216 Die Kohlen für Bogenlampen und deren Erzeugung. muss langsam erhöht werden, damit die Zersetzung allmählich erfolgt und die Gase Zeit finden zu entweichen. Die Kohlen ziehen sich hierbei beträchtlich zusammen. Nachdem man sie langsam erkalten gelassen, erhitzt man sie abermals, aber jetzt bis zur hellen Rothgluth. Nachdem sie wieder abgekühlt sind, haben sie eine stahlgraue Färbung und hinreichende Härte und Festig keit. Die Lampen verbrauchen von solchen Stäben stündlich 75 Mm., während sie 250 Mm. Carr’scher Kohlen bedürfen. Wünscht man Kohlen von noch grösserer Dichte herzustellen, so muss man sie nochmals tränken; dies kann aber nicht durch blosses Eintauchen der Kohlen geschehen, da hierbei wegen der schon ziemlich be deutenden Dichte derselben die Flüssigkeit nicht mehr in die Poren eindringen würde. Sie werden daher in einen Cylinder gegeben (Fig. 89), der von einem Dampf strom behufs Erwärmung umspült ist, dann die Luft aus dem Cylinder und den darin befindlichen Kohlen evacuirt, worauf man durch einen am Boden des Cylin- ders angebrachten Hahn die Flüssigkeit hineintreten lässt. Dann schliesst man diesen Hahn, öffnet den oben angebrachten Hahn, der die Verbindung des Cylinders mit dem Dampfkessel herstellt, und lässt durch den Dampfdruck die Flüssigkeit in die Poren der Kohlen hineinpressen. Hierauf wird die Flüssigkeit abgelassen und ein Dampfstrom durch den Cylinder gesandt, der die Kohlen von der oberflächlich anhaftenden Flüssig keit befreit und zugleich die leichter flüchtigen Kohlen wasserstoffe mitführt. Den Schluss des ganzen Ver fahrens bildet ein abermaliges Ausglühen der Kohlenstäbe.