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1646 PAPIER-ZEITUNG Nr. 43 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden soweit sie noch vorhanden sind zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 32/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Walzenbelastungsvorrichtung für Kalander von Carl Schür mann in Düsseldorf. DRP 119139. (Kl. 8) Vergl. Papier- Zeitung von 1900, Seite 3756. Ueber den Zapfenlagern der obersten Walze befindet sich, wie üblich, je ein einarmiger Hebel A mit dem festen Dreh punkt bei B und dem Angriffspunkt C für die Zugstange D. Jede Zugstange D ist in dem Drehpunkt E mit einem Winkel- hebelH verbunden, der sich um den festen Zapfen F drehen kann.aDer andere Angriffspunkt G des Winkelhebels H ist durch eine Zugstange M in dem Punkte J mit einem zweiten Winkelhebel L verbunden, der sich um den festen Drehpunkt K bewegt und auf dem freien Schenkel N das Belastungsgewicht Q trägt. Der Vortheil dieser Hebelanordnung liegt in dem grossen Uebersetzungsverhältniss und der Lage des festen DrehpunktesF zwischen der Zugstange D und dem Kalandergestell. Patent-Anspruch: Eine Walzenbelastungsvorrichtung für Kalander, dadurch gekennzeichnet, dass der einarmige Druckhebel (A) durch die Zugstange (D) mit einem Winkelhebel (H) in Verbindung steht, dessen Drehpunkt (F) zwischen dem Zugstangenauge (E) und dem Kalandergestell liegt, und dessen zweiter Schenkel durch ein Verbindungsstück (M) mit einem zweiten Winkelhebel (L) verbunden ist, auf dessen freien Schenkel (N) das Belastungs gewicht (Q) wirkt. Holländergrundwerk von Gustav Hemecker in Hohen limburg. DRP 119179. (Kl. 55) Bei den Grundwerken der Papierstoffholländer, welche aus einer Anzahl parallel neben einander angeordneter Messer be stehen, ist die Beobachtung gemacht worden, dass die vordersten, d. h. diejenigen Messerreihen des Grundwerkes, welche mit dem zu zerkleinernden Stoff zuerst in Berührung kommen, fast allein die Zerkleinerung des Stoffes bewirken. Die folgenden Messerreihen tragen garnicht oder doch nur sehr wenig zur Zerkleinerung des Stoffes bei; der Stoff setzt sich bei der Um drehung der Holländerwelle in die Fugen zwischen den Messern der Rolle fest und wird von letzterer über das Grundwerk hin weggeschoben. Diesen Uebelstand sucht die vorliegendeä Erfindung jda- durch zu heben, dass die Grundwerke nicht mehr aus einer zusammenhängenden Gruppe, sondern aus mehreren, jeweils nur eine geringe Anzahl Messer enthaltenden und in genügend grossen Zwischenräumen von einander angeordneten Messer reihen gefertigt werden, wobei dafür gesorgt wird, dass zwischen den Messerreihen der einzelnen Gruppen stets frische, noch unzerkleinerte Waare zur Verarbeitung gelangt. Wegen der Einzelheiten wolle man die Patentschrift ver gleichen. Masse für Stereotypmatrizen von Franz Deschnak und Hans Löwe in Charlottenburg. DRP 119078. (Kl. 15) Die bisher bekannten Stereotypmatrizen bestehen der Haupt sache nach aus Pflanzenfaser, welche in geeigneter Weise vor bereitet ist. Die so hergestellten Matrizen sind infolge der ge ringen Elastizität der Pflanzenfaser sehr brüchig. Nach vorliegender Erfindung soll anstelle der Pflanzenfaser Asbestfaser verwendet werden, da diese langfaseriger ist und höhere Wärmegrade verträgt. Zu diesem Zwecke werden die Asbestfasern unter Benutzung geeigneter Füll- und Binde mittel zu einer Masse verarbeitet, die, in Plattenform gebracht, anstelle der bisher üblichen Papiermassen und dergl. zum Ab formen des Drucksatzes dient. Diese Masse ist elastischer, bricht weniger leicht und ergiebt einen schärferen Abguss. Als Füll- und Bindemittel kann man Kieselguhr, Asbestpulver, Zinkweiss, Schieferpulver, Presskohlenasche, Glimmerpulver, Talkum, Kalk, Marmorpulver, Thonerde, Dextrin (gelöst), Gummi arabicum, Alaun, gereinigtes Oel, Leim, Stärke, Buchweizen mehl, Borax und venezianischen Terpentin benutzen. Die Zusammensetzung wechselt nach der Stärke der zur Verwendung gelangenden Matrizen; bei dünnen Matrizen nimmt man mehr Asbestfaser, bei dickeren dagegen mehr Füllmittel. Als Beispiel diene folgende Zusammensetzung: Asbestfaser 35 Theile Kieselguhr 25 „ Dextrin in Wasser gelöst (6 + 1000) 60 „ Oel 8 » Zunächst wird das Oel mit dem gelösten Dextrin durch einandergemischt und dann Kieselguhr sowie Asbestfaser in dem angegebenen Verhältniss zugesetzt. Die Masse wird dann in einer Farbmühle durchgearbeitet und in plastischem Zu stande mittels Walzen oder dergl. in bestimmter Stärke gleich mässig auf einen leichten Stoff, wie z. B. Gaze oder Nessel tuch, gebracht. Nach erfolgter Trocknung kann man den so vorbereiteten Stoff in Tafeln zerschneiden. Patent-Ansprüche: 1. Die Anwendung einer plastischen Masse, welche Asbest fasern anstelle der bisher üblichen Pflanzenfasern enthält, zur Herstellung von Stereotypmatrizen. 2. Verfahren zur Herstellung von Platten für Stereotyp matrizen gemäss Anspruch 1, darin bestehend, dass eine aus Asbestfasern, Füllmitteln und Bindemitteln bestehende Masse auf einen leichten Stoff, wie Gaze, Nesseltuch und dergl. auf getragen und durch Walzen oder dergl. in gleichmässiger Dicke festgepresst wird. Schneidvorrichtung für Pappdeckelbeklebemaschinen von Ferd. Emil Jagenberg in Düsseldorf. DRP 119369. (Kl. 54) Bei dieser Schneidvorrichtung wird das Papier zwischen den Pappdeckeln sicher zertrennt, und etwa beim Zertrennen gelöste Kanten des Papiers werden von Neuem aufgeklebt. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein oder mehr an einer Walze oder Welle angebrachte Messer, unter welchen der Papierstreifen hingleitet, bis das Messer in den Zwischen raum zwischen den Pappdeckeln einfällt und, durch den vor wärtsbewegten Streifen mitgenommen, sich abwärts bewegt und das Papier zerschneidet. Wegen der Einzelheiten muss auf die Patentschrift ver wiesen werden. Vorrichtung zur Herstellung von Wulsten an den Biegestellen von Pappen und dergl. von Max Schubert und Fritz Lang heinrich in Kottbus. DRP 119244. (Kl. 54) Die Pappe wird zwischen einem Falzring und zwei waage recht liegenden Rillenformrollen hindurchgeführt. Dabei sind die senkrecht und waagerecht verstellbar gelagerten Rillenform rollen am Pressrande derart glatt geformt, dass die Pappe während des Wulstens, entsprechend der Stärke und Höhe der Wulst über dem Falzring, zwischen den Rändern der Form- rollen nach oben ausweichen kann. Wegen der Einzelheiten wolle man die Patentschrift ver gleichen.