällig gewesene Dolkszählung soll entgegen den ursprünglichen Absichten nach einer Mitteilung des Reichswirtschaftsministers auch im Jahre 1932 ausfallen. Der Reichsstädtetag hat daraufhin bei den zuständigen Reichs- und Landesbehörden nochmals beantragt, die Dolkszählung 1932 unbedingt vorzunehmen. Maßgebend für diese Stellungnahme ist, daß infolge der wirtschaftlichen, beruflichen und sozialen Umschichtung die Ergebnisse der Dolkszählung für 1925 unrichtig geworden und daher für die Derwaltungspraxis nicht mehr verwendbar sind. — Termine der Frühjahrsmesse in Leipzig. Die Grohe Technische Messe und Baumesse in Leipzig findet in diesem Jahre vom 8. bis 13. März statt. Sie Lauert demnach nur 8 Tage anstatt wie bisher 11 Tage. - DasRecht des Arbeitslosen. Neue Grundsätze des Spruchsenats. Don den noch nicht veröffentlichten Ent scheidungen des Spruchsenats für die Arbeitslosenversicherung werden nachstehend Lurch die Wohlfahrts-Korrespondenz die folgenden Grundsätze zur Kenntnis gebracht: Nach § 87 Abs. 2 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenver sicherung in der Fassung der Verordnung des Reichspräsiden ten vom 6. 10. 1931 ist, wenn der erforderliche Lebensunterhalt nicht voll gewährleistet ist, die Gewährung einer teilweisen Arbeitslosenunterstützung zulässig (3 a Ar. 232/31). — Die Entscheidung über den Anspruch auf Unterstützung eines ver heirateten Arbeitslosen (Z 112 b des Gesetzes) kann nicht davon abhängig gemacht werden, daß der Arbeitslose nachweist, ob und gegebenenfalls in welcher Höhe seine Ehefrau Einkommen hat (3 a Ar. 255/31). — Steuern und Sozialversicherungs- beiträge sind bei der Festsetzung des Einkommens im Sinne von 8 112 b des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung nicht anzusetzen. Wird ein Teil des Arbeits verdienstes der Ehefrau nicht bar ausgezahlt, sondern gut geschrieben, so gehört auch dieser Teil zum Einkommen im Sinne von 8 112 b des Gesetzes (3 a Ar. 83/31). — Eine Doppelwoche im Sinne von Art. 1 Abs. 2 der Verordnung über Kurzarbeiterunterstützung vom 27. August 1931 liegt auch dann vor, wenn in die Woche, welche gefeiert wird, ein oder mehrere Feiertage fallen (3 a Ar. 175/31). Großröhrsdorf. Blinder Alarm. Durch starkes Her ausströmen von Dampf in der Dandfabrik C. F. Weidnitzer vermuteten Vorübergehende Len Ausbruch eines Schaden feuers, und der Alarmdienst wurde benachrichtigt. Alsbald ertönten die Sirenen und Dampfpfeifen im Orte. Bald jedoch stellte sich die wahre Ursache heraus und die Alarmierung der Feuerwehr wurde damit gegenstandslos. Bischheim. Diebstahl. Aus dem Steinbruch der Firma Halbach wurden innerhalb der letzten vier Wochen ein Dreh- strom-Schmiedeventilator mit Kurzschluhanker Nr. 20 585 und eine Gewindeschneidekluppe aus der Schmiedewerkstatt ent wendet. Sachdienliche Angaben, deren vertrauliche Behandlung zugesichert wird, werden an den Gendarmerie-Posten Bischheim erbeten. Für Ermittlung des Täters und des Diebesgutes ist eine Belohnung ausgesetzt. Kamenz. Demonstrationszug. Am Sonnabend abend nach 7 Uhr bewegte sich, vom Kaiser-Wilhelm-Platz ausgehend, ein politischer Demonstrationszug Lurch die Straßen der Stadt. Beteiligt waren an ihm das Reichsbanner, die hiesige SPD.-Ortsgruppe, das Arbeiter-Sport- und Kultur kartell und der Ortsausschuß der freien Gewerkschaften. Ins gesamt marschierten im Zuge, der zwei Musikchöre mit sich führte, schätzungsweise etwa 500 Personen. Anschließend fand im Gasthaus zum Löwen eine öffentliche Versammlung statt, in der sich ein Redner scharf gegen den Faschismus wandte. Kirschau. Streit mit tödlichem Ausgang. Ein Streit entstand am 6. Januar früh in Lem Hausgrundstück Waldstraße 126, der in Tätlichkeiten ausartete und wobei der Schwerkriegsbeschädigte Max Vogt eine Verletzung am Kopfe davontrug. Vogt starb dieser Tage. Seine Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt. Königsbrück. Fahrlässiger Brandstifrer stellt sich selbst. Ein Handwerksbnrsche, der hier in einer Gartenlaube übernachtet hatte, steckte sich beim Ver lassen seines Unterschlupfes eine Zigarette an und warf das noch glimmende Streichholz achtlos fort. Das Streich holz fiel in das Stroh des Nachtlagers. Dieses fing Feuer und bald stand Lie Laube in Flammen. Der Handwerks bursche stellte sich selbst der Polizei. Dresden. Die Wahlen zum neuen Stadtverordneten- vräsidium halten folgendes Ergebnis: 1. Vorsteher wieder Dölitzsch (SPD.1, 2. R -A. Dr. Kaiser (TVPO an Stelle wn .Holst (DVP.), 3. Obermeister Kuntzsch (W.-P.1 Bei- sitzer wurden Justizamtmann Müller I (DNVP.), Ge- 'chäftsführer Rösch und FinsterbuschsSPD,1 sowieBundes- nrektor des Deutschen Beamtenbundes Schubert (DVP.). Altstadt bei Stolpen. Holzdieb stähle im Großen. Seit längerer Zeit waren in den Waldungen eines hiesigen Landwirts in großem Umfange Holzdieb stähle verübt worden. Mit Hilse eines angesetzten Spür hundes ist es nun endlich gelungen, die Spitzbuben zu er mitteln. Das in einer Scheune aufgestapelte riesige Diebes- laaer wurde beschlagnahmt. Leipzig. Felder-Berieselung mit Ab wässern. Die Stadtverwaltung will die Abwässer der Großstadt durch Berieselung landwirtschaftlichen Geländes nutzbar machen. In erster Linie kommt der nördlich Leipzigs gelegene Teil des Kreises Delitzsch in Betracht. Die Kosten der Anlage dürften sich auf etwa elf Millionen Mark belaufen, von denen ein Teil durch die Rieselfeld- Genossenschaften aufgebracht werden müßte. Da diese Summe in der Hauptsache durch die produktive Erwerbs losenfürsorge zur Verfügung gestellt würde, und ferner für Berieselungszwecke billige Kredite bereitstehen, glauben die zuständigen Behörden, trotz der schwierigen Finanz lage, bald mit der Inangriffnahme des Projektes be ginnen zu könne«. Lunzenau. Starkstrom tötet ein Pferd. Im Hofe eines Mühlenbesitzers wurde ein Pferd durch einen elektrischen Schlag getötet. Im Nebengrundstück war aus unbekannter Ursache eine Nadioantenne gerissen, die über eine Starkstromleitung znr Erde niederhing. Das Pferd trat auf den Draht und fiel sofort tot um. Die Senkung der Kohlenpreise Aus Kohlenhändlerkreisen wird uns geschrieben: In Verfolg Ser Dorschriften der Notverordnung vom 8. 12. 1931 und auf Grund der Ausführungsbestimmungen des Reichskommissars für Preisüberwachung über die Senkung Ler gebundenen Preise des Kohleneinzelhandels vom 17. 12. 1931 sind mit Wirkung vom I. I. 1932 auch im Bezirk des Dereins der Kohlenhändler der Amtshauptmannschaft Kamenz und Umgegend die Berkaufspreise für Niederlausitzer Briketts wie für alle Drennstoffarten gesenkt worden. An der Senkung der Berkaufspreise sind sowohl das Ost elbische Braunkohlensyndikat 1928 G. m. b. H. als auch die Reichsbahn und schließlich vor allem der KohlenplatzhanLel in verschiedenem Maße beteiligt. So hat das Ostelbische Draunkohlensyndikat 1928 G. m. b. H. gemäß 8 3 Abs. 1 Ziffer 1 der Notverordnung die zuletzt im Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger Lurch Len Reichskohlenverband veröffentlichten Preise um 10 Prozent gesenkt. Das Ausmaß der Senkung dieser Preise ist aber insofern für die verschiedenen Brikettforten verschieden ausge fallen, als das Ostelbische Draunkohlensyndikat von diesen Preisen für verschiedene Brikettsorten bereits einen Abschlag von 10 RM für 10 Tonnen gewährt hatte, während für andere Sorten wiederum ein Zuschlag von 10 RM für 10 Tonnen erhoben worben war. Dieser Zuschlag wurde jetzt auf 9 DM herabgesetzt. Die den Dorschriften der Notverordnung entsprechende Senkung Ler SynLikatspreise konnte sich also nur für Salon briketts in vollem Umfange auswirken, für die kein derartiger Zu- oder Abschlag zu den im Reichs- und Preußischen Staats anzeiger veröffentlichten Preisen bestand. Die Senkung der Kohleneinzelhandelspreise ist auf Grund Les 8 3 Abs. 1 Ziffer 4 der Notverordnung Lurch Lie Be stimmung des 8 1 Abs. 1 der obengenannten Bekanntmachung besonders geregelt. Darnach sind die gebundenen Preise des Einzelhandels wie für alle Drennstoffarten fo auch für Braun kohlenbriketts um 15 Prozent der Spanne zu senken, die dem Einzelhändler im Kohlenwirtschaftsjahr 1931/32 nach Abzug des bisherigen Preises ab Zeche zuzüglich Bahnfracht (Franko preis) von seinem bisherigen Verkaufspreis je Wareneinheit verblieb (Handelsspanne). Außerdem ist die Senkung der Preise der Syndikate der Kohlenwirtschaft — also für Braunkohlenbriketts die Herab setzung der Preise des Ostelbischen Draunkvhlensyndikats 1928 G. m. b. H. — und die Senkung der Frachten unverkürzt weiterzugeben. In Beachtung dieser Bestimmungen sind also die ver schiedenen am Kohlenhandel interessierten Kreise an der Herab setzung der bisherigen Kleinverkaufspreise wie folgt beteiligt: In der Beachtung der Laß werden, mit mit mit dem hat 1. Nuhbriketts 2. Halbsteine 3. Salonbriketts Kohlenplatz handel Reichs- Bahn 1 1 I 4,0 4,5 4,5 auf Insgesamt 8 Pfg. 8 Pfg. 13 Pfg. Lande in In der Beachtung Ler Tatsache, der Hauptsache Halbsteine abgeseht Kohlenplatzhandel zur Senkung Ler Für Ztr. ab Lager Oftelbisches Braun- Kohlensyndikat also der ... „ - „ Kleinverkaufspreise am meisten beigetragen, was diesen Handelsstand um so schwerer trifft, als er in seiner Preisstellung bereits im weitgehendsten Maße Ler wirtschaftlichen Notlage der Kleinstverbraucher Rechnung getragen hatte. 3,0 2,5 7,5 Gesperrte Bausparkassen Die Firma Hypotheken- und Baukredit - Genossenschaft H2ZDAG e. G. m. b. H„ teilt uns mit, daß sie bereits in ihrer Generalversammlung vom 28. 10. 1931 beschlossen hat, ihre Dauspargeschäfte auf eine andere anerkannte Bausparkasse zu übertragen. Die hierfür notwendigen Vertragsbestimmungen sind inzwischen abgeschlossen, so Laß sich Lje Hhbag ab 2. 1. 1932 als Landesdirektion Ler Bausparkasse Rhenania A.-G. in Köln/Rh. mit einem Aktienkapital von 100 000 RM betätigt. — Die Ueberführung der Dausparer der Hybag in die Rhenania hat bereits begonnen. Diese Regelung erfolgt im Benehmen mit dem Reichsaufsichtsamt in Berlin. Im übrigen bleibt der Gegenstand des Unternehmens der Hybag bestehen, insbesondere die Beschaffung von Hypotheken und Zwischenkrediten und die Finanzierung der Hausinstand setzungen zum Zwecke der Hauserhaltung.
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