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Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, PulSnitz und vThff VllVTTTTH Commerz« und Privat-Bank, Zweigstelle PulSnitz Vutsnißer Layeblatt Z«njpr.cher 18. Tel. «Adr.. Tageblatt Pulsnitz MSHßxKSKNLLßaer Postichick-Konto Dresden 2138. »iro-Konto 11° Anzeigen^Grundzahlen in Die 41 mm breite Zeile (Moffe'S Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 1V SA/, in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 amtlich 1 mm 38 und 24 s-/; Reklame 25 Tabellarischer Satz 50»/, Aufschlag. — Lei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in SonkursfSllen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. 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T., Großröhrsdorf, Breiig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Riedersteina, Weißbach, Ober, und Riederlichtenau, AriverSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Kletn-DittmannSdorf Geschäft-stelle: PulSnitz, «lbertstraße Ar. 2 Druck und Verlag von S L. F » rst « r , Trben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohrin PulSnitz Nummer 244 Freitag, den 18. Oktober 1829 Amtlicher Teil. 81. Jahrgang Das Konkursverfahren über dos DermSgen de» Veschüftssübrers Alfred Eugen Pamnel in Dulani». Bahnhofsstraße 11 wird hierdurck, aufgehoben, nachdem der im Der- gleichstermine oom so. September 1929 angenommene Zwangsoergleich durch rechtskräftigen Be schluß vom 30 September 1929 begütigt worden iü. Amtsgericht Pulsnitz, den 15. Oktober 1929. ! WiW M««. grasen Wg Das Wichtigste Wie der »Vorwärts" berichtet, ist RegierungSrat Bierbach bei der R-. gterung in Düsseldorf seine- Amtes enthoben worden, weil er einen Aufruf zur Teilnahme an dem Volksbegehren unterzeichnet hat. Da» Disziplinarverfahren gegen Bierbach sei bereits eingeleitet worden. Nach einer Meldung der DAZ aus Ottawa, wurde anschließend an die Unterredung MacdSnaldS mit Mackenzie King bekanntgegeben, daß die nächste britische Reichskonseren» im Jahre 1930 in Kanada ab» gehalten werden soll. ' Der Berichterstatter des »Petit Parifien" telegraphiert au» Kabul, daß Nadir Khan zum König von Afganistan gewählt worden ist. In den Revieren Brück und Komotau des nordwestböhmischen Braun« kohlenreviers find am Dienstag auf zahlreichen Schächten infolge der von den Werken mit Rücksicht aus den Wagenmangel angeordneten ArbeitSzeitveränderungen die Belegschaften in den Streik getreten, und zwar mehr als 5808 Arbeiter. «ertliche md sächsische Ängtlegtuhtiltn (Bestrahlungs-Therapie.) Kein Gebildeter, kern Gesunder und körperlich Leidender versäume, diesen jedermann interessierenden hochaktuellen Vortrag Sonn abend, den 19. Oktober, abends >/,8 Uhr, im Hotel „Grauer Wolf" zu besuchen. Der Vortrag wird jedem einzelnen Aufklärung bringen über Heilung von Krankheiten wie: Gicht, Rheuma, Ischias, Asthma, Nervenleiden, Arterien verkalkung, Lähmung, Herzleiden, offene Beine, Krampfadern, Hautkrankheiten usw. Es dürfte von großem Interesse sein, diesen Vortrag zu besuchen, um die Nutznießung dieser Be strahlung kennen zu lernen. Insbesondere Kranke mit hart näckigen Leiden können sich Rat und Hilfe schaffen. __ Dauern behaltet eure Altertümer!) Es ist eine häufige Erscheinung, daß Händler, Agenten und Privatsammler das Land bereisen, um Altertümer aufzukau« fen. K-in Dors ist so abgelegen, daß sie sich nicht dort ein fänden, um den Leuten Altertümer abzuschwätzen. Meistens wird nur geringes Entgelt gezahlt und oft werden die Ge genstände vom ersten Kaufer an einen größeren Händler mit Gewinn weiterverkauft. Ter größere Händler aber gibt sie wieder an Sammler und Museen mit mehr oder minder be deutenden Nutzen. Bilder, Möbel, Gitter, Wirtshausschilder, Zinngeräte, Geschirr aus Ton und Porzellan, Gläser usw. werden aufgekauft. Urkunden, Handschriften und alte Bücher finden Abnehmer. Die Bevölkerung sollte zu stolz sein, um solche Erinnerungen aus Ahnenzerten ohne Not wegzugeben. Man wende sich an eines der vielen Museen, wenn man wirklich zum Verkaufe genötigt oder zum kostenlosen Ueber- lassen geneigt ist. . - (Vorherbestimmungen der Nachtfröste im Herbst.) Nach den Untersuchungen von A. Hammer mann in Genf liegt der niedrigste Temperaturgrad der nächst- folgenden Nacht 4 Grad Celsius tiefer, als das Therometer amMachmittag zeigt. Das feuchte Thermometer stellt man sich auf folgende Weise her- Die gläserne Kugel noch über der Leinwand 8 bis 10 Baumwollsäden rundgeschnittenen Stückchen dünner, alter Leinwand von der Größe eines Drei- Markstückes, bindet das Zeug über der Kugel mit einem Zwirnfaden zu und schlingt um die Kugel noch über der Leinwand 8 bis 10 Baumwollfäden übereinander, deren Enden nach unten herabhängend in ein Gesäß mit Wasser reichen, und hierauf bringt man das Therometer an einen zugfreien, von der Sonne nicht beschienenen Ort, vielleicht in einen Bretterkasten mit durchbrochener Vorderseite, am besten Drahtgeflecht. Sinkt die Temperatur im Herbst vor nachmittags 4 Uhr unter 4- 4 Grad, so ist während der Nacht mit durchschnittlicher Gewißheit Frost zu erwarten, Diese Vorausbestimmungen sind wegen ihrer Zuverlässigkeit für alle Garten- und Weinbergsbesitzer wichtig, zumal man bereits von nachmittag 1 Uhr an nach den gemachten Er fahrungen den Nachfrost vorher wissen kann. WM WWMieg gegen »WM Millionenausgabe des polnischen Handelsministeriums Warschau. Von den für das kommende Budgetjahr ver» anschlagten ordentlichen und außerordentlichen Ausgaben des polnischen Handelsministeriums ist für den Bau des Gdin- gener Hafens eine Summe von 23 600 000 Zloty bestimmt. Ferner muffen noch die Summen hinzugerechnet werden, die in dem Haushaltsplan des Derkehrsministeriums für den Dau der Eisenbahnlinie Oberschlesien—Gdingen verwendet werden sollen. Die Höhe dieser Summe soll, wie verlautet, über 100 Millionen Zloty betragen. Für die Vollendung des polnischen Großplans, demzufolge Edingen zum größten Konkurrenzhasen an der Ostsee ausgebaut werden soll, ist die Fertigstellung der seit Jahren begonnenen Haupteisenbahnlinie, die das oberschlesische Kohlenbecken mit der Ostsee verbinden soll, von größtem Wert, um so mehr, als der Ausbau des Gdingener Hafens im allgemeinen bereits das 2lusmaß, wie es zunächst vorgesehen wurde, erreicht hat. In dem gleichen Tempo, wie die Aufnahmefähigkeit des Gdingener Hafens, insbesondere als Kohlenhafen fortschreitet, wurde auch die Kohlenproduktion in Oberschlesien mit Hilse von vielen Millionen erhöht. Dem bestehenden Plan zu folge soll die direkte Eisenbahnlinie Oberschlesien—Gdingen um rund 130 Kilometer kürzer sein als die bestehende Linie, wodurch der bisherige Eisenbahnverkehr um 16 Transport- züge erhöht werden soll, was rund 600 000 Tonnen monatlich mehr ausmachen würde. Durch diese erhöhte Leistungsfähig keit verspricht sich die polnische Regierung eine Ermäßi- gung der Eisenbahntransportkosten, die dann eine Herabsetzung der Eisenbahntarife und eine Er höhung der polnischen Konkurrenzfähigkeit auf den Auslands märkten zur Folge haben würden. Ein Gioß ins Herz -er -euischen Minderheit. Haussuchungen bei deutschen Sejmabgeordneten. — Ver- Haftungen in Bromberg und Thorn. Bromberg. In den Büroräumen der deutschen Sejm abgeordneten wurde von mehreren Staatsanwälten und einem Beamten der politischen Polizei in Posen eine Durchsuchung vorgenommen. Eine große Anzahl von Akten wurde beschlag nahmt, die Büroräume wurden versiegelt. Gleichzeitig fand eine Durchsuchung der Privatwohnung des Sejm-Abgeord neten Graebe und des Studienrats Heidelock statt. Nach der Haussuchung wurde Studienrat Heiduck noch in später Abendstunde zur amtlichen Vernehmung zur Polizei bestellt und dort trotz der ausdrücklichen Versicherung, daß man ihm nichts abnehmen würde, verhaftet. Auch in Thorn fand eine polizeiliche Durchsuchung der Geschäftsräume des Landwirtschaftlichen Verbandes statt, an die sich eine Haussuchung bei dem Geschäftsführer des Ver bandes in seiner Privatwohnung anschloß. Auch an anderen Stellen kam es zu Haussuchungen und Verhaftungen. In den deutschen Kreisen Pommerellens sieht man in der Maßnahme der Woiwodschaftsbehörden eine großange- legte Aktion, die vor allem den Zweck verfolgt, die Schlie. ßung des deutschen Sejmbüros herbeizufüh. ren und damit jede organisatorische Betätigung der Deutschen Minderheit zu unterbinden. Oie Verhandlungen über das Zündholzmonopol. Die Verhandlungen um das Zündholz» Monopol und die Kreuger-Anleihe für das Deutsche Reich sind ins Stocken geraten. Es ist das Gerücht aufgetaucht, daß zwischen Kreuger und dem Deutschen Reich die Vereinbarung einer befristeten Verhandlungspause oetrokken worden lei. Am Ende dieser Vaule babs «in« veroen Parteien den Vorschlag zur Fortführung der Ver handlungen zu machen. Demgegenüber erklärt das Reichsfinanzmini sterium, daß die Verhandlungen über die Kreuger-Anleihe weiterliefen. Kreuger habe sich aber nicht etwa im Zu sammenhang mit der Reichsanleihe und dem Zündholz monopol nach London begeben. Eine Bestiftung für die Weiterführung der Verhandlungen sei nicht vereinbart. Das Ergebnis der Verhandlungen hänge aber nach wie vor im wesentlichen von den Bedingungen für die Anleihe und für die Verteilung des Gewinnes aus dem Zündholzmonopol ab. Neber 299 Millionen Mark Defizit beim Einnahmefoll des ReichehauShaltS für 1929. Berlin. Im Monat September 1929 betragen die Reichs- einnahmen bei den Besitz- und Verkehrssteuern 345,2 Mil lionen Rm., bei den Zöllen und Verbrauchsabgaben 228,5 Mil lionen Rm., zusammen 573,7 Millionen Rm. Im ersten Halbjahr des laufenden Rechnungsjahres beträgt das Gesamt aufkommen 4545,3 Millionen Rm. Aus dieser Gegenüberstellung kann man aber nach An- sicht des Reichsfinanzministeriums nicht etwa den Schluß ziehen, daß das endgültige Jahresergebnis um über 200 Mil- lionen Nm. hinter dem Gesamtjahressoll zurückbleiben wird. Denn das Aufkommen des zweiten Halbjahres werde unter Berücksichtigung des Umstandes, daß die Einnahmen bei mehreren Steuerarten durch Las Weihnachtsgeschäft beeinflußt würden, und auch sonst erfahrungsgemäß in der zweiten Hälfte des Rechnungsjahres reichlicher flössen, das Aufkommen des ersten Halbjahres nicht unerheblich übersteigen. Deutschnationale Interpellation im Reichstag. Gegen Beeinträchtigung der Wahlfreiheit der Beamten. Berlin. Auf Grund der Erklärung der Reichsregierung, daß sie nicht in der Lage sei, Beamte, die durch Eintreten für das Volksbegehren die verfassungsmäßigen Grenzen über schreiten, vor disziplinarischem Einschreiten zu schützen, hat die deutschnationale Reichstagsfraktion, die betont, daß die Eintragung in die Listen des Volksbegehrens, das lediglich außenpolitischen Inhalt hat, sich nicht gegen den Bestand der Republik richtet, folgende Interpellation eingebracht: Wir fragen: Ist die Reichsregierung bereit, ausdrücklich festzustellcn, daß 1. die Beamten in Ausübung ihrer staats bürgerlichen Rechte befugt sind, sich in die Listen des Volks- begehrens einzutragen, ohne deswegen disziplinarische Maß- nahmen oder sonstige dienstliche Nachteile erwarten zu müssen, und 2. daß Verstöße gegen diesen Grundsatz unzu- lässig sind, weil sie die in der Verfassung gewährleistete Frei» heit der politischen Gesinnung und der Beteiligung an öffent lichen Wahlen und ihnen gleichstehenden Abstimmungen ver» verletzten? Nutzland lehnt die Entlassung der chinesischen Gefangenen ab Kow«o, 18. Okt. Wie aus Moskau gemeldet wird, gibt das Außenkommissariat der Sowjet-Union bekannt, daß die deutsche Botschaft in Moskau der Sowjetregierung am 9. Oktober ein Memorantum übermittelt habe, in dem die Entlassung der chinesischen Gefangenen in der Sowjet-Union und der russischen Gefangenen in China aus Humanitären Gründen vorgeschlagen wurde. Die Sowjetregierung habe den Vorschlag geprüft und der deutschen Botschaft am Don nerstag eine Antwort überreicht, in der mitgeteilt wird, daß die Sowjetregierung den Vorschlag leider vollkommen ab lehnen müsse. Die Ablehnung wird kamst begründet, daß die chinesische Regierung die russischen Staatsangehörigen zu grausam behandle und es bisher abgelehnt habe, alles zu tun, um die Lage der russischen Staatsangehörigen in China zu erleichtern.