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Nr. 167. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 20 Juli 1929. Seite 2. sei hiermit noch besonders hingewiesen. Da der Turnverein V-T. Pulsnitz M. S. seine ganzen Abteilungen, auch die der Kinder, auf den Platz bringt, ist für einen abwechslungsreichen Nach mittag gesorgt. Weiter ist noch zu erwähnen, daß auf dem Sportplatz Freilonzert stattfindet. Der Einkitt auf den Sport platz ist auch frei. Darum ist Jedem der Gang dorthin nur bestens zu empfehlen. — (Das Vorhängeschloß.) Besonders in den angelsächsischen Ländern ist es Brauch, gegen allerlei Miß stände und Auswüchse des Alltaglebens durch Gründung von Verbänden oder Veranstaltung von „Tagen" zu Felde zu ziehen. Der neuesten Gründung auf diesem Gebiete kann sich London rühmen. Sie führt den Namen Padlock Society, auf deutsch „Vorhängeschloß-Gesellschaft" und will gegen die Unsitte der üblen Nachrede kämpfen. Die Mitglieder müssen sich verpflichten, keine Gerüchte zu wiederholen und über keinen Menschen etwas Schlimmes zu sagen, es sei wahr oder unwahr. — Wie wär's bei uns mit etwas ähnlichen? — (Der Gruß mit der Mütze.) Oesters kann man beobachten, daß der Gruß durch Handanlegen an die Sportmütze von der zu grüßenden Person insofern mißver standen wird, als diese offenbar erwartet, daß der Grüßende seine Mütze abnimmt. Hier scheint eine Aufklärung vielleicht ganz angebracht zu sein. Der gute Ton, der doch schließlich international ist, schreibt vor, daß der Herr nur den weichen oder harten Hut abnimmt, die w-iche Sportmütze — darunter fallen auch die blauen Autosportler-, Kegler-, Radsahrer- mützen — auf alle Fälle, auch beim Gruß von Damen, stets aufbehält und nur durch elegantes Handanleqen mit entsprechender Kopfverbeugung entgegenkommende Personen begrüßt. Auch bet hochstehenden Persönlichkeiten macht der Kavalier keinen Unterschied in dieser Grußart. Die Unter schiede zwischen dem mehr und weniger ergebenen Gruß liegen vielmehr in der Dauer der Handbewegung und der Verbeu gung. Wer seine Mütze beim Gruß abnimmt, beweist, daß er eine mangelhafte Kinderstube genossen hat, und nicht, wie öfters angenommen wird, ein schlechtes Benehmen beweist. Eine Ausnahme macht der gebildete Mann nur, wenn er einer anderen Person vorgestellt wird. Hier nimmt er auch die Sportmütze ab und hält sie möglichst unauffällig in der linken Hand. Elstra. (Verkehrsmöglichkeiten zum Hei matfest.) Auf der Strecke Kamenz—Elstra wird ein Auto- omnibus der Firma Friedrich Berger, Kamenz zwischen Gast haus „zur Sonne" bis Elstra, Bahnhofsrampe, nach Bedarf Fahrten aussühren. Der Preis zwischen Kamenz, Gasthaus „zur Sonne" und Elstra wird 50 Pfg., zwischen Wiesa—Elstra 40 Pfg. und zwischen Prietitz—Elstra 30 Pfg. pro Person betragen. Auch für diese Strecke ist somit bequeme Fahrge legenheit sichergestellt worden. Für Autofahrten auf den Strecken Elstra—Pulsnitz und Elstra—Kloncr St. Marien stern stehen Privatautos zur Verfügung. Vor allem ist das Fuhrgeschäft von Hermann Fischer, Elstra, bereit und in der Lage, jederzeit Fabrten nach diesen Richtungen, wie auch nach anderen Richtungen auszusühren. Bischofswerda. «Unfall.) Ein hiesiger Geschäfts mann rutschte beim Aufsteigen aufs Rad am „Gänseberg" bei Geißmannsdorf von dem Pedal ab und zog sich einen Watenbein- und Knöchelbruch zu. Erste Hilfe leistete die Freiw. San.-Kolonne vom Roten Kreuz. Der Verunglückte wurde mittels Sanitätsauto in die Wohnung gebracht. Dresden, 18. Juli. (EinAutopark aas gestohlenen Kraftwagen. Der Dieb fest genommen. Eine War. uung für GarageN» und Tankstellen-Inhaber.) Nach langwierigen Erörterungen gelang eS der Kriminalpo izei am Dienstag, den Autodieb, der in letzter Zett die Dresdner Parkplötze unsicher machte, zu ermitteln und festzunehmen. Die Beamten überraschten einen 24 jährigen Monteur in einer Dresdner Garage beim Abmontieren ge» stohlencr Kraftwagen. Der Dieb hatte in der Garage mehrere Boxen gemietet. An Ort und Stelle sand man drei in letzter Zeit in Dies den gestohlene Kraftwagen, von denen zwei vollständig -bmontiert wa ren. Der dritte, erst vor einigen Tagen ans der WaUstraß: gestohlene Wagen befindet sich noch in fahrbarem Zustande. Der Dieb erk ärt, er habe sich mit den zum Teil gestohlenen und zum Teil gekauften Wagen nach und nach einen Autopark zulegen und sich selbständig ma chen wollen. Anlaß zu Bedenken gibt die Tatsache daß es möglich war, die gestohlenen Kraftwagen längere Zeit unb merkt tn einer Ga rage unterzubringen und an verschiedenen Tankstellen Brennstoff zu nehmen. Sämtliche Wagen sind seinerzeit im Polizeibericht als ge stohlen gemeldet worden. Das Kriminalamt ersucht die Besitzer van Garagen, Tankstellen usw., diesen Notizen besondere Aufme ksamk-it zu schenken und v rdächtige Wahrnehmungen schnellstens, unter Umständen fernmündlich, mitzuteilen. Dresden. (Der 300000. zahlende Besucher aus der Jahresschau) konnte dieser Tage die Kasse der diesjährigen Ausstellung „Reisen und Wandern" passieren. Es war dies Herr Thiemann, ein in Neilsville bei Milwaukee ansässiger Deutschamerikaner, der mit seiner Frau bereits seit einem halben Jahre in Europa auf Reisen befindet. Er er hielt den von der Deutschen Lufthansa bereitgestellten Frei flugschein zu einer Fahrt mit dem Flugzeug von Dresden nach Leipzig. Hainewalde. (DrohbriefeinesErpressers.) Mit der Ermordung seines Sohnes wurde einem Einwohner in einem Schreiben von Erpresserhand gedroht. Falls an einer genau bezeichneten Stelle nicht 2000 RM hinterlegt würden, solle der Sohn des Bedrohten erschossen werden. Polizeiliche Ermittlungen blieben bisher ohne Erfolg. Freiberg. (Unter falschem Namen) Die Ver mutung, daß tue Personalien des verhaslelen Lustmörders Becker falsch sind, bestätigt sich heute. Der Verhaftete heißt nicht Becker und stammt nicht aus Stettin, vielmehr wurde festgestellt, daß er der frühere Gärtnergehilfe Ernst Paul Hennig, am 5. Juni 189l in Großschweidnitz geboren, ist. Weitere Erörterungen sind im Gange. Der Täter hat noch immer nichts gestanden. Warnsdorf (Weitere Einstellung kommu nistischer Zeitigen.) Das Polizeikommissariat in Anffig a. E. stellt dW Zeitungen „Der Kämpfs" und „Jn- die Gefahr eines Kriegsausbruches in den letzten 48 Stunden zugenommen habe. Die russische Flotte in Wladiwostok hat den Hafen verlassen. Drei Zerstörer und zwei Kanonenboote manövrierten vor der chinesischen Küste. Die Amur-Fluß- slotte hat sich «n die Mündung des Sungari begeben. Die Flußflotte kann nötigenfalls bis vor Lharbin hinuntergehen «nd die Stadt vom Fluß aus bombardieren. Die mili tärische Lage wird als äußerst gespannt bekachtet. Aufmarsch chinesischer Truppen an der Grenze von Turkestan Die Nankinger Regierung hat chinesische Truppen an die russisch chinesische Grenze und zwar in die Gegend von Chinesisch-Turkestan entsandt. Die Truppen sind bereits in Kaschgar eingetroffen. Ueber die Stadt Kaschgar in Chinesisch- Turkestan ist der Belagerungszustand verhängt worden. Die chinesischen Truppen haben die Grenze gesperrt. Die Ver bindung ist unterbrochen. Zwei chinesische Grenzstationen von Ruffen besetzt Berliner Morgenblätter geben eine Reutermeldung aus Osaka wieder, wonach die russischen Truppen zum Angriff übergegangen sind. Sie haben die beiden Grenzstationen der chinesischen Ostbahn, Mandschurja (chinesisch Mandschuri) und Pogranitschnaja nach kurzem Kampfe eingenommen. In der Nähe des letzteren Grenzortes' dauern die Kämpfe noch an. Der Kanonendonner ist weithin zu hören. Die Chi nesen haben mehrere Tunnels der Bahnstrecke sowie die große Amurbrücke bei Satschaliang in die Luft gesprengt. „Unsere Antwort an die chinesischen Banditen." Moskau. Unter der Arbeiterschaft der ganzen Sowjet union werden Sammlungen für den B a u v o n F l u g z e u - gen veranstaltet unter dem Motto: „Unsere Antwort an die chinesischen Banditen." Die Strahendemonstrationen haben aufgehört, dafür werden die Arbeiter aufgefordert, ihre Energie auf erhöhte Arbeitsleistung zu ver wenden und die Aufgabe der Osöavischim, der Gesellschaft für Luft- und Gäskricgverteidigung, zu unterstützen. Die Kommunistische Internationale erließ einen flammenden Auf ruf an das Proletariat Chinas, Indiens, des Fernen Ostens und die Arbeiter der ganzen Welt, sich in einer gigantischen revolutionären Demonstration zu vereinigen gegen die Be mühungen des Weltimperialismus und der Kriegsbrandstifter China zum Kampfplatz des imperialistischen Krieges gegen die Sowjetunion zu machen. "Die Vermittlung in Nanking beginnt Peking, 20. Juli. Der amerikanische Gesandte Mac Murray hat am Freitag dem chinesischen Außenminister Dr. Wang telegrafiert, daß er von seiner Regierung beauf tragt sei, mit der Nankinger Regierung über eine amerika nische Vermittlung in dem Streit zwischen China und der Sowjetunion zu verhandeln. Der amerikanische Gesandte ternationale", und die Polizeidirektion Reichenberg die Zei tung „Vorwärts" aus den gleichen Gründen ein, die zum Verbot der Prager kommunistischen Blätter geführt haben. Reichenberg. (Seilbahn auf den Jeschke n.) Für das Jahr 1930 ist die Errichtung einer Seilbahn auf den Jeschken vorgesehen, die von Ober-Hannichen bei Reichen berg ihren Ausgang nehmen soll und für die ein Betrag von sieben Millionen Kronen in das Jnvesttgationsbudget der Eisenbahn eingereiht wurde. Mit dem Bau der Seil bahn soll bereits in nächster Zeit begonnen werden. Oie Leistungen der sächsischen Invaliden versicherung. Am 1. Juli 1929 liefen im Bereiche dersächsischen Landesversicherungsanstalt 258 332 Renten, und zwar: 180 272 Invaliden-, Kranken- und Altersrenten, 40 063 Witwenrenten und 37 997 Waisenstammrenten (mit rund 50 000 Waisen). Gegenüber den Bestandszahlen vom 1. April 1929 ergibt sich somit eine Zunahme von 1958 laufenden Invalidenrenten und 1146 Witwenrenten, während sich die Waisenrenten um 186 Waisenstämme und 154 Waisen vermindert haben, über das Heilver fahren ist zu berichten, daß die Zahl der Gesuche um Heilbehandlung und Kinderfürsorge im zweiten Viertel jahr 1929 wieder stark angestiegen ist. Abgeschlossen wur den im zweiten Vierteljahr insgesamt 3126 Heilbehand lungen (gegen 3134 im zweiten Vierteljahr 1928), und zwar 583 für Lungentuberkulöse und 2543 für andere Kranke. Ende Juni 1929 befanden sich insgesamt 2243 Kranke in Heilbehandlung, davon 1194 in den eigenen Heilstätten der Landesversicherungsanstalt Sachsen: Hoh wald, Lindenhof, Koswig, Gottleuba und Waldhof. Auftakt zum Reichsknegertag. München. Den Auftakt für den in München beginnen den dritten Reichskriegertag bildete der feierliche Empfang des Präsidenten des Kyffhäuserbundes, Exz. General von Horn. Zum Empfang hatten sich die Generale von Danner und von Beck eingefunden. Begleitet von Fahnen- und Standarten-Abordnungen des Bayerischen Kricgerbundes und unter Musikbegleitung wurde Exz. General von Horn in das Hauptquartier des Dritten Reichs- kriegertagcs geleitet. Exz. von Horn stattete dem bayerischen Ministerpräsidenten und dem Prinzen Leopold von Bayern einen Besuch ab. Am Abend begann mit dem großen Fackelzug der -Münchener Kriegervereine der eigentliche Reichskriegertag. - Einheitsverband der ländlichen Genossenschüften gebildet. Frankfurt a. M. Ueber die Abschlutzverhandlungen der Deutschen Landwirtschaftlichen Genossenschaften wird mit- getcilt: Unter dem Porsitz der Preußischen Zentralgenossen schaftskammer fand in Frankfurt a. M. eine Sitzung der Or- bat die Nankinger Regierung, ihm mitzuteilen, ob sie bereit sei, die amerikanische Vermittlung anzunchmen. Moskau will Amerikas Vermittlung annehmen. Moskau. Die Sowjetregierung ist bereit, eine Ver mittlung der Vereinigten Staaten in dem Konflikt mit China anzunehmen. Sie ist bereit, alle Streitfragen einer offi ziellen amerikanischen Kommission oder einer inoffiziellen aus Vertreter» Chinas und der Sowjet-Union bestehenden Kommission zu unterbreiten, aber die Vereinigten Staaten müssen die Ini tiative ergreifen, da die Sowjetregierung schon verschiedentlich ihre Hand zu freundschaftlichem Entgegenkommen geboten hat. Diese Erklärungen wurden von dem Perkehrsminister der Sowjetunion Ruzudak, Mitglied des Polit-Büros, in einer Unterredung mit amerikanischen Pressevertretern abgegeben. Er erklärte ferner: „Die Sowjet-Union wird durch die Be schlagnahme der Ostchinesischen Bahn wahrscheinlich einen wirtschaftlichen Schaden von 25 Millionen Rubel jährlich er leiden. Grotzbritamrien vor einem neuen Riesen- arbeitskamps Verhandlungsabdruch Im Baumwollindu st riest reit London, 19. Juli. In Manchester fand am Freitag eine gemeinsame Tagung der beiden großen Arbeitgeber- Verbände der britischen Baumwollindustrie und der betei ligten Gewerkschaften statt, an der insgesamt 140 Vertreter teilnahmen. Die Verhandlungen, die dem Zweck galten, den durch Kürzung der Löhne um 12'/, v. H. drohenden Streik in der Industrie oder zur Aussperrung von 500 000 Arbei tern am 29. Juli führen würde, beizuleaen, sanden unter sehr drückender Atmosphäre statt. Der Sitzungssaal wurde in einem Umkreis von 15 Metern rücksichtslos von allen Personen gesäubert, die nicht als Vertreter oder Beamte Zutritt hatten. Am Spätabend verlautete, daß die Verhandlungen mit einem völligen Zusammenbruch endeten. Die Gewerkschaften verlangten die Zurückziehung des Aussperrungsbeschlusses für den Fall der Annahme der Lohnkürzung als* Vorbedin gung für die Einleitung von Ausgleichsverhandlungen. Die Arbeitgebervertreter lehnten das rundweg ab, worauf die Verhandlungen vorläufig unterbrochen wurden. Die Lage ist kritisch; wenn nicht ein neuer Schritt der Gewerkschafts vertreter oder der Regierung, die an den Besprechungen nicht beteiligt war, erfolgt, erfolgt, erscheint die Aussperrung der gesamten Belegschaft der Baumwollindustrie unvermeidlich. Unterredung zwischen v. Hoesch und Briand. Paris. Von deutscher amtlicher Stelle in Paris wird mitgeteilt: Botschafter v. Hoesch hatte eine weitere Unterredung mit Außenminister Briand, die ebenso wie die früheren Besprechungen der Vorbereitung der bevorstehenden Regierungskonferenz gewidmet war. ganisationen des ländlichen Genossenschaftswesens statt. Ver treter waren: 1. Reichsverband der Deutschen Landwirtschaft lichen Genossenschaften, 2. Generalverband der Raiffeisen- Genossenschaften, 3. .Genossenschaftverband der Deutschen Bauernvereine, 4. Genossenschaftsvcrband des Reichs- Landbundes, 5. Genoffenschaftsverband der Deutschen Bauernschaft, 6. Mittelrheinischer Genoffenschaftsverband und 7. Verband der oberschlesischcn Genoffenschaften. Die Verhandlungen über die Bildung eines Einheitsver bandes der Ländlichen Genossenschaften wurden in dieser Sitzung zu Ende geführt. Dem zuständigen Organ der Ge noffenschaftsverbände wird einstimmig folgender Vorschlag zur unverzüglichen Annahme empfohlen: An die Spitze des Einheitsverbandes tritt ein Präsidium gleichberechtigter Prä sidenten, der Geheime Landökonomierat Hohenegg und Reichsminister a. D. Or. Herme s. Stellvertretende Präsidenten werden Landesökonomie rat Or. Rabe und Regierungspräsident z. D. v. Brau n e, Generalanwalt, und als solcher Mitglied des Präsidiums wird Generalanwalt, Regierungsrat Gennes, erster Stell vertreter des Generalanwalts, und dessen Stellvertreter im Präsidium wird Or. Schmidt, zweiter Stellvertreter des Generalanwalts, und dessen zweiter Vertreter im Präsidium wird Direktor Brenning. Das Ehrenpräsidium des Ge nossenschaftlichen Einheitverbandcs wird dem Präsidenten des Reichsverbandes der Deutschen Landwirtschaftlichen Genossen schaften, Landesökonomierat Or. b. c. Iohannssen, angetragen. Deutsche Arbeiter zum Houngplan. Koblenz. Die Arbeiterschaft, die im Deutschen Gewerk- schaftsbund zusammengeschlvssen ist, beschäftigte sich in einer Versammlung mit dem Pariser Abkommen. Es wurde fol gende Entschließung gefaßt: „Die außerordent lich s ch w e r e Belastung, die durch die Annahme des Po ung- Planes dem deutschen Volke aufgebürdet wird, fordert eine planvolle Umgestaltung der deutschen Wirtschaft, starke Akti vierung unserer Außenhandelsbilanz, Sparsamkeit in Reich, Ländern und Gemeinden und Wirt» schäft sowie gerechte Verteilung der Lasten auf alle Schich ten des Volkes. Verbunden mit der Ratifizierung des Pariser Abkommens muß die restlose und vollkom- meneRäumung der besetzt gehaltenen Gebiete sein, ohne daß diesen die Einsetzung etwaiger KontrolliUftanzen heute nach mehr als zehnjährigem Frieden zugemutet wird/" Wohin Deutschlands Reparations- Millionen wandern. Französische Sachlieferungsbetrüger vor dem Pariser Gericht. Paris. Vor der 11. Strafkammer begann die Ver handlung gegen den Franzosen Levi, der das betrügeri schen Vergehens bei Sachlieferungen nach Frankreich ange klagt ist. Er hatte mit dem Holländer MaxGutbetg und den Deutschen Goldschmidt und Vriels eine Ge nossenschaft zur Ausnutzung der Sachlieferungen gebildet. Gleich nachdem der Betrug aufgedeckt war, flohen die Ge nannten, doch gelang es, Levi zu verhaften, der gegen eine Sicherheit von 1 Million Francs in Freiheit aesetzt.wurde.