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N: 92. Pulsnitzer Tageblatt. — Sonnabend, den 2V. April 1929. Seite 6. Beginn der Verwaltungsreform? l V. Aus dem Borhergesagten dürfte auch dem Laien klar geworden sein, daß die einschneidende, sachlich und zeitlich aber nicht gerechtfertigte Verschiebung der Dienstaufsicht über die Mehrzahl der vormals Revidierten Städte einen praktischen Wert nicht besitzt. Es ist hoffentlich und wahrscheinlich hier über auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Wohl aber zeigen sich bereits jetzt die ersten Folgen des Vorgehens der Ministerialbürokratie. Zunächst ist mehrfach den der ospitis äsmilllltlo verfallenen vormals Redioierten Städten nahegelegt worden, doch nunmehr auch die Aufgabe der Selbständigkeit auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege ins Auge zu fassen, vielleicht auch das eigene Versicherungs amt in dem der zuständigen Amtshauptmannschaft aufgehen zu lassen. Des weiteren ist im Verordnungsblatte des Volks bildungsministeriums vom 2. April — also sehr schnell! — eine Verfügung über Neuwahl von Bezirkslehrerausschüssen erschienen, in der kurzerhand festgestellt wird, daß die Be zirksschulämter in denjenigen vormals Revidierten Städten „wegfallen", die nunmehr einer Amtshauptmannschaft unter stehen. Man begründet dies wie folgt: Im Juli 1926 erschien ein „Schulanpassungsgesetz". Das war auch nötig, weil die Wortlaute der verschiedensten Schulgesetze usw. mit dem der neuen Gemeindeordnung und anderer gesetzlicher Bestimmungen in Einklang gebracht werden, mußten. Damals trat auch an Stelle der Worte: „Städte mit der Revidierten Städteordnung" der Wortlaut: „Gemeinden, die unmittelbar der Aufsicht der Krcishauptmannschaft unterstehen". Letzterer Wortlaut sollte nichts anderes bedeuten, als der Begriff „untere Verwaltungs behörde" in sich schließt. Jetzt aber wird diese „Anpassung" so ausgelegt, wie oben ausgeführt. Der neue Landtag wird bestimmt diese Fragen nochmals ventilieren. Für Pulsnitz ist dabei wichtig, daß das städtische Bezirksschulamt sich hinsichtlich des Berufsschuloerbandes Kraft besonderer mini sterieller Bestimmung vom 16. 6. 1923 auch auf die Nach barorte Ohorn, Pulsnitz M. S, Oberlichtenau, Obersteina und Friedersdorf mit erstreckt. Es kann also hier noch nicht das letzte Wort gesprochen sein, zumal der Verband erheblich mehr als 19 000 Einwohner zählt. VI. In der Verschiebung der Instanzen allein, in der Um änderung von Zuständigkeiten und ähnlichem mehr liegt der Kern einer richtigen Verwaltungsreform bestimmt nicht, vor allem aber nicht in der Zentralisierung der Führung der Vcrwaltungsgeschäfte und in der Herabdrückung auch der entwickelten Gemeinden zu Filialen. Folgendes Beispiel ivird dies näher erläutern: Der Bürger Lehmann will einen Waffenschein ausgestellt haben. Er stellt den Antrag bei der Amtshauptmannschaft, welche jetzt an Stelle der Kreishauptmannschaft zuständig ist. Diese läßt das Erforderliche durch die örtlich zuständige Gemeinde des Antragstellers erörtern. Die Gemeinde hat auch den Fall zu begutachten. Die sich hierbei entwickelnden „Akten" gehen dann an die Amtshauptmannschaft zurück. Wenn alles klappt, das heißt, keine Rückfragen mehr nötig sind, wird die Amtshauptmannschaft alsdann entscheiden, ob der Waffenschein zu erteilen ist oder nicht. Die Gemeinde selbst, die die Verhältnisse genau kennt, ist nicht befugt, die Entscheidung zu treffen, in diesem Falle sogar selbst dann nicht, wenn sie über 10 000 Einwohner hat und noch der Dienstaufsicht der Kreishauptmannschaft untersteht! Denselb^ Gegenstand behandeln also im vorliegenden Falle und unendlich vielen gleichen 2 Behörden, wozu selbstverständlüy bei beiden Behörden die erforderlichen Kräfte an Beamten und Angestellten gehalten werden müssen. (Dabei haben alle die jenigen, die wirklich einmal von einer Schußwaffe Gebrac h Fortsetzung machen, meistens keinen Waffenschein, halten sich also offenbar selber zur Erteilung für zuständig). Nicht nur die Berwaltungsbeamten, sondern auch jeder Laie muß sich fragen, warum so verfahren werden muß. Sind die entwickelteren Gemeinden oder ihre Leiter und Beamten zu unfähig? Haben Staatsbehörden und ihre Beamten eine höhere Einsicht und Gedankentechnik? Sprechen etwa per sönliche Ambitionen mit? Und dies ausgerechnet heute, wo «s doch demokratisch zugehen und ein freies Volk sich selbst regieren soll? Eins steht bestimmt fest: Der Leidtragende wird bei der jetzt bestehenden und offenbar weiterhin beabsichtigten Zentralisierung der Verwaltungen immer nur der Staats bürger sein, der eine doppelte Regie und eine doppelte Zahl von Beamten und Angestellten bezahlen muß. Vll. Die berufene Vertretung der sächsischen Gemeindeinteressen verkörpert sich in dem „Sächsischen Gemeindetage". Diese Körperschaft hat am 3. und 4. Dezember v. I. in Dresden eine sehr gut besuchte Verbandsversammlung abgehalten. Auf der Tagesordnung dieser Versammlung stand unter anderem auch das Thema: „Die Sächsische Verwaltungsreform", wozu als Berichterstatter Herr Präsident vr. jur. Naumann in Dresden und Herr Erster Bürgermeister Uhlig, Radeberg, sprachen. Sowohl die Verträge dieser Herren wie auch die allgemeine Aussprache zu diesem Thema überhaupt zeitigten eine Fülle von beachtenswerten Anregungen für eine Der- waltungsreform, die sich unter anderem auch, soweit die innere Verwaltung in Frage kommt, die maßgebenden Persönlich keiten des Sächsischen Innenministeriums mit anhörtcn. Fast alle Reden wurden in dem Sinne gehalten, daß grundsätzlich die Verwaltung in die unterste Stufe des Vcrwaltungsauf- baues, das heißt a lso, in die Gemeinde gelegt werden müßte. Dieser seien sonach, falls nur irgendmöglich, die Befugnisse einer selbständigen unteren Verwaltungsbehörde zu verleihen, damit eben diese Gemeinden unmittelbar mit der Bevölkerung in Berührung blieben und alle Zwischeninstanzen, die meistens nur die Berichte und Vorschläge der unteren Gemeinden weitergeben oder weiterbearbeiten, wegfallen könnten. Selbst verständlich kann nicht jede kleine Gemeinde als untere Verwaltungsbehörde angesehen oder bestimmt werden, dies hängt vielmehr von einer gewissen Größe der Einwohnerzahl und vor allem aber von ihrer Verwaltungseinrichtung, ihrer Beamtenschaft und ihrer Leitung ab. In dieser Hinsicht faßte der Referent Or. Naumann seine Gedanken in folgende Worte zusammen: „UntereBerwaltungsbehörden können künftig werden alle Gemeinden bis zu 5 000 Einwohnern herab, darüber hinaus noch einzelne besonders ausgewählte Gemeinden, deren Leitung allen Anforderungen genügt: mit anderen Worten: alle diejenigen Gemeinden, die jetzt schon selbständige Grund- steuerbezirkc sind. Um dazu zu kommen, muß man sich allerdings von veralteten Anschauungen freimachen, man muß wollen, man muß wirklich die .Selbstverwaltung auf die breiteste Basis stellen wollen. Ich möchte ein Wort variieren, das Bismarck einmal inbczug auf das alte Deutsche Reich gebraucht hat, und möchte sagen: Setzt die Gemeinden nur erst einmal in dm Satlel; reiten werden sie schon können! Ich erinnere dann auch daran, daß wir schon jetzt eine ganze Reihe von Gemeinden um 5 000 Einwohner und darunter haben, die seit langer Zeit untere Verwaltungsbehörden sind und diese Aufgabm zur allgemeinen Zufriedenheit erfüllt haben." Diese Ausführungen des Or. Naumann wurden auch durch das anschließende Referat des Bürgermeisters Uhlig in Radebera bestätigt. I Ittrs Qai-cünsn u. QsrrjmsnslariAsn ksutsnSis! I cioesi im Qsi'öinsntisus Wunclsrlicil, ttsuptmsrirt^ In ähnlichen Gedankengängen bewegte sich auch der Vortrag des Stadtrates Or. Fischer von Werdau, welcher vor allem die Überhandnahme einer gewissen „Aufsichtsbüro kratie" tadelte und unter anderem den Beifall der Berbands- versammlung in folgenden Ausführungen fand: „Und auf der andern Seite verlangen wir mit aller Entschiedenheit, daß sich nicht die Staatsaufsicht in der Form auswirkt, daß sie allein in den übertragmen Aufgaben bindende Anweisungen geben kann, dmn damit werden wir zu ausführenden Organen der Staatsaufsichtsbehörde degradiert, und wir haben den interessanten Fall, daß die Staatsaufsicht in jedem Falle alles besser wissm muß, um Weisungen zu geben. Wenn ein Oberregierungsrat einer Kreishauptmannschaft das Glück oder Unglück hat, zum Bürgermeister einer Gemeinde gewählt zu werden, dann wird er in dem Augenblick so dumm, daß sein Kollege bei der Aufsichtsbehörde die Aufsicht über ihn führen muß, ob er jetzt als Bürgermeister nicht etwa Dumm heiten macht. So wirkt sich doch heute dies« gesetzliche Be stimmung aus. Dagegen müssen wir mit aller Entschiedenheit Verwahrung einlegen und verlangen, daß diese Unterscheidung und rechtliche Behandlung der übertragenen Aufgaben aufhört. Wir fordem. daß sich die Staatsaufsicht, die wir, wie auch Kollege Uhlig sehr richtig gesagt hat, nicht völlig entbehren können, darauf beschränkt, Maßnahmen zu treffen, um zu verhindern, daß Ungesetzlichkeiten von der Gemeinde begangen werden, daß diese Ungesetzlichkeiten lediglich Gegenstand der Staatsaufsicht bleiben, daß wir aber in Zukunft verschont werden von den Anweisungen, die uns behandeln, als ob wir unfähig wären, die Geschäfte in der ordnungsgemäßen Form zu führen." VlII. Vor allem aber haben sich fast ausnahmslos al!« Redner auf dem Sächsischen Gemeindetage auf den Standpunkt ge stellt, daß die plötzliche und sachlich nicht gerechtfertigte Unter stellung der kleineren vormals Revidierten Städte unter die Dienstaufsicht der Amtshauptmannschaften ab 1. April 1929 ein Nonsens wäre. Auch hier möchten wir wörtlich die weiteren Darlegungen des Stadtrates Or. Fischer in Werdau zitieren, welche, ohne daß sie in allen Punkten gebilligt werden können, immerhin die Sachlage in ein besonders Helles Licht rücken: „Wir müssen uns aber auch ferner mit aller Energie dagegen verwahren — und ich bin beauftragt, dies von meiner Fraktion aus hier ausdrücklich zu erklären —, daß am 1. April der Zustand eintritt, daß die Revidierten Städte den Amtshauptmannschaften unterstellt werden. Wir verlangen ebenfalls von unserer Äite mit aller Entschiedenheit, daß die Kreishauptmannschaften als Staatsaufsichtsbchörden für die ehem. Revidierten Städte bestehen bleiben. Mir können uns auch tatsächlich gar nicht denken, wie bei dem P«rsonal der Amtshauptmannschaften es möglich sein soll, in dieser Form die Aufsicht auszuüben, wie sie dann ausgeübt werden sollte. Die jungen Herren Assessoren, die da tätig sind, können doch nicht für sich in Anspruch nehmen, daß sie die höhere Einsicht haben gegenüber den altbewährten Bürgermeistern, die jetzt in den Revidierten Städten tätig sind. Ich glaube nicht, daß man die Anmaßung auf Seiten der Behörde hat, zu behaupten, daß diese Herren alles besser verstehen. Weiter müssen wir verlangen — und ich bin beauftragt, das noch einmal ausdrücklich festzustcllen —, daß die Aufgaben, die Geschäfte der unteren Verwaltungsbehörden den Gemeindm voll übertragen werden, soweit sie dazu in der Lage sind." ix. Trotz aller sachlichen Bemühungen sowohl des Sächsischen Gcmeindetages als auch des Verbandes sächsischer Mittel städte ist es leider nicht zu verhüten gewesen, daß das Ministerium des Innern — abgesehen von der eingangs mehrfach erwähnten und für unbegründet gehaltenen Aus- nahmcbewilliaung für die vormals Revidierten Städte mit Nächte der Angst. Ein Sqlt-Roman von Anny Wothe. Copyright by Greiner L Co., Berlin NW 6. (Nachdruck verboten.) 6. Fortsetzung. Nun war wenigstens Sölve da und ihr frohes Wesen erfüllte den ganzen Gotteskoog mit Sonnenschein, wenn draußen der Sturm seine wilden Weisen blies. Der Kapitän hatte auch sein Wohlgefallen an Sölve, und ost neckte er sie mit dem Bruder um die Wette. Sölve wußte sich geschickt gegen die beiden Brüder zu ver teidigen, jo daß Estrid oft dachte: „Wo hat das Kind nur diese Gewandtheit her? Früher war sie still und schüchtern und jetzt sprudelt sie wie ein Wasserfall." Estrid mar weicher als sonst zu der jungen Schwester. Zuerst wallte noch immer der Zorn in ihr auf in Erinne rung an den Hochzeitsabend, an dem ihr Sölve so bittere Worte gesagt, jetzt sah sie in Sölves Gegenwart einen ge wissen Schutz, wenn ihr auch nicht klar war, vor wem Sölve sie schützen sollte. Während der Sturm draußen seinen Grimm austobte und die Wogen donnernd an den Strand schlugen, saßen die beiden Brüder mit Estrid und Sölve gemütlich beim Lampenschimmer im Pesel, wie fast immer des Abends. Die Tage wurden schon kürzer und wenn auch das Sonnen gold immer noch hell über die rotblühende Heide strahlte, die Stürme, die oft des Nachts mit tobender Gewalt ein setzten, verhießen den nahenden Herbst. Im Pesel war es heimlich und traut. Urväterhausrat an den Wänden, schön geschnitzte Truhen, kostbares Gerät aus schwerem Silber auf den Bortbrettern und fromme Spruck>e in dem braunen Gebälk über den lichtgrünen Kacheln. war anscheinend in ihr Buch vertieft, aber sie horte doch auf das leichte Geplänkel, das zwischen Sölve und dem Schwager hin und her ging. Auch Peter, der voll Eifer die Zeitung studierte, horchte zuweilen auf, und immer schallte dann sein herzliches Lachen dazwischen. Woher dieser Mann nur den unverwüstlichen Frohsinn nahm? Estrid hätte ihn darum hassen können. Sölve wickelte Garn, das ihr der Kapitän mit unge schickten Händen hielt. „Wenn Ihr nicht aufpaßt, Käpten," lachte Sölve, „und die Geschichte noch weiter verwirrt, dann sitzen wir fest und Ihr könnt nachher die ganze Nacht allein ausbleiben, alles wieder auseinander zu klötern". „Mit Euch, Sölve Wedderken," lachte der Kapitän, „sitze ich gern drei Nächte." „Das wäre eine schöne Strafe. Schämt Euch und gebt künftig acht. Nicht fallen lassen! Seht Ihr denn nicht den heillosen Wirrwarr, den Ihr da anrichtet? Der Faden muß hierher. Jetzt haltet endlich fest, denn sonst ist doch alle Mühe umsonst." „Du siehst, Bent," schaltete Peter schmunzelnd ein, „daß unsereins noch viel lernen muß, sobald er sich mit Weiberkram bemengt. Sölve ist streng. Glaubst du wohl, daß sie mir nicht mal erlaubt, mit den Transtiefeln in den Pesel zu kommen? Sie meint, das schicke sich nicht. Estrid ist das gleich." Die junge Fran sah aus halbgesenkten Augen auf. „Woher werßt du das Peter?" „Na, ich denke es mir, Schatz, weil du nie etwas sagst." - „Ich sage vieles nicht, was ich denke." Bent Banken sah scharf zu der jungen Frau herüber. War ihr Lächeln nicht wie Hohn und Spott, glomm es nicht unter den leichtgesenkten Wimpern wie ein Feuer- brand? „Schönste Schwägerin," begütigte er, „es ist ein Glück, daß Ihr keine solche Tyrannin seid wie die kleine Sölve. Ihr seht ja selbst, wie ruchlos sie mit mir altem Knaben verfährt." Sölve hatte ihm einen Klaps auf die Hand versetzt, weil er abermals die Fäden verhedderte. „Euch muß man in strenge Zucht nehmen," drohte sie lachend, „aber säst will es mir fcheinen, als sei alles ver lorene Liebesmüh bet Euch. Gebt das Garn her, Akte mag nachher versuchen, den angerichteten Schaden zu kurieren. Ihr aber seid für alle Zeit in Gnaden von solchem Hilfs dienst befreit." „Nicht böse sein", schmeichelte Bent und faßte ver stohlen nach Sölves Hand. Sie entzog ihm ihre Hand rasch, und mit einem schalk haften Blick auf ihn brachte sie schleunigst das Gewirr von Fäden in Sicherheit. „Modder sagt," meinte sie altklug, „das Mannsvolk wäre daheim zu nichts nutze. Nur draußen, da stände es seinen Mann. Hier müßten wir regieren." „Das scheint Ihr aus dem Grunde zu verstehen, Sölve Wedderken. Ich bin schon ganz klein unter Eurer Huld ge- worden," lachte Bent und zeigte mit der Hand eine Spanne hoch über den Fußboden. „So klein, Sölve Wedderken." Sölve lachte hell auf. Ta Plötzlich war es, als Halle ein Schuß durch die Nacht. — Bent und Peter sprangen zu gleicher Zeit auf. „Schiff in Not", riefen sie wie aus einem Munde. „Die Teerjacken her", schrie Peter mit Donnerstimme auf die Diele hinaus. „Ihr wollt doch nicht hinaus aufs Meer," wehrte Estrid, ihr Buch zusammenklappend, „der Sturm rast! Bei diesem Wetter kriegt ihr kein Boot in See." Peter Bonken sah seine Frau fest an. Die sonst so frohen, blauen Augen waren tiefernst, fast finster, als er antwortete: „Es ist doch selbstverständlich, daß wir unsere Pflicht tun." — — Knechte und Mägde eilten mit dtzm Oelanzug herbei. Wieder fiel ein Schuß und noch einer. Aufregend klang es durch das Donnern der Wogen. Im Augenblick standen die Männer bereit und neben ihnen Sölve, gleichfalls in Oelzeug, die schwarze Kappe von Wachstuch fest um das junge Gesicht gezogen. „Akke, schnell meine Wasserstiefeln", gebot sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. „Willst du vielleicht auch mit hinaus," spöttelte Estrid, „du dürftest den Männern nur im Wege sein." Sie sah nicht den leuchtenden Blick von Bent auf ihre junge Schwester. (Fortsetzung folgt.)