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1060 PAPIER-ZEITUNG Nr. 28 Papierindustrie in Baiern Nachstehend geben wir aus den Jahresberichten, welche die baierischen Fabrik- und Gewerbe-Inspektoren über ihre Thätigkeit im Jahre 1900 und die dabei gemachten Beobachtungen erstattet haben, dasjenige, was dieselben über die Papier-Industrie mittheilen. Uebersicht der im Berichtsjahre der Aufsicht unterstellten Anlagen der Papier-Industrie im Regierungs-Bezirk Oberbaiern Zahl der Fabriken 64 Zahl der Arbeiter männl. weibl. zusammen 1526 1244 2770 Niederbaiern 23 1027 355 1882 Pfalz 41 1818 845 2168 Oberpfalz 12 208 120 328 Oberfranken 18 314 134 448 Mittelfranken 50 570 1072 1642 Unterfranken 21 1443 293 1786 Schwaben 25 660 406 1066 Königreich Baiern 254 7061 4469 11580 Davon wurden revidirt mit darin beschäftigten Erwachsene 162 Arbeitern: 4552 2867 6919 Junge Leute von 14- -16 Jahren 130 339 469 Kinder unter 14 Jahren 15 26 41 im Ganzen 4697 2782 7429 In den gewerblichen Anlagen der Papier-Industrie wurden im Laufe des Berichtsjahres 184 Revisionen vorgenommen, davon ö in der Nacht, 9 an Sonn- und Festtagen; 148 Anlagen wurden einmal, 17 zweimal, 1 dreimal, 1 viermal revidirt. 14 Anlagen der Papier-Industrie wurde Ueberarbeit erwachsener Arbeiterinnen für Wochentage äusser Sonnabend bewilligt, und zwar eine Bewilligung durch die höhere, 25 durch die untere Verwaltungs behörde ertheilt; davon 6 bis 1 Stunde, 2 über 1 bis l'/ a Stunden, 18 über 112 bis 2 Stunden; die Zahl der Arbeiterinnen, für welche Ueberarbeit gestattet war, betrug 635, die Zahl der Betriebstage 282 und die Zahl der bewilligten Ueberstunden 11501. Von den zwei Assistentinnen wurden zusammen 1840 (857) Revisionen vorgenommen; die Zahl der Reisetage derselben betrug 178 (183). Die Revisionen der Assistentinnen erstreckten sich mit Ausnahme des Baugewerbes auf sämmtliche Gruppen der Gewerbe statistik. Von den hierbei erhobenen 809 (819) Beanstandungen be zogen sich 139 (117) auf ungesetzliche Arbeitszeit, 5 (21) auf un geeignete Beschäftigung jugendlicher oder weiblicher Personen, 26 (28) auf Fehlen von Schutzvorrichtungen, 864 (890) auf Uebertretung formeller Vorschriften, 278 (268) auf hygienische und sittliche Miss stände. Die letztgenannten Missstände betrafen mangelhafte Ventilation und Staubbeseitigung in 55 (89), Unreinlichkeit in Arbeitsräumen in 39 (32), baulich nicht entsprechende abgeschlossene Aborte, Arbeite-, Ankleide- und Schlafräume in 45 (20) Fällen. Der Verkehr der Assistentinnen mit den Arbeitgebern bot nur selten Schwierigkeiten, in den meisten Fällen fanden sie freundliches Entgegenkommen; in kleinen Betrieben wirkte ihr Erscheinen anfangs zuweilen befremdend. Die Arbeiterinnen brachten den weiblichen Beamten vielfach steigen des Interesse und wachsendes Vertrauen entgegen, namentlich in bereits wiederholt revidirten Betrieben; theilweise freilich wird für diese neue Institution noch wenig Verständniss bezeigt. Die Sprech stunden der Assistentinnen wurden auch diesmal wieder fast nicht besucht, bei anderen Gelegenheiten jedoch wurden den weiblichen Beamten in mehreren Fällen Anliegen und Beschwerden mitgetheilt. Trotz der Zurückhaltung, welche sonach die Arbeiterinnen den Assistentinnen gegenüber grossentheils noch immer beobachten, kann die Thätigkeit dieser letzteren dennoch als erspriesslich bezeichnet werden. In der Stellung der übrigen Aufsichtsbeamten zu den mit ihnen in Berührung kommenden Kreisen hat sich nichts geändert. Die Be ziehungen zu den Arbeitgebern waren zumeist befriedigend. Auch der Verkehr mit den Berufsgenossenschaften war zufriedenstellend; mehrmals fanden wieder gemeinsame Betriebs-Besichtigungen mit den berufsgenossenschaftlichen Aufsichtsbeamten statt. Was endlich die Stellung der Gewerbe-Inspektionen zur Arbeiterschaft anlangt, so darf wohl aus der regen Inanspruchnahme der Beamten durch einzelne Arbeiter wie insbesondere auch durch deren Organisationen, durch die Arbeiter-Sekretariate usw. auf ein wachsendes Zutrauen zu der Ge werbeaufsicht geschlossen werden. Die Aufsichtsbeamten lernen ihrer seits einen regelmässigen und geordneten Verkehr mit den Arbeitern und deren Vertretungen als werthvoll für die Förderung der dienst lichen Interessen mehr und mehr schätzen und sind bemüht, denselben auszugestalten. In einer Papierfabrik, in welcher Arbeiterinnen nachts beschäftigt angetroffen worden waren, wurde der Werkmeister der betreffenden Abtheilung mit 20 M. Geldstrafe belegt. Unfälle: In einer Zellstofffabrik stieg ein sonst verlässiger Arbeiter, ohne die ausgerückte Stellung des Stoffelevator-Antriebes zu sichern, auf das von der Abdeckung entblösste Becherwerk und wurde beim Ingangtreten der Elevatorbewegung zwischen den Bechern und einer Achse erdrückt. Ein Arbeiter fand bei Bedienung einer Papiermaschine den Tod, indem er zwischen die Filzleitwalze und den Trockenzylinder gerieth. Leipziger Buchbinderei-Hct.-Ges. vorn. Gustav Fritzscbe, Leipzig. €eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Unser neuer Pracbtkatalog für 1901 Uber Postkarten-HIbums Amateur- Albums« mit soo Deubeiten ist erschienen und wird auf Verlangen gratis und franco versandt. [128897 Leipziger Buchbinderei • Hctiengesellschaft vorn. Gustav Fritzsche, Leipzig. 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