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1076 PAPIER-ZEITUNG Nr. 28 Ueberhitzter Dampf nach J. Jedlicka Einem Referat der Zeitschrift für angewandte Chemie über den Aufsatz von J. Jedlicka: »Wie hoch soll der Dampf über hitzt werden, um einen minimalen Dampf- und Heizmaterial verbrauch bei den Dampfmaschinen zu erzielen«, erschienen in der »Oesterr. Zeitschrift f. Berg- u. Hüttenwesen«, entnehmen wir Folgendes: Der Speisewasserverbrauch einer mit gesättigtem Dampfe gespeisten Dampfmaschine setzt sich, wie dies Hrabäk in seinem »Hülfsbuch für Dampfmaschinentechniker« angenommen hat, aus folgenden Theilen zusammen: 1. Aus dem nutzbaren Dampfverbrauch. 2. Aus den Verlusten innerhalb der Dampfmaschine, welche zweierlei Art sind: a) der Abkühlungsverlust, dessen Ursache die Abkühlung des Kessel dampfes durch die kälteren Zylinderwände ist, was theilweise Kondensation des Admissionsdampfes zur Folge hat, b) der Dampf lässigkeitsverlust, welcher durch die Undichtigkeit des Kolbens, der Steuerorgne, Stopfbüchsen usw. verursacht ist. 8. Aus dem Verlust in der Rohrleitung zwischen Dampfkessel und Maschine, welcher wieder a) aus dem Abkühlungsverlust, b) aus dem Dampflässigkeits- Verluste zusammengesezt ist. Verfasser bespricht Ursachen und Grösse der einzelnen Verluste und wendet sieh dann zur Beantwortung der Frage, wie hoch der Dampf vor Eintritt in den Dampfzylinder erhitzt werden muss, damit die Temperatur desselben weder während der Admission noch während der Expansion unter die Sättigungstemperatur sinke. Die Admissionsarbeit berechnet Verfasser aus den Zylinderdimensionen, den Dampfverbrauch nach den Hrabäk’schen Tabellen, die Wärme menge, welche vom Dampfe an die Wände abgegeben wird, nach den von Doerfei in seiner Abhandlung »Die Anwendung überhitzten Dampfes zum Betriebe von Dampfmaschinen« gemachten Angaben. Aus den in einer Tabelle zusammengestellten Ergebnissen geht Folgendes hervor: 1. Es genügt, dass der überhitzte Dampf vor Eintritt in den Zylinder eine Temperatur von 260° C. bei kleinen, 270° C. bei mittleren, 275“ C. bei grossen Einzylinder-Dampfmaschinen besitze, um das Kondensiren des Dampfes im Dampfzylinder zu vermeiden und dadurch geringsten Dampf- und Heizmaterialverbrauch zu erzielen. 2. Diese Ueberhitzungstemperatur ist bei einer und derselben Maschine desto kleiner, je höher die Admissionsspannung ist, und kann bei den in Betrieb stehenden Maschinen auf Grund des Indikator- Diagrammes genau festgestellt werden. 8. Infolge einer solchen zweckmässigen Ueberhitzung beträgt bei Admissionsspannungen von 4 10 Atm. und bei den günstigsten normalen Füllungen der Speisc- wasswwrbrauch pro indizirte Pferdekraftstunde: 8—7 kg bei kleinen, 7—6 kg bei mittleren, 6—5,8 kg bei grossen, gut ausgeführten und mit Sorgfalt bedienten Einiylinder - Kondensations - Dampfmaschinen mit Dampfnemd, sodass dieselben in Bezug auf Speisewasser und Heizstoff verbrauch den mit demselben Dampf gespeisten Dreifach-Expansions- Dampfmaschinen gleichwerthig sind und die Zweifach - Expansions maschinen um 10 pCt. übertreffen. Bei' Einzylindermaschinen ohne Dampfhemd beträgt der Speisewasserverbrauch 8,5—7,5 kg bei kleinen, 7,5—7 kg bei mittleren, 7—6 kg bei grossen Maschinen, sodass die selben den mit demselben Dampf gespeisten Zweifach-Expansions- Dampfmaschinen gleichwerthig sind. 4. Dabei wird im Verhältniss zum gesättigten Dampf an Speisewasser und Kalorien eine Ersparniss von 25—35 pCt. bei den Auspuff- und 80 40 pCt. bei den Kondensations- Dampfmaschinen erzielt. Verfasser bespricht dann die Mehrzylinder-Dampfmaschinen und folgert aus den in Tabellen zusammengestellten Zahlen: 1. Bei Zivei zylindermaschinen beträgt die Ersparniss bei Anwendung überhitzten Dampfes dem gesättigten Dampfe gegenüber 17 pCt. an Speisewasser 1 bei" einfacher Ueberhitzung (auf etwa 10 - - Heizstoff j 270° C.). bei doppelter, d. h. Ueberhitzung auf etwa 270° C. vor Eintritt in den Hoch- druck- und auf etwa 870“ C. vor Eintritt in den Niederdruckzylinder. 2. Bei Zweizylindermaschinen erspart man bei Anwendung der Zwischenüberhitzung (auf etwa 270’C. vor Eintritt in den Hochdruck- und auf etwa 370" C. vor Eintritt in den Niederdruckzylinder) im Vergleiche zur einfachen Ueberhitzung (auf etwa 270" C.) 16 pCt. an Speisewasser, 2—7 pCt. an Heizmaterial. 3. Zweizylindermaschinen mit Zwischenüberhitzung ergeben im Vergleiche mit den Dreizylinder maschinen mit einmaliger Ueberhitzung (auf etwa 270" C.) zwar eine Ersparniss ungefähr um 6 pCt. an Speisewasser, aber um 3—10 pCt. grösseren Heizmaterialverbrauch. 4. Bei Dreizylindermaschinen mit einfacher Ueberhitzung auf etwa 270" C. erspart man gesättigtem Dampf gegenüber 16 pCt. an Speisewasser, 9 pCt. an Heizmaterial. 5. Einzylindermaschinen mit auf 270" C, überhitztem Dampf sind den mit demselben Dampf gespeisten Dreizylindermaschinen gleichwerthig und ergeben eine Ersparniss von etwa 10 pCt. an Speisewasser und Heizmaterial gegenüber den mit demselben Dampf gespeisten Zwei zylindermaschinen. 6. Durch die Verwendung des auf etwa 270° C. überhitzten Dampfes wird der Wärmeeffekt bei den Einzylindermaschinen im Vergleich mit solchen ohne Ueberhitzung um 30—40 pCt., bei den Mehrzylindermaschinen mit einmaliger Ueberhitzung um 9—12 pCt. erhöht. In allen Erwägungen dieses Artikels über die Mehrzylinder maschinen wurde vorausgesetzt, dass der Dampf vor Eintritt in die Maschine dieselbe Temperatur hat wie bei den Einzylindermaschinen. Willig & Radkau Hannover Buchbinderei u. Cagerkasten-Fabrik Sp ec ialitat: v.Schreibmappen, Schreibunterlagen, Notiz büchern, Westentaschen blocks etc. [121245 Gesetzlicii gescbützte Brieftaschen Lagerkasten für alle Papiere, DRGM. und Englisch Patent — Prospecte und Preislisten gratis und franco — Hans Reisert, Köln Zweigniederlassung: LEIPZIG, Gerberstr. 19/21 118356] Bewegliche I Schutsglasvorrichtung Einfacher, zuverlässiger, dauerhafter Apparat, zuver lässigster Schutz gegen Verbrühungen beim Zerspringen der Wasserstandsgläser.* Von den Gewerbe-Inspectionen empfohlen Viele Tausende verkauft AusfüMiche Prospecte stehen frei zur Verfügung Kraftbleiche mit 30 bis 80 pCt. Ersparniss Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma [125140