Einleitung. I. Elektrische Erscheinungen. Die elektrischen Erscheinungen waren bereits im Alterthume bekannt, es wird allgemein angenommen, dass schon Thales (geb. 640 v. Chr.) die Anziehung leichter Körperchen durch geriebenen Bernstein kannte. Der griechische Name des Bernsteins indessen: „Xezrpov", wird von Nzeiv, ziehen, abgeleitet, das ist Zugstein, während altdeutsch bernen: „brennen” bedeutet, das fossile Harz bezeichnend, welches angezündet werden kann. Doch hierauf scheinen sich die Kenntnisse der elek trischen Erscheinungen der alten Griechen beschränkt zu haben, bis Theophrastus von Lesbos (geb. 371 v.Chr.), ein berühmter Mineralog, an einem Lynkurion genannten Minerale beim Reiben oder Erwärmen ähnliche Erschei nungen, wie die am Bernstein gekannten, zuerst beobach tete. Doch scheint es sich hier um den bekannten Turmalin und die an ihm durch Erwärmen erzeugte Pyroelektricität, und nicht um durch Reibung erzeugte Elektricität zu handeln. Es ist nicht mit Sicherheit zu constatiren, ob das Lynkurion genannte Mineral wirklich Turmalin war. Auch Plinius spricht in seiner „Historia naturalis" von einem Steine, der, an der Sonne erwärmt, Zenger. Spannungselektricitilt. 1