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Str. 125. PulSnitzec Tageblatt. — Sonnabend, den 1. Juni 1929. Seite 2. Außenminister Chamberlain, der bei der Wahl im Jahre 1924 mit einer Mehrheit von 7643 Stimmen Sieger blieb, konnte diesmal trotz zweimaliger Zählung nur mit 43 Stimmen Mehrheit als gewählt erklärt wer den. Auch andere namhafte Führer der Konservativen sind diesmal unterlegen. Gerade in den Städten, dre bisher als konservative Hochburgen galten, haben die konservativen Kandidaten eine Niederlage erlitten. Auch der Generalstaats anwalt ist in Bristol seinen Gegnern unterlegen. Als be sonderes Kuriosum dieser Wahl ist u. a. der Sieg des Sohnes des Ministerpräsidenten Baldwin, der für die Arbeiterpartei ikandidierte, vermerkt worden. Während der alte Herr Baldwin Englands Ministerpräsident und Führer der Konservativen ist und bleiben wird, feiert der Herr Sohn seinen Sieg als Kandidat der Arbeiterpartei. Das wird dem alten Herrn nicht gerade recht sein. Da ist doch die Tochter des Führers der Liberalen Lloyd George gehorsamer gewesen, sie hat für die Partei ihres Papas kandidiert und wird auch tatsäch lich als Kandidatin der Liberalen in das Unterhaus einziehen. Die Wahlen, die recht nüchtern und nicht geradezu auf regend begannen, endeten in ziemlich nervöser Stimmung. Einmal trugen die überraschenden Erfolge der Sozialisten eine gewisse Aufregung in die Wählerschaft, zum zweiten be unruhigten die schlechten Nachrichten vom Befinden des Kö nigs von England. König Georg ist ganz plötzlich wieder von einem heftigen Fieber befallen worden, und cs schwirren, wie es ja in Tagen besonderer Erregung meist geschieht, die wildesten Gerüchte über die Krankheit des Königs im Lande umher. Jedenfalls ist der Leibarzt des Königs von seinem Urlaub in Paris plötzlich zurückgerufen worden. Er ist im Flugzeug angekommen und hat eine ganze Nacht am Bett des kranken Königs verbracht. Auch der Prinz von Wales und das Herzogpaar von Port weilen am Krankenbett. England ist somit wieder in ziemlicher Unruhe, denn die Zukunft zeich net sich nur sehr unklar ab. Inzwischen treffen in jedem Augenblick neue Meldungen von den Wahlergebnissen im Lande ein, die das Kräfteverhältnis zwischen den einzelnen Parteien immer wieder verschieben. Helllicht md sWsche ÄWltgtnhtittn Das Glück Was man unter Glück versteht, ist so mannigfaltig wie die Art und Weise es zu erjagen. Viele glauben das höchste Gluck, womit man auf der Erde gesegnet werden könne, sei ein möglichst großer Reichtum. Denn, wenn man sich alles nur Erdenkbare leisten kann, was sollte einen da noch unbe friedigt lassen und welche Wünsche könnten da noch offen bleiben? Geld, sagt man, regiert ja die Welt. Fragt man nun aber einen Mann, der seine materiellen Schätze kaum noch überblicken kann, ob er glücklich sei, er wird antworten geben, die diele Glückshungrigen an seinem Verstand zweifeln ließen. Dem Glücklichen schlägt zwar, nach dem Sprichwort, keine Stunde, aber die Stunden wirklichen Glücks sind keine Daurrangelegenhcit. Denn „Noch keinen sah ich fröhlich enden, auf den mit immcrvollen Händen die Götter ihre Gaben streun." Das Glück ist eben, wie alles was uns Menschen Auftrieb geben kann, nur eine Zwischenaktsmusik. Wenn das Glück ein Endzustand wäre, wo bliebe dann noch ein Sinn sür unser weiteres Dasein? Es müssen, soll das Leben lebenswert bleiben, immer neue Ziele winken, neue Blicke sich austun, wohin zu gelangen unser Streben sich richten kann. Wer sich mit Erreichtem zufrieden gibt, wird wieder unzufrieden sein, wenn andere ihm voraus sind. Das Glück geht jedem zur Seite. Den einen faßt es bei der Hand, vor anderen zieht es wie ein Phantom zeit lebens greifbar nahe, jedoch nie recht erreichbar, einher. Wer glücklich sein will, muß sich vor allem zu bescheiden wissen. Glück im Ueb.rfluß, ist immer ein Unglück sür den Betrof fenen. Am glücklichsten ist der, der zu jeder Stunde das Bewußtsein ihres Wertes in sich trägt und darnach handelt. Gleich, ob sein Tun sich in klingende Münze umsetzt oder nicht. Das Gefühl du stehst an einem Platz, der dein ganzes Ich erfordert und ein dementsprechendes Handeln, kann Glück genug sein. Denn ein Lohn, wie er auch ge artet sei, wird sich eines Tages einstellen. Pulsnitz. (Aerztlicher Sonntagsdienst.) Der ärztliche Sonntagsdienst wird am Sonntag, den 2. Juni von Herrn Dr. med. Viertel versehen. — (Sprechtag.) Der Bezirksfürsorgeverband, Ab teilung Kriegerfürsorge Kamenz, hält Sm Dienstag, den 4. Juni 1929, nachmittags -/,4 bis 6 Uhr im Ratskeller zu Pulsnitz, 1 Treppe, Sprechtag ab. Pulsnitz- (Wiedersehensfeier) Am 8., 9. und 10. Juni findet in Bautzen die Wiedersehensfeier ehemaliger 103 er aller Formationen statt. Der Festausschuß hat ein sehr reichhaltiges Programm zusammengestellt und ladet alle allen Kameraden, akliv wie alle Feldformationen hierzu kame- radschaftlichst ein. Alles Nähere wird in der nächsten Montag, den 3. Juni im Ratskeller stattfindenden letzten Zusammenkunft bekannt gegeben. lSiehe Inserat.) — (Warnung vor einem Betrüger, der Geist liche aller Konfessionen und Kirchenkanzleien schädigt) Das sächsische Landeskriminalamt Dresden warnt vor dem gewerbsmäßigen und reisenden Betrüger Kaufmann Richard Simm, geboren am l9. Dezember 1886 in Gablonz an der Neiße, zurzeit unbekannten Aufenthalts, der im Reiche, zurzeit vorzugsweise in Sachsen, umherreist, Geistliche aller Konfessionen, aber auch Kirchcnkanzleien aufsucht unter dem Vorgehen, er sei Vertreter der oder jener Firma und beauf tragt, Stempel, Stempelkissen usw. zu vertreiben. Ist eine Bestellung perfekt geworden, ersucht er um eine Anzahlung, die ihm in Rücksicht auf sein sicheres Auftreten bisher in fast allen Fällen gewährt wurde. Ueber die erhaltenen Be träge, die sich meist zwischen 5 und lO RM. bewegen, stellt S. Quittungen aus, die er mit falschem Namen, meist mit Rudolf Fiedler, Meißen, Martinstraße 4, unterzeichnet. Ge- Die letzten englischen Wahlergebnisse Nach den neuesten Meldungen ist der Stand der Par teien im englischen Wahlkampf folgender: Arbeiterpartei 288, Konservative 253, Liberale 52, andere Parteien 5 Sitze. Teileinigung über die deutschen Vorbehalte. Paris. Die Besprechungen über die Vorbehalte und die Bedingungen des neuen Zahlungsplans haben bereits zu einigen Resultaten geführt, die allerdings vorläufig noch nicht als endgültig betrachtet werden können. Es scheint, daß die Gläubiger sich damit abfinden wollen, daß die Reichs bahn von ihrer erststelligen Hypothek zugunsten der Tribut- zahlungen befreit wird, sie wollen auf jede anders geartete Haftung verzrchten. Der Aufbringungsschutz soll mit dem Transser- schutz in der Weise verkoppelt werden, daß er nach einer be stimmten Zeitdauer des Transferschutzes automatisch in Kraft tritt. Das Transfermoratorium ist nach wie vor aus zwei Jahre berechnet. Der deutsche Antrag auf Ein stellung der Liquidationen findet grundsätz lich keine Ablehnung mehr; allerdings ist es nicht möglich, die Liquidationsfrage in den Bericht der Sachver ständigen endgültig zu verlegen, das müsse durch Verhand lungen von Regierung zu Regierung geschehen, schon deshalb, weil die Liquidationsfrage in den verschiedenen Ländern auf ganz verschiedenen Rechtsgrundlagen beruht. Für die Deckung der letzten 21 Annuitäten der interalliierten Schulden hat man die endgültige Formel noch nicht gefunden. Ebenso ist über die Höhe des ungeschützten Teils eine endgültige Vereinbarung noch nicht getroffen worden. Der deutsche An trag steht nach wie vor den Gläubigersorderungen gegenüber. Auch über den Fall eines Nachlasses der ameri kanischen Schulden ist zwischen den Gläubigern und den deutschen Delegierten gesprochen worden. Man ist zu einer Verständigung darüber gekommen, daß von einem solchen Nachlaß 66-7» Prozent auf die deutschen Zahlungen in Anrechnung gebracht werden sollen, während 33^ Pro zent zugunsten der Gläubiger verrechnet werden. Von diesem letzteren Drittel werden wiederum 8)^ Prozent in die Internationale Bank eingezahlt werden. Die deutsche Delegation hat dieser Lösung zugestimmt, weil es ihr zweckmäßig erschien, die Gläubiger Deutschlands an der Revision der interalliierten Schulden nicht zu desinter essieren. Ueber die Schaffung des Kapitals der Internationalen Bank hat man eine Einigung noch nicht gefunden. Es handelt sich dabei sowohl um zinslose Darlehen, als auch um verzinsliche Vorschüsse. Von fran zösischer Seite verlautet, daß die Alliierten bereit sein wür den, eine ungeschützteAnnuitätfür diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Verlängerung der Reichsanleihe-Zeichnungsfrist. Berlin. Die Zcichnungsfrist für die neue Reichs- anleiheist um eine Woche, d. h. bis zum 7. Juni, ver längert worden. Das bisherige, unter Berücksichtigung der starken Anspannung am Geld- und Kapitalmarkt zu be- urteilcirde Ergebnis dürfte ungefähr dem Betrage (125 Millionen) entsprechen, den die Banken neuerdings dem Reich als Ueberbrückungskredit zur Verfügung gestellt haben. Berliner Blätter zur Pariser Einigung Berlin, 1. Juni. Zu der nqnmkhr in Paris auch über kue deutsch-« Borbedalte »rzieltcn grundsätzlichen Eintgung nedmen nur schädigte werden gebeten, die Anzeige bei der zuständigen Polizeibehörde bewirken zu wollen. — (Sammlung für Innere Mission.) In den Tagen vom 2. bis 9. Juni wird wie in ganz Sachsen so auch in unserm Bezirk für die Innere Mission gesammelt werden. Der Ertrag dient zur Stärkung und Fortsetzung der vielfältigen Liebesarbeit der Inneren Mission, die ja durch ihre Krankenhäuser und Anstalten allgemein bekannt ist. Wie viele Sonnenstrahlen hat die Liebe Christi in leid volle und von Sorgen und Nöten bedrängte Herzen durch den schlichten Dienst der Inneren Mission, die sür Leib und Seele gleichermaßen zu sorgen vermag, hineinstrahlen lassen! Ein großer Teil des Ertrages fließt gleich wieder den Wohlfahrtseinrichlungen der Inneren Mission im Bezirk zu. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Mögen die Sammler und Sammlerinnen, die selbst in ihrem Dienst ein Opfer bringen, überall freundliche Aufnahme finden. — (Beratung der nationalsozialistischen Landtagsabgeordneten mit Hitler.) Wie wir erfahren, treffen die neugewählten nationalsozialistischen Land- tagsabgeordneten in den nächsten Tagen mit dem Partei führer, Adolf Hitler, in Plauen zusammen, um mit ihm ihre Taktik im Landtag und bei der Regierungsbildung zu bera ten. — Wie wir weiter erfahren, ist auf die Tagesordnung der ersten Landtagssitzung neben dem Punkt Wahl des Vor standes auch noch die Wahl der Ausschüsse gesetzt worden. Grotzröbrsdorf. (Brandschaden.) Gestern abend gegen '/, 8 Uhr brach im Fabrikgebäude der Firma I. G. Schurig Feuer aus und ist der Dachstuhl in dem einen Flügel ausgebrannt. Soviel ermittelt werden konnte, haben in den Räumen Garne gelagert, doch konnte in den darunter befindlichen Räumen die Arbeit heute wieder ausgenommen werden. Die Löscharbeiten haben mehrere Stunden gedau ert, die Entstehungsursache ist absolut unbekannt. Gersdorf. (Kreissängerfest.) Wohl überall in den einzelnen Gesangvereinen des Kreises ist man eifrig am Werben sür da^ am Sonntag hier statlfindende Kreissänger fest des 7. Kreises vom Oberlausitzer Sängerbund. Und auch der hiesige Verein und auch die Bewohnerschaft trifft Vor bereitungen, die Gäste würdig zu empfangen. Außer Mas senchören kommen Gesänge der G uppen Großröhrsdorf, Kamenz, Gersdorf, Bernsdorf und Pulsnitz zum Vortrag. Es sind alles Perlen des deutschen Volksliedes und Chöre vom Deutschen Sängeifest in Wien. Das Konzert findet nachm. >/,5 Uhr im „Goldenen Band" statt. Ein Umzug erfolgt nicht. Anschließend an das Konzert ist Kommers. Freunde des deutschen Liedes und Männergesangvereins . werden Stunden frohen Genusses zugesichert und dürfte unser wenige Berliner Blätter Stellung: Die „Germania" stellt in ihrem „Der erste Eindruck' überschriebenen Artikel fest, daß Deutschland kei neswegs günstig abqeschnitten habe. Die Zahlen überschreiten nach all gemeiner Ansicht unsere Leistungsfähigkeit. Sie sind politische Zahlen. Die scheinbare Ermäßioung der Jahresleistungen sei mit Zugeständ nissen erkauft, die den Wert der Einsparung erheblich überstiegen. Allein die teilweise Aufgabe des Transferschutzes könne auch durch Milliarden nicht ausgewogen werden. — Der „T a g" spricht von einer geglückten Zermürbungstaktik. — Im „Börsenkurier" wird hervorgehoben, daß man sich im großen und ganzen grundsätzlich geeinigt habe, man werde aber noch den Erfahrungen, dis man bei dieser an Ueberraschuu« gen so reichen Konferenz gemacht habe, noch immer damit rechnen müssen, daß noch Schwierigkeiten auftauchlen Insbesondere sei es möglich, daß bezüglich der belgischen Markforderung noch ernste Dif ferenzen entstehen könnten. — Das „Berliner Tageblatt" be richtet, daß die Regelung der Markfrage die Anerkennung der erfolgten Einigung durch die vollzähligen Unterschriften aller Sachverständigen in Frage stelle. Die belgischen Sachverständigen beständen darauf, den Aonngplan nicht eber zu unterzeichnen, bis ihre Forderung auf 37 Jah- reszahlungen von je 28 Millionen Mark bewilligt sei. Sie bemühten sich, und zwar offenbar mit einem gewißen Erfolge, andere Gläubiger» gruppen für eine aktive Unterstützung ihrer Weigerung zu gewinnen. — Die „D. A Z." vermutet, dvß die belgische Markforderung und die Besatzungsfrage als beträchtliches Druckmittel auf die politi chen Ver handlungen auscrsehen seien. Das Blatt berichtet außerdem, daß sowohl Dr. Schacht, wie der belgische Vertreter Franqui ihre Voll machten zu Verhandlungen über die Marksrage schon vor einigen Tagen ihren Regierungen zurückgegcben hätten. — Die „V o s s i s ch e Zei tung" sagt, Deutschland Hobe k.inen Anlaß, da« Konferenzergebnis mit besonderer Genugtuung zu begrüßen, glaubt sich aber damit trösten zu können, daß die deutschen Sachve,ständigen von den Gläubigern die Zusicherung erhalten hätten, Deutschland nach besten Kläften bei der Erfüllung seiner Zahlungsverpflichtungen zu helfen. Präsident Hoover befriedigt Newyork, 1. Juni. Präsident Hoover äußerte seine Genugtuung über die Einigung in Paris und wies darauf hin, daß sie einen sehr beachtenswerten Beitrag zur wirt schaftlichen Stabilität und für den Fortschritt darstelle. Amerikas Volk sollte Genugtuung darüber empfinden, daß Dornig und Morgan soviel zur Pariser Einigung beigetra gen hätten. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Ruhland Kowno, 1. Juni. Wir au« Moskau gemeldet wird, hat am Freitag mittoa dos Außenkammissariat dem chinesischen Geschäftsträger in Moskau eine Note überreicht, in der gegen die Verballung des russischen Generalkonsuls in Tharbin und die Durchsuchung des Konsulatsgebäudes energisch Verwahrung eingelegt wird. In der Nole heißt es weiter: .Die Sowjetre- gieruno hat immer versucht, ihre Beziehungen zu dem chinesi schen Volke zu verbessern und den Kampf des chinesischen Vol kes für seine Selbständigkeit moralisch zu unterftätzen. Tie stellt fest, daß es die chinesische Regierung trotz aller Warnungen nicht für nötig befunden bat, die russischen diplomatischen Ver tretungen in China zu schützen. In den legten drei Jahren wurde die Sowjetbotschoft in Peking überfallen, dos russische Generalkonsulat in Schanghai auspeplündert und die Vertreter des rniftlchen Generalkonsulats in Kanton ermordet. Dt« chine sische Regierung will das internationale Recht nicht beachten, das den russtcden dlplomattswen Vertretungen die Exterrttertalt- tät gewährt. Deshalb ist die Sowsetregierung gezwungen, sämt lichen diplomatischen Vertretungen der chinesischen. Republik in der Sowjetunion das Exterriterialrecht za entziehen. Don deute ab steht die chinesische Botschaft und da« chinesische Konsulat in der Sowietunion ohne diplomatischen Schub. Ort am kommenden Sonntag von Sängern und Sanges freunden froh belebt sein. Großdrebnitz. (Der 6. Kreis des Sänger bundes der Sächs. Oberlausitz — D. S. B. —) hält am Sonntag, den 9. Juni hier sein Kreisängerfest ab. Nach dem Festzuge folgt um 4 Uhr in der 50 Meter langen und 13 Meter breiten und hohen Festhalle am Erbgericht ein Konzert, bei welchem Maffenchöre mit und ohne Orche ster von 750 Sängern mitwirken, ebenso werden Volkslieder als Gruppcnchöre geboten. Bautzen. (MotorradUnfall.) Tödlichen Aus gang nahm ein Unfall, den ein Arbeiter mit dem Motor rad erlitt. Er verlor auf der abschüssigen Straße, die er in schnellstem Tempo befuhr, die Gewalt über sein Rad und stieß eine junge Dame an, die von einem anderen Motorrad abgestiegen war. Er selbst stürzte so unglück lich, daß er kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus starb. Das junge Mädchen erlitt Kopfverletzungen und einen Beinbruch und mußte im Krankenhaus operiert werden. Dresden. (Zusammenstoß zwischen Eisen bahn und Kraftwagen.) Am Freitag ist am un bewachten Staatsstraßenübergang bet Moritzburg ein Kraftwagen in die linke Seite einer Lokomotive eines von Moritzburg ausfahrenden Personenzuges hinein gefahren. Lokomotive und Kraftwagen wurden schwer beschädigt. Eine im Kraftwagen sitzende Dame aus Frei berg wurde im Gesicht verletzt. Der Kraftwagenführer will das Warnungssignal des Zuges nicht gehört haben., Dresden. (Eigenartiger Eisenbahnun fall.) Auf Bahnhof Edelkrone fuhr ein Bauzug infolge Versagens der Bremsen auf die zum Wassernehmen vor gezogene Lokomotive auf. Durch den Anprall wurde ein Packmeisterwagen teilweise und ein Beiwagen vollständig zertrümmert. Die weiteren mit Schienen beladenen Wagen entgleisten. Verletzt wurden bei dem Unfall drei Arbeiter einer Berliner Firma, ein Zugführer sowie der Bahnhofsvorsteher von Edelkrone. Kreischa. (Großfeuer.) Auf dem Futterboden des etwa 60 Meter langen Stallgebäudes des Rittergutes Kreischa entstand ein Brand, durch den der Dachstuhl voll ständig vernichtet wurde. Auch die auf den Böden noch lagernden Vorräte an Stroh, Heu und sonstigen Futter mitteln verbrannten. Es gelang, das zahlreiche Vieh aus den Ställen zu bergen. Lobcnstein. (Vom Blitz erschlagen.) Der vierzehnjährige Wirtschaftsgehilfe Zeel aus Kemlas wurde auf dem Heimwege vom Blitz erschlagen. Penig. (Verunglückte Arbeiter.) Bei den Abputzarbeiten an der neuen Muldebrücke stürzten drei Maurer mit dem Gerüst in die Mulde. Durch das nach stürzende Gerüst wurden alle drei schwer verletzt und trieben stark blutend, an schwache Balken geklammert, im