Volltext Seite (XML)
N:. 149. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 29 Juni 1929. Seite 2. Nun hat der Kommunist Abg Nenner in der Sitzung oom 18. Juni wörtlich erklürt: »Die Kommunistische Partei stimmt argen jeden Vertreter der bürgerlichen Parteien, dieser offenen Feinde de« Proletariats. Tie lehnt es ober auch ab, ihre Stimme einem sozialdemokratischen Mtnisterprüftdenten zu geben. Es würde der Kommunistischen Fraktion ihre revolutionären Haltung und ihrer Ablehnung des Parlamentarismus nicht ent sprechen, daß fte hier einen Vertreter iür den Minfterprüfidenten vorschlagen würde. Wir werden zur Wahl de» Mtntsterprüfiden ten weiße Stimm,eitel abgeben.' Bei der sächsischen Ministerprüstdentenwahl würe demnach festzustellen, welche Absicht die Kommunisten leitete, ihre zwvls meisten Zettel abzugeben. Wollten sie damit zum Ausdruck bringen, dost sie sich an der Wahl überhaupt nicht beteiligen wollten, so ist Dr. Bünger mit der erforderlichen Mehrheit der Wühlenden als Sieger aus der Wahl heroorgegangen. Hütten aber die Kommunisten durch dir weihen Zettel zum Ausdruck bringen wollen, daß fte keinen bellimmten Kandidaten Hütten, dann mühten die zwölf weihen Zettel als Stimmen gezühlt werden und Dr. Bünger Hütte nicht die erforderliche Mehrheit von 49 Stimmen auf sich vereinigt. Aua dieser Erklärung geht klar hervor, dah sich die Kom munisten an der Wahl überhaupt nicht beteiligen wollten. Ihre weihen Zettel dünnen also nun und nimmermehr als Stimmen bewertet werden. Don denjenigen Abgeordneten aber, die fich an der Wahl beteiligten, ist Dr. Bünger mit Mehrheit — mit 44 gegen 40 Stimmen - gewühlt worden. Dah auch die Sozialdemokraten — entgegen der jetzt vom Abg. Neu zum Ausdruck gebrachten Auffassung — diesen Stand- punkt vertreten haben, beweist Renners Bemerkung in der Sitzung vom 20. Juni: »In der .Dresdner Volkszeitung' wurde gestern geschrieben, dah die Kommunisten durch die Abgabe von weihen Stimmzetteln die Bildung einer bürgerlichen Regie- rnng erleichtern würden.' .... Da» stürkste Interesse an der Vertagung der Ministerprüstdentenwahl hat die Sozial demokratische Partei Wir haben keine Ursache, diese Tatsachen in der politischen Wandlung der Sozialdemokratie, diesen reaktionären Kurs des sächsischen Bürgertums zu ver schleiern oder nur den geringsten Schritt zu tun, hierbei Hilss stellung zu leisten. Weil wir das gegenüber der Arbeiterschaft nicht verantworten künnen, deshalb werden wir die Haltung beibehalten, die politisch notwendig war, um dieses Manöver zu enthüllen, und die wir schon bei der vorigen Wahl einge nommen Haden. Wir werden wieder weihe Zettel abgeben.' Und in der entscheidenden Sitzung vom 28. Juni erklärte Abg. Renner: »Wir verbleiben bet unserer Haltung ' Die Kom munisten haben also nicht gewühlt und Dr. Bünger ist rechts- gültig gewühlt. Daran ündert auch der Einspruch Heldts nichts. Kür sofortige Zurückziehung -er Besatzung. Berlin. Der Ausschuß für die Stadionkundgebung gegen Versailles in der Reichshauptstadt, an der alle nationalen Verbände teilnehmen, veröffentlicht folgende Entschließung: „Am Tage der zehnjährigen Wiederkehr der Unterzeich nung des Versailler Diktates bekennen Zehntausende deutscher Männer und Frauen und deutsche Jugend, versammelt in einmütigem Kampfwillen für Deutschlands Ehre und Zukunft im Stadion zu Berlin, daß sie sich niemals abfinden werden mit einem Zustand, der begründet ist auf Bruch gegebener Versprechungen und auf dem mit Gewalt erpreßten, jeder Gerechtigkeit hohnsprechenden Kriegsschuldbekenntnis. Deutschland ist nicht schuld am Kriege, nicht sein Volk, nicht die Kaiserliche Regierung, nicht der Kaiser. Rein ist auch der Ehrenschild der alten Wehrmacht zu Lande, Wasser und in der Luft. Mit Stolz sehen wir auf unsere von hohen Zielen der Menschlichkeit getragene koloniale Leistung zurück, deren deutlichste Anerkennung die Treue der Eingeborenen im Kriege war. Wir fordern von der deutschen Regierung, daß sie unverzüglich die Lüge von der Kriegsschuld Deutsch lands amtlich widerruft und damit dem Schanddiktat und allen späteren Abmachungen den lügnerischen Boden entzieht. Wir fordern die Revision des Versailler Diktates und verlangen Wiedergutmachung der widernatürlichen Zerstücke lung des Reiches. Wir lehnen es ab, Frondienste für unsere ehemaligen Gegner zu leisten und uns Verpflichtungen auferlegen zu lassen, die die Wiedererreichung politischer und wirtschaft licher Freiheit Deutschlands unmöglich machen und unser Volk aus Generationen versklaven werden. Wir fordern die Rechte eines souveränen und wehrhaften Volkes zurück. Wir fordern die sofortige Zurückziehung der Besatzung. Wir be- , kennen uns mit allen Deutschen zu einem freien, wehrhaften Reich, von der Maß bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt." Revision -es Versailler Vertrags unvermei-bar. Württembergs Staatspräsident über die Kriegsschuldlüge. Stuttgart. Staatspräsident vr. Bolz gab im Würt- tembergischen Landtag eine feierliche, von den Abgeordneten stehend angehörte Erklärung ab, in der er ausführte, daß die zehnte Wiederkehr des Tages der Unterzeichnung des Ver sailler Vertrages nicht vorübergehen solle, ohne daß auch der Württembergische Landtag einen Augenblick innehält. Dieser Friedensvertrag ist, so sagte der Staatspräsident, ein Urteil, das immer mehr zur Anklage gegen den Richter wird, ein Urteil, diktiert vom wilden Haß des Siegers, unterschrieben vom Verurteilten unter dem Druck des angedrohten Zwanges. Der Inhalt des Urteils gegen uns, die Art der Be- drückung und das Ausmaß der Leistungen birgt in sich die Gefahr wirtschaftlicher Katastrophen und neuer politischer Verwicklungen. Nicht genug damit, hat man uns auch moralisch verurteilt und geächtet und uns gezwungen, das Kriegsschuldanerkenntnis zu unterzeichnen, zur ewigen Schande für die Sieger. Heute, nach zehn Jahren, redet man von einer Liquidierung des Krieges, das bedeutet Rückkehr zur Moral und Vernunft. Die Revision kann man hinaus schieben, aber nicht vermeiden. Diese Revision wird geschehen, weil über dem unklaren Willen der Menschen die Logik der Ereignisse steht. Amerika und der Jahrestag des Versailler Vertrages. New Jork. Die amerikanischen Blätter widmeten der zehnjährigen Wiederkehr des Tages der Unterzeichnung des Versailler Vertrages durch die Wiedergabe zahlreicher Aeuße- rungen führender Persönlichkeiten und in eigenen Artikeln einen breiten Raum. In einem Leitartikel führt die Zeitung „World" aus: Der deutsche Protest gegen die Zuweisung der alleinigen Schuld am Kriege findet in anderen Ländern zunehmendes Verständnis. Jedermann weiß heute, daß die Verantwortlichkeit für den Krieg eine geteilte ist. Nach dem Zustandekommen des Poung-Planes ist wohl zu erwarten, daß auch Frankreich einer Revision des Artikels 231 des Versailler Vertrages zustimmen wird. Die Foreign Policy Association veröffentlicht eine Untersuchung der deut schen Beschwerden über den Versailler Vertrag. Dabei wird hervorgehoben, daß neben den Fragen der Grenzziehung und der Reparationspflicht sowie der Kolonien in erster Linie die Krie g s s ch ul d fra g e ein Hindernis für die internationale Befriedung darstelle. Amerika und die deutschen Kundgebungen gegen die Ariegsschuldlüge Newyork, 28. Juni. Die amerikanischen Blätter bringen spaltenlange Berichte ihrer Berliner Korrespondenten über die gewaltigen Kundgebungen in allen deutschen Gauen gegen die Kriegsschuldlüge. Die Wirkung der deutschen Kund gebungen dürste hier um so nachhaltiger sein, als die ameri kanische Presse das Ereignis in größter Aufmachung aüfzieyt. Amerikanisches Bekenntnis für Deutschland Weimar, 28. Juni. Am 10. Jahrestag von Ver sailles nahmen die auf einer Studienreise durch Deutschland begriffenen amerikanischen Pädagogen Gelegenheit, an tragi scher Stätte ein Bekenntnis für Deutschland abzulegen. Im Wittums Palais empfing der thüringische Volksbildungs- Minister, Dr. Paulsen, die Teilnehmer: nach kurzen Be grüßungsworten erklärte der amerikanische Professor Howard, in Amerika glaube heute niemand mehr an die Kriegsschuld lüge und es sei die Auffassung der amerikanischen Fahrtteil nehmer, daß Deutschland die ihm auserlegten Lasten nicht werde tragen können, ohne darunter zum Schaden der Völker gemeinschaft wirtschaftlich zu leiden. In der Fürstengruft legten sodann die Amerikaner an den Särgen Schillers und Goethes Kränze mit den amerikanischen Farben wieder. scheu Reiches zu sichern vermag." — Diese Worte dürften im Sinne aller übrigen nationalen Verbände gesprochen worden sein. Die der Deutschen Vokkspartei nahestehende „Deutsche Allgemeine Zeitung" läßt sich so ver nehmen: „Versailles hat eine geistige Revolution in Deutschland fertiggebracht; es hat das deutsche Volk von morgen endgültig von dem Glauben an die Ideen der französischen Revolution geheilt. Sollte es bestimmt sein, daß die Erde dem Geiste von Versailles dauernd unterworfen blei ben soll, so wäre es besser, sämtliche Kirchen und sämtliche Tempel der Humanität (Menschlichkeit) sofort dem Erdboden gleichzumachen." Die „Berliner Börsen-Zeitung" spricht wohl für die deutsche Wirtschaft, wenn sie betont: „Wir stehen vor einer neuen Schicksalsstation unseres Weges seit 1919. Wird die Bedeutung dieses Augenblicks von den Verantwortlichen nicht erkannt, so drängen sie dem deutschen Volk selbst die F age auf: Bist du für das starke Ja oder für das knechtische Nein? Die Lehre des heutigen Gedenktages muß sein: „Die Freiheit des Geistes, die Freiheit des Wollens zurückzuer- obern, liegt im Bereich unserer Kraft." ÄntW und sWsche Angelegenheiten Ferien. Ferien, Das ist, als ob mit einem Male das Leben ein ganz anderes Gesicht bekommen hätte. Als ob die Zeit nicht mehr durch Minute und Sekunde geregelt würde. Als ob die Sonne längst nicht mehr so unnahbar ihren Ver pflichtungen nachkäme, sondern plötzlich selbst jung geworden sei und sich zwischen der Jugend tumehte wie in den Flegel jahren. Ja sogar die Straße, durch die man täglich geht, zeigt sich jetzt viel wehr geneigt, nicht so sehr die kalte Stirnseite herauszukehren, sondern sie gibt sich gewissermaßen wie sie ist: offen und für jeden nach seiner Laune zugäng lich. Die Häuser wirken nicht mehr wie Grenadiere, die zur Parade aufgestellt sind, sondern tun, als ob sie gleichaltrige Weggenossen seien. Die rechten Ferien jedoch warten draußen vor den Toren. Wo sich der Himmel höher und Heller als sonst blaut, wo bunte Falter in Sonnenseligkeit von Blume zu Blume gaukeln, wo in den Wiesen Grillen schläfrig zirpen und Vogelruf wie frohes Kinderlachen über die Aehren huscht. Durch den nahen Wald aber schreitet sommertägliche Feierlichkeit, die mit unsagbar zarten Händen die Stirn des Wanders streichelt. Die Sonn spielt mit tausend goldenen Lichtern auf Stämmen, Laub und Moos. Dann trägt auch der Unruhvollste leichter seine drückende Gedankenlast. Glückliche Jugend, der das Leben noch nicht mit trü ben Schatten die reine Freude an Gottes freier Natur ver düstert! Wer klaren Auges und Sinnes durch Flur und Hain streift, und in jeder Pganze den Geist verkörpert sieht, der sie schuf, dem kann rin Ferientag tiefere Weisheit ver mitteln, als es hundert gelehrte Bücher vermögen. Eine Jugend, die, wie heute so oft von überheblicher Allesbesser wisserei angekränkelt ist, wird altern, ohne überhaupt je jung gewesen zu sein. Pulsnitz, 28. Juni. (Versailles ) stumm senkst du dein Haupt zu Boden, denkst zurück an jene Tage, wo unerschütterlicher Glaube an Volk und Vaterland vier Jahre lang unmenschliche Leiden und Entbehrungen ertragen hat. Ein Volk, dessen Söhne eiu reines Schwert geführt, hat man in einem uns zudiktierten Frieden zum Verbrecher an der Menschheit gestempelt, als dasjenige Volk, welches die Alleinschuld am Kriege haben soll. 10 Jahre sind ver gangen, schon fängt das Gebilde, was eine Ausgeburt des Hasses, der Lüge und Falschheit ist, zu knistern. „Ans Werk, Deutsche, es muß wanken und brechen, auch du — jeder trägt das Mal, welches so eine furchtbare Lüge ist. Weithin sichtbar, mahnend, grüßt dich am Hange des Eier berges seit gestern Abend ein schwarzes Kreuz, in dessen Mitte mit großen Buchstaben nur ein Wort steht... Versail les... ! „Wir wollen immer und stets mit allen Kräften dafür einstehen, daß das Lügengebilde des Friedensdiktates der Wahrheit weichen muß,, Mit diesen Worten, ein gegen seitiges Geloben und Versprechen, wurde das Mahnzeichen dem Schutze der Oeffentlichkeit überlassen. Mit dem Ab singen der Jungdeutschen Ordenslieder, hatte der Orden diese interessante Veranstaltung beendet. i-r. Xr. Pnls»itz. (Aerztlicher Sonntagsdien st.> Der ärztliche Sonntagsdienst wird am Sonntag, den 30. Juni von Herrn vr. weck. Fuchs versehen. Pulsnitz. (Die Mütterberatung) findet am Dienstag, den 2. Juli, nachmittags 3—4 Uhr im Rathause, 1 Treppe, statt. Pulsnitz. (Warnung.) Heute gegen 9 Uhr vor- rmttags ist im hiesigen Braucreiteiche der seit gestern abend 5 Uhr vermißte, 4'/, Jahre alte Knabe eines hiesigen Ein wohners ertrunken aufgesunden worden. Der sehr bedauer liche Fall möchte wieder einmal dazu dienen, daß die Eltern ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen — (Die Gewinnlisten) der Geldlotterie zur Jahr tausendfeier Meißen sind eingetroffen und liegen in der Lot- teciegeschäftsstelle des Herrn Max Greubig zur Einsichtnahme aus. Dieselben sind daselbst auch käuflich zu erwerben. — (Ueber eine erfolgreiche Behandlung erfrorener Bäume) wird von einem alten Praktikus gemeldet: Bäume, die durch den harten Winterfrost gelitten haben, wie Pfirsiche, Walnußbaum usw., kann man leicht kurieren, indem man um den Stamm herum im Durchmesser von 1,20 Meter den Boden lockert und alle drei bis vier Tage einen Eimer schwache Salzlauge gibt. Ein so behan delter Nußbaum im evangel. Vereinshaus in Hoyerswerda zeigte in 10 Tagen neue Triebe von 20 Zentimeter. — (Die heilsameZitronenlimonade.) Wenn wir in diesen warmen Tagen uns so gern mit einer Zitro nenlimonade erfrischen, so tun wir unbewußt unserem Körper damit etwas sehr Gutes an, denn'der Saft der Zitrone und auch der der Apfelsine besitzen besondere Heilkräfte. Wir sollten auch in den Zeiten des frischen Obstes, in denen wir die Apfelsine meist vernachlässigen, von diesen Früchten mehr Gebrauch machen. Das ist die Ansicht zweier französischer Gelehrten, des Professors Mouriquand und Fräulein Schoen, die sich eingehend mit der Untersuchung der Fruchtsäfte be schäftigt und die Ergebnisse ihrer Forschungen in einem Vor trag vor der Pariser Akademie der Medizin mitgeteilt haben. Danach sind die Apfelsine und die Zitrone diejenigen Früchte, die für den allgemeinen Gesundheitszustand von der größten Wichtigkeit sind. Dec Saft der Apfelsine und der Zitrone bilden außerdem ein vorzügliches Mittel zur Verhinderung von Bleichsucht und Neurasthenie; wenn sie in größeren Dosen dem Körper zugeführt werden, so sind sie imstande, bei Störungen des Blutkreislaufes dem Blutdruck die nor male Höhe zu verleihen. Traubenkuren werden ja seit lan gem euPfohlen, aber zum ersten Male wird jetzt von wissen schaftlicher Seite auf die hohe Bedeutung des Apfelsinen- und Zitronensaftes hingewiesen, dessen Genuß eine so ange nehme und billige Form der Bekämpfung von Krankheiten tst. — ((Obstgartenbesitzerh Jetzt Augen auf im Obstgarten. Jetzt sind die jungen Meisen flügge und haben mit den Alten die Niststätten verlassen Wer eine solche Meisenfamilie beobachten kann, wie emsig die Alten jeden Ast und Zweig nach Raupen und allen Insekten abfuchen, jedes Schädlingsnest, die verdorrten Blüten und zusammen ¬ gerollten Blätter bearbeiten, wie auch die Kleinen schon prüfend ihre Umgebung beäugeln und bald den Alten gleich tun, der richtet nicht nur dankbar ob dieser Schöpfung seine Augen nach oben, sondern wird dann umsomehr die Mah nung der Zeit erkennen: Schafft Wohnstätten-Nisthöhlen, helft die so nützlichen Höhlenbrüter hegen und pflegen. Den Dank und Erfolg habt Ihr dann im nächsten Jahr und mit den Jahren mehr und mehr. Grotznanndorf. (Turnverein DI.) Nach dem Vierteljahrsbericht des Deutschen Turnvereins im abgelau- senen Quartal hat der hiesige Verein eine lebhafte Aufwärts entwicklung gehabt, da nach längeren vorbereitenden Bespre chungen die Wege geebnet wurden zum Erwerb eines Sport platz-, Bade- und Turnerheimgeländes. Der Verein wurde in das Vereinsregister am Amtsgericht Pulsnitz unter Nr. 28 eingetragen, nachdem er sich zuvor auf den Boden der Deut schen Turnerschaftssatzungen gestellt hatte. Der bisherige Vorsitzende Maurer Gustav Guhr wurde zum Ehrenvorsitzen den ernannt und ihm zu Ehren wurde eine, seinen Namen tragende Stiftung errichtet, die im ersten Verwaltungsviertel jahr bereits einem beim Neben verunglückten Jugendturner ein Schmerzensgeld auszahlte. So wird mit der Stiftung ein doppelter Zweck erfüllt, erstens, ein hochverdienter, lang jähriger Vorsitzender (seit 1908) geehrt und zweitens, allen Vereinsmitgliedern im Falle drückender Not eine wertvolle Hilfe gewährleistet. Zahlreiche Turnrats- und Bauausschuß sitzungen machten sich notwendig, um neben der Erledigung der laufenden Geschäfte auch den besonderen Gegenwartsan forderungen (Badbau) Genüge zu leisten. Die Geselligkeit kam ebenfalls im vergangenen Vierteljahr zum Worte. Am