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Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 18. Mai 1929. Geile 2. allen Dingen die Freude darüber zum Ausdruck, daß es der Führung gelungen ist, das Luftschiff durch alle Gefahren Hindurchzusteuern und glücklich zu landen. Die „DAZ." erkennt besonders an, daß die Fühter während der 26 stün digen Havarie-Fahrt niemals den Kopf verloren haben, son dern stets zum Handeln entschlossen waren. Die „Börsen zeitung" spricht von einer Glanzleistung der Führung und weist darauf hin, daß der Dank auch den französischen Be hörden gelte, die alle Möglichkeiten wahrgenommcn hätten, sich mit Erfolg für eine schöne Tat der Menschlichkeit ein zusetzen. Der „L o ka l a n z ei g e r" sagt: Dr. Eckener habe bewiesen, daß seine Fähigkeit und sein Wille schließlich im Kampfe mit widrigen Umständen immer siegreich gewesen seien. Der „Tag" betont, daß dieser Zwischenfall zu eurer Entmutigung keinen Anlaß gebe. Die „Vos fische Zei tung" schreibt, daß Schiff und Menschen wohl behalten seien, sei zunächst einmal die Hauptsache, die alle anderen Gefühle der Trauer und des Mißmutes über das Mißglücken der Amerikafahrt turmhoch überrage. Das „Berliner Tageblatt" meint, die bangen Stunden des 17. Mai zeigten, daß alle Amerikafahrten von der beschränkten Dimen sion des Graf Zeppelin nur als Pionierarbeit gewertet wer den dürften. Der „Vorwärts" sagt, daß es gelungen sei, das Luftschiff nach Toulon zurückzubringen, stelle der Umsicht und Tatkraft seiner Führung das allerbeste Zeugnis aus. Dabei gebühre auch den Franzosen Dank durch deren tatkräftige Hilfe das schwere Rettungswerk erst möglich ge worden sei. Wie „Graf Zeppelin" den Rückflug erkämpfte. Gegen starke Fallwinde im Rhonetal. — lur zwei Motoren in Gang. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" hat Donnerstag nach mittag gegen 6 Uhr kurz vor Gibraltar den Ozeanflug ab gebrochen. Der Grund war ein Kurbelwellenbruch an zwei Motoren. Um das Leben der Paffagiere nicht zu gefährden, hatte vr. Eckener sich entschlossen, nach Friedrichshafen zu rückzukehren. Obwohl nur noch drei Motoren im Betrieb waren, konnte das Luftschiff vorerst noch mit etwa 100 Kilo meter Geschwindigkeit zurückfliegen. Um 1.30 Uhr Freitag früh kreuzte „Graf Zeppelin" südlich der Rhonemündung. Um 5.25 Uhr war der Standort des Luftschiffs 55 Kilometer südlich von Lette am Golf du Lion. Hier setzten ziemlich starke Gegenwinde ein, die die Geschwindigkeit des Luftschiffs auf 55 Kilometer herabdrückten. Außerdem fiel noch durch die Ermüdung des Materials während des stundenlangen Ankämpfens gegen den starken Gegenwind der dritte Motor aus. Darauf verringerte sich die Fahrtgeschwindigkeit aber mals um 20 Kilometer, da das Luftschiff mitten in das Ge biet des stürmischen Fallwindes des sogenannten „Mistral", wie ihn die Franzosen nennen, geraten war. Um 9.45 Uhr vormittags überflog das Schiff mit geringer Geschwindig keit und in niedriger Höhe die Stadt Rimes. Dort in der Umgebung wurde es zwanzig Minute« lang in seiner Fahrt aufgehalten durch einen Gegenwind von acht Sekundenmeter. Es steuerte dann weiter das Rhonetal entlang und nahm den Kurs nach Norden, indem es im Zickzackkurs versuchte, gegen den Wind anzusteuern. DerMut-esBeraniwortungsbewußtsn Es muß ein schwerer Entschluß für vr. Eckener gewesen sein, als er, eben im Begriff, das stolze Schiff bei Gibraltar über den Ozean zu führen, seinen Schutzbefohlenen verkünden mußte, daß ein unglückliches Schicksal dieser Atlantikfahrt zur Seite stehe. Eckeners Entschluß ist der schlagende Beweis für das unerhörte Verantwortungsgefühl eines großen Mannes, der selbst den persönlichen Erfolg und die eigene Position zurückstellen mußte, als es galt, einzuftehen für die Sicherheit des ihm anver trauten Werkes. Genau wie damals an Irlands Küste wegen des Sturmwindes'des Atlantik Hauptmann Köhl und seine Begleiter ungeachtet der bitteren Enttäuschung ihren Flug ab brachen und in die Heimat zurückkehrten, so hat auch diesmal vr. Eckener gehandelt. Ein Maschinendefekt, wie er jedem Automobil, jeder Lokomotive, überhaupt jedem Kraftfahrzeug begegnen kann, hat eine deutsche wagemutige Fahrt ver hindert. Was ist ein Kurbelwellenbruch? Die Passagiere mögen bange Stunden durchgemacht haben, als verkündet wurde, daß man infolge eines Kurbel wellenbruchs die Rückkehr antreten müsse. Die Bangigkeit des Laien, der sich von technischen Dingen nur ein sehr ver schwommenes Bild machen kann, legte sich wie lähmend auf die Stimmung der reisefreudigen Passagiere. Im ersten Augenblick wußte ja keiner, was , für Folgen ein solcher Kurbelwellenbruch weit ab vom Heimathafen, weit ab von jedem Landeplatz mit sich bringen konnte. Stellt doch die Kurbelwelle einen der wichtigsten Teile des Motors dar. Ihre Aufgabe besteht darin, die in den Zylindern erzeugten Energien aufzunehmen und als Drehbewegung an die Ar beitsmaschine, in dem vorliegenden Falle also an den Pro peller, weiterzugeben. Am häufigsten treten Fehler an der Kurbelwelle dadurch auf, daß sich die K u r b e I Wellen zapfen, auf denen sie in den Lagern liegt, abnutzen und unrund werden. Dadurch werden Eigenschwingungen erzeugt, die dann zum Bruch der Kurbelwelle führen können. Eckeners alles bezwingende Ruhe. Bon diesen technischen Dingen aber konnten sich die Passagiere im Augenblick überhaupt kein Bild machen, und mit großer Besorgnis hingen sie an den Lippen Or. Eckeners, der in seiner eigenen Art beruhigend auf alle einsprach, so daß selbst die einzige Frau an Bord sofort wieder ihre Fassung fand und mit Ruhe den kommenden Dingen entgegensah. Nur eine an Bord ist krank geworden vor Aufregung, und das ist „S u s i", das Schimpansenweibchen. Ihm scheint dis Kurbelwellengeschichte ziemliche Sorgen gemacht zu haben, denn mit verstörtem Gesicht und jede Nahrung verweigernd hockte es hinter den Gitterstäben seines Käfigs. Einige Passagiere, die in der ersten Aufregung etwas die Nerven verloren hatten, betonten, daß sie die zweite Atlantikfahrt, die sofort nach Beendigung der Reparatur unternommen wird, nicht mehr mitmachen wollen. Als man dann aber allmählich sah, wie der stolze Luftriese, etwas hinkend zwar, aber immer noch im Besitz von ungeheuren Kräften und Energie, ziel sicher der Heimat zustampfte, legte sich wieder die Aufregung, und die Passagiere beobachteten das Landschaftsbild, das in wechselnder Folge vorbeizog. Man hatte sich mit dem Pech abgefunden und war guter Dinge. Am zuversichtlichsten war der Südpolfahrer Kapitän Wilkins, der nur des wegen etwas enttäuscht war, weil der warme Morgenkaffee ausfiel, da man die Heizung für andere Energien verwenden mußte. Einige erinnern sich auch an ein Horoskop, das vor einigen Monaten Eckener von einem bekannten Astrologen zugestellt war, in dem er gewarnt wurde, am 15. oder 16. Mai aufzusteigen. Eine Prophezeiung oder eine Zu fälligkeit? Wer wiR das entscheiden? Am meisten aber sind die Amerikaner enttäuscht, die nun vorerst um eine Sensation betrogen wurden. Wie mag ferner die deutsch-amerikanische Kegler vereinigung enttäuscht sein, die vr. Eckener eine Kegel kugel für Hindenburg mit auf den Rückweg geben wollte. Nun, in einigen Wochen können sie sicher ihr Vorhaben wahr machen. Die Beurteilung in Friedrichshafen. Friedrichshafen, 17. Mai, 19.45 Uhr. vr. Eckener hat 3 Minuten vor 18 Uhr bei Valence eine in einem Sand sack befestigte Botschaft abgeworfen, die folgenden Wortlaut hat: „Wollen Sie bitte durch die Garnison von Ba- lence eine Stelle angeben, die am besten für eine Landung geeignet ist. vr. Eckener." Beim Luftschiffbau Zeppelin wird die Lage immer noch als hoffnungsvoll angesehen. Eine Gefahr für die Passagiere hält man für ausgeschlossen. Das Luftschiff ist mit Lebensmitteln für vier Tage versehen. Freude in Newport Newyork, 17. Mai. Die glückliche Landung des „Graf Zeppelin" nach der Sturmfahrt ist in Newyork und darüber hinaus in ganz Amerika mit großer Befriedigung und Freude ausgenommen worden. Die Meldungen wurden allenthalben durch Extrablätter verbreitet, nachdem die Zei tungen schon vorher das Publikum fortgesetzt durch Extra ausgaben über den Sturmflug des deutschen Luftschiffes unterrichtet hatten. Amerika winkt ab. Keine amerikanische Beteiligung an der Reparationsbank. Washington. Amerika baut vor. Um jeder Hoffnung, daß die Vereinigten Staaten sich an der geplanten Repara tionsbank beteiligen würden, von vornherein zu begegnen, hat der amerikanische Staatssekretär Stimson eine Er klärung abgegeben, in der er unmißverständlich betont, daß Amerika nicht wünsche, daß sich irgendein amerikanischer Be-, amter unmittelbar oder mittelbar an der Einsammlung der Neparationen durch die Tätigkeit dieser Bank oder auf anders ' Weise beteiligt. Die amerikanische Regierung hat seit der j Beendigung des Krieges diese Ste-llung beständig etngenom- s men. Sie hat niemals die Mitgliedschaft in der Reparations- kommission angenommen, sie hat es abgelehnt, sich den s alliierten Mächten bei der Konfiskation des beschlagnahmten deutschen Eigentums und bei der Verwendung dieses Eigen tums für ihre Kriegsansprüche anzuschließen. Dis amerika nische Regierung wünscht jetzt nicht, irgendeinen Schritt zu unternehmen, der eine Abkehr von jener Haltung bedeuten würde. Aus diesem Grunde wird sie irgendwelchen Beamten der Bundesrssevvebanken nicht gestatten, entweder selber in : die in Aussicht genommene internationale Bank einzutreten oder dabei behilflich zu sein, amerikanische Vertreter als Mitglieder der internationalen Bank zu wählen. Schwere Riederlage'hes Reichssnischadigunasamis. Das Reichsentschädigungsamt in Berlin hatte seinerzeit einen Strafantrag gegen den Syndikus Hansen, der viele Ausländsdeutsche vor dem Amt vertrat, erstattet, wonach er sich einer Untreue gegen Mandanten habe zuschulden kommen lassen. Das Reichsentschüdigungsamt hat eine sehr unan- f genehme Niederlage erlitten, denn obgleich der Staatsanwalt ! seinerzeit vier Monate Gefängnis beantragt hatte, wurde Hansen jetzt freigesprochen, und es wurde ihm bescheinigt, s daß er die Interessen seiner Klienten umsichtig und' ' erfolgreich vertreten habe. Er habe alles erzielt, was zu erzielen war. . Ätr. 114. MW und sächstscht AngeltzenWe» Das liebliche Fest Jedes Fest hat seinen eigenen Rahmen, der es zu etwas Besonderem macht. Tannenbaum und bunte Eier versinn bildlichen die Idee der beiden anderen Größten. An Pfingsten ist die ganze maiensrohe Natur die leuchtende Folie um den Geist, der in feurigen Zungen einst die alte Welt mit neuen Anschauungen verjüngte. Pfingsten will durch das Wirken und Weben, das in diesen Tagen millionenfache Wunder schafft, daran erinnern, daß nichts einem blinden Zufall und Sinnlosigkeit fein Entstehen verdankt, wodurch das Gefüge unserer sichtbaren Welt seinen sinnreichen Ablauf erhält. Die Natur lädt zu Pfingsten auch die in Abseitigkeit Versponnenen ein, teilzunehmen an den Herrlichkeiten, von denen selbst der Winkel angefüllt ist, aus dem eine Blüten dolde grüßt. Der kleinste Ast, von dem ein Vogellied in den blauen Aether schwebt, wird zum Künder urewiger Wahr heiten. Daß nicht gleisender Ueberfluß und lärmendes Ueber- maß die echten Freudenbringer sind. Weil wirklicher Lebens genuß sich mit Wenigem zu bescheiden weiß, wenn innere Anteilnahme selbst an Unscheinbarem die Fröhlichkeit gibt, die das Herz wie wärmende Lenzsonne einhüllt. Froher Mut und freier Sinn sind Blümlein, die am schönsten in der Verborgenheit einer Beschaulichkeit blühen, die ihre Stärke aus dem Wissen um die weltenweiten Möglichkeiten gewinnt, die zwischen Himmel und Erde hangen. Den einfachen Männern gleich, die in alle Weltteile hinauszogen, um das Evangelium allen Völkern zu offenba ren, in schlichten Worten und ohne hochtönende Phrase, lediglich der Kraft vertrauend, dem ethischen Wert, der dem innewohnte, was sie zu sagen von einer unbekannten Macht getrieben wurden, so soll auch in uns das Pfingstfest die Verbundenheit wecken mit dem All, dessen einfache Größe kein bombastischer Ueberschwang und keine aufgeblasene Hohl heit verkleinern und verdunkeln kann. Pulsnitz. (Aus zum Pulsnitzer Pfingstschießen!) Pfingstjchicßen in Pulsnitz! Wie elektrisieren die Worte die Leser des Pulsnitzer Tageblattes, nicht etwa nur in der Stadt, sondern auch in den Ortschaften im weitesten Umkreise von Pulsnitz. Wer sonst nicht nach Pulsnitz kommt, aber zum Pfingstschießen und dann später zum Marienschießrn pellt er seinen Mann. Da« ist Familientradition seit langem schon. Es ist aber auch zu gemütlich an solchen Tagen in der süßen Stadt, deren Straßen da mit Maien gesäumt sind. Fast in allen Häusern wird gerüstet, man weiß ja, es ist lieber Besuch zu erwarten Die Pulsnitzer genießen den Rus, recht gastfreundlich zu sein, und sie sind es auch, das ist wahr. — Das regste Leben und Treiben herrscht natürlich aus dem Schützenhaus platze. Da find Schaubuden aller Art, Trinkzelte, Reitschulen, Schteßzelte und Buden wit Schokolade, Pfefferkuchen u. a. m. ausgestellt. Für alles, was das Herz begehrt, ist gesorgt. Da läßt man es an nichts fehlen. Zum Pfingstschießen und Marienschießen ist aber auch Gelegenheit geboten, manch lieben Bekannten einmal wieder zu sehen und zu sprechen, und welche Freude, wenn es der Fall ist! Das muß natürlich „begossen" werden, dazu find ja di« Trinkzelte auch da. Das wären ja auch keine würdigen Nachkom men der alten Deutschen, wenn sie das nicht tun wollten. — Der Schützengilde anzugehören, ist schon eine Ehre. Sie betrachtet sich als eine große Familie, als eine kleine Bolksgemetnschast, die da handelt nach dem Worte: „Einer für alle und alle für Einen I" Nicht umsonst bezeichnen sich die Mitglieder der Gilde als „Brü der" und als „Kameraden". — Das Pfingstschießen wird gewiß manchem Veranlassung sein, Pulsnitz auszujuchen, und der dürste es nicht bereuen. Das liebe Städtchen weist ja so manche Sehens Würdigkeit auf, zu ihnen zählt die alte Postsäule neben dem Schützenhause, das Rietjcheldenkmal, das Grab von Rietschels El tern, das altehrwürdige Rathaus mit dem geschmackvollen Portale, dessen Schlußstein die Jahreszahl 1555 trägt und das Pulsnitzer Etadtwappen zeigt. An der Decke des Ratskellers die mit Ketten besestigte rätselhafte Holzfigur, von der Sage lieblich umrankt. Man versäume nicht, die Stadtkirche zu besichtigen mit ihren alt ehrwürdigen Grabsteinen an der Außenseite und mit den kirchlichen Kunstdenkmälern im Innern. Malerische Winkel staden wir in der Umgebung des Schlosses. Eine Gondelsahrt aui dem alten Echloßtriche hat viel Anziehendes. Wer es aber ermöglichen kann und wem genügend Zeit zur Verfügung steht, der besuche das so jo reizvoll gelegene „Waidhaus" droben am Eierberge. Der Blick von da aus die Stadt Pulsnitz und deren Umrahmung ist wunder voll und herzerhebend. — Und nun möge der Himmel die lieben Pulsnitzer zum Pfingstschießen mit sonnigem Welter erfreuen! Sie verdienen es! Str. (Anmerkung der Schristleitung: Die Auszüge des Jägercorps am 2. und 3. Feiertage finden dieses Jahr zeitiger statt als tm ver gangenen. Punkt 3 Uhr wird aus dem Markt abmarschiert) Pulsnitz. (M u s i ka l is ch e G cn üsse.) Alle Freunde deutscher Musik, besonders des deutschen Liedes werden es mit Freude begrüßen, daß ihnen dieses Jahr in Pulsnitz außer den Darbietungen der einheimischen Vereine auch ein mal musikalische Genüsse auswärtiger Vereinigungen geboten werden. Sonnabend, den 8. Juni will der Dresdner. Männergesangverein gelegentlich einer Frühlingsfahrt unter Leitung seines Musikdirektors Otto Winter mit 80 bis 100 Sängern im Schützenhaus zu Pulsnitz ein großes Männerchorkonzert unter Mitwirkung des Mitgliedes der Dresdner Staatsoper Frl. Erna Berger geben und hat da für eine Reihe wirksamer moderner, aber auch volkstümlicher Chöre auf sein Programm gesetzt. Dem Verein geht ein ausgezeichneter Ruf voraus, möge er hier gastfreundliche Aufnahme und eine ebenso zahlreiche und begeisterte Zuhörer schaft finden wie bei seinem letzten Konzert in Pulsnitz am 19. Juni 1910! — Pulsnitz ist aber auch als Festort für das Sängerfest der Gruppe Radeberg des Sächs. Elbgau - Sängerbundes ausersehen worden, die zirka 800 Sänger aus allen Ortschaften von Klotzsche bis Pulsnitz umsaßt und sie am 8. September zu einem großen Konzert im Schützenhaus mit anschließendem Marktsingen und Sän ger-Kommers zusammenruft. Auch für dieses Fest haben die vorbereitenden Sitzungen der hiesigen Vereine begonnen, und die überall einsetzcnden Hebungen, die größenteils gemein sam geschehen sollen, lassen auch hier eineu großen musika lischen Erfolg erhoffen! Pulsnitz. (Eisenbahn.) In der Nacht nach onntag, den 19. Mai Verkehren die Züge 892 a <1.41 Uhr ch Arnsdorf Sa.) und 893 s (4,14 nach Kamenz Sa.) Pulsnitz. (Der ärztliche Sonntagsdienst) wird am 19. Mai fl. Feiertag) von Herrn vr. meck. Fuchs und am 20. Mai (2. Feiertag) von Herrn vr. meck. Viertel versehen. Pulsnitz. (Wie wird das Pfingstwetter?) Die starken Tiefdruckgebiete der letzten Zeit haben die Ge fahr starker Külterückfälle doch ganz erheblich herabgesetzt. Ein solches Ties bewirkt eine energische Vermischung zwischen kalten und warmen Luftmassen. Wenn sich über den weiten Eisflächen der nördlichen Meere natürlich auch schnell wieder kalte Luftwaffen bilden, so dauert es doch geraume Zeit, bis die Ansammlung zu einem Kaltlufteinbrvch großen Stils aus ¬ reicht. Außerdem liegen auf dem Ozean noch immer Tief druckgebiete, die, obgleich sie zurzeit an Stärke verlieren, doch immer noch eine für uns günstige Zirkulation aufrechterhal ten. Allerdings sind mit den von diesem Tiesdruck ausge henden Störungen auch wieder einzelne Regenzonen in Ver bindung, die dem Pfingstwetter eine gewisse Unbeständigkeit verleihen. Bei der aber auch an den Feiertagen noch vor handenen warmen Luftströmung und der recht freundlichen und sonnigen Allgemeintendenz der Witterung dürften die mancherorts niedergehenden kurzen Schauer keine wesentliche Beeinträchtigung bedeuten. Pulsnitz. (Der Sommersahrplan 192 9)