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PAPIER-ZEITUNG Nr. 45 1216 Lohnbewegung der Buchdrucker. Der Buchdrucker-Verein in Hamburg- Altona nahm in der Mitglieder-Versammlung vom 21. Mai einen Bericht der Fünfer-Kommission, die die bevorstehende Tarif-Revision zu begründen hatte, entgegen, worauf folgende Resolution einstimmig angenommen wurde: »Die Versammlung fordert ihren Gehilfenvertreter, Herrn Klapproth-Hannover, auf, bei der diesjährigen Tarif-Revidirung für Deutschlands Buchdrucker für nachfolgende Forderungen mit aller Energie einzutreten: Erhöhung der Grundposition und des Minimums um 10 pCt., auch Erhöhung des Gehalts um 10 pCt. für diejenigen Gehilfen, die bisher schon über Minimum entlöhnt wurden.' Erhöhung des Lokalzuschlages für Hamburg-Altona von 25 auf 83’3 pCt.,' Erhöhung der Extra-Entschädigung für üeberstunden bis 9 Uhr abends von 15 auf 25 Pf., von 9—11 Uhr von 25 auf 35 Pf., von 11—12 Uhr! von 35 auf 45 Pf., nach 12 Uhr nachts von 40 auf 50 Pf.; ferner Gleichstellung der Extra-Entschädigung für Arbeiten an den zweiten Feiertagen der drei Hauptfeste (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) mit den ersten Feiertagen (85 Pf. pro Stunde). Alle Sätze ausschliesslich Lokalzuschlag. Gleiche Arbeitsverhältnisse für Setzer und Drucker. Einführung einer gleichmässigen Lehrlingsskala für Setzer und Drucker, die Einschränkung der Lehrllngszahl herbeiführt. In Städten mit über 100000 Einwohnern ist die Arbeitszeit durchgehend, d. h. 83 4 stündig. An der Druckmaschine sind nur gelernte Gehilfen zu beschäftigen. Einfügung eines Setzmaschinen-Tarifs in den allgemeinen Tarif, entsprechend dem vom Nordd. Maschinensetzer-Verein aus gearbeiteten Entwurf. Hinzuziehung von Sachverständigen zur Berathung, die von Seiten der Maschinensetzer zu wählen sind. Auf hebung aller Ausnahme-Bestimmungen. Die Kondition und deren Dauer darf von der Zugehörigkeit zu irgend einem Verein oder einer Kasse nicht abhängig gemacht werden. Das Mindestgehalt für solche Gehilfen, die weniger als fünf Jahre gelernt haben, ist bis zur Erreichung dieser Zeit von 15 auf 18 M. (ausschliesslich Lokalzuschlag) zu erhöhen. Aufnahme des § 616 des BGB. in den Tarif. Die Dauer des Tarifes darf drei Jahre nicht überschreiten. Ehrung. Herr Georg Meisenbach sen., Begründer der Firma Meisen bach, Riffarth & Co. in München, Berlin und Leipzig, feierte am 27. Mai in München sein 60. Geburtsfest. Aus diesem Anlass über raschten ihn schon in früher Morgenstunde Mitglieder der Arbeiter schaft unter der Leitung ihres Chormeisters Hans Schneider mit einem Ständchen, bestehend aus drei Männerchören (»Der Tag des Herrn« von Mendelssohn, »0 Wald« von Häser, »Aus der Jugendzeit« von Radeke) und einem Hornquintett. Um 10 Uhr vormittags be glückwünschten die drei ältesten Arbeiter der Firma im Auftrage des Gesammtpersonals den Jubilar und überreichten ihm auf kunstvoll gesticktem Kissen eine auf Silber gravirte, in reichem Emailrahmen gefasste Adresse, ein prächtiges Stück Münchener Kunstgewerbes. Der Gefeierte hat sich um die Erfindung und Einführung der Autotypie sowie um die Entwicklung der modernen Reproduktionstechniken überhaupt unvergängliche Verdienste erworben. Auszeichnung. Die filosofische Fakultät der Universität Zürich ernannte den Verleger Ulrico Hoepli in Mailand zum Ehrendoktor. Dr. Hoepli hat sich um die billigen Ausgaben der italienischen Klassikerlitteratur sehr verdient gemacht, g. Büchertisch Taschenbuch der praktischen Fotografie von Dr. E. Vogel. Achte bis Neunte Auflage. Berlin, Verlag von Gustav Schmidt (vorm. Bob. Oppenheim). Preis gebunden 2 M. 50 Pf. Dieses kleine hübsch ausgestattete Oktavbuch bietet dem mit der Fotografie Unbekannten, der sich als Liebhaber über ihr Wesen unterrichten will, Alles, was er braucht. Die fotografischen Apparate, Einrichtung der Dunkelkammer, Negativ-, Positiv- und Pausverfahren sind für den Laien klar und verständlich unter Weglassung alles Nebensächlichen dargestellt. Gute Bilder zeigen die beschriebenen Geräthe, und sieben Tafeln enthalten Beispiele von Negativen und Positiven, von verschieden ausgefallenen Aufnahmen desselben Bildes und Aufnahmen mit gewöhnlicher, sowie mit farbenempfindlicher Platte. Die Ausstattung des Buches ist zweckmässig und hübsch. Leitfaden der Landschafts-Photographie von Fritz Löscher. Mit 20 Tafeln nach Aufnahmen des Verfassers. Verlag von Gustav Schmidt (vorm. Bob. Oppenheim) in Berlin. Preis geheftet 3 M. 60 Pf., gebunden 4 M. 50 Pf. Das Buch soll eine Ergänzung zu den verschiedenen Lehrbüchern der Fotografie bilden und dem Amateur oder Fachmann bei der Auf nahme von Landschaften Rathschläge ertheilen. Dabei ist die praktische Seite besonders berücksichtigt und demzufolge wurden die drei Abschnitte »Vor der Aufnahme«, »Die Aufnahme«, »Nach der Aufnahme« in viele Unterabtheilungen zerlegt, in welchen von der Auswahl des Formates für den Apparat bis zur Anfertigung von Diapositiven für Projektion fortgeschritten wird. Die vom Ver fasser aufgenommenen schönen Beilagen dienen zur Veranschaulichung des im Text Gesagten, und Letzterer hat den Vorzug leichter, z. Th. sogar witziger Schreibweise, die den Leser fesselt, ohne ihn zu er müden. Die vornehme Ausstattung entspricht dem werthvollen Inhalt. 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