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ptr. 110. Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 14. Mai 1929. Sette 2. geeicht) und Kaiebreche in Zöblitz über die Flöha- und Pockautal. strotze und Soraau) 2. zwischen Olbernhau und Stadt Zöblitz über die Flöhatalstraß- und 3. zwischen Olbernhau und Ansprung über dir vtaatistraße Olbernhau Kupferhammer Grüntal, die Natzschung- talstratze und die Staatsstraße «nsprung Rübenau verwiesen. — Die Strotze Schneeberg —Oelsnitz wird zwischen km 3,3 und 3,8 in den Gemeindefluren Wernesgrün und Rodewisch wegen Kleinpflasterherftellung vom 16. bi» 31 Mai gesperrt Der Der kehr wird von Wernesgrün über Schnarrtanne (Schöne Aussicht) und Rützengrün nach Rodewisch und umgekehrt verwiesen. Ferner wird die Strotze Reichenbach-Auerbach zwischen km 7,2 und 7,708 wegen Kleiopflasterherstellung gesperrt. Der Verkehr wird über Lengenseld verwiesen Weiter wird die Straße N e u e n » salz—Oelsnitz zwischen Km 8,0 und 10.140 in den Fluren Altmannrgrün und Oelsnitz wegen Massensch üttungen vom 16. 5. ab bi» auf weitere» gesperrt. Der Verkehr wird von Oelsnitz nach Theuma über Unter- und Obermarxgrün nach Juchhöh und um gekehrt verwiesen. — (In einemZeugnis darfkeine Verdäch tigung ausgesprochen werden.) Zu den häufigsten Differenzen, die vom Arbeitsgericht durch richterlichen Spruch beseitigt werden müsse, gehört der Inhalt des Zeugnisses. Es besteht so große Unklarheit darüber, was im Zeugnis vermerkt werden darf und was als unzulässig zu unterblei ben hat. Bekanntlich hat der Angestellte nach den Bestim mungen des Handelgesetzbuches Anspruch auf ein schriftliches Zeugnis, in dem die Art und die Dauer seiner Beschäftig ung bescheinigt wird. Der Angestellte kann auch verlangen, daß das Zeugnis Angaben über seine Leistungen und über seine Führungnenthält. Anderseits darf der Arbeitgeber in dem Zeugnis wesentliche Tatsachen nicht verschweigen, da er sich sonst Schadensersatzansprüchen aussetzen kann. Das ist besonders dann zu beachten, wenn sich der Angestellte nach weislich einer strafbaren Handlung im Betriebe schuldig ge wacht hat. Diesbezügliche Angaben im Zeugnis dürfen nach einer Reichsarbeitsgerichtsentscheidung (RAG 187/286) je doch nur gemacht werden, wenn sie sich auf bewiesene Tat sachen stützen, keinesfalls aber, wenn lediglich Verdächtigungen vorliegen. Der Verdacht sei, so sagt das Reichsarbeitsge richt, keine auf einen realen Vorgang gestützte Tatsache. In dem zur Verhandlung stehenden Falle hatte der Arbeitgeber sogar wegen des Verdachts gegen den Angestellten ein straf rechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Trotzdem sprach das Reichsarbeitsgericht dem Arbeitgeber das Recht ab, den Verdacht der strafbaren Handlung im Zeugnis niederzulegen, da es sich in diesem Falle ja lediglich um eine Verdäch tigung handele. Bischofswerda. (Die Straßen-Walze im Seitengraben.) Am Freitag abend kurz nach 7 Uhr geriet eine mit Rohölmvtor angetriebene Straßenwalze der Firma Felix Koppisch in Kamenz, die aus der Kamenzer Straße stadtwärts fuhr, gegenüber des Arbeitsamtes in den Straßengraben. Auf der abfälligen glatten Straße hat an geblich die Bremse versagt, wodurch die schwere Maschine, der noch drei Wagen angehängt waren, ins Drängen kam. Um niemand zu gefährden, lenkte der Führer ganz rechts, wobei die schwere Maschine mit der starken Vorderwalze in den Graben geriet. Die Walze wurde nicht beschädigt und auch so dürfte der angerichtete Schaden ganz gering sein. Die Versuche, die schwere Walze durch zwei mit Ketten vor gespannte Lastkraftwagen herauszuziehen, erschienen von vorn herein aussichtslos und führten zu keinem Ziel. Erst nach langem Mühen konnte gegen 1 Uhr nachts die Walze durch Herauswinden aus ihrem unfreiwilligen Aufenthaltsort ge hoben werden. Dem umsichtigen jugendlichen Führer dürfte es zu danken sein, daß der Vorfall, der viele Neugierige angelockt hatte, so ganz glimpflich abgegangen ist. Sommerfeld. (Eine Tuchfabrik niederge brannt.) In der Nacht zum Donnerstag brannte das Werk ll der Sommerfelder Tuchfabriken A.-G, die hier drei Fabriken besitzt, zum größten Teil nieder. Innerhalb einer Stunde stand das vierstöckige Gebäude in Hellen Flammen. Es gelang, die im Parterreraum liegende Krempelei sowie das Kesselhaus zu erhalten, während die oberen drei Stock werke vollständig ausbrannten. Fast sämtliche Maschinen wurden durch den Brand vernichtet. Über die Entstehungs- ursache des Feuers, durch das ungefähr 100 Arbeiter brotlos werden, ist noch nichts bekannt. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Polenz. (Gegen die Verunreinigung der Polen z.) Seitens der Gemeinde ist nunmehr bei der Lan desstelle für öffentliche Gesundheitspflege Anzeige erstattet worden gegen die starke Wafferverunreinigung durch die Ab wässer der Stadt Neustadt, die ungeklärt sind und in den Polenzbach fließen. Die Verunreinigung ist in letzter Zeit derartig gewesen, daß sie ekelerregend wirkte. Der Schaden an der Fischzucht ist groß. Bis zum 2. Mai d. I. wurden über 100 tote Forellen aus dem Polenzbach entnommen. Bautzen. (Den Vater erschlagen.) Im Ort Ruhetal im Spreetal, nahe an der preußischen Grenze, hat der 23jährige Maurer Ernst Jselt seinen Vater, den 56jährigen Waldarbeiter August Jselt, in der gemein samen Schlafstube erschlagen. Der Vater war ein Trinker. Als er seine Frau mißhandelte, eilte ihr der Sohn zu Hilfe und schlug den Vater nieder, da dieser ihn angriff. Ernst Jselt, der als ein guter Mensch geschildert wird, hat sich nach der Tat der Polizei gestellt und wurde in Haft genommen. Döbeln. (Tödlicher Absturz.) Bei Ausbesse rungsarbeiten an dem Essenkopf eines 40 Meter hohen Schornsteins der städtischen Betriebswerke stürzte der Schornsteinbauer Schreiber aus Hartha in das Innere der Esse ab und blieb zerschmettert liegen. Das Unglück entstand dadurch, daß sich die Stützen des Baugerüstes lösten und das ganze Gerüst mit dem Schornsteinbauer in die Tiefe stürzte. Döbeln. (Diamantene Hochzeit.) Hier konnte der 85 Jahre alte Oberlehrer i. R. Reinhold Gruner mit seiner 79 Jahre alten Ehefrau das seltene Fest der dia mantenen Hochzeit feiern. Reichspräsident v. Hindenburg hat zu diesem Ehrentag ein in herzlichen Worten ge haltenes Glückwunschschreiben gesandt. Schwarz sowie die früheren Minister Liebmann, Neu und Graupe, von den Kommunisten Schriftleiter Renne- Dresden. Amtliche Wahlergebnisse. ) Für den Wahlkreis 1 Dresden-Bautzen. Das vorläufige amtliche Gesamtergebnis für den Wahlkreis 1 Dresden-Bautzen. (Die erste Zahl in der Klammer bedeutet die Reichstagswahl vom 20. Mai 1928, die zweite die Landtagswahl vom 31. Oktober 1926.) S. P. D. 368 636 (400 502 — 299 308), Dtn. 91524 (117 991 — 144175), D. Vp. 129 047 (112 150 — 102 141), Wirtschaftspartei 109 594 (80 624 — 97 722), K. P. D. 93 606 (105 877 — 83 623), Dem. 54 488 (62 657 — 47 427), K. P. D. (Oppos.) 4625, Volksrechtspartei 11 328 (15 361 — 21 770), A. S. P. 20 601 (17 263 — 48 140), Nat.-Soz. 36 580 (18 245 — 7562), Ztr. 15 431 (13 984 — 15 664), Sachs. Landvolk 65 414 (63 336). ! Für den Wahlkreis 2 Leipzig. S. P. D. 258 028 (278 921 — 212173), Dtn. 54 702 (49 792 — 87 029), D. Vp. 115 596 (98119 — 101248), Wirtschastspartei 69 473 (53 047 — 36 225), K. P. D. 111093 (121 329 — 107 177), Dem. 32 517 (45 231 — 33 231), K. P. D. (Oppos.) 8067, Volksrechtspartei 28 473 (31 255 — 35 019), A. S. P. 7764 (7597 — 24 868), Nat.- Soz. 25 741 (14 601 — 5778), Ztr. 4395 (4411 — 3933), Sachs. Landvolk 38 504 (42 416). Wahlberechtigt waren 901568 Personen, Wahlbeteiligung 745 353 (Reichstags wahl vom 20. Mai 1928: 761 291). Für den Wahlkreis 3 Chemnitz-Zwickau. S. P. D. 295 453 (319 998 — 246 524), Dtn. 81137 (86 705 — 109 949), D. Vp. 118 778 (105 748 — 88 696), Wirtschaftspartei 125 336 (98 381 — 103 679), K. P. D. 141118 (154 362 — 115 582), Dem. 28 092 (39 468 — 30 809), K. P. D. (Oppos.) 9902, Volksrechtspartei 30 291 (40 929 — 41690), A. S. P. 11260 (10 009 — 24 877), Nat.-Soz. 71471 (41497 — 24 385), Ztr. 5614 (5124 — 4492), Sachs. Landvolk 36 604 (39 724). Pressestimmen zur Landtagswahl Der „Dresdner Anzeiger" stellt in seinen Betrachtungen über das Ergebnis der Landtagswahlen zunächst fest, daß die Wahl beteiligung wieder eine schlechte gewesen ist und nur 75,14 v. H. beträgt. Allein in Dresden haben mehr als 120 060 Männer und Frauen ihre Wahlpflicht nicht erfüllt. Das Blatt bemerkt dann weiter: „Die Hauptgewinnerin ist die Partei Hitler. Man hat mit einem Gewinn der Nationalsozialisten wohl allgemein gerechnet, nicht aber damit, daß er so groß ausfallen würde. Es gibt einzelne Orte, in denen sie ihre Stimmenzahlen seit der LandtagSwahl von 1926 verzehnfacht haben, insgesamt aber sind sie auf dem Drei- bis Vierfachen oder auf dem Doppelten der ReichstagSwahl angelangt. Wird diese Partei sich immer der großen Verantwortung bewußt sein, die ihr der neue Landtag stellt?" Der „Dr. Anz." fragt dann: „Wird die Regierung umgebildet werden? Rein zahlenmäßig gäbe es mehrere Möglichkeiten dafür. Denn bei spielsweise eine Koalition mit der Sozialdemokratie würde eine ziemlich große Mehrheit zusammenfassen können. Es sieht aber gar nicht so aus, als ob die Sozialdemokraten die dafür notwendige Wandlung zur un eingeschränkten Staatsbejahung und weg vom uferlosen Radikalismus bereits begonnen oder gar schon vollzogen hätten. So wird man aller Bvraussicht nach doch ohne sie arbeiten müssen. Allerdings find die Verhältnisse viel schwieriger geworden, weil eben jetzt die National- sozialisten den Ausschlag geben werden So mag der Gesamt- sHluß aus dem Ergebnis des 12. Mai gezogen werden: Es gibt keine linksradtkale Mehrheit, aber auch die sichere Mehrheit der Regierung Heldt ist nicht «ehr vorhanden Der Parlamentarismus in Sachsen wird in Zukunft erst recht kein leichtes Spiel fein." — Die „Dresdner Nachrichten" schreiben u. a.: „Sachsen hat seinen neuen Landtag gewählt; nicht so schlecht, wie man nach dem Ergebnis der vorjährigen Reichstagswahlen befürchten konnte, aber auch nicht so gut, wie man hätte hoffen dürfen, wenn alle Kräfte des vereinigten Bürgertums eingesetzt worden wären. Das eine ist jedensalls sicher, der rote Angriff ist abg-schlagen, die radikale Mehrheit im Landtag vereitelt Die Hoffnung der Roten, daß das sächsische Bürger tum zermürbt genug sei, um ihnen daS Land wieder auszuliefern, war trügerisch. .... ES weiden also in Zukunft 45 Sozialisten und Kommunisten 49 bürgerliche Abgeordnete einschließlich der National sozialisten gegenüberstehen." Ftankenberg. (Die verhängnisvolle erste Autofahrt.) Am Baderberg nahm ein hiesiger Knpferschmiedemeister mit seinem Auto eine Siraßenkurve derart unglücklich, daß er ein vierjähriges Kind, das auf dem Schaufenstersims des großelterlichen Geschäfts saß, an die Wand drückte. Das bedauernswerte Kind ist wenige Minuten danach gestorben. Die unglückliche Auto fahrt war die erste, die der Mann nach der eben erst be standenen Fahrerprüfung unternahm. Plauen. (70. Geburtstag des Reichstags- ahgeordneten Findeisen.) Neichstagsabgeord- neter Stadtrat Adolf Findeisen (D. Vp.) feierte seinen 70. Geburtstag. 1903 wurde er ins Stadtverordneten kollegium berufen, wo er 1907 stellvertretender Vorsitzen der wurde. Das Amt bekleidete er bis zum Jahre 1911. Dann trat er in das Ratskollegium ein, wo er 1920 aus- fchied. Findeisen ist 1. Vorsitzender des über ganz Deutschland verbreiteten Verbandes der Handelsschutz- und Rabattsparvereine. Im Reichstag ist er Mitglied des Volkswirtschaftlichen Ausschusses und gehört ihm mit einer kurzen Unterbrechung seit 1920 an. - Wahlbeteiligung im Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz Pulsnitz . Pulsnitz M. S. Ohorn Lichtenberg Großnaundorf . Mittelbach Kleindittmannsdorf Fliedersdorf Oberlichtenau Niederlichtenau . Obersteina Niedersteina Weißbach . Großröhrsdorf . Bretnig Hauswalde Wahlberechtigt, Gewählt 3020 2287 1535 1209 1767 1245 1070 884 571 513 121 87 185 126 427 241 908 583 183 104 781 332 605 368 230 110 5994 4370 1952 1429 845 576 Sieg -er elsäsischen Heimaibewegung. Aufsehenerregende Erfolge bei den französischen Gemeinde rats-Stichwahlen. Paris. Die nach den Stichwahlen am Sonntag nunmehr endgültig vorliegenden Ergebnisse der französischen Gemeinde ratswahlen lassen, politisch gesehen, keine wesentlichen Aende- rungen der bisherigen Lage erkennen. Die Verluste und Ge winne der Parteien gleichen sich aus. Für uns Deutsche bilden natürlich die Ergebnisse im Elsaß das stärkste Interesse. Die Anhänger der Heimatbewe gung, die vielfach mit den Kommunisten eine Listenverbin dung eingegangen waren, haben aufsehenerregende Erfolge erzielt. InStraßburg hat die Koalition der Autonomisten und Kommunisten die glatte Mehrheit be kommen, so daß -der bisherige sozialistische Bürgermeister seine Schärpe verlieren wird. Besonders beachtenswert ist in Straßburg die Wahl des Autonomistenführers Roos, der im Untersuchungsgefängnis sitzt und sich demnächst vor dem Schwurgericht in Besancon wegen angeblichen Hochver rats wird verantworten müssen. Von den bekannten Führern der Heimatbewegung wurden in Straßburg Michael Wal ther, Dahlet, Hauß und Abbe Schieß, von den Kommunisten der Abgeordnete Monrer und der frühere Deputierte Hober gewählt. In Kolmar ist die autono- mistisch-kommunfftische Liste (21 Autonomisten und 9 Kommu nisten) mit einer starken Mehrheit durchgekammen. Der Auto- nmmstenführer Rosse, dem auf Betreiben der Regierung das rechtmäßig erworbene Kammermandat angenommen» wurde, wird in den nächsten Tagen zum Bürgermeister vonKolmar gewählt und eine derbe Lehre für die Pariser Regierung werden. Zehn Jahre Gchutzbundarbeit. Zur Jubiläumstagung des Deutschen Schutzbundes. Im Mai des Jahres 1919 entstand ein deutscher Bund zumSchutzedesGrenz-unÄAuslanddeutsch- tums, der sich heute Deutscher Schutzbund nennt. Große Aufgaben waren sofort nach seiner Gründung an ihn herangetreten, so die im Friedensvertrag vorgejchriebenen Volksabstimmungen in Kärnten, Nordschleswig, Westpreußen, Ostpreußen und Oberschlesien. Der Schutzbund steht seine Aufgabe in der Pflege des Gemeinschaftsge fühls zwischen allen Deutschen und in dem Schutz der ge fährdeten Volksgenossen ohne Unterschied der Religion und! unter Zurückstellung aller parteipolitischen und Klassengegen sätze. Schon heute, nach zehn Jahren, läßt sich, obwohl die Gewaltgrenzen der Friedensdiktate sich nirgends geändert haben, ja sich der Druck auf das Grenz- und Auslands deutschtum weiter verschärft hat, doch feststellen, daß die geisti gen Kräfte, welche der Schutzbund zusammenfaßt, und welche aus der volksdeutschen Bewegung, aus dem wachsenden Zu sammengehörigkeitsgefühl aller Deutschen, aus der Verbin- buwg des Grenz- und AuslanÄbeutschtums mit dem Reichs- deutschtum erwuchsen, für beide Teile sehr segensreich waren. * Die Jubiläumstagung des Deutschen Schutzbun des, deren Hauptteil in Salzburg stattsindet, hat mit der Versammlung der Fahrtteilnehmer in Friedrichs hafen ihren Anfang genommen. Ueber hundert Vertreter des Deutschtums aus den europäischen Siedlungsgebieten hatten sich in Friedrichshafen eingefunden, um zunächst die Zeppelin-Werst zu besichtigen. Bereits kn Friedrichshafens wurden die Fahrtteilnehmer durch Vertreter der Negierung des Landes Vorarlberg und des österreichischen Bundesheeres begrüßt. — In Innsbruck begrüßte Landeshauptmann vr. Stumpf die Gäste namens des Landes und wünschte den bevorstehenden Beratungen in Sulzburg und den Ar beiten des Schutzbundes Erfolg. Schwere Grubenunfälle. In dem Kaiserin-Augusta-Schacht in Olsnitz im Erzgebirge geriet der 16 Jahre alte Egerland zwischen zwei Seilschienen, wodurch der Körper in zwei Teile ge schnitten wurde. — Im „Vertrauensschacht" in Lug au wurde ein ausländischer jugendlicher Bergmann von her einbrechendem Gestein getötet. Lrgebnisloser Verlauf der Lohnverhandlungen im sächsischen Steinkohlenbergbau. Die am 10. Mai 1929 stattgefundenen Lohnverhand-, lungen im sächsischen Steinkohlenbergbau sind ergebnis los verlaufen. Die Arbeitnehmer forderten eine all gemeine zehnprozentige Lohnerhöhung und eine wesent liche Erhöhung der tariflichen Mindestgedingeprozente in der Grube und der Zusatzlöhne für über Tage. Diese Forderungen mußten die Arbeitgeber als nicht zu er örternd ablehnen. Es ist zu erwarten, daß die Arbeit nehmerseite den Schlichter anruft. Sächsische Notverordnung über die Grund- steuererhebung. Das sächsische Gesamiministerium hat beschlossen, für das Gebiet des Freistaates Sachsen die Grundsteuer nach den alten Einheitswerten zu erheben, und zwar auf dem Wege einer Notverordnung. Danach wird also die Grundsteuer nicht nach den neuen Einheitswerten des Reichsfinanzministeriums erhoben, sondern nach den Ein- heitswerten des Jahres 1926. Ein in eine Kurzarbeitperiode fallender Urlaub ist nach der Kurzarbeit zu vergüten Dresden, 11. Mai. Der „Jndustrieschutz" Dresden, das offi zielle Organ des deutschen Jndustrieschutz'erbandes schreibt: Das Reichs- arbeitsgericht befaßte sich fitzt mit der sehr interessanten Frage, ob sich die UrlaubSvergüiung, wenn der Urlaub gerade in eine Kurzarbeits peckode fällt, nach der tariflichen Normalarbeitszeit oder noch der Kurz- arbeitszeit richtet. Dem Rechtsstreit lag folgender Sachverhalt zugrunde: In den Deutschen Linoleumwerken bei Frankenthal war im Tarisver-