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Praktische Übungen in der Klinik Auch in der Gasanstalt betätigen sich die Werkstudenten Am HSrfaal Im Kreis: »»-» Werkstudenten arbeite» in einer Kohlengrube Bild rechts: M»-» Angehende Architekten bei der Arbeit im Zeichensaal Kleine Entscheidung im menschlichen Leben ist van so cinschnei Bedeutung wie die Wahl des Berufs. Das akademische Studium setzt nicht nur — wie alle Berufe — spezielle Fähigkeiten und Be gabungen voraus, sondern stellt auch besondere Anforderungen an Zeit und Geld. Wie hoch der Kostenaufwand für die einzelnen Studien fächer bei Mindcstdauer zu veranschlagen ist, zeigt die folgende Auf steNung, Hierbei ist auch der Lebensunterhalt während deS Studiums berücksichtigt, und zwar ist ein monatlicher Verbrauch von nur 15V Mark zugrunde gelegt und das Semester zu vier Studienmonatcn gerechnet: der Lebensunterhalt für vier Ferienmonate eventuell im Elternhaus ist nicht berücksichtigt. — Man muß als Mindestlasten, die sich aber noch erheblich erhöhen können, rechnen: Medizin: 11 Semester bis zum Staatsexamen, 1 praktisches Jahr <mit meist freier Stationfund Promotion, Grsa»itgevührrn4A>0 Mark. Die Lebenshaltung für 11 Semester tivvv Mark; insgesamt etwa 10900 Mark. Rechtswissenschaft: 6 Semester bis znm Referendar, Gebühren 1000 Mark. 3 weitere praktische Jahre bis zum Assessor, ohne Aus bildungskosten, leventuell Promotion 500 Mark». Lebenshaltung sür 6 Semester und 3 volle Jahre llvvv Mark; insgesamt etwa lOOOOMark. Philologie: 3 Semester bis znm Studienreferendar, Stndieu- kosten 1250 Mark, 2 weitere praktische Jahre bis zum Studienassessor ohne AusbildungSkostcn, (event. Promotion 700 Mark.) Lebenshaltung für 8Semester und2volleJahre 8400Mark,insgesamtctwaW50Mark. National-Ökonomte: 6 Semester bis zur Diplom-Prüfung, Studienkosten 1000 Mark, 2 weitere Semester bis zur Doktorprüfung, Kosten 1200 Mark, Lebenshaltung für 8 Semester 4800 Mark: ins gesamt etwa 7000 Mark. Theologie: 8 Seniester, Gesamtkosten etwa 56tlOM-, Lebenshaltungskosten werden gering durch Aufnahme in ein Internat (theol. Seminar, Stift bzw. Konvikt). Technische Berufe, z. B. Ingenieur: 8 Se mester bis zur Diplom-Prüfung, Kosten 1500 Mark, h- Jahr praktische Lehrzeit, Lebenshaltung für 8 Se mester 4800 Mark, dazu Unkosten während der prak tischen Arbeit 900 Mark, insgesamt etwa 7200 Mark. Landwirtschaft: 6 Semester bis zur Diplom prüfung, Kosten 1200 Mark, 2 Jahre praktische Lehr zeit, Lebenshaltung für 6 Semester 3000 Mark, dazu Unkosten während der praktischen Arbeit etwa 1500 Mark, insgesamt 6300 Mark. Der nötige Kapitalaufwand zur Durchführung eines Studiums schwankt je nach dessen Art und den indi viduellen Bedürfnissen des einzelnen etwa zwischen 7000 und 11—13000 Mark. Dabei muß man bedenken, daß z. B. während des dreijährigen Vor bereitungsdienstes für den Juristen sowie des zweijährigen Praktikums sürden Studienreserendarkeine Be soldung erfolgt. Desgleichen wird die im Studiengang vorgesehene praktische Ausbildung der tech nischen Berufszweige in der Regel als Volontär ohneBeznhlung dnrch- gesührt. Dem juristischen Rescren- dar istwährendderAnsbildungszeit die Möglichkeit gegeben, eine neben berufliche Tätigkeit in einem An waltsbüro oder an einer Verwal tungsstelle gegen Bezahlung auszn- üben. Durch Privatunterricht aller Art, durch Stipendien ebenso wie durch die Einrichtung des so genannten „Werkstudentums" lassen sich zwar auch sonst die Kosten des Studiums verringern, doch ge hören dazu Begabung und gute Ge sundheit. Insbesondere haben die Erfahrungen der Jnstationsjahre gezeigt, daß die damals in weitem Umfange ausgeübte doppelte Tätigkeit des „Werkstudenten" im allgemeinen einen Raubbau an der Schaffenskraft der iunge» Menschen bedeutet. Auch geriet das eigentliche Studium dabei allzusehr ins Hintertreffen. Aus diesem Grunde sind in Verbindung mit der neuen Fest währung neue Möglichkeiten zur Finanzierung des Studiums in den Vordergrund getreten. So gibt es z. B. heute, wenn elterliches Vermögen nicht zurVerfügung steht, einen Weg dazu im modernen Versicherungswesen. Ein vorsorgender Vater kann bei Geburt seines Sohnes eine Studium-Versicherung anfnehmen, die mit dem 18. Jahre des Kindes oder bei Schulbeendigung ansgezahlt wird. Aus dem laufenden Einkommen des Vaters sind die hier für notwendigen Beträge leicht znrückznlegen. Sollte der Familien vater vor dem festgesetzten AuSzahlnngstermin das Zeitliche segnen, so sind keine weiteren Prämien zu zahlen. Trotzdem wird die volle vereinbarte Summe znm festgesetzten Termin bereitgestellt. Aus diese Weise ist es möglich, durch verhältnismäßig geringe Rücklagen bei Beginn des Studiums über einen Betrag zu verfügen, der seine Vollendung sicherstellt, selbst wenn das spätere Aufbringen der Stndienkosten aus wirtschaftlichen Gründen unmöglich würde. So gibt auch diese Sparform eine Möglichkeit, den Aufstieg der Begabten zu unterstützen. — Photo« Presse-Photo Was tostet ein akademisches Sonderbildbericht sür unsere Beilage nach IN 01N IH . Zahlcnangaben akademischerAuSkunftsämter Z