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1798 PAPIER-ZEITUNG Nr. 47 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden soweit sie noch vorhanden sind zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 32/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Federhalter von Thomas Marshall Smith in Baltimore. DRP 119208. (Kl. 70) Dieser Federhalter gestattet bequeme Entfernung ab genutzter Federn. Die Feder e wird in üblicher Weise in der Hülse g gehalten. Die Hülse g sitzt abnehmbar auf dem Theile b des Halters a. An dem vorderen Ende dieses Theiles b ist ein Drahtstift d angebracht, welcher so gebogen ist, dass das eine Bild 1 Bild 2 Ende in der Mitte des Halters steckt, während das freie Ende ungefähr in der Verlängerungslinie der Oberfläche des Theiles b liegt. Soll die Feder aus dem Halter entfernt werden, so zieht man den Halterstiel a aus der Hülse g, schiebt den Stift d in der aus Bild 2 ersichtlichen Weise in das Loch f der Feder e und zieht die Feder heraus. Pat ent-An spruch: Ein Federhalter, dadurch gekennzeichnet, dass an dem von der Hülse abnehmbaren Halterstiel ein Draht befestigt ist, mit Hilfe dessen die mit einem Loch versehene Feder entfernt werden kann. Abreisskalender von Hans Jacobi in Berlin. DRP 119295. (Kl. 11) Auf einer mittels eines Knopfes D drehbaren Kreisplatte H sind Blätter befestigt, welche durch radiale Linien in sieben Abtheilungen getheilt sind. Jede Abtheilung ist für einen Wochentag nebst Datum und Monat bestimmt, sodass jedes Mal in der Oeffnung A der e beliebig gestalteten Decke C ein Tag, bei siebenmaliger Drehung also die sieben Wochentage nach einander xe erscheinen. Ist die erste Woche vergangen, so wird das oberste Papierblatt abge rissen. Für das Jahr sind 52 derartiger Blätter über ein ander angeordnet. Für Reklamezwecke kann - — - ! der Kalender noch derart ein ¬ gerichtet sein, dass das Wochenblatt äusser jedem Wochentage noch eine Ansicht öder Verkaufsanzeige eines Kaufhauses oder dergl. zeigt. Um diesen Reklameaufdruck sichtbar zu machen, kann in der Decke C noch eine zweite Oeffnung B angebracht werden. Patent-Anspruch: Ein Abreisskalender, gekennzeichnet durch einen hinter einer Schauöffnung drehbaren Abreissblock mit für eine Woche oder einen grösseren Zeitraum dienenden einzelnen Blättern. Verfahren zur Darstellung eines Acetylderivats der Cellulose von Dr. Leonhard Lederer in Sulzbach, Oberpfalz. DRP 120713. Zusatz zum DRP 118538. (Kl. 12) [Vergl. Papier- Zeitung 1901 S. 1248.] Die Einwirkung von Essigsäureanhydrid auf Hydrozellstoff bei Gegenwart von Schwefelsäure als Kondensationsmittel, welche dem Hauptpatent zu Grunde liegt, verläuft je nach der Temperatur verschiedenartig. Zur Unterscheidung der Reaktions produkte, welche ihrem äusseren Ansehen nach keine wesent liche Verschiedenheit zeigen, lässt man ihre Lösungen in Chloroform verdunsten und erhält alsdann Häutchen oder Blättchen, die spröde und glasartig sind, wenn die Acetylirung des Zellstoffs bei erhöhter Temperatur vorgenommen wurde, schmiegsam und zäh, wenn Temperaturerhöhung vermieden wurde. Um ein Erzeugniss von letzterwähnter Art zu erhalten, hat es sich als zweckmässig erwiesen, die Reaktionstemperatur unter 30 0 zu halten. Die Acetylirung kann nach Bedarf auch bei Gegenwart eines indifferenten Lösungsmittels, z. B. Chloro form, vorgenommen werden. Die Verarbeitung des Reaktions gemenges erfolgt in der bekannten Weise, doch kann statt Wasser auch Alkohol zur Entfernung der Essigsäure und des unveränderten Essigsäureanhydrids verwendet werden. Patent-Anspruch: Weitere Ausbildung des durch Patent 118538 geschützten Verfahrens, darin bestehend, dass die Einwirkung von Essig säureanhydrid auf Hydrozellstoff in Gegenwart von Schwefel säure zwecks Gewinnung eines schmiegsamen zähen Produktes bei einer unter 30° liegenden Temperatur durchgeführt wird. Schneidvorrichtung an Maschinen zur Herstellung von Düten oder Umschlägen zur Erzeugung von zwei gleich- oder ungleichgrossen Düten oder Umschlägen in einem Arbeitsgang von Gebr. Tellschow in Berlin. DRP 119 370. (Kl. 54) Mit den bisher gebräuchlichen Maschinen konnte man immer nur eine Düte oder einen Umschlag nach dem anderen herstellen. Vorliegende Erfindung ermöglicht, auf ein und derselben Maschine gleichzeitig mehrere gleich oder verschieden grosse Düten oder Umschläge herzustellen, wodurch die Leistungs fähigkeit der Maschine entsprechend vergrössert wird. Angenommen, es handle sich um die Herstellung von Düten nach Bildern 1 und 2, wovon Bild 1 eine Zwei-Pfund-Düte Bild 1 Bild 2 Bild 3 .t und Bild 2 eine Ein-Pfund-Düte veranschaulichen soll. Zur Herstellung dieser beiden Düten wird auf einer Falzmaschine gebräuchlicher Art ein von allen Seiten geschlossener Hohl körper (Bild 3) hergestellt, der dieselbe Breite wie die Düten Bild 4 hat und so lang ist, wie beide Düten zusammengenommen. Dieser Körper wird nun, wenn er die Falzvorrichtung der Maschine verlassen hat, einer Schneidvorrichtung zugeführt, welche den Hohlkörper in der Linie d durchschneidet, wodurch dann zwei Düten von der Höhe a und b entstehen. Die Schneidvorrichtung (siehe Bild 4) ist derart eingerichtet, dass der auf den Tisch t fallende Hohlkörper (Bild 3) von einer be weglichen Anschlagvorrichtung e gegen eine verstellbare, fest stehende Anschlagvorrichtung f geschoben wird, um dann von einer in der Linie g festgelagerten Schneidvorrichtung zer schnitten zu werden. Es kann auch die Schneidvorrichtung verstellbar sein. Will man eine andere Theilung des Hohlkörpers vor nehmen, also Düten von anderer Grösse herstellen, so wird die Anschlagleiste f nach rechts oder links verschoben, ebenso die Anschlagleiste e entsprechend eingestellt. Die Herstellung von Spitzdüten und von Umschlägen er folgt in ähnlicher Weise. Patent-Anspruch: Die Anordnung einer Schneidvorrichtung unterhalb oder neben der Falzvorrichtung einer Briefumschlag- oder Düten- maschine zu dem Zweck, ein als Doppelumschlag oder Doppel düte von der Falzvorrichtung erzeugtes Werkstück in zwei gleich oder ungleich grosse fertige Umschläge oder Düten zu theilen.