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| Buchgewerbe I Buchbinderei * * Buchdruck *** * * * Buchhandel *** Steindruck Eingesandte Werke finden Besprechung Nr. 39 < S* 8sehuch MSREheTkuagag Sudan kostenfrei» Aufahme • «479 BAikazbeikeg und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung Muster-Austausch des Deutschen Buchgewerbe-Vereins Fortsetzung zu Nr. 36 d. Js. Nachdruck verboten Alexander Grosset in Riga ist mit einer durch die Art ihrer Herstellung anziehenden Arbeit vertreten. Es ist eine Druck sache zur Gutenbergfeier in Riga, deren Original in Feder zeichnung entworfen und auf Stein gezeichnet wurde. Dann fertigte man hiervon einen Umdruck auf Zink, ätzte diesen für den Buchdruck und druckte schliesslich auf einer Phönixpresse. Dass alle diese Arbeiten im eigenen Hause angefertigt wurden, zeugt von der guten Einrichtung und von der Fertigkeit der Angestellten. Immerhin wäre zur Gutenbergfeier eine Druck sache, die nicht wie Steindruck aussieht und die charak teristischen Merkmale des Buchdrucks zeigt, angemessener ge wesen. Meisenbach, Riffarth & Co. in Berlin-Schöneberg haben sowohl J. J. Weber in Leipzig bietet einen der bekannten Kunst holzschnitte nach einem Oelgemälde und auf einem weiteren Blatte eine hübsch entworfene und gut ausgeführte Accidenz- arbeit. % H. Berthold in Berlin SW und Bauer & Co. in Stuttgart haben eine Anpreisung ihrer neuen Schrift »Secessions-Grotesk« gesandt, welche aus dieser Schrift gesetzt ist und mit einer grün und rothen Blumen-Einfassung umrahmt ist. Die Farben sind besonders wirksam. Die feine und zart anssehende Schrift ist mit einem warmen Braun auf eine Tonplatte von Okerfarbe gedruckt. Die Schrift erscheint durch diese Zusammenstellung noch zarter in ihren einzelnen Strichen, als sie wirklich ist, und dieser Eindruck wird durch die schwer wirkende Ein fassung noch erhöht. Greiner & Pfeiffer in Stuttgart haben nach einem Bilde von Aug. Specht einen Vierfarbendruck beige steuert. Max Schmersow in Kirchhain NL. bietet eine Probe seiner vielen orientalischen, slawischen und alterthümlichen Schriften. Der schwierige Satz des Blattes wurde laut Angabe von dem Faktor Herrn Hermann Baendel ausgeführt. Wilhelm Gronaus Schriftgiesserei in Berlin- Schöneberg hat zwei Blätter mit Proben ihrer Erzeugnisse ge sandt, die in der Hausdruckerei zu wirksamen Anwendungen von zum Theil vorzüglicher Wirkung zusammengestellt wurden. J. J. Wagner & Cie. in Zürich, die bereits auf Seite 1126 mit einem anderen Beitrag erwähnt wurden, haben auch einen Vier farbendruck geliefert, der unge- theilte Anerkennung verdient. Das Bild stellt eine Gebirgsland schaft bei Gewitter dar, und die starken Kontraste ebenso wie die vollen Tiefen in Farbe und Schatten sind überall zum Aus druck gekommen. Die Platten zu dem Bilde lieferten C. Angerer & Göschl in Wien. Eine unga rische Widmung an Gutenberg mit Anwendung einer Rokoko- Einfassung hat die Buchdruckerei Carl Angermayer in Pressburg ge sandt. Zwar sieht die erwähnte Einfassung nicht mehr sehr rokokomässig aus, weil sie in vier schweren Balken versetzt einen algrafischen Druck, Ansichtskarten enthaltend, wie auch eine durch Vorwurf und Ausführung gleich hervorragende Heliogravüre gesandt. E. Nister in Nürnberg ist durch Proben der schönen Künstlerkarten,aus dem Veltenschen Verlage vertreten, derenPlatten und Dreifarbendruck aus seiner Anstalthervorgingen. Die Kunstanstalt von Theod. Beyer in Dresden lieferte eine Empfehlung der eigenen Firma in Form eines von J. V. Cissarz entworfenen Plakates, welches trotz der bescheidenen Grösse von 23X16 cm sehr eindrucksvoll ist. Als gutes Beispiel eines künstlerisches Plakates und um die packende Wirkung des kräftigen Entwurfes zu zeigen, ist es vorstehend abgebildet. Der volle Eindruck des Blattes wird allerdings erst durch die Farben erreicht, die mitJerstaunlicher Kühnheit nebeneinander gesetzt wurden. Der Horizont ist blau, das strahlende Licht gelb, die Haare braunroth, das Fleisch okerfarben, das Kleid dunkellila und die Landschaft wie die Leiste mit der Schrift grün. Die Rosen in Haar und Kranz sind tiefroth mit bläulichen Schatten, und alle diese Farben stehen in kräftigen Tönen hart neben einander. wurde, die den Text auf den vier Seiten umgeben. Dadurch ist alle Leichtigkeit der Figuren verloren gegangen. Die Farben sind anziehend, die Druckaus führung ist sorgfältig. Friedr. Pustet in Regensburg sandte einen fein ausgeführten Farbenholzschnitt religiösen Inhalts, der in allen Theilen mit meisterhafter Technik ausgeführt ist, Albert Hille in Dresden eine sorgfältige Accidenzarbeit mit einer etwas flauen Autotypie. Quach & Fischer in Düsseldorf haben ebenfalls eine Accidenz mit Reklametext für die eigene Anstalt beigesteuert. Den Hauptschmuck der Arbeit bildet eine in kräftiger Strichmanier gezeichnete Vignette, die sich dem Raum und der übrigen Schrift- und Linien-Ausstattung gut einfügt. Auch die Farben wahl ist fein und mit sichererWirkung getroffen, nur die Satz anordnung in einzelnen rechteckig begrenzten Feldern sieht unbegründet aus. Innerhalb der einzelnen Theile ist die Schrift zweckmässig und hübsch angeordnet, nur die Gesammtheit des Satzes sieht trotz eines umlassenden Linienbandes unzusammen hängend aus. Das Bibliographische Institut in Leipzig hat einen Fünffarben-