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1514 PAPIER-ZEITUNG Nr. 40 2. Rechnungslegung durch den Kassenführer Herrn Friedr. Wilh. Abel. 3. Besprechung der Lage der Buntpapier-Fabrikation. 4. Preisfragen. 5. Ankauf einer, die Entwicklung der Buntpapier-Fabrikation darstellenden Sammlung von Buntpapier - Mustern des Herrn Seegers. Papier-Industrie-Verein 24. Jahres-Versammlung in Frankfurt a. FL. Sonnabend, 8. Juni, vormittags 10 Uhr TAGES - ORDNUNG: 1. Bericht des Vorsitzenden über den Stand des Vereins. 2. Rechnungslegung durch den Kassenführer Herrn Friedr. Wilh. Abel. 3. Vorstandswahl. (Herr Friedr. Wilh. Abel scheidet satzungsgemäss aus und ist wieder wählbar.) 4. Zollfragen. Referent : Herr Referendar Hager, Geschäfts führer der Vereinigung für die Zollfragen des Papier faches. a) Vereinigung für die Zollfragen des Papierfaches. b) Handelsvertrags-Verein. 5. Die Post und ihre Ansprüche an Briefdecken und Kreuz bänder. 6. Ertheilung von Diplomen für treue Mitarbeit. (Anträge sind an den Vorsitzenden zu richten.) 7. Bericht über die vertraulichen Listen und Auskunft- ertheilung durch den Vertrauensmann Geh. Regierungs- rath Carl Hofmann. 8. Aussprache über die Erfolge der durch den Verein ge währten Rechtshilfe. 9. Ankauf einer die Entwicklung der Buntpapier-Fabrikation darstellenden Sammlung von Buntpapier - Mustern des Herrn Seegers. 10. Gleichstellung der Portosätze von Drucksachen mit jenen von Waarenproben. 11. Wahl des Ortes der nächsten Jahres-Versammlung. Holzfrei Schreib- und Druckpapier Telegramm Frankfurt a. M., 15. Mai, 3 Uhr 56 Minuten nachmittags Die heutige Versammlung der Fabrikanten-Vereinigung holzfreier Papiere beschliesst einstimmig: An den Februar-Beschlüssen wird festgehalten. Preis ermässigungen sind mit Rücksicht auf die unverminderte Höhe der Herstellungskosten ausgeschlossen. Sollte sich die Marktlage abschwächen, dann wird die Erzeugung eingeschränkt. In der Versammlung wird festgestellt, dass billigere Preise nur für minderwerthige Fabrikate im Markte sind. Die Vereinigung Deutscher Tintenfabrikanten hielt infolge Einladung des Inhabers der Rödelheimer Tintenfabrik, Herrn Dr. Goedeckemeyer, ihre diesjährige Generalversammlung in den letzten Tagen im Taunus, Frankfurt a. M., ab. Derselben wohnten die bedeutendsten Firmen des Faches aus Berlin, Chemnitz, Dresden, Stettin, Hannover usw bei. Es blieben im Wesentlichen die im vergangenen Jahre in Leipzig gefassten Beschlüsse in Kraft, obwohl weitere Preissteigerung vieler Rohstoffe sowie Erhöhung der Arbeitslöhne stattgefunden hat, und nur Kohlen inzwischen billiger geworden sind. Durch den engen Zusammenschluss aller maassgebenden Tintenfabriken wurde den gegenseitigen Preisunterbietungen wirksam begegnet. Ausserdem geht die Vereinigung scharf gegen unlautere Wettbewerber vor, welche durch falsche Angaben auf den Etiketten das Publikum zu täuschen suchen. Unter Führung des Herrn Dr. Goedeckemeyer wurden äusser den Hauptsehenswürdigkeiten Frankfurts folgende Fabriken besichtigt: Farbwerke Höchst, Korkfabrik Gebr. Bannach- Bockenheim, Elektrizitätswerk Frankfurt, Tintenfabrik Rödelheim. Unter den seitherigen Konkurrenten entwickelte sich eine fröhlich kollegiale Stimmung. Als Ort der nächsten Zusammenkunft 1902 wurde Dresden gewählt. (Frankf. Neueste Nachr.) Skandinavischer Zellstoff-Verein Beide Abtheilungen des Vereins, die schwedische wie die nor wegische, hielten am 11. d. Mts. in Kristiania unter Vorsitz des Vor stehers der norwegischen Abtheilung, Dr. G. Schibbye, ihre recht zahlreich besuchte ordentliche Generalversammlung ab. Nach Be sprechung der Lage des Marktes meinte die Versammlung als die zur Zeit geltenden Preise erachten zu können: 8 Lstr. 10 sh. bis 9 Lstr. die Tonne cif London für gewöhnlichen prima Sulfit- und Sulfat-Zellstoff von wohlbekannten Marken (rund 170 bis 180 M.). Aus der Veranlassung, dass der Verein in diesem Monat sein lOjähriges Bestehen feiern kann, fand am 12. d. Mts. ein Festessen auf Holmenkollen statt, zu welchem die Minister des Innern und der öffentlichen Arbeiten, Staatsrath Thilesen sowie die Vorsitzenden der beiden Abtheilungen des skandinavischen Holzschleifer - Vereins, Kammerherr Mathiessen und Fabrikbesitzer Montgomery, sowie mehrere Andere eingeladen waren. F. Streifiges Papier Zu Nr. 87 Aus den Angaben der Papierfabrik geht hervor, dass die Streifen nur bei gut geleimten stärkeren Papieren entstehen, also bei Papieren, die mit weniger zufliessendem Wasser auf dem Siebe gearbeitet werden, während bei dünneren wasserdurchlässigeren Papieren gleichere Vertheilung eben durch die hierdurch bedingte grössere Stoff-Wasser menge auf dem Siebe stattfindet. Raschere Schüttlung erzeugt stets auch innigeren Anschluss der Fasern aneinander und hierdurch weniger Abfluss von Tischwasser, also verminderten Stoffwasser-Umlauf. Aus diesen Merkmalen lässt sich annehmen, dass bei der in Nr. 37 erwähnten Maschine der Auflauf des Stoffes aufs Sieb vom Siebleder weg bei dickeren Papieren ungleich erfolgt. Stärkere Zuströmungen vom Ueberfall des Knotenfanges her erzeugen stets auch stärkere Stoffansammlungen in der Laufrichtung, während links und rechts des stärkeren Streifens eine Schwächung des Blattes auf dem Siebe ein tritt. Solche Streifen machen sich umso mehr bemerkbar, je höher und ungleicher der Ueberfall vom Knotenfang zum Brustbrett ist, je weniger letzteres tief ist, je grösser der Abstand der Sieblederkante vom ersten Lineal über dem Siebe und je unruhiger der Auflauf des Stoffes aufs Sieb ist. Beschwerte Stoffe haben sowieso das Be streben, sich rasch zu setzen, werden also auch da in grösserer Menge sich niederlassen, wo sie in stärkerer Strömung mehr zugeführt werden. Um derartige Streifenbildungen zu vermeiden, sollte schon der Ueberfall vom Knotenfang zum Teller (wenn angängig) möglichst niedrig gemacht werden. Der Teller sollte nicht zu flach sein und hinten eine tiefere Mulde bilden, damit die Wallungen des Ueberfalles sich eher ausgleichen. Dann sollte über dem Siebleder stets ein Lineal angebracht sein, mindestens darf aber der Abstand von der Sieblederabflusskante bis zum ersten Lineal über dem Siebe nicht zu gross sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der zwischen den Linealen an gesammelte Schaum zur Streifenbildung beiträgt, wenn er in zu grosser Menge auf den fortfliessenden Stoff drückt An den Flügelschrauben und den Spalten der Schaumlatten findet der Schaum theilweise Stütz flächen und drückt weniger stark auf den vorfliessenden Stoff, solche Stellen begünstigen also den Zufluss. Kurtz * * * Gernsbach, Baden, 9. Mai 1901 In Nr. 87, Seite 1395, bringt die Papier - Zeitung einen Artikel »Streifiges Papier«. Die Streifen liegen nach dem Einsender in der Richtung des Papierlaufes und bilden sich gleich hinter den Schaum latten. Letztere Beobachtung ist meinen Erfahrungen nach durchaus richtig. Man wird hinter der letzten Schaumlatte auf der Stoffbahn sofort die Bildungen von längsgestreiften Anschwellungen sehen. Ein Quer schnitt würde die Bahn zeigen als Berg und Thal u. s. f. Im Gegen satz zu der Mittheilung des Einsenders, der die Uebel nur bei starken, beschwerten Papieren bemerkte, habe .ich reiche Gelegenheit, diese Schwellungen und Kontraktionen des Durchlaufes zwischen senkrecht stehender Schaumlatte und Sieb auch bei dünnsten Papieren ohne jeden Füllstoff zu beobachten. Zur Vermeidung dieser Uebelstände habe ich eine Konstruktion der Schaumlatte vorgeschlagen dahingehend, dass von senkrechten, graden Schaumlatten abgesehen wird und dieselben entweder winklig oder noch besser in Kurvenform gebogen, am beeten parabolisch, hergestellt werden. Oben erwähnte Schwellungen, Kontraktionen usw. hinter der letzten Schaumlatte werden auf diesem Wege des ausgleichenden regel mässigen Durchflusses vermieden. Vom 11. Mai 1900 ab wurde mir diese Einrichtung vom Kais. Patentamt unter Nr. 116781, Klasse 55 d, patentirt. G-. Schultz * * * Die Antwort der Redaktion auf die in Nr. 37 Seite 1395 ge- stellte Frage ist zutreffend. Sonderbar ist es aber, dass nicht schon der Maschinenführer auf den Grund dieser alltäglichen Erscheinung gekommen ist. Ich will auf einen anderen Grund von Längsstreifen im Papier