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Nr. 117. MM MW Io xescdmackvoller Ausküdrunx Ilekert scknell u. preiswert MdUogrspkisekeo Institut ^.6. In ksiprlg elie Suckrtruclrsrei r>er Pulrnitrsr Vsgsdlstter In »lvdvnter, nsudvsrdvltstsr smvksint: Lis dsrlsbsn cias IVseü 6urc:Ii jscis gute 6uekkLn6Iung uncl srbsltsn 6ort nuod kostsnkesi Luskiünllobs ^nkllnciigungsn 12 ^s.Iblscjekbäncls 0b«- isoooo »etiil.i »ul r, ooo Sp»o»n r«n, 1-unii sooo »ddll-tung-n unii x,»t,n ,m r»xt, llb«. 1000 I.N txedl,» SIl6«et»t«I, «»a X»i-t«>, Ld»>- 200 r«ltbsll»g«> i- /, /i /p' L/s /X /e 30 S-/. /// 33 /?m. Lsscksns vrucksscksn MebEI»öUieii<!W »MEIiiiOK-'W- werden gebeten, sich am 25. ^s! 1S2S abends ^9 Uhr im Restaurant „Sü re»r8^>'1sn", pulsnitr zu einer öa sprsekung (Wieder- sehensfeier 8. u. 9. Juni betr.) einzufinden. 6.0.^. 8ov»taZ, »o» 26. AI»! 1924: kittlpsilli Mil ^ofürdiisg Stellen krüd '/,7 Udr am Herrotlnn«. Ltdlrelclie vetelllLUox erwartet «ter lu^eväobmLNll Uer VorstLnU 2u kabev Io der c-ntral vroxerie I^sx jeotsed De^e^ L^/vL/e-^'Ä^e/' (83.1: Damen. kreis i.zo, Lä. II: Linäer. kreis i.ro) leäer Lanä mir LctiQirrkozeQ ^Iles rum8clLrtarLelrcll! Überall ru beben! »LVLir.vMi.^6 / rrii-M r SAWesWSSM vom Lande sucht baldigst Stellung. Angebote unter L. 23 an die Tageblatt-Geschäftsstelle. PulSnttzer Tageblatt. — Donnerstag, den 23. Mai 1^29. <^eUr 4 Lcbönster uncl Zröüter 8nnl äer Dmgegenci 8oontnZ, äen 26 lAai, vor, nackm 4 Ukr an leinnMMIiekSiII I txii-s stsrll dmtrtsr ^rroselieztsl'! V^irlcuvxsvolls l.iclitekkelcte! Ls lallen sreuncllicllst ein Herrn. Aleorel unä?rau Krafttger BMe (Oldenburger Rasse), 1^/, Jahr alt, sofort zu verkaufen Ohorn 148 Um ru MSI«: Speise lisNM» rum Auslesen 3 RIA zMekM-KMel» vor 2 KlA del Aug. ^litLck« 5ini8S 8M-MMN kür Sekürrsn unci 8ommarl<!si8sr veräen sofort eingestellt, ^okisnnss!-l3sks 6rolZrü8rs8osf vozeil MekW^dlSze Kirche« - Nachrichten Pulsnitz Sonntag, den 26. Mai, Trinitatisfest: '/,9 Uhr Abend mahl Pfarrer Grobe, 9 Uhr Predigtgoltesdienst (Joh. 3, 1—15). Pfarrer Rüdiger. Lieder Nr. 494.1S9. 334,1—3. 545, 3.153. Sprüche Nr. 68. 67 -/,11 Uhr Kindergottesdienst (2. Kor. 13,13). 2 Uhr Taufen. — Dienstag, den 28. Mai: ff,5 Uhr Großmüttcrchenveretn. Mittwoch, den 29. Mai: 8 Uhr Jungfrauenverein. — Donners tag, den 30. Mai: 8 Uhr Bibelstunde in Frtedersdorf (Schulze). Landeskirchliche Gemeinschaft Sonntag, den 26. Mai: Nachmittags 2 Uhr Sonntagsschule. 4 Uhr Jugendbund für E. C. 8 Uhr Bortrag. Ohorn Sonntag, den 26. Mai: ff,11 Uhr Kindergottesdienst (Turn halle). 1 Uhr Jugendunterredung (Turnhalle oder Schule), Jugend« klänge mitbringen. Großnaundorf Sonntag Trinitati«, 26. Mat: 10 Uhr Predigtgottesdienst. Kirchen-Vereins - Nachrichten Wittenbergfahrt nächsten Montag. Programm, Stadt plan, Abzeichen bei öer Anmeldestelle bald abholen! — Teilnehmer karte, L-ederbücher, Frühstück nicht vergessen! — Montag von V-6 Uhr ab in Bahnhof Pulsnitz Aushändigung der Fahrkarte gegen den ent- speechenben Gutschein! Landeswetterwarte Dresden (Stachbruch verbot««) Leicht schwache Winde aus östlicher Richtung. Keine wesentliche Aendcrung der Temperaiurverhällnisse. Vorwiegend geringe Bewölkung. Neigung zu leichten Störungen, insbesondere solche von gewitterartigem Charakter. AM Wasser-Temperaluren am 22. Mai: MM-Duv 15 - 17 - 19 Grad Celsius Kunststück, Herr Strietzel, wenn Sie ruhig schlafen könne«. Sie können sich freue», denn für Sie wirbt Ihre Anzeige in dem „Pulsnitzer Tageblatt" Wovon man spricht. Das Gewissen zuverlässiger als der Motor. — Grauenvoller Massentod. — Künstlerruhm. — Von Reisen einst und jetzt. Die alte Wahrheit, daß die Siege des Menschen die größten seien, die er über sich selbst erringt, klingt zwar etwas abgedroschen, aber wenn sie uns im leuchtenden Bei spiel einer wirkenden menschlichen Persönlichkeit entgegen tritt, so packen uns Schauer der Ehrfurcht. Ein übergroßes Maß von Selbstüberwindung muß für den an Erfolg und Ruhm gewöhnten vr. Eckener dazu gehört haben, den Be fehl zur Umkehr zu geben. Deutsch sein heißt nach einem be rühmten Ausspruch eine Sache um ihrer selbst willen tun. Hier war es die Sache, die das Handeln des Ozeanüber winders bestimmte. Keine Neben- und Hintergedanken, kein ängstliches Forschen, „was wird man dazu sagen", keine Be sorgnis um den eigenen Ruhm, sondern einzig und allein die pflichtgemäße Erkenntnis: „die Sache will es", war der seelische Hcbelbruck, durch den das Steuer des riesigen Sturmvogels herumgeworfen wurde. Das Mißgeschick des Zeppelins hat bewiesen, daß zwar die moderne Technik auch einmal versagen kann, nicht aber das Gewissen eines deutschen Mannes, der auf verantwortungsvollem Posten steht. Die englische Presse lobt unseren Or. Eckener als den „erfahren sten Luftschiffer der Welt" — der „gewissenhafteste" wäre vielleicht der richtigere Ehrenname, der ihm gebührt. Die Motoren, dieses Wunderwerk technischer Präzisionskunst, setzten aus, keine Sekunde aber setzte das Gewissen dieses Mannes aus, der lieber eine Schlappe auf sich nahm, als daß er durch Tollkühnheit und Unüberlegtheit mit fremden Menschenleben leichtsinniges Spiel getrieben und das Risiko übernommen hätte, über die von ihm vertretene Sache — Wer die zukünftige Entwicklung der Lustschiffahrt und den Ruf des deutschen Namens eine Katastrophe herauf zubeschwören. Das Vertrauen zu vr. Eckener ist in der ganzen Welt verdoppelt, ja verdreifacht worden: nicht durch einen äußeren Sieg, sondern durch seine Bewährung beim Erleiden einer Schlappe, die in der Unzulänglichkeit aller menschlichen Technik begründet ist. Wer nicht bloß auf dem Vormarsche, sondern auch auf dem Rückzüge Vertrauen ein- flößt, zeigt seine wahre Führernatur. Grauen und Entsetzen packt einen, wenn man sehen muß, wie ein Mittel, das zum Heile der Menschheit erdacht churde, infolge eines Zufalls oder einer menschlichen Nach- lässigkeit Tod und Vernichtung anstatt Segen und Barm herzigkeit sät. Die fürchterliche Giftkatastrophe im Kran kenhause von Cleveland ist durch die Entzündung von Röntgenfilmen hervorgerufen worden. Unzählige Menschenleben sind durch die Röntgenbehandlung gerettet worden; hier mußten nun weit über hundert Menschen eines qualvollen Todes sterben, weil das segenreiche Mittel nicht seinem Zwecke gemäß verwandt wurde, sondern dem blinden Zufall in die Hände geriet. Jede Vorstellungskraft versagt gegenüber den Schrecknissen der Wirklichkeit. Vom schleichen- I den Tod umzingelt zu sein, ohne recht zu wissen, von welcher Seite eigentlich die größte Gefahr droht und wo der rettende i Ausgang liegt, den Tod bereits im Leibe haben und stunden- ' lang in entsetzlichen Zweifeln darüber verharren müssen, ob man dem Leben zurückgegeben ist oder nach ein paar Augen blicken dem eingeatmeten Gift erliegen wird: kann es über haupt einen grauenvolleren, qualvolleren Tod geben?! Mele Kranke lidfen direkt in die Gistwellen hinein; andere er ¬ blindeten; wieder andere lachten unnatürlich, bevor das Gift seine tödliche Wirkung übte. Auch die Rettungsmannschaften sahen sich diesem unsichtbaren Knochenmanne ausgeliefert, den man spürte, ohne ihn recht zu scheu, den man bekämpfen wollte, ohne recht zu wissen, nach welcher Richtung er sich wenden würde. Ueber alle Maßen grauenvoll. Die mensch liche Vorsicht kann nie groß genug sein, denn die Folgen der Unvorsichtigkeit sind unabsehbar: eine Fingerspitzenbewegung kann zur Katastrophe werden. * In Berlin hat man eine der größten Sängerinnen aller Zeiten, Lilli Lehmann, hochbetagt zu Grabe getragen. Künstlerruhm ist nicht langlebig; tritt der Künstler vom Schauplatz seiner Erfolge ab, so verblaßt allmählich die Er innerung an ihn. Immerhin kannte man bis vor kurzem noch nicht das Hetz- und Rekordtempo der Gegenwart oder, sagen wir, der großstädtischen Gegenwart. So hatte sich denn auch eine große Kunstgemeinde die Erinnerung an Lilli Leh mann bis zu ihrem Tobe treu bewahrt und gedachte ihrer bis zuletzt in lebendiger Teilnahme und Dankbarkeit. Gerade zur selben Zeit kehrt mit amerikanischem Lorbeer geschmückt Emil Ian nings nach Deutschland zurück, den man den größten Filmschauspieler der Gegenwart nennt. Wer kennt ihn nicht! Ianüings wird wie ein König gefeiert, von hohen und höchsten Herrschaften Lis herab zum verzückten Backfisch — die Bubikopfmode hat auf den Grad der Verzückung nicht den geringsten Einstuß — liegt ihm alles zu Füßen. Wie wird es damit aussehen, wenn dieser größte Filmschauspieler das Patriarchenolter erreicht haben wird? — Das groß städtische Rekordtempo verschlingt mörderisch Erinnerungen, Dankbarkeit, Begeisterung. Der größte Künstlerruhm währt heutzutage nicht allzu lange, und schließlich bleibt auch vom beliebtesten aller Filmschauspieler nur das in lebendiger Erinnerung, was er seinen nächsten Angehörigen als Mensch gewesen ist. Keiner von uns allen, die wir den amerikanischen Lorbeer entbehren müssen, braucht auf fremden Ruhm neidisch zu sein. * Pfingsten ist die Zeit des Wanderns und Reisens. Da es zu Pfingsten nur zwei Feiertage gibt, müssen wir wohl oder übel in unseren Grenzpfählen bleiben; sonst würden wohl nicht wenige Deutsche zur Pfingstzeit der sonderbaren deut schen Sitte huldigen, einen Abstecher nach den Nachbarländern zu machen, noch bevor man sein eigenes Vaterland kennen gelernt hat. Was würde man von einem Menschen sagen, der eine prächtige Wohnung besäße und allen seinen Nach barn Besuch abstattete, ohne daß er sich wenigstens einmal in jedem Zimmer seiner eigenen Wohnung aufgehalten hätte? — Zur Reisezeit ist nun in Deutschland eine sehr anregende und lehrreiche Ausstellung eröffnet worden: die Dresdener Ausstellung „Reisenund Wander n". Hier kann man unter anderm sehen, wie man früher reiste. Die gute liebe alte Zeit erscheint uns schnellen Wandervögeln der Gegen wart da doch als weit weniger gut und lieb, wenn man be denkt, mit wieviel Unbequemlichkeiten die damalige Fort bewegung verbunden war. Man kam damals beim „Reisen" nach unseren jetzigen Begriffen überhaupt nicht von der Stelle, und wenn diese Langsamkeit auch das Gute hatte, daß wir wohl oder übel in unseren Grenzpfählen blieben, so hatte sie andererseits den Nachteil, daß man beim damaligen Schneckenschritt selbst das eigene Vaterland nicht bereisen und gründlich rennenlernen konnte. Sa.