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Nr. 166. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 19. Juli 1929. Sette 3. Die Diebesbanden hatten einen gemeinsamen „Soore- j fahrcr", den Chauffeur H a n s H a h n, der die Diebesbeute, welche die Angeklagten nach den Einbrüchen oft erst auf freiem Felde verbuddelten, zu den Hehlern und Hehlerinnen schaffte. Nicht weniger als 37 Zeugen, darunter sehr viele Kriminalbeamte, sind geladen. Bevor der Angeklagte Hahn, der Soorefahrer, ver nommen wird, beantragt sein Verteidiger, daß er in Ab wesenheit der Angeklagten vernommen wird. Er will die Wahrheit aussagen und fürchtet von den Mitangeklagten Repressalien/ Er behauptet, er sei schon einmal im Untersuchungsgefängnis von einem Mann überfallen und mißhandelt worden. Der Angeklagte kann sich in der Tat schwer wehren, da er ein kleiner buckliger Mann ist. Als die Angeklagten, da auch der Staatsanwalt den An trag des Verteidigers unterstützte, entfernt sind, erlebte man eine Ueberraschung. Der Angeklagte Hahn, der früher seine Mitangeklagten verpfiffen hat, weiß sich jetzt plötzlich auf nichts mehr zu besinnen. Durch die Prügel, die er im Gefängnishof erhalten und durch die Leiden, die ihm die Untersuchungshaft verursacht habe, habe sein Gedächtnis ge litten. Er könne sich an nichts mehr erinnern. Oie Geliebte mit einem Küchenmeffer abgeschlachtei. Augsburg. Ein 24 Jahre alter Dienstknecht Joseph Hach aus Mahingen hatte mit dem Dienstmädchen Monika Bosch Beziehungen, durch welches dieses in andere Umstände kam. Hach beschloß deshalb, das Mädchen zu ermorden. Währerüi die Herrschaft der Bosch auf einer Hochzeit weilte, lockte er seine Geliebte in den Garten des Anwesens, wo er sie überfiel und mit einem Küchenmesser langsam buch stäblich abschlachtete. Der rohe Mörder kehrte dann zur Hochzeitsfeier in dem betreffenden Gasthaus zurück und vergnügte sich dort bis zum frühen Morgen mit Tanz. Von der Kriminalpolizei einige Stunden später verhaftet, leugnete der Mordbube zunächst hartnäckig, um dann kurze Zeit darauf dem Ortspfarrer kaltblütig ohne jede Reue ein Geständnis abzulegen. Die unglückliche Liebe des Dreizehnjährige» In der Ferienkolonie Straschischko in Mähren stürzte sich der 13 Jahre alte Schüler Johann Novotny aus Proßnitz aus dem ersten Stockwerk aufs Pflaster und blieb tot liegen. Als Ursache der Tat wurde eine im beginnenden Pubertäts alter häufige melancholische Anwandlung, die auf unglückliche Liebe zurückführt, festgestellt. > Schweres Eisenbahnunglück in Amerika. Der Zug in den Fluß gestürzt. — 16 Tote. Denver (Colorado). Ein schweres Eisenbahnunglück, das 16 Todesopfer gefordert hat, ereignete sich nahe der hun dert Meilen östlich von Denver liegenden Stadt Stratton. Anter einem in voller Fahrt befindlichen Personenzug brach «it donnerndem Getöse eine Brücke zusammen, deren Funda ment durch Hochwasser infolge starker Regenfälle unterspült war. Der Zug stürzte in die Tiefe. Nach bisherigen Berich ten sollen dabei 16 Personen ums Leben gekommen sein. Mehrere Wagen des in den Fluß gestürzten Personen- zuges sind vollkommen im Wasser verschwunden. Man be fürchtet, daß in einem einzigen Wagen allein zwölfMen- schen ertrunken sind. Von den der Unglücksstelle be nachbarten Stationen sind sofort Hilsszüge abgelassen wor- den. In dem Unglückszuge befand sich der Theaterunterneh- mer Morris Gest, der amerikanische Reinhardt. Gest ist unverletzt davongekommen. Marktpreis« in «a«««z am 18. Juli 1929 Um FEstrigen Wochenmarkte wurden gezahlt pro Zentner Weizen, eff ^2 12,25—12,50 Mk. Roggen, eff. Gew. 73 Ke 10,00-10,20 Mk Gerste Mk. Hafer 9,75 bis 10,00 Mk., Weizenmehl (Katserauszug) 22,00-25,00 Mk., Rogg-nmehl (60°/«) 16,00-16.80 Mk., Weizenkleie 7,80 bis 8,00 Mark, Roggenkleie 7,75-8,50 Mark, Heu 4,00—4,50, Flege 1 str 0 h 2,50- 2,75, F u t t e r st r 0 h 2,00 Mk., Streustr 0 h 1,80 Mk-, K-rlosfetn, alte 4,00 Mk. pro Zentner, Butter 1,80-2,10 Mk. das Pfund, Eier 12 und 13 Pfg. das Stuck. Ferkel 37—S2Mk., Läufer 80—100 Mk, Gänse (Kcie- schel) — M. das Stück. Für ausgesuchte Ware Preis über Notiz. Biehmarlt-Auftrieb 4 Färsen. 8öi^e and Handel. Amtliche sächsische Äotierunaen vom 18. M. Dresden. Auch heute drückte die Geschäftsstille auf die Kurse. Die Rückgänge hielten sich aber in engen Grenzen und blieben verhältnismäßig selten. Nur am keramischen Markte ergaben sich einige Abstriche mit 2 bzw. 3 Prozent. Von Pa- p'eraktien wurden Mimosa in größerem Umfang herunler- »csetz,. Bankaktien veränderten sich nur wenig. Baubank gaben mehrere Prozent nach. Von Fahrradaktien erlitten Wanderer erneut einen Abstrich von über 3 Prozent. Die übrigen Marktgebiete, besonders Maschinenakticn und Brauereiwerte, veränderten sich nur unwesentlich. Leipzig. Bei größter Geschäftslosigkeit waren nur wenige Kursvcranderungen zu verzeichnen, die Börse lag aber im allgemeinen etwas schwächer. Die Schwankungen jedoch in einigen Positionen größer als an den Vortagen. Mil Ver lusten wurden u. a. notiert: Schubert und Salzer 11)4, Polyphon 10, Mansfeld 4 Prozent. Befestigt um wenige Prozent lagen dagegen Leipziger Feuer. Anleihen lagen ge- schüftslos. Höher notierten nur Leipziger Stadt- und Ab losungsschuld Mit 51,2. Uneinheitlich tendierte auch der in offizielle Verkehr. Chemnitz. Das Angebot an der Börse war etwas stärker, jedoch erwiesen sich die Kurse als ziemlich stabil, und das ganze Geschäft war auf einen sehr ruhigen Ton gestimmt. Schubert und Salzer sowie Wanderer hätten größere Ver luste zu verzeichnen. Im Freiverkehr gina es etwas leb hafter zu. - Leipziger Viehmarkt. Auftrieb: 264 Rinder, 30 Ochsen, 11" Bullen, 102 Kühe, 15 Färsen, 808 Kälber, 506 Schafe, 1310 Schweine. Verlauf: Bei Rindern, Kälbern Schafen und Schweinen schlecht. Preise: Kühe a) —, b) 40—48, c) 30—39, d> 25—29: Kälber a) b) 70—76, c) 65—69, dj 66-64; Schafe 2) b) 60—65, c) 50—58; Schweine a) 84—85, b) 85—86, c- S7, d) 85-86, e) 83-84. , Großkampftage des deutschen Sports Sie deutsche Meisterschaft über 100 Meter. Wer wird Sieger im Sprinter-Kampf? Am Sonnabend und Sonntag werden in Breslau die Deutschen Meisterschaften der Deutschen Sportbehörde entschieden werden. Vor dem Kriege hatte Deutschland in Richard Rau einen der schnellsten Läufer Europas und der Welt, aber nach dem Kriege hat Hubert Houben Deutschlands Ruf in der Welt als Land der Sprinter erneut befestigt. Houben läuft aber diesmal in Breslau nicht mehr mit. Der Frankfurter EIdracher lief kürzlich 100 Meter in 10,4 Sekunden und konnte den deutschen Turnermeister Lammers besiegen. Er gilt als Favorit für Bres- l a u. Allerdings ist Lammers auch in hoher Form. Während die Aussichten für den Charlottenburger Körnig geringer sind, ist die deutsche Oeffentlichkeit, die sich für Leichtathletik interessiert, besonders gespannt auf den Start von Borg mey e r - M ü n st e r. Der bisherige Titelinhaber, Corts, wird aller Voraussicht nach seinen Titel abgeben müssen. Oer deutsche Tennissport vor seiner schärfsten Probe. Eine größere Tennisschlacht als der Kampf gegen Eng land steht Deutschland bevor. Deutschlands Tennis, das im Wettbewerb von 24 Nationen in Europa Sieger wurde, wird an diesem Wochenende gegen Amerikas gute Tennisspieler Tilden, Hunter, Allison und van Ryn seine schärfste Probe bestehen müssen, die entscheiden wird, ob Deutschland in Paris im Endkampf um die Trophäe des Davis-Pokals dem französischen Titelinhaber der Welttennis meisterschaft entgegentreten darf. Wir wissen, welche Be deutung die amerikanische Oeffentlichkeit deutschen Sport- erfolgen zollt. Sie wiegen oft mehr als deutsche diplomatische Erfolge. Und so ist die Frage, die die deutsche Sportwelt bewegt: Wie werden wir gegen Ame rika abschneiden? David Prenn, Deutschlands Davis-Pokalspieler, meint: Wir können 5 :0 verlieren, aber genausogut3:2 gewinnen. Hunter ist meines Erachtens von Moldenhauer und von mir zu schlagen, wenn wir unsere volle Form zu zeigen vermögen. ,Big Bill' (Tilden) hat, wie viele der ganz großen Spieler auch eine schwache Seite. Das sind seine Nerven. Tilden erklärterer halte es nicht für sportlich und auch für unklug, sich vor einem Match über seine Gegner zu äußern. Er sei gewillt, sein Bestes zu geben, und wisse, daß die Amerikaner in Deutschland einen starken Gegner vor sich haben. Conrad Weiß, der Mannschafts-führer der Deut schen, glaubt, daß die Chancen der Deutschen gering seien, da die Amerikaner besser ausgeruht seien als die deutschen Spieler. Der Tennisfachmann Wallis Myers meinte dagegen, daß die deutschen Spieler von Jahr zu Jahr Fort schritte gemacht hätten, und daß eine Ueberraschung im Kampfe gegen Amerika nicht ausgeschlossen sei. Und schließ, lich betonte der Oberschiedsrichter bei den bevorstehenden Kämpfen, vr. Rau, er hoffe auf einen möglichen Sieg der tapferen deutschen Mannschaft. Und man möchte hoffen, daß der Trainer der deutschen Mannschaft Prenn-Moldenhauer, Na such, recht behält mit seinen Worten: „Schwer, aber nicht aussichtslos!" Die beiden Deutschen bestreiten diesmal sämtliche Einzelspiele und auch das Doppelspiel gegen Amerika. Ein Werk der deutschen Lugend. Zum 10. Rhön-Segelflug-Wettbewerb. Kurz, aber eindrucksvoll ist die Geschichte des Rhön- Scgelfluges. Seine Anfänge liegen in den Inflationsjahren, die uns Deutschen die schwersten Entbehrungen auferlegten. Damals zogen Lharlottenburger Studenten, die den Fracht- preis nicht erschwingen konnten, ihr Segelflugzeug von der Rhön aus im Fußmarsch auf einem Karren heim. Ein Primaner namens Gutermuth aus Darmstadt war es, der das Geläude um die Wasserkuppe bereits 1912 als geeignetes Gelände für den Gleitflugsport entdeckte. Seit 1920 nahm die Segelflugbewegung dann einen raschen und glanzenden Aufstieg, und bereits damals vermochte der Aachener K l e mp erer in 2)4 Minuten 1038 Meter zurück- zulegen. 1922 ließ der Dreistundenflug Henßens Deutschland und die Welt aufhorchen. Die deutsche Jugend hatte mit ihren Segelflügen trotz der Luftfahrt- Berliner Börse vom Donnerstag. Die Börse eröffnete lustlos Und ziemlich stark abgeschwächt. Das Kursniveou senkte sich durchschnittlich um 3H0—4 Prozent. Amtliche Notierung der Mittagsbörse ob Station. Mebl und Kleie brutto, etnschl Soö frei Berlin 1M lg 18. 7 2!) 17 7 2k 100 tik 18 7.2b 17. 7 2» Weiz. Mehl 70 31.0-35.5 märt^ 255 0-287.0 260.0-262 8 Weizen 31.2-35.5 Juli 271.0 277.0 Roggen 27.5-30.7 27.9-31.2 Sept 2700 272.0-273.5 Weizenkleie 12.7-13.0 12.75 Okt. Rogg. Mr!.?) 268.0-268 5 !72.0-271.0 Roggenkleie Weizenkleie- 12.50 12b 197.0-200 0 203.0-205.0 Melasse — — Juli 217.0 216.0 2235-222.0 Raps (1000 irg) — Sept. Okt. 222 0-220 0 223.0 220.5 225.0-224.) 225 0-223.5 Leinsaat (do.) Erbsen, Viktoria Ki. Speiseerbsen 28.0-34.0 28.0-34.0 Gerste Brau Futt-, Zndust. — 182.0-190.0 FuNererbsen Peluschken 21.0-23.0 25.0-26.5 21.0-23.0 25.0-26.5 182.0-190 0 187.0-197.0 Ackerbohnen Wicken 21.0-23.0 27.0-30,0 21.0-23.0 27.0-30.0 Wint. Lupinen, blau 20 0 21.0 20.0-21.0 Hajer 184 0-1940 , aelb 28.5-30.5 28.5-30.5 mark. — Seradella. neue —. — Juki 198.0 — Rapskuchen 19.30 19.30 Sept. 207.0 208.5-209.0 Leinkuchen 23.0-23.3 23.0-23.5 Okt. — 209.0-207.5 Trockenschnitzei >1.0-11.2 11.0 MaiS Soqa-Extrakt Berlin — — Schroi 80.0 20.6 20.0 -20.6 Plata — — Kartoffelflocken — — ') Hektolitergewicht 74LV üg. >) do. bv Berliner Butxerprerse. Amtliche Notierung ab Erzeu gerstation, Fracht und Gebinde gehen zu Käufers Lasten: 1. Qua lität 163, 2. Qualität 150, abfallende Sorten 134 Rm. Tendenz: Ruhig. (Ohne Gewähr.) Der Milchpreis beträgt 17^0 Pfennig. vr 01 fetung durch das V e r s ai11er Diktüt einen gewaltigen sieg errungen. Bedeutend war später, 1926, Kegels Gewitterflug mit einem Streckenrekord von 55,2 Kilometer. Der österreichische Iungflieger Kronfeld erhielt 1928 den Preis für Wolkensegeln, während Neh ring im Fernsegeln mit 71,2 Kilometer Meister blieb. Seit dem hat aber Kronfeld schon den ersten Hundert kilometerflug ausgeführt und den Rhön-Höhenrekord auf 1275 Meter gebracht. Zum 10. Rhön-Segelflug-Wettbewerb sind 36 Maschinen gemeldet. Bedauerlicherweise sind infolge der Streichun- genam Luftfahrtetat der Segelfliegerei sogutwie alle Mittel genommen. Man darf hoffen, daß die Behörden und der Reichstag der Bedeutung der deutschen Segelfliegerei entsprechend später mehr Mittel zur Verfügung stellen werden. Turnverein (D. T.) vderfteina. Von den Beratungen und Beschlußfassungen der lehren Versammlung dürfte von allgemeinem Interesse sein: 1. Am 3. und 4. August Vereinsturnfahrt nach dem Battenberg—-Klost-rberg, mit Teilnahme an der dO-Jahrfeier de« Turn vereins Demitz-Thumitz. Anmeldungen sind bis 22. Juli bei den Unter kassierern zu tätigen. 2. Aus Anlaß einer 25 jährigen Amtstätigkeit zweier TurnratSmitglieder ist am 21. und 22. September öffentliche Jubiläumsfeier (Sonnabend: Konzert, Bühnenschauturnen, Feierstunde. Sonntag: Ball). 3. Sonntag, 1. Dezember, soll der Sachsenfilm vom 14. Deutschen Turnfest in Köln a. Rh. vorgeführt werden. 4. Die zugeteilten DT.Lose sind restlos verkauft. me. 17. Deutsches Baadeskegel« 1« Leipzig Fünfter Tag Die Meistcrschaftskämpfe find beendet, nur die letzten Starter rangen noch um den Ehrentitel eines Einzel-BundesmeistcrS auf Asphalt, im Endkampß der um die Mittagsstunde die Entscheidung brachte. — Den Hauptanteil des Tages hatten die Entscheidungen der beendeten GaukSmpse gebracht. Auf Asphalt standen 10 kombinierte Mannschaften im Kampfe. Mit überlegenem Erfolge setzten sich hierbei die Sachsen mit 3 Mannschaften an die Spitze, von 8 Mannschaften auf Bohle errang Mitteldeutschland den Sieg, auf Schere rangen Nord- und Süddeutschland erbittert um die entscheidende Holzzahl. Norddeutschland blieb Sieger. Noch immer sind alle 60 Bahnen in unaufhörlichem Betrieb, viele müssen trotz der großen Zahl der Bahnen zurücktreten. Ein solcher Andrang ist bisher noch nicht dagewesen — Die Sieger- verkündigung findet in feierlicher Weise Freitag 19 Uhr in der Alhambra- Festhalle des Centraltheaters statt. — Am Vorabend hatte die wunder volle Beleuchtung des Völkerschlachtdenkmals ungezählte Tausende an gelockt, die mit brausendem Jubel das herrliche Schauspiel begrüßten, Ahnes und Wagn«! fuhren im Duisbuvger Turnier. Im Meisterturnier zu Duisburg wurde die achte Runde gespielt. Helling opferte als Nachziehender in einer skan dinavischen Parti« gegen v. Holzhausen «inen Bauern und ge wann rasch. Richter verteidigte sich gegen Foerder sizilianisch und siegte gleichfalls sehr schnell. Außerdem gewannen ebenfalls mit Führung der schwarzen Steine vr. Seitz gegen Orbach und Blü- mich gegen Babel. Die Partien Leonhardt—Samisch und vr. Antzc—Ahnes wurden remis. Dlümich gewann noch sein« Hänge partie gegen Leonhardt. Der Stand ist: Ahues und Wagner je 5-4, vr. Antz- und Leonhardt je 5, Orbach, Richter, vr. Seitz, Samisch und Mieses je 4-L, Helling 4, Dliimich 3)4, Foerder 2)4, v. Holzhausen 2, Babel -4 Punkte. Oie Rakete nach dem Mond. Der erste Versuch mißglückt. Worchester (Massachusetts). Der erste Versuch, ein« Rakete nach dem Monde abzuschießen, ist mißglückt. Professor Robert Goddard von der Clark Universität versuchte nach 17jährigen Experimenten zum erstenmal aus einem eigens dazu erbauten Turm eine Rakete von 9 Fuß Länge« abzuschießen. Der -Abschuß glückte zwar, doch explodierte das Mondgeschoß mit furchtbarem Knall in 5 Meter Höhe und landete dann als glühende, qualmende Masse auf der Erde unmittelbar am Fuße des Turms, aus dem es abge schossen wurde. Durch die Detonation entstand bei der Bevölkerung in der Umgebung des Versuchsturmcs eine Panik. Polizei, Sanitäter und Feuerwehr eilten zur Stelle, brauchten jedoch nicht einzugreifen. Das Raketengeschoß enthält Gas, durch dessen Explosion es eine ungeheure Geschwindigkeit erlangt. Professor Goddard hält die Beschaffenheit dieses Gases ge heim. Obwohl der mißglückte Schuß nach dem Mond den Professor sehr enttäuscht, wird er mit seinen Versuchen fort fahren. Berliner Kartoffelpreise, mitgeteilt von der Landwirt» schaftskammer. Kartoffeln alter Ernte Preis wie in voriger Woche. Märkifche Frühkartoffeln bei kleinen Posten bis 8 Mark. Preisnotierungen für Eier. (Fcstgestellt von der amt lichen Berliner Eiernotierungskommission am 18. Juli.) Die Preise verstehen sich in Reichspfennig je Stück ab Waggon oder Lager Berlin nach Berliner Usancen. ^) Deutsche iEer: Trink eier (vollfrischc, gestempelte) über 65 Gramm 14L, 60 Gramm 13,5, 53 Gramm 12, 48 Gramm 11; frische Gier über 65 Gramm 13^, 60 Gramm 12L, 53 Gramm 11, 16 Gramm 10H. aussor tierte kleine und Schmutzeier 10. v) Auslandseier: Dänen, 18er 14, 17er 13,25—13^0,' 15-4—16er 12,25—12,50, Holländer, 68 Gramm 14. 60—62 Gramm 12,75, Rumänen 11L0, Russen, große 12, normale 11H0, Polen, normal« 11, abweichende 10,75 bis 11, klein«, Mittel-, Schmutzeier 9HO—zg. Witterung heiß, Tendenz schwächer. (Ohne Gewähr.) Berliner Schtveine- und Ferkelmarkt. (Magerviehhof in Friedrichsfelde, amtlich.) Auftrieb: 288 Schweine, 234 Ferkel. Verlauf: langsames Geschäft, Preise unverändert. Es wurden ge zahlt im Großhandel für Läuserschweine, 5—6 Monate alt, 95 bis 115 M., für Pölk«, 3—4 Monate alt, 70—95 M., für Ferkel, 9—13 Wochen alt, 50—70 M., do. 6—8 Wochen alt, 40—50 M. (Ohne Gewähr.) Berliner Magerbiehhof. (Amtlicher Markts.-cht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde.) Auftrieb: 353 Rinder, darunter 339 Milchkühe, 2 Dullen, 12 Jungvieh, 116 Kälber, 380 Pferde, 25 Schafe. Verlaus langsam, Preis« gedrückt. Ls wurden ge zahlt für Milchkühe 290—580 M., je nach Qualität/für Färsen 270—480 Mark, j« nach Qualität, für Jungvieh zur Mast 38—44 Mark, je nach Qualität; für Pferde je nach Qualität 200—1200 Mark, für Schlchatpferde 60—200 M. Tendenz: ruhiges Le» fchäft. (Ohne Gewähr.) Landeswetterwart« Dresden (slachdruil, verbot«») Fortbestand des heiteren, sehr waimen teil- schwülen Wetters, dabei evtl, örtliche Gewilterbildung nicht ausgeschlossen. Sehr schwache Luftbewegung teränderlicher Richtung.